Im Vorfeld der Eurobike hatte die Brake Force One für viel Aufsehen gesorgt und im entsprechenden Thema hattet ihr euch gefragt, was denn so dran sein würde. Genau das haben wir uns auch und also haben wir uns kurzerhand die Präsentation am Stand des Unternehmens angeschaut. Nachdem ihr die ersten Videos zu der Bremse schon im Artikel zu Tune gefunden habt, kommt hier nun ein größerer Beitrag rund um die Bremse, basierend auf der Präsentation von Entwickler Jakob Lauhoff:


Brakeforceone Präsentation auf der Eurobike von Thomas auf MTB-News.de

Das Interessante: Die Bremse schlägt richtig große Wellen und scheint viele zu begeistern, so auch Uli Fahl von Tune, der direkt in eine Partnerschaft mit eingestiegen ist. Im Video erzählt er, warum:

Unser Eindruck
Der junge Mann ist nicht gerade sparsam im Umgang mit Superlativen und schont die Konkurrenz (wenn auch nicht direkt genannt) nicht. Manche Teile seines Interviews klingen allerdings sehr unrealistisch, gerade wenn es um die Bremskraft und die Schleifneigung geht. Auffällig ist auch, das in der Regel zum Thema Preis geschwiegen wird.

In jedem Fall wird die Bremse relativ teuer sein, es kursieren Gerüchte ab 800 EUR für das Set. Hier soll der Endbenutzer für die „Innovation“ und den „Quantensprung“ Auf dem Bremsensektor zahlen, gleiches scheint nach ersten Informationen die wir auf der Messe von OEM Seite erfahren haben auch für die Erstausstatter zu gelten, weshalb es die Bremse gegen Avid und Shimano schwer haben könnte. Wir sind extrem auf einen ersten echten Test gespannt, bei dem wir die Bremse selbst in die Hand und auf den Trail nehmen dürfen. Da die Entwicklungsmotivation von Jakob Laufhoff aus dem Trial Bereich gekommen ist, wird es spannend sein zu sehen, wie sich die Bremse auf echten Downhills schlägt.

Folgende Information erhält der Interessent auf der Homepage von BrakeForceOne
Ein in die Bremszange integrierter Bremskraftverstärker ermöglicht entspanntes „Ein-Finger-Bremsen“ bei „höchster Bremsleistung mit minimalster Handkraft“. Um die enorme Verzögerung kontrollierbar zu machen, wurde die bei KFZ-Bremsen übliche, wegabhängige Dosierung übernommen und mit Hilfe des neuen Funktionsprinzips die kraftabhängige Dosierung ersetzt. Diese erfordert, ähnlich wie die enorme Verzögerung, ein bis zwei Touren Eingewöhnungszeit. Danach will man sich mit nichts anderem mehr zufrieden geben. Schleifende Bremsbeläge sind bei dieser Bremse kein Thema mehr, da die Bremsbeläge aktiv zurückgezogen werden und dabei ein echter Luftspalt erzeugt wird.

An dem vor kurzem von mir gefahrenen 2SoulsCycles Hardtail ist eine der ersten BrakeForceOne Bremsen verbaut gewesen und obwohl sie noch ein Prototyp gewesen ist muss ich sagen, dass die Eingewöhnungszeit extrem kurz gewesen ist, was jedoch nicht an der überwältigenden Funktion gelegen hat, sondern schlicht daran, dass ich schon immer mit nur einem Finger bremse und auch die daraus resultierende Bremskraft nicht überwältigend gewesen ist. Auf jeden Fall nicht außergewöhnlich, aber auch nicht schlecht – keineswegs. Interessant ist vor allem der Hebel, der einem tatsächlich nur einen einzigen Finger an der Bremse erlaubt, da keine zwei Finger nebeneinander in die Aussparung am Hebel passen. Eine weitere Abweichung von normalen Bremsen ist das Gefühl, der Hebel lässt sich in der Tat sehr leicht bis zur maximalen Verzögerung ziehen. Die Funktion war sehr gut aber keineswegs revolutionär gewesen – von der reinen Bremskraft her fühlte es sich für mich schlechter an als bspw. eine Formula The One oder Shimano Saint.

Fazit
Aktuell versuchen wir nach wie vor an ein Test-Bremsen-Set zu kommen, um euch dann einen echten Erfahrungsbericht liefern zu können. Den Testtag in Münsingen hatten wir auf Grund zu starken Regens ausfallen lassen und das 2SoulsCycles QH29 Hardtail habe ich nicht auf Downhillstrecken bewegt, weshalb die Erkenntnisse über die Bremse aus diesem Fahrbericht nicht stichhaltig und aussagekräftig sind.

