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Schurter vs. Absalon - Das ewige Duell
Schurter vs. Absalon - Das ewige Duell
In Nove Mesto lieferten sich Schurter und Kulhavy einen heißen Kampf
In Nove Mesto lieferten sich Schurter und Kulhavy einen heißen Kampf
Schurter auf dem Weg zu seinem vierten Weltmeistertitel
Schurter auf dem Weg zu seinem vierten Weltmeistertitel
Gesamtweltcupsieger 2015: Nino Schurter
Gesamtweltcupsieger 2015: Nino Schurter
Neff und Dahle duellierten sich zum Auftakt in Nove Mesto
Neff und Dahle duellierten sich zum Auftakt in Nove Mesto
In Lenzerheide düpierte die "alte Dame" Gunn-Rita Dahle die gesamte Konkurrenz.
In Lenzerheide düpierte die "alte Dame" Gunn-Rita Dahle die gesamte Konkurrenz.
Annika Langvad siegte bei der finalen Weltcup-Station in Val di Sole
Annika Langvad siegte bei der finalen Weltcup-Station in Val di Sole
Champagner für die Seriensiegerin
Champagner für die Seriensiegerin - Der Gesamtweltcup ging mit großem Vorsprung an Jolanda Neff
Helen Grobert beim Weltcup in Albstadt
Helen Grobert beim Weltcup in Albstadt - Als Sechste zeigte sie zu was sie in der Lage ist
Manuel Fumic überzeugte in der letzten Saison mit mehreren guten Resultaten
Manuel Fumic überzeugte in der letzten Saison mit mehreren guten Resultaten
Wer holt sich dieses Jahr die Nummer 1!
Wer holt sich dieses Jahr die Nummer 1!
Dieses Bild werden wir auch 2016 sehen
Dieses Bild werden wir auch 2016 sehen - Schurter wird im Weltcup wieder oft ganz vorne zu finden sein
Gleiches Bild 2016?
Gleiches Bild 2016? - Jubelt Kulhavy auch dieses Jahr auf seiner Heimstrecke?
Jubelt er auch in Rio?
Jubelt er auch in Rio?
Das BH-Suntour-Duo Victor Koretzky und Jordan Sarrou
Das BH-Suntour-Duo Victor Koretzky und Jordan Sarrou - Beide mischen mit ihren jungen Jahren die Weltelite gehörig auf
Titouan Carod vor Victor Koretzky
Titouan Carod vor Victor Koretzky - Frankreich muss sich keine Sorgen um den XC-Nachwuchs machen
Holt er in Rio eine Medaille?
Holt er in Rio eine Medaille?
Bei Moritz Milatz läuft es noch nicht rund, dennoch kann er für eine Überraschung sorgen
Bei Moritz Milatz läuft es noch nicht rund, dennoch kann er für eine Überraschung sorgen - -
Andreassen überzeugt nicht nur konditionell
Andreassen überzeugt nicht nur konditionell - Auch fahrtechnisch fährt absolute Weltklasse
Der Einstieg bei den Großen gelang ihm sensationell
Der Einstieg bei den Großen gelang ihm sensationell - Sogar einen Sieg bei einem HC-Rennen in den USA konnte er verbuchen
Auch 2016 wird Neff wohl der Konkurrenz um die Ohren fahren
Auch 2016 wird Neff wohl der Konkurrenz um die Ohren fahren
Sabine Spitz ist in Form - auch noch mit 44 Jahren
Sabine Spitz ist in Form - auch noch mit 44 Jahren - Kann sie erneut bei Olympia zuschlagen?
Das gute alte Hardtail kehrt zurück
Das gute alte Hardtail kehrt zurück - Auf bestimmten Strecken kehren die Profis auf das ungefederte Bike zurück
Letztes Jahr erstmalig im Weltcup aufgetaucht - absenkbare Sattelstützen
Letztes Jahr erstmalig im Weltcup aufgetaucht - absenkbare Sattelstützen
Der Weltcup begeistert! Kommt und seht selbst beim Weltcup in Albstadt
Der Weltcup begeistert! Kommt und seht selbst beim Weltcup in Albstadt
2016 wird ein Hammer-Jahr!
2016 wird ein Hammer-Jahr!

2016 wird ein besonderes Jahr. Jeder in der Cross-Country-Szene wusste das vergangene Saison vorherzusagen. Warum? Die olympischen Spiele stehen an! Und nicht nur das: Die World Cup-Saison dieses Jahr wird wohl ebenfalls eine der interessantesten, die es je gab. Die ersten Rennen sind schon Geschichte und eins wurde klar: Spannung ist garantiert. Ähnlich wie im Downhill-Bereich haben wir uns auf die Suche gemacht, 10 Thesen zu formulieren, die dieses Jahr eintreffen könnten.

Rückblick 2015

Herren

Alle Jahre wieder! So könnte man wohl den alljährlichen Kampf zwischen den ewigen Rivalen Nino Schurter und Julien Absalon beschreiben. Bei allen fünf Rennen 2015 standen beide Fahrer auf dem Podest. Einzig der Olympiasieger von 2012, Jaroslav Kulhavý, konnte in die Phalanx der Beiden einbrechen und zwei Rennen für sich entscheiden. Vor heimischem Publikum distanzierte er Nino Schurter in Nove Mesto na Morave und fügte dem Schweizer außerdem eine schmerzhafte Niederlage vor dessen Heimpublikum in Lenzerheide zu. Im weiteren Verlauf der Serie bleibt aber vor allem der Kampf zwischen dem Europameister Absalon und dem Weltmeister Schurter in Erinnerung. Das spannende Finale in Albstadt mit dem Sturz von Schurter kurz vor dem Ziel, der Kampf von beiden in den Abfahrten von Windham oder der erbitterte Kampf bei der Weltmeisterschaft in Andorra sind vielen noch im Gedächtnis.

Schurter vs. Absalon - Das ewige Duell
# Schurter vs. Absalon - Das ewige Duell
In Nove Mesto lieferten sich Schurter und Kulhavy einen heißen Kampf
# In Nove Mesto lieferten sich Schurter und Kulhavy einen heißen Kampf
Schurter auf dem Weg zu seinem vierten Weltmeistertitel
# Schurter auf dem Weg zu seinem vierten Weltmeistertitel

In der Gesamtwertung distanzierte Schurter letztendlich Absalon deutlich. Der Eidgenosse beendete schließlich kein Rennen auf einem Platz jenseits von Rang zwei. Jaroslav Kulhavy deutete mehrfach in der Saison sein Potenzial an und beendete die Serienwertung auf dem dritten Rang. Er zeigte aber vor allem im Vergleich zu den Vorjahren durchaus konstante Leistungen. Der Schweizer Florian Vogel war nach seinem Wechsel zum Focus-Team anfangs der Saison bei allen Rennen unschlagbar, im Weltcup reichte es für ihn zu einem hervorragenden vierten Rang. Mathias Flückiger vom Stöckli Pro Team komplettierte das Podest auf dem fünften Platz im Gesamtklassement.

Gesamtweltcupsieger 2015: Nino Schurter
# Gesamtweltcupsieger 2015: Nino Schurter

Damen

Bei den Damen dominierte einmal mehr die Schweizerin Jolanda Neff, die eigentlich noch in der U23-Kategorie hätte starten dürfen. Ihre stärkste Konkurrentin war die 44-jährige Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjå. In Nove Mesto lieferten sich beide ein packendes Sprint-Finish und in Lenzerheide konnte die Multivan-Merida-Fahrerin sogar den Sieg für sich verbuchen. Jolanda Neff blieb im Gegensatz zu ihrer Konkurrentin konstant in den Top-Fünf, siegte noch in Mont-Sainte-Anne und somit auch souverän in der Gesamtwertung vor der Norwegerin. In Windham dominierte die Französin Pauline Ferrand-Prevot, beim Finale siegte die Dänin Annika Langvad knapp vor Neff.

Neff und Dahle duellierten sich zum Auftakt in Nove Mesto
# Neff und Dahle duellierten sich zum Auftakt in Nove Mesto
In Lenzerheide düpierte die "alte Dame" Gunn-Rita Dahle die gesamte Konkurrenz.
# In Lenzerheide düpierte die "alte Dame" Gunn-Rita Dahle die gesamte Konkurrenz.
Annika Langvad siegte bei der finalen Weltcup-Station in Val di Sole
# Annika Langvad siegte bei der finalen Weltcup-Station in Val di Sole

In der Gesamtwertung schafften es Lea Davison aus den USA, Catherine Pendrel aus Kanada und ihre Landsfrau Emily Batty in die Top-Fünf. Ausgerechnet bei den Weltmeisterschaften war Neff kranksheitbeding gehandicapt, sodass Pauline Ferrand-Prevot sich in die Geschichtsbücher eintragen konnte: Als erste Frau gelang es ihr, die Weltmeistertitel auf der Straße, im Cyclocross und im Mountainbike in einem Jahr zu gewinnen.

Champagner für die Seriensiegerin
# Champagner für die Seriensiegerin - Der Gesamtweltcup ging mit großem Vorsprung an Jolanda Neff

Und die Deutschen?

Das Jahr 2015 war eines der Lichtblicke im deutschen Lager. Insbesondere die deutschen Damen wussten mehrfach zu überzeugen. Helen Grobert gelang der Durchbruch in die internationale Weltspitze – ein 10. Platz in der Gesamtwertung ist der Beleg dafür. Insbesondere beim Heimweltcup wusste die deutsche Meisterin als Sechste zu überzeugen. Aber auch Adelheid Morath und Sabine Spitz stellten mehrfach ihre Stärke unter Beweis. Alle drei Damen landeten bei der Weltmeisterschaft schließlich unter den besten 13.

Helen Grobert beim Weltcup in Albstadt
# Helen Grobert beim Weltcup in Albstadt - Als Sechste zeigte sie zu was sie in der Lage ist

Und bei den Herren? Manuel Fumic rettet die deutsche Ehre im Weltcup. Insbesondere sein selbstbewusster Auftritt in Windham, als er mehrfach Nino Schurter eindrucksvoll im Downhill überholte und am Ende Dritter wurde, und sein famoses Rennen bei der WM belegten, dass er tief in der Weltspitze verankert ist. Doch wer folgte hinter ihm? Es gibt kaum erwähnenswerte Resultate anderer deutscher Spitzenfahrer. Lediglich ein 13. Platz und ein 19. Platz von Moritz Milatz in Albstadt und in Val di Sole und ein 25. Platz bei der WM von Simon Stiebjahn stehen zu Buche.

Manuel Fumic überzeugte in der letzten Saison mit mehreren guten Resultaten
# Manuel Fumic überzeugte in der letzten Saison mit mehreren guten Resultaten

Das Fahrerkarussell im Winter

Traditionell gibt es im XC-Bereich weniger die spektakulären Fahrerwechsel wie beispielsweise im Downhill. Dennoch sind jedes Jahr einige spannende Namen in den Medien, die ihren fahrbaren Untersatz wechseln. In diesem Jahr besonders erwähnenswert: Das Karrierreende von Ralph Näf, der Wechsel von Fabian Giger von Colnago zum Kross Racing Team, seine ehemalige Teamkollegin Eva Lechner wechselte zum Luna Chix Pro Team. Aus deutscher Sicht erwähnenswert: Moritz Milatz fährt nun auf einem Kreidler Bike, vorher war er auf Müsing unterwegs.

Unsere 10 Thesen zur kommenden Saison

Am Anfang jeder Saison ist die Frage der Kräfteverhältnisse ungeklärt. Keiner weiß, wo er steht. War das Wintertraining erfolgreich? Wer wurde durch Krankheiten zurückgeworfen? Welche Nachwuchstalente schaffen in diesem Jahr den Durchbruch? Wir haben all unsere Kompetenzen genutzt, um 10 Thesen aufzustellen – als Vorhersage, wie die diesjährige Saison verläuft. Mal schauen, ob wir recht hatten…

Wer holt sich dieses Jahr die Nummer 1!
# Wer holt sich dieses Jahr die Nummer 1!

These 1: Duell der Giganten geht weiter!

Nino Schurter wird Gesamtweltcupsieger, daran wird wohl kein Weg vorbei führen. Der Schweizer bewies zum Auftakt der Saison einmal mehr, dass er seine extrem konstante Form über den Winter beibehalten und auch kein bisschen von seinem Siegeswillen verloren hat. Erst kürzlich besiegte er Marco Fontana erst auf den letzten Metern im Zielsprint. Er hasst es zu verlieren. Und genau dieser unbändige Siegeswille wird dafür sorgen, dass er konstant auf dem Podest stehen wird – meist auf dem obersten Treppchen.

