Jürgen Falke von Merida hat uns auf einer kleinen Pressekonferenz am Demoday die Neuheiten im XC-Race Sektor von Merida gezeigt. Im Fokus der Präsentation stand das Ninety-Nine Carbon, der Nachfolger des 100mm XC-Race-Bikes Nintey-Six.
Jürgen Falke über die Entwicklung und das Fahrrad
„So leicht und steif wie der Vorgänger 96 aber mit deutlich besserer Federung – das war unser Entwicklungsziel. Wir haben mit den 29er Hardtails sehr gute Ergebnisse gehabt je nach Strecke entscheiden sich unsere Fahrer immer noch für die 26″ Laufräder. Allgemein gilt: Im World Cup sind 26″ die bessere Wahl. Im Marathon hingegen ist das 29er unschlagbar.“
Merida 2012 von Thomas auf MTB-News.de
Das Ninety-Nine stellt damit die konsequente Weiterentwicklung des Ninety-Six dar. Bei der bekannten Version sei das Verhältnis von Stetigkeit und Gewicht schon sehr gut gewesen, doch bedingt die Dämpferposition unter dem Oberrohr eine Kinematik, die sich mit der Rahmengröße verändert und dadurch auch die Federungsperformance beeinflusst. Aus diesem Grund ist der Dämpfer für die neue Version vor das Sitzrohr gewandert, wo er unabhängig von der Rahmengröße in der gleichen Position verbleibt. Wie Jürgen Falke uns erklärte ist dieses Setup zwar grundsätzlich schwerer, doch hätte sein Team bei der Entwicklung durch die Verkürzung des Dämpfers von 190mm Einbaulänge auf 165mm Einbaulänge und eine geschickte untere Befestigung des Dämpfers die verlorenen Gramm mehr als wieder rausgeholt.
Um die Dauerhaltbarkeit der Lagerung zu erhöhen, haben die Merida-Entwickler die bisherige Gleitlagerung durch Kugellager ersetzt. Neben der Lagerung ist auch der komplette Aufbau des Hinterbaus überarbeitet worden. Durch Gabelförmige Aufnahmen der Sitzstreben für die Wippe und die Kettenstreben soll eine große Stützbreite für maximale Steifigkeit erreicht worden sein.
Ein großes Augenmerk sei auch beim Feintuning des Antriebs auf den eigentlichen Einsatzbereich gelegt worden. So ist das Ninety-Nine der Saison 2012 auf 2-fach Schaltungssysteme ausgelegt, die heute der Standard in der Racing-Szene sind. Aus diesem Grund sei der Schwingendrehpunkt vor das Innenlager gewandert und befindet sich genau auf Höhe eines 36er Kettenblattes, um bei diesem Setup ohne jegliche Antriebseinflüsse zu funktionieren.
Die Steifigkeit an der Front wird von einem getaperten Steuerrohr erhöht, das mit einem Block-Lock Steuersatz versehen ist. Dieser Steuersatz, dass der Lenker bei zu weitem Einschlag mit dem Oberrohr in Kontakt kommt und „blockt“ rechtzeitig die Bewegung der Lenkzentrale.
Bei der Geometrie des Rahmens haben sich die Entwickler auf das Feedback der Racer gestützt und dem Trend hin zu mehr Federweg Rechnung getragen. So ist der Rahmen nun auch in der Lage, 120mm Federgabeln an der Front aufzunehmen. Optimiert soll er jedoch auf Gabeln mit 100mm sein.
Ein bekanntes Problem des Ninety-Six ist gewesen, dass der Federweg nur schlecht genutzt wird, da die Federung im mittleren Federwegsbereich zu wenig progressiv gewesen ist. Um diese Problematik zu umgehen sind viele Fahrerinnen und Fahrer mit einem zu hart abgestimmten Setup unterwegs gewesen und haben so effektiv nur einen Teil des tatsächlich vorhandenen Federwegs genutzt. In der neuen Version soll dieser nun voll nutzbar sein, so dass der Hinterbau mit genügend Sag gefahren werden kann und dennoch nicht durchsackt.
Um die gewünschte Charakteristik zu erreichen ist der Dämpfer von DT Swiss von Beginn an mit bei der Entwicklung eingeplant gewesen. Der DT Swiss XR Carbon ABS Dämpfer hat nun eine richtige Druckstufendämpfung, die der von Fox sehr ähnlich ist und eine Luft-Negativfeder verwendet. Das Gewicht für den Dämpfer konnte dabei auf 158g gesenkt werden. Um Gewicht zu sparen ist die untere Dämpferaufnahme auf der gleichen Achse wie der Schwingendrehpunkt gelagert.
Ninety-Nine Carbon Modelle
– Ninety-Nine Carbon Team
–> DT Swiss XRC 100 Carbon, XR Carbon Federbein, Sram XX Gruppe, 9,2kg, 7.700€
– Ninety-Nine Carbon 3000
–> Fox F100 Remote-Gabel, M212 Remote Federbein, Shimano Deore XT 2×10 Gruppe, 10,6kg, 4.500€
Ninety-Nine Aluminium Modelle
– Ninety-Nine 2000
–> Rock Shox Reba Pop-Loc Gabel, DT Swiss M212 Remote Dämpfer, Sram X0 Gruppe, 11,8kg, 2.999€
– Ninety-Nine XT-Edition
–> Fox F100 Gabel, DT Swiss M212 Remote Dämpfer, Shimano XT 2×10 Gruppe, 12,2kg, 1.899€
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Big 9
Für die an die Marathon-Fraktion gerichteten 29er Modelle sieht Merida die folgenden Vorteile: Weniger Rollwiderstand, besseres Überrollverhalten über Hindernisse, bessere Traktion, besseres Kletterverhalten, weniger Überschlaggefühle.
Um diese Vorteile auf ideale Art und Weise zu nutzen und die bekannten Nachteile der größeren Laufräder zu minimieren, verwendet der Rahmen mit 440m durchschnittlich kurze Kettenstreben und eine steife 12mm Steckachse am Hinterrad. Um die höhere Front auszugleichen, kommt das Rad mit kurzem Steuerrohr, negativ (also falsch herum) montierten Vorbau und einem möglichst flach bauenden Steuersatz. Die Kompletträder weisen gegenüber den 26″ Versionen eine angepasste Übersetzungsbandbreite auf, die den Anforderungen der 29″ Fraktion Rechnung tragen soll und den größeren Abrollumfang ausgleichen hilft.
Die Komfortqualitäten des 29″ Laufrads werden im Bereich der Sitzzone im Stile von Cannondale durch konstruktive Kunstgriffe weiter unterstützt. So sind die Sitzstreben im Übergang zum Oberrohr flacher gestaltet und hören auf den Namen „Flex Stay“. Ein weiteres Komfort-Feature ist die mit 27,2mm schlanke Sattelstütze. Vor einigen Jahren noch geschmäht wegen ihrer schwachen mechanischen Eigenschaften feiert dieses Sattelstützenmaß abseits von Teleskopsattelstützen in Endurobikes gerade ihr Revival, um die extreme Steifigkeit des Hinterbaus zu mildern.
Auf der Gewichtsseite soll der Rahmen weniger als 1100g verbuchen.
Modelle
Big.Nine Carbon
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Big.Nine Lite
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Big.Nine TFS (Preisbereich 600 bis 1100€)
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Bilder
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Weitere Informationen zu den Bikes findet ihr in Kürze auf merida.de.
Alle Beiträge zur Eurobike 2011 hier auf mtb-news.de findet ihr hier in der Übersicht.
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