Die technischen Daten der Bremse findet ihr hier: LINK, alle Informationen zur BrakeForceOne auf der Homepage.

_____________________
Alle Beiträge zur Eurobike 2011 hier auf mtb-news.de findet ihr hier in der Übersicht.

  1. benutzerbild

    Piktogramm

    dabei seit 05/2008

    Aktueller Stand: Die Bremsen werden ausgeliefert. Die Optik der Geberkolben ähnelt von der Oberfläche her den Magurahebeln. Ist ja beides Spritzguss mit Carbonfasereinlage. Der Einfingerhebel ist dort wo der Hinter aufliegt noch extra gummiert.

    Nur testen konnte ich nicht, dazu ist der Kaufpreis doch zu hoch smilie

  2. benutzerbild

    Spevak

    dabei seit 12/2011

    Gibt es die Bremse eigentlich auch mit Centerlock-Rotoren?
    Wenn ich es bei den verschiedenen Händlern recht verstehen, gibt es nur 6-Loch-Scheiben von Brake Force One selbst und man muss ggf. einen CL-Adapter nutzen, oder?
    http://www.starbike.com/p/Brake-Force-One-Scheibenbremse-4727-de

  3. benutzerbild

    Piktogramm

    dabei seit 05/2008

    CL Adapter oder echte CL Scheibe (Shimano sollte passen, da sind die Nieten weit genug unten)

  4. benutzerbild

    belial901

    dabei seit 08/2011

    Wie schon im anderen BFO Thread geschrieben, zweifel ich dran dass sie eindeutig stärker ist als eine Saint!
    Ich hätte schon gerne eine Bremse die noch weniger Handkraft braucht wie die Saint!

    Auf 2000-3000HM Abfahrten, reicht mir die Bremskraft der Saint einfach teils nicht aus. Da muss ich je nach Pausen schonmal mit 2 Fingern bremsen. Doppelte Bremskraft der Saint, fände ich optimal .

    Die Saint hat 9.2 m/s mit 203er Scheiben errreicht, jedoch bei nur 150N (Bikeradar Test) bzw 7.2 m/s bei 100N (versus 6 m/s bei 85-90N welche die BFO schafft (jedoch mit 180er Scheibe) bzw 9.8 m/s bei 180N Handkraft mit 180er Scheibe), sprich die Brakeforce One ist nur geringfügig stärker - und das auch wohl eher bei unrealistisch viel Handkraft (alles über 100N Handkraft sehe ich bei längeren Abfahrten nicht als realistisch an, zumindest nicht bei einer Saint) - sprich bei der Handkraft die mir mit der Saint ausreicht, ist diese stärker wie die BFO.

    Aber da es zur Saint ja leider kein Prüfprotokoll von Velotech gibt, bzw andersrum keine Angabem vom Bikeradar Prüfstand zu BFO, ist es recht spekulativ ob die BFO wirklich an die Saint rankommt, bzw sogar stärker ist.

    Anderseits denke ich dass es mit dem Prinzip der BFO leichter wäre die Bremskraft zu verdoppeln, wie bei einer Saint wo man den Servowave Mechanismum einfach noch deutlich stärken müsste (wohl mit Problemen bei Standhaftigkeit, Service etc.). Denke schon dass das Prinzip der BFO richtungsweisend sein kann...

    Auf jeden Fall Chapeau für die Entwicklung der Bremse, und das eingehen von sicherlich nicht wenig finanziellem Risiko (und da Funktionsweisen in der EU ja nicht patentierbar sind, kann es mit anderer Herangehensweise eh kopiert werden außerhalb von Nordamerika..., und alleine schon das durchsetzen von einem Patent ist eh müßig genug wenn man keine große Rechtsabteilung hat....)

    zwei meiner kollegen haben ne saint, ich selbst fahr mit einer elixir cr (alle 203er scheiben, downhill einsatz) ich kann mir beim besten willen net vorstellen dass du 2 finger bei ner saint brauchst wenn ich bei der cr mit dem zeigefinger mehr wie genug habe!? und die saint meiner kollegen sind zu branchial! also ich verstehs net.... mehr wie saint oder gustav m braucht niemand (also von der bremskraft her) aber natürlich wäre ne bfo sicher geil zu fahren wenn man weniger bremskraft beim finger aufwenden muss
  5. benutzerbild

    fone

    dabei seit 09/2003

    oh, alter thread.

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!