Dieses Bild werden wir auch 2016 sehen
# Dieses Bild werden wir auch 2016 sehen - Schurter wird im Weltcup wieder oft ganz vorne zu finden sein

Dennoch wird die Saison ganz sicher keine Alleinunterhaltung des amtierenden Weltmeisters. Julien Absalon steckte dieses Jahr seine Allergie-Probleme im Frühjahr so gut weg wie nie zuvor und scheint in einer tollen Form zu sein – und das mit stolzen 35 Jahren. Trotzdem wird der Franzose sich am ewigen Rivalen oftmals die Zähne ausbeißen. Das fahrtechnische Defizit ist kleiner geworden – unter anderem dadurch, weil Absalon inzwischen mit absenkbarer Sattelstütze fährt. Vor allem wird Schurter aber der antrittsstärkere Fahrer bleiben. Wenn also die Beiden sich gegenseitig bekämpfen und es zum Zielsprint kommt, wird Schurter diesen gewinnen.

These 2: Aus dem Duell wird ein Triell – Kulhavy wird Weltmeister

Für alle XC-Sportler ist das olympische Jahr besonders, für den Tschechen aber bedeutet es noch mehr. Zum einen steht die Titelverteidigung bei den Olympischen Spielen in Rio an und zum anderen werden in seinem Wohnzimmer, Nove Mesto, die Weltmeisterschaften durchgeführt. Grund genug, für ihn noch mehr in die Waagschale zu werfen. Jedoch wurde er durch einen Armbruch beim Afxentia Stage Race in Zypern in der Vorbereitung weit zurückgeworfen. Er wird am Anfang bei den ersten Weltcups keine Rolle spielen und noch nicht vorne mitmischen können.

Doch eines ist sicher. Pünktlich zu den Welttitelkämpfen im tschechischen Hexenkessel wird der Specialized-Teamfahrer in Top-Form am Start stehen. Die tschechischen Fans werden ihn zum Titel auf seiner Lieblingsstrecke tragen. Außerdem hat er den großen psychologischen Vorteil auf seiner Seite: Der Sieg im letzten Jahr in Nove Mesto verleiht ihm Rückenwind UND durch seine Verletzung kann er ohne Druck auffahren, zumal sich eigentlich die gesamte Konzentration aller anderen Sportler auf Olympia richtet. Bei Olympia wird er zu Beginn Schurter und Absalon folgen können, im Laufe des Rennens wird er jedoch abreißen lassen müssen und gewinnt am Ende die Bronzemedaille.

Gleiches Bild 2016?
# Gleiches Bild 2016? - Jubelt Kulhavy auch dieses Jahr auf seiner Heimstrecke?

These 3: Julien Absalon wird Olympiasieger

Die beiden Gladiatoren Schurter und Absalon werden sich in fast allen Rennen aufs Bitterste duellieren – wohl auch bei Olympia. Schurter wird versuchen von Beginn an das Tempo hoch zu halten, um seinen härtesten Konkurrenten unter Druck zu setzen. Absalon wird nach einer Runde mit Anlaufschwierigkeiten zu Schurter aufschließen. Und dann ist das Momentum auf der Seite des Franzosen: Der Franzose distanziert ihn mit einem horrenden Tempo am Anstieg drei Runden vor Schluss und fährt ungefährdet dem dritten Olympiasieg entgegen.

Jubelt er auch in Rio?
# Jubelt er auch in Rio?

Ok, ob dieses Szenario tatsächlich genau so eintrifft, werden wir erst in Rio sehen. Fakt ist, Absalon fährt ziemlich unbeschwert an die Copacabana, hat er doch schon zwei goldene Plaketten zu Hause hängen. Und Schurter eben nicht. Die Schweizer MTB-Gemeinde erwartet nichts anderes als Gold vom amtierenden Weltmeister – nach Silber in London. Genau das wird ihm zum Verhängnis werden. Da beide physisch auf einem gleichen Level sind, entscheidet in Rio der Kopf. Und da ist Absalon besser aufgestellt.

These 4: Franzosen an die Macht!

