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Eurobike
Softwheel – das Rad, neu erfunden [einmal öfter]

Ehrlich gesagt wurden schon sehr viele 2016er Neuigkeiten vor der Eurobike 2015 veröffentlicht. Das lenkt das Auge auf anderes, was dort ausgestellt wird – und nichts mit den klassischen Neuheiten zu tun hat. So zum Beispiel die Softwheels aus Israel, die stark an die „Loop Wheels“ erinnern, die wir voriges Jahr gesehen haben.

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Auf dem Parkplatz der Eurobike treffen wir drei junge Männer in weißen Polohemden – dabei haben sie Fahrräder mit ziemlich ungewöhnlichen Rädern: Softwheels! Dabei handelt es sich, wer hätte es gedacht, um „weiche“ Laufräder; Laufräder die Federn. Möglich machen das drei Federbeine, die Nabe und Felge miteinander verbinden. Überfährt der Fahrer ein Hindernis, so kann die Felge gegenüber der Nabe federn – und zwar in jeder Richtung, ganz gleich, in welcher Position sich das Rad gerade befindet.

# Passt in jedes Fahrrad - solange genug Platz zum Rahmen oder zur Gabel bleibt

Trotz Konstruktion aus Aluminium sind die Räder mächtig schwer – Vorder- und Hinterrad wiegen jeweils (!) etwa 2,5 kg; also etwa das 2-3 fache eines konventionellen Laufradsatzes. Man zeigte uns auch einen Prototyp, der mit einer Carbon-Felge und Magnesium-Teilen Gewicht spart – richtig leicht wird die Konstruktion dennoch nicht.

# Die Federbeine müssen in beide Richtungen federn können - die Dämpfung könnte aber noch optimiert werden

Während die gezeigten Modelle sich offensichtlich an Stadtradler richten, wäre eine Nutzung des Prinzips im Mountainbike-Einsatz durchaus sehr interessant. Das Rad, das in jede Richtung Schlägen „ausweichen“ könnte, wäre bei verschiedensten Hindernissen günstig. Grund genug für uns, eine kleine Runde auf dem Fahrrad zu drehen. Der erste Eindruck: Fährt, als wäre es ungefedert. Das scheint auch sinnvoll, denn wäre die Federung weich ausgeführt, so würde das Rad federn müssen, um sich zu drehen – was Energie verpuffen ließe.

# Prototyp - Dank Carbon deutlich leichter, aber eben immer noch ca. 1.5 kg schwer (pro Rad!)

Bei echten Schlägen federt das Rad dagegen merklich – allerdings leider quasi ungedämft, weshalb die Federbeine beim ausfedern hörbar anschlagen, was sich nicht gerade vertrauenserweckend anfühlte. Immerhin schien die Konstruktion ausreichend steif ausgeführt um spurtreu zu sein. Die Information der Firma, nach der das Rad also den Energieverbrauch eines Fahrrades reduzieren würde, weil das Fahrrad an Stufen weniger abrupt gebremst wird, konnten wir nicht überprüfen – in der Theorie ist das jedenfalls möglich.

# Wie viele Federbeine müsste man hinzufügen - damit man die Felge weglassen könnte?
# Überraschend schwer - Man sieht es ihm kaum an, aber mit Akku, Softwheels und Motor kommt das Teil auf 25 kg

Werden wir solche Räder in Zukunft sehen? Eine unglaublich aufwändige Konstruktion, die weit mehr Federn- und Dämpfer benötigt, als bisherige Lösungen? Nicht in naher Zukunft, denken wir. Aber wer weiß, vielleicht einige Generationen weiter in veränderter Form?

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