Viele Mountainbiker haben mittlerweile herausgefunden, dass über zwei Laufradsätze zwei fast vollständig verschiedene Bikes entwickelt werden können – bei diesem Thema sind sich sogar Downhiller und XC-Piloten einig und auch 4x-Racer werden zustimmen. Während der Rennlaufradsatz auf geringes Gewicht und maximale Schnelligkeit getrimmt sein sollte (jeweils dem Einsatzbereich entsprechend) kann ein guter und günstiger Trainings-Laufradsatz das Portemonnaie schonen, wenn er seltener getauscht werden muss als der teure Rennlaufradsatz. Ein weiterer Vorteil dieses Konzepts: im Rennlauf fühlt man sich gleich doppelt so stark, wenn der leichte Laufradsatz montiert ist und plötzlich Flügel wachsen.

Ein typischer Laufradsatz für die Gattung Trainings-Laufradsatz ist der Sixpack Racing Mayhem. Mit einem Gewicht von 2175 und einem Preis von 309,99€ liegt er in beiden Kategorien im Mittelfeld – Grund genug, ihn auszuprobieren. Die Felgen, die im Laufradsatz verbaut werden, sind die Sixpack Racing Resident, die auch einzeln zu erwerben sind. Gleiches gilt für die Naben, die der Mayhem Serie entspringen. Die Laufräder werden in Deutschland eingespeicht.

Ausgepackt
Aus der Packung heraus fällt direkt auf, dass Sixpack hier einen soliden Laufradsatz zusammengestellt hat. Die Teile wirken gut verarbeitet und auch wenn kleinere Lackfehler an der Felge erkennbar sind – schlimm ist das nicht. Die Decals wirken hochwertig und gleiches gilt für die Lagerung der Naben, die sich leicht drehen lässt. Passend für meine Gabel liegt dem Laufradsatz ein Adapterset bei, mit dem ich die Naben von 20mm auf 15mm reduzieren kann. Das funktioniert wie von DT Swiss bekannt ohne Werkzeug und dennoch sitzen die Adapter fest genug, um nicht bei der Demontage des Laufrades verloren gehen zu können. Klingt ärgerlich, doch genau das passiert aktuell noch immer bei einigen Erzeugnissen,… