Downhill World Cup 2025 – Lake Placid Gute Zeiten, schlechte Zeiten – Das Quali-Update

Die Vorfreude war groß und es scheint so, als würde Lake Placid bei der Downhill World Cup-Premiere tatsächlich ein echtes Spektakel liefern: In der Quali ging es extrem eng zur Sache, Überraschungen gab es ebenfalls. Wir bringen euch vorm Finale auf den aktuellen Stand.
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  • Es ist wohl der Traum aller amerikanischen Downhill-Fans: Im Finale beim ersten Downhill World Cup in Lake Placid wird Luca Shaw als letzter Fahrer des Tages auf die Strecke gehen. Der Canyon-Fahrer konnte sich in der Elite-Quali ganz knapp vorm Australier Luke Meier-Smith durchsetzen, Dritter wurde Benoit Coulanges. Damit wurde einmal mehr der Beweis gebracht: Neue, frische Strecken liefern eher interessante Ergebnisse!
  • Im Kampf um die Männer-Gesamtwertung konnten sich weder Loïc Bruni noch Jackson Goldstone einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Der Franzose ist mit 2,4 Sekunden Rückstand 11. geworden, während der kanadische Syndicate-Fahrer auf Platz 18 gerade so den Q1-Sprung ins Finale geschafft hat. Damit bleibt es im Overall-Battle sehr spannend.
  • Aus deutscher Sicht sehr erfreulich: Henri Kiefer (13) und Max Hartenstern (16) haben sich beide auf Anhieb fürs Finale qualifiziert – starke Leistung! Und auch Andi Kolb hat auf dem 7. Platz einen sehr guten Quali-Run in den Staub gezaubert. Bevor jetzt jemand meckert: Andi ist natürlich Österreicher, aber wir haben ihn halt einfach sehr, sehr lieb.
  • Generell ging es extrem knapp zur Sache: Im Q1-Run der Männer lagen zwischen Platz 1 und Platz 20 gerade einmal 4 Sekunden, was bei einer Sieger-Zeit von 3:09 einer Diskrepanz von etwa 2 % entspricht. Mit einem Rückstand von 10 Sekunden wäre man gerade einmal 55. geworden. Lake Placid hat also das Zeug, ein äußerst enges Finale zu werden.
Lake Placid im Oktober bietet bei Sonnenschein eine unfassbar schöne Kulisse für einen Downhill World Cup
# Lake Placid im Oktober bietet bei Sonnenschein eine unfassbar schöne Kulisse für einen Downhill World Cup – Myriam Nicole scheints in den USA auch zu gefallen, denn die Französin war in der Quali stark unterwegs.
Wenn sein Rennlauf so gut wird wie sein Quali-Run, dann könnte sich Luca Shaw über den ersten World Cup-Sieg seiner Karriere freuen
# Wenn sein Rennlauf so gut wird wie sein Quali-Run, dann könnte sich Luca Shaw über den ersten World Cup-Sieg seiner Karriere freuen – in der Quali war der US-Amerikaner am schnellsten!
  • Auch die Quali der Frauen war äußerst knapp, wenn man mal Vali Höll ausklammert: Die Österreicherin hat die Konkurrenz mit einem Vorsprung von 5,78 Sekunden in Grund und Boden gefahren und war in einer eigenen Liga unterwegs. Zur Einordnung: Ihr Vorsprung auf Platz 2 – von Sacha Earnest, die damit ein dickes Ausrufezeichen gesetzt hat – war in der Quali ungefähr so groß wie der Vorsprung von Platz 2 auf Platz 10. Damit geht die Österreicherin im Finale als haushohe Favoritin an den Start.
  • Ihre größte Konkurrentin um den Overall, Gracey Hemstreet, musste den Umweg über den Last Chance Qualifier gehen. Da konnte sich die Kanadierin aber souverän auf Platz 1 durchsetzen – war mit ihrer Zeit aber fast 10 Sekunden langsamer als Vali Höll im Q1. Außerdem hat die Norco-Fahrerin damit weitere wertvolle Punkte im Kampf um die Gesamtwertung eingebüßt.
  • Auf Platz 5 mit einem Rückstand von 7,1 Sekunden hat Nina Hoffmann basierend auf der Quali-Performance im morgigen Finale alle Chancen auf eine weitere richtig starke Platzierung – wir drücken die Daumen!
  • Die Quali der Junioren konnte wenig überraschend Max Alran mit einer mal wieder richtig starken Zeit gewinnen. Dahinter wurde es aber recht dramatisch: Sowohl Asa Vermette als auch Till Alran hatten mit technischen Problemen zu kämpfen; der Franzose hat sogar den Sprung ins Finale komplett verpasst.
