Mittlerweile gehören Custom-Bikes zum Standard-Repertoire professioneller World Cup-Teams. Doch zur Weltmeisterschaft denken sich die Hersteller immer ganz besondere Aufbauten und Lackierungen aus. Hier gibt’s den ersten Schwung WM-Bikes aus Andorra mit den Boliden von Vali Höll, Nina Hoffmann, Bernard Kerr, Andi Kolb, Greg Williamson, Max Hartenstern und Dakotah Norton.
Bei einer Weltmeisterschaft interessiert vor allem der erste Platz und dafür zählt maximale Performance. Doch die Augen fahren ja auch mit und ein schickes Bike kann beim Mindset Wunder bewirken. Wir sind durch die Pits in Andorra gewandert und haben uns 7 der schicksten Downhill-Boliden der Weltmeisterschaft genauer angesehen. Neben vielen Prototypen gibt’s vor allem extrem schicke und aufwendige Lackierungen zu bewundern.
Vali Höll – YT Tues
Vali Höll geht als amtierende Weltmeisterin ins Rennen. Ihr Bike ist diesmal nicht in Landesfarben lackiert, sondern in einem ziemlich auffälligen und unserer Meinung nach extrem schicken Weiß-Lila-Mix – die Teambikes des YT Mobs hatten wir bereits in einer Kurzvorstellung: YT Custom WM-Bikes. Sponsor YT ist bekannt für aufwendige und knallige Lackierungen und hat sich für Andorra nicht lumpen lassen. Dazu gibt’s eine weiße Boxxer mit Custom-Decals und sogar eine weiße Dämpferfeder. Nachdem Vali Anfang des Jahres noch auf eine Kettenumlenkung gesetzt hat, befindet sich nun ein Ochain an ihrem Bike. Dazu gibt’s ein elektronisches Flight Attendant-Fahrwerk, das es bisher käuflich nicht zu erwerben gibt. Vali fährt ihr Tues im Mullet-Setup.
Bernard Kerr – Pivot-Prototyp
Bernard Kerr ist weiterhin auf dem bereits seit letztem Jahr erprobten Pivot-Prototyp mit zwei Ketten unterwegs. Mittlerweile scheint sich der Bolide allerdings der Fertigstellung zu nähern – seit einiger Zeit ist der Hinterbau nicht mehr gemufft, sondern besteht aus einem Stück Carbon, kann also nur noch unter hohen Kosten geändert werden. Ein paar Aufkleber mit Union-Jack sorgen für WM-Feeling. Ein besonderes Farbkonzept hat man im Pivot-Team allerdings offensichtlich nicht verfolgt.
Nina Hoffmann – Santa Cruz V10
Bei Santa Cruz kennt man sich mit Custom-Bikes bestens aus und so haben alle drei Syndicate-Teamfahrer wieder schicke Lackierungen und Kits bekommen. Das Rad von Nina Hoffmann wurde zwar mit deutschen Landesfarben versehen, fällt aber recht gedeckt aus. Ein besonderes Schmankerl ist natürlich der schwarz-rot-goldene Nummernhalter und Ninas (falsch geschriebener) Nachname auf den Maxxis-Reifen. Auch die Thüringerin setzt auf die Kräfte des Ochain-Systems, das bei der WM in Gold-Ton an die Profis ausgegeben wurde. Technik-Nerds werfen zudem einen Blick in die Cockpit-Region …
Andreas Kolb – Atherton AM.200M
Bei Athertons hat man wohl in eine Lackier-Ausrüstung investiert. Bisher gab es die Räder nur in schwarz mit schwarzen oder silbernen Muffen. Nun erstrahlt das WM-Bike von Andi Kolb in österreichischem rot, das vielleicht etwas ins Kupferfarbene abgedriftet ist. Laut Andi handelt es sich allerdings um eine BMW-Farbe. Am Samstag möchte der Steirer ähnlich rücksichtslos auf der Überholspur über die Bahn ballern wie der typische BMW-Besitzer und bringt sich so schon mal ins richtige Mindset.
Greg Williamson – Saracen Myst
Bisher hatte die Saison für Greg Williamson viele Höhen und Tiefen – dass sein Madison/Saracen-Team nach der Saison den Betrieb einstellt, dürfte zu den Tiefen zählen. Zum Abschied gibt’s allerdings nochmal extrem schicke Custom-Lackierungen und Kits. Gregs Bike erstrahlt in schottischem Blau-Weiß mit einigen lila Akzenten. Der Rahmen weicht leicht von der Serie ab, setzt jedoch auf den in den vergangenen Jahren entwickelten abgestützten Eingelenker-Hinterbau. Auch hier gibt’s Custom-Maxxis-Reifen und als letzte Abrundung weiße Griffe.
Max Hartenstern – Cube-Prototyp
Auch Max Hartenstern war der Deutschland-Lackierungen überdrüssig. Stattdessen gibt’s giftiges Grün. Die Lackierung sieht auf den ersten Blick recht simpel aus, nähert man sich dem Rad jedoch, werden die äußerst komplexen Details offensichtlich. Cube wäre nicht Cube, wenn es dazu nicht eine grüne Schaltzughülle gäbe. Max setzt weiterhin auf den High-Pivot-Prototyp, an dem Cube seit einer gefühlten Ewigkeit herumbastelt. Das Rad hat sich in den vergangenen Monaten zumindest äußerlich erkennbar kaum verändert und setzt seit einiger Zeit auf eine sehr auffällige Bremsmomentabstützung.
Dakotah Norton – Mondraker-Prototyp
Dakotah Norton jagt immer noch seinen ersten Sieg auf Spitzenniveau – gut möglich, dass dieser ihm in Andorra ausgerechnet bei der Weltmeisterschaft gelingt. Der US-Amerikaner ist weiterhin auf dem Mondraker-Prototyp unterwegs und setzt auf einen sehr, sehr hohen Lenker mit sehr tiefem Sattel. Eine Lackierung in Nationalfarben gibt’s auch, wobei diese eher schlicht ausfällt. Spannend ist die Dose am Hinterbau, bei der es sich um einen Massedämpfer handeln dürfte, der etwa Vibrationen herausfiltern soll. Dazu gibt’s ebenso wie bei Nina Hoffmann ein Detail, zu dem wir nichts sagen dürfen, das ihr aber sicher schnell findet.
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