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Enduro-Halbschale
der Giro Feature im Langzeittest

Leichte Enduro-Helme sind seit Jahren die beste Mischung aus wenig Gewicht, lässiger Optik und höherer Schutzwirkung als CC-Helme – darum möchten wir euch nach dem Fahrbericht vom Sweet Fixer nun den Feature von Giro vorstellen. Einer unser schnellsten Fahrer und MTB-News.de-Supportmann Kai Christian war im Dauertest mit dem Helm unterwegs – ob sich der Giro Feature bewährt hat, lest ihr im Fahrbericht.

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# Das Testobjekt: Der Feature von Giro.

Spezifikationen

Gewicht: 280g (Größe S)

In der Hand

Der erste Eindruck für jemanden, der so wie ich jahrelang mit einer „Dirtschüssel“ auf dem Trail unterwegs war, ist erst mal: „Wow, ist der Helm leicht!“ Mit 280g ist er tatsächlich fast nur halb so schwer wie eine Halbschale und muss sich auch keinesfalls vor der hochpreisigen Konkurrenz verstecken. Optisch erinnert der Feature etwas an Playmobil oder die aktuellen Modelle von POC und macht einen sauber verarbeiteten Eindruck. Erhältlich ist er von schlicht bis grell in acht verschiedenen Farben.


# Testfahrer Kai Christian

Alles in allem wirkt er im Gegensatz zu seinem bulligen Vorgänger recht filigran. Die Verschlussbänder und der Verschluss fallen etwas unterdimensionierter aus und verfügen außer der Längenanpassung über keinerlei Einstellmöglichkeiten, denn der vordere und hintere Riemen sind fest miteinander vernäht.

Für eine schnelle Anpassung am Kopf verfügt der Feature über das „In-Form“ Fit-System, das ähnlich wie das „Roc-Loc“-System einhändig über ein Drehrädchen bedient wird. Zusätzlich ist der Helm mit einem verstellbaren Visier ausgestattet. Die Polsterung ist dünn und wirkt eher spartanisch, sorgt aber auch im Ernstfall dafür, dass das Innenmaterial den Aufprall optimal abfangen kann. Für einen kühlen Kopf sollen 12 große Belüftungsöffnungen sorgen – und das auch bei niedrigen Geschwindigkeiten/bergauf.


# Rückseite des Helms: Vier große Belüftungen und das In-Form System

Auf dem Trail

Erst einmal aufgesetzt, ist der Feature innerhalb eines Augenblicks über das „In-Form“ Fit-System angepasst und der Kinnriemen eingestellt. Im nächsten Augenblick überprüfe ich die Passform des Helms: Perfekt sitzt er auf meinem Kopf, auch Schütteln oder sogar kopfüber und unverschlossen bleibt er da, wo er hingehört.


# Bock auf Ballern: Kai mit dem Feature

Auf dem Trail sorgen die Belüftungsöffnungen für eine gute Luftzirkulation, auch bergauf bei niedrigen Geschwindigkeiten verursacht er keinen Hitzestau. Ansonsten verhält sich der Feature absolut unauffällig, was, wie ich finde, ein sehr gutes Merkmal für einen Helm ist. Aufsetzen und vergessen, dass man überhaupt einen Helm trägt.


# Kai auf dem Trail…


# …und um die Kurve

Fazit

Ich habe den Giro Feature jetzt über ein halbes Jahr auf etlichen Touren im Einsatz gehabt und war hauptsächlich im Allgäu unterwegs. Die Geländegegebenheiten vor Ort geben hier meistens langsame Auffahrten oder Tragepassagen vor, bei denen man die gute Belüftung des Helms zu schätzen lernt.

Irgendwie fällt mir immer noch das sehr geringe Gewicht auf: man fühlt sich sogar fast etwas nackt auf dem Kopf, wenn man mal wieder vorher die Halbschale aufgesetzt hatte. Dies ist nicht negativ zu verstehen, denn die gute Passform und der Halt des Helms auf dem Kopf vermitteln durchaus ein sicheres Gefühl.


# Haupttestgebiet: das Allgäu

Das „In Form“-System funktioniert nach wie vor einwandfrei: Ich nutze es sogar ab und an, um den Helm beim Bergauffahren locker zu stellen, da es praktisch und unkompliziert zu bedienen ist. Die fehlende Verstellung des vorderen und hinteren Riemen habe ich nie vermisst, es passt einfach so wie geliefert. Das verstellbare Visier ist ein nettes Feature, das ich allerdings nie wirklich genutzt habe, denn die Sicht auf den Trail wird in keiner Position beeinträchtigt.


# Der Giro Feature innen

Wirkliche Mängel konnte ich bis jetzt nicht feststellen – vielleicht würde dem Helm höchstes noch ein Fliegennetz gut stehen. Alles in allem ist der Helm wirklich zu empfehlen und auch dem Geldbeutel tut er mit 80€ noch ganz gut.

Anmerkung zur Passform: Es sollte an dieser Stelle erwähnt sein, dass der Helm auch auf den Köpfen anderer Redaktionsmitglieder zum Einsatz kam. Dabei stellten wir fest, dass der Giro Feature bei Menschen mit schmaler Kopfform weniger gut sitzt, als bei jenen mit relativ runden Köpfen. Bei Maxi wies der Helm beispielsweise immer leichtes Spiel an den Seiten auf und das trotz „In-Form“ Fit-System. Es ist daher unbedingt zu empfehlen, den Helm [so wie jeden anderen Helm auch] vor dem Kauf Probe zu tragen.


# Auch Nightrides machen mit dem Feature natürlich Spaß

Mehr Informationen: http://www.giro.com/eu_de/feature.html

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Fotos: Thomas Paatz, Kai Christian

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