  • Eine Überraschung gabs bei den Juniorinnen, wo Ellie Hulsebosch die schnellste Quali-Zeit hingelegt hat – denn die absolute Überfliegerin Rosa Zierl kam „nur“ als fünftschnellste Juniorin ins Ziel. Das spricht aber nicht gegen die Österreicherin, sondern für die Stärke der Konkurrenz, denn die aktuelle Generation der Nachwuchs-Fahrerinnen ist einfach durchgehend auf einem extrem beeindruckenden Niveau unterwegs.
Here comes the Women in Black! Vali Höll war im Training auffällig unauffällig und vor allem extrem schnell unterwegs
# Here comes the Women in Black! Vali Höll war im Training auffällig unauffällig und vor allem extrem schnell unterwegs – mit fast 6 Sekunden Vorsprung ist sie förmlich in einer eigenen Liga gefahren. Der YT Mob ist nun übrigens mehr oder weniger offiziell Geschichte und Vali und ihre noch aktuellen Team-Kollegen werden zur neuen Saison für andere Teams fahren.
Nicht Rosa Zierl und auch nicht Aletha Ostgaard, sondern Ellie Hulsebosch war bei den Juniorinnen am schnellsten.
# Nicht Rosa Zierl und auch nicht Aletha Ostgaard, sondern Ellie Hulsebosch war bei den Juniorinnen am schnellsten.
  • Wer sich basierend auf den spärlichen Infos im Vorfeld auf eine wenig anspruchsvolle Strecke gefreut hat, dürfte bitter enttäuscht sein – denn schnell hat sich die Premieren-Abfahrt in Lake Placid als richtiges Brett erwiesen. Auch aufgrund der sehr staubigen Verhältnisse haben sich innerhalb kürzester Zeit unzählige Steine und Wurzeln freigefahren, während Grip eher Mangelware ist. Entsprechend groß ist die Herausforderung bislang für die Fahrerinnen und Fahrer. Auch das steigert die Vorfreude aufs Finale.
  • Die Spatzen haben es schon länger von den Dächern gepfiffen, nun ist es mehr oder weniger offiziell auch vom Team bestätigt worden: Der YT Mob wird in der aktuellen Form nicht weiter existieren. Andi Kolb, Oisin O’Callaghan und Vali Höll werden 2026 für neue Teams an den Start gehen. In Lake Placid und Mont-Sainte-Anne fahren sie noch gemeinsam – der Mob ist sehr bemüht, die Saison noch versöhnlich abzuschließen. Vali Höll war abgesehen von ihrem Quali-Run übrigens in komplett schwarzem Velocio-Outfit unterwegs und wird am Wochenende primär von SRAM unterstützt. Allzu viel Sichtbarkeit möchte man YT wohl nicht mehr bescheren. Zu den Hintergründen haben wir demnächst übrigens auch ein ganz interessantes Interview für euch!
  • Das Wetter dürfte auch zum Finale in Lake Placid ziemlich optimal sein – 23° C, sonnig und praktisch windstill ist so ziemlich das Gegenteil von dem Mist, der uns hierzulande am Samstag erwartet.
  • So gespalten die US-amerikanische Gesellschaft derzeit ist, so einig kann man sich sein: Der Nordosten der USA ist im Indian Summer einfach unfassbar schön!
  • Ein angenehmer Nebenaspekt des World Cups in Nordamerika ist die Zeit der Übertragung, denn die Rennen laufen hierzulande zur absoluten Prime Time: Die Übertragung der Juniorinnen startet um 17:25 Uhr, die Junioren sind um 18 Uhr an der Reihe. Direkt danach laufen die Elite-Rennen der Frauen (18:45 Uhr) und der Männer (20 Uhr). Übertragen werden die Rennen wie gewohnt wieder auf Discovery+ oder auf Eurosport – die Elite-Rennen laufen dabei sogar zur absolut besten Sendezeit im linearen Fernsehen auf Eurosport 1! Hier findest du alle Infos und Links zur Übertragung.
Die Rennen werden zur absoluten Prime Time übertragen: Los geht's ab 17:25 Uhr, die Elite-Männer starten um 20 Uhr
# Die Rennen werden zur absoluten Prime Time übertragen: Los geht's ab 17:25 Uhr, die Elite-Männer starten um 20 Uhr – wie gewohnt gibt's neben den Discovery-Streams die Rennen auch auf Eurosport und an diesem Wochenende sogar zur besten Sendezeit im linearen Fernsehen auf Eurosport 1 zu sehen.

Platz 1 für die USA oder doch wieder ein Favorit: Wer holt sich den Sieg in Lake Placid?


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