Die Vorherrschaft der Schweiz im XC-Bereich hat ein Ende. Jahrelang hat es sich angekündigt, nun ist es soweit. Die Franzosen haben nicht nur aufgeschlossen, sie werden die Schweizer in diesem Jahr überflügeln. Die breite Ausbildung in jungen Jahren trägt nun Früchte und wird zu einer Dominanz der Equipe Tricolore im Weltcup führen.

Da ist natürlich vor allem die absolute Speerspitze Julien Absalon, aber nun gibt es fünf, sechs Fahrer, die sich in seinem Rücken anpirschen. Erst kürzlich musste sich Absalon beim Coupe de France in Marseille vier Landsleuten geschlagen geben. Allen voran wird das Dreigestirn der BH-Suntour-Equipe für Furore sorgen: Maxime Marotte hat sich zwar schon in der Weltspitze etabliert, scheint aber in dieser Saison noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Jordan Sarrou, ehemaliger Gesamtweltcupsieger der U23-Kategorie, hat nun endgültig den Durchbruch in der Elite geschafft. Und dann ist da noch Victor Koretzky, ehemaliger Juniorenweltmeister. Er ist einer, der dieses Jahr besonders beachtet werden muss. Zu Beginn dieser Saison mischte der U23-Fahrer die gesamte Weltelite auf, siegte in Marseille und überquerte beim Bundesligarennen in Bad Säckingen auf einem furiosen vierten Platz den Zielstrich.

Das BH-Suntour-Duo Victor Koretzky und Jordan Sarrou
# Das BH-Suntour-Duo Victor Koretzky und Jordan Sarrou - Beide mischen mit ihren jungen Jahren die Weltelite gehörig auf

Die Fahrer im grün-schwarzen Trikot des BH-Suntour-Teams sind aber nicht die einzigen ihres Landes auf Top-Niveau. Ihr Teamkollege Stephane Tempier wechselte zum Bianchi MTB Team und zeigte ebenso, wie stark seine aktuelle Form ist. In Nals, Italien, konnte er ein stark besetztes C1-Rennen für sich entscheiden. Titouan Carod oder Roman Seigle sind weitere Top-Talente, die dieses Jahr den Durchbruch in der Elite schaffen können.

Titouan Carod vor Victor Koretzky
# Titouan Carod vor Victor Koretzky - Frankreich muss sich keine Sorgen um den XC-Nachwuchs machen

These 5: Manuel Fumic und dann? – Die deutschen Männer enttäuschen

Die deutsche Fahne wird man 2016 bestimmt bei dem einen oder anderen Weltcup auf dem Podium sehen. Manuel Fumic ist motiviert wie nie zuvor. Mit seinen 35 Lenzen werden die diesjährigen Olympischen Spiele mit Sicherheit die letzten sein, bei denen er sich Medaillenchancen ausrechnet. Grund genug, die Vorbereitung auf das Highlight noch perfekter anzugehen.

Er wird dieses Jahr vielleicht seine beste Form in seinem Leben haben und genau deshalb wird er im Weltcup vorne mitmischen. Für Absalon und Schurter reicht es vermutlich nicht, aber dahinter ist er einer der heißesten Kandidaten auf den dritten Platz auf dem Podest. Bestätigt wird diese Vermutung dadurch, dass Fumic aktuell hinter den beiden Giganten Dritter in der Weltrangliste ist. Und wer weiß? Vielleicht gibt es durch die Hintertür eine Chance auf eine Olympiamedaille. Schurter und Co. müssen auch erst mal defektfrei den Kurs in Rio absolvieren…

Holt er in Rio eine Medaille?
# Holt er in Rio eine Medaille?

Und nach Fumic? Man stelle sich vor, es gäbe hier in Deutschland eine breite Masse an Weltklasse-Athleten, vergleichbar mit Frankreich – Die Nominierung für den zweiten Olympiastartplatz wäre eine wirkliche Herausforderung. In der Realität ist es ebenso eine Herausforderung, aber im gegenteiligen Sinne: Der Bundestrainer weiß gar nicht so recht, wen er nominieren soll, es gibt schlichtweg keine Alternativen.

Moritz Milatz tritt aufgrund seines Studiums etwas kürzer und hat nicht die Form der letzten Jahre. Markus Bauer und Simon Stiebjahn sind so stark wie nie zuvor in ihrer Karriere. Aber zur absoluten Weltklasse im Cross-Country fehlt ein gutes Stück. Einige Athleten kämpfen noch aus längeren Formtiefs herauszukommen, wie Markus Schulte-Lünzum und Julian Schelb. Insgesamt gibt es keinen Athleten, der in die Gefilde eines Manuel Fumic vordringen könnte. Was passiert wohl mit dem deutschen XC-Sport, wenn Fumic von der großen Bühne abtritt?

Bei Moritz Milatz läuft es noch nicht rund, dennoch kann er für eine Überraschung sorgen
# Bei Moritz Milatz läuft es noch nicht rund, dennoch kann er für eine Überraschung sorgen - -

2016 wird für die deutschen Männer sicherlich kein schlechtes werden, dafür sorgt der Cannondale-Fahrer von der Schwäbischen Alb. Dennoch wird es sicher ein Jahr sein, dass zum Nachdenken anregt, wie es in der Zukunft um den deutschen XC-Sport bestellt ist.

These 6: Ein 18-jähriger Däne mischt die Weltelite auf

Wenn ein österreichischer Brausehersteller das Sponsoring eines XC-Sportlers übernimmt, muss dieser besonders wertvoll sein. Sei es aus markettingtechnischen Gesichtspunkten oder weil der Fahrer eine große Leistungsfähigkeit besitzt. Das Letztere war wohl bei dem 18-jährigen Simon Andreassen der ausschlagebende Grund für das Sponsoring – er ist schließlich zweifacher Juniorenweltmeister im Mountainbike und sogar ehemaliger Weltmeister im Cyclocross, praktisch aus dem Training heraus. Er ist nicht der erste, der so dominant durch die Juniorenzeit gekommen ist. Viele Top-Nachwuchsfahrer brauchen lange um den Durchbruch in der Elite zu schaffen bzw. schaffen ihn gar nicht.

Andreassen überzeugt nicht nur konditionell
# Andreassen überzeugt nicht nur konditionell - Auch fahrtechnisch fährt absolute Weltklasse

Doch bei Andreassen scheint es etwas anders zu verlaufen. Wohl noch nie war ein 18-jähriger Fahrer schon so stark, dass er in seinen ersten Rennen in der Elite mehrere Top-Fahrer hinter sich lassen konnte. Erst kürzlich entschied er in den USA ein HC-Rennen vor vielen Spitzenfahrern des amerikanischen Kontinents. Andreassen ist wohl auch der heißeste Kandidat auf den einzigen Olympiastartplatz der Dänen. Und man kann ihm sicherlich einiges zutrauen in Rio, ein Top-Ten Ergebnis wäre keine Überraschung.

Der Einstieg bei den Großen gelang ihm sensationell
# Der Einstieg bei den Großen gelang ihm sensationell - Sogar einen Sieg bei einem HC-Rennen in den USA konnte er verbuchen

Leider wird sich der Specialized-Teamfahrer nicht im Elite-World Cup mit der Weltelite messen können. Nur die besten 10 Fahrer der U23-Weltrangliste können selbst entscheiden, ob sie schon bei den „Großen“ mitfahren wollen. Und da Andreassen erst neu aus der Juniorenkategorie aufgestiegen ist, hatte er zu Beginn dieser Saison noch keinen Weltranglistenpunkt auf seinem Konto. Dennoch wird man ihn bei einigen Rennen außerhalb des World Cups im Herren-Feld finden und da vermutlich ganz weit vorne.

These 7: Jolanda Neff dominiert die Damen nach Belieben

Man muss wohl kein allzu großer Zauberer sein, um vorherzusehen, dass Jolanda Neff da weiter macht, wo sie letztes Jahr aufgehört hat: Zu dominieren. Erster Swiss Cup in Rivera vor zwei Wochen: Die Schweizerin siegt souverän mit vier Minuten Vorsprung. Der Weltcup wird zur Alleinunterhaltung der Schweizerin. Die Stöckli-Pro-Team-Fahrerin ist dieses Jahr in ihrem ersten „echten“ Jahr in der Elite – bis letztes Jahr wäre sie noch in der U23 startberechtigt gewesen.

Die Olympia-Qualifikation hat sie schon in der Tasche und kann damit ohne Druck in die ersten Weltcups der Saison starten. Die Unbeschwertheit wird ihr auch bei Olympia zugutekommen, wo sie mit Gold die jüngste Olympiasiegerin im Mountainbike werden wird.

Auch 2016 wird Neff wohl der Konkurrenz um die Ohren fahren
# Auch 2016 wird Neff wohl der Konkurrenz um die Ohren fahren

Zumal die Konkurrenz überschaubar ist: Viele Top-Athletinnen sind nicht mehr die Jüngsten (Sabine Spitz, Gunn-Rita Dahle-Flesjå) und die anderen sind bei weitem nicht so leistungsfähig wie Neff. Einzige wirkliche ernsthafte Konkurrentin ist die Teilzeit-Mountainbikerin Pauline Ferrand-Prevot aus Frankreich. Die Dame aus unserem Nachbarland vollbrachte im letzten Jahr Historisches mit drei verschiedenen Weltmeistertiteln. Doch leider wird die junge Französin immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen und kämpft stets lange damit, wieder in Top-Form zu kommen. Des Weiteren ist die Rabo Liv-Fahrerin stets auch bei Straßenrennen gefordert. Genau das könnte ihr bei Olympia auch zum Verhängnis werden. Zwar will Jolanda Neff auch beim olympischen Straßenrennen dabei sein, doch ihr Fokus liegt ganz klar auf dem MTB-Rennen. Ferrand-Prevot hingegen ist schon zu Beginn der Wettkämpfe unter Druck und muss beim Rennrad-Titelkampf Leistung erbringen.

These 8: Sabine Spitz holt eine Medaille bei Olympia

Eigentlich hätte Sabine Spitz schon längst Gründe genug gehabt, ihre Karriere zu beenden. Sie hat einen kompletten olympischen Medaillensatz daheim hängen und insgesamt also so viele Plaketten gesammelt wie kein einziger Mountainbike-Athlet bisher. Die nun 44-jährige hat schon mehrfach bewiesen, wie gut sie ihr Training auf einen Höhepunkt hinsteuern kann. Insbesondere alle vier Jahre schafft sie es wie keine Zweite, bei den Olympischen Spielen ihre Topform auszuspielen. Schon in London 2012 hätte es niemand für möglich gehalten, dass die „Grande Dame“ des deutschen MTB-Sports nochmal zuschlägt.

Sabine Spitz ist in Form - auch noch mit 44 Jahren
# Sabine Spitz ist in Form - auch noch mit 44 Jahren - Kann sie erneut bei Olympia zuschlagen?

Spitz weiß ganz genau, dass ihr Training wieder perfekt gesteuert sein wird. Dieses Vertrauen in die eigene Stärke und vor allem ihr riesiger Erfahrungsschatz wird ihr bei Olympia wieder Flügel verleihen. Außerdem kann sie nach ihren vielen Erfolgen ohne Druck auffahren. Keiner erwartet eine Medaille. Und genau dann wird sie erfolgreich sein.

These 9: Das Hardtail kehrt zurück!

Die Strecken im World Cup werden immer steiler, enger, technischer. Sicherlich kein Grund, dass die Entwicklung hin zum Fully gestoppt werden sollte. Doch im olympischen Jahr ist einiges anders, als man es erwarten würde. Es gibt mehrere Gründe dafür, dass das gute, alte Hardtail ein Revival erlebt.

Die Strecke bei den Olympischen Spielen ist wohl der hauptsächliche Grund, warum wir dieses Jahr viele XC-Fahrer vermehrt auf Hardtails sehen werden. Ähnlich wie in London ist der Untergrund in Rio festgewalzt und die fahrtechnischen Hindernisse sind künstlich eingebaut. Das heißt: der Großteil der Strecke ist gut zu befahren und nur wenige Argumente sprächen für ein Fully. Außerdem ist der finale Anstieg der Strecke ziemlich lang. Sollte es also auf den letzten Metern eng zu gehen, kann jedes Gramm weniger am Bike entscheidend sein.

Das gute alte Hardtail kehrt zurück
# Das gute alte Hardtail kehrt zurück - Auf bestimmten Strecken kehren die Profis auf das ungefederte Bike zurück

Und dann gibt es da noch ein bisher ziemlich unberücksichtigtes Anbauteil an den XC-Mountainbikes, das schuldig daran sein könnte, dass das Hardtail zurückkommt: Die Sattelstütze. Und zwar haben die Profis entdeckt, dass die absenkbare Sattelstütze einen erheblichen Vorteil in den Abfahrten bringen kann. Mathias Flückiger überraschte letztes Jahr mit einem selbstgebauten Prototyp, nun ist Julien Absalon damit unterwegs. Beim HC-Rennen in Bad Säckingen war zu sehen, dass er nun damit Schurter bergab folgen kann. Wenn die ersten Topfahrer die absenkbare Stütze verwenden, werden wohl im Laufe des Jahres weitere folgen. Die Kombination aus dem Hardtail und der absenkbaren Sattelstütze wird sich etablieren.

Letztes Jahr erstmalig im Weltcup aufgetaucht - absenkbare Sattelstützen
# Letztes Jahr erstmalig im Weltcup aufgetaucht - absenkbare Sattelstützen

These 10: Dieses Jahr wird noch spannender, noch spektakulärer als alle anderen zuvor

Irgendwie sagen wir das jedes Jahr – gewissermaßen trifft das ja auch zu. Aber dieses Jahr wird ein besonderes: Streicht euch den 20. und den 21. August rot im Kalender an, die Olympischen Spiele in Rio werden das Highlight der Saison. Alle vier Jahre rückt der Mountainbikesport in ein breites öffentliches Interesse. Und eins steht jetzt schon fest: Die Mountainbike-Rennen werden wieder fantastische Bilder auf den TV-Bildschirmen liefern, ähnlich wie in London. Die Sportwelt wird sehen, wie faszinierend dieser Sport ist. Aber nicht nur Olympia wird ein Spektakel: Weltmeisterschaften im Hexenkessel von Nove Mesto und die wohl spannensten World Cup-Rennen erwarten uns in diesem Jahr. Seid also dabei, wenn es ab diesem Wochenende um die begehrten Punkte geht!

Der Weltcup begeistert! Kommt und seht selbst beim Weltcup in Albstadt
# Der Weltcup begeistert! Kommt und seht selbst beim Weltcup in Albstadt
2016 wird ein Hammer-Jahr!
# 2016 wird ein Hammer-Jahr!
Text & Redaktion: Gabriel Sindlinger
  1. benutzerbild

    Florian301

    dabei seit 08/2015

    gibt es aktuell schon einen Artikel bzw eine Übersicht über die Bikes (was für Komponenten etc.) der Topfahrer wie Schurter, Absalon,...?

    So etwas in der Art: http://www.mtb-news.de/news/2013/06/06/arbeitsgeraete-die-bikes-der-xc-profis-im-kurzcheck/

  2. benutzerbild

    __Stefan__

    dabei seit 08/2009

    Hier sieht man auch gut, wie Sagan das Feld anführt smilie

  3. benutzerbild

    Dommaas

    dabei seit 05/2011

    gibt es aktuell schon einen Artikel bzw eine Übersicht über die Bikes (was für Komponenten etc.) der Topfahrer wie Schurter, Absalon,...?

    So etwas in der Art: http://www.mtb-news.de/news/2013/06/06/arbeitsgeraete-die-bikes-der-xc-profis-im-kurzcheck/

    Da musst du dich noch eine Weile gedulden. In 4 Wochen ist Albstadt und da werde ich mich wieder umschauen nach den Bikes der Profis.
  4. benutzerbild

    Florian301

    dabei seit 08/2015

    Da musst du dich noch eine Weile gedulden. In 4 Wochen ist Albstadt und da werde ich mich wieder umschauen nach den Bikes der Profis.

    Danke, in Albstadt werde ich auch sein
  5. benutzerbild

    rauschs

    dabei seit 04/2012

    Habe vor Cairns noch das bike von Absalon gesucht wegen der Sattelstütze: http://www.cyclingnews.com/news/julien-absalon-on-dropper-post-and-di2-in-cairns/

    http://www.mtb-news.de/forum/t/prev...ie-hatz-um-die-olympiatickets-beginnt.800005/

    Schurter "kriegt" wohl später noch ein neues "Olympiabike"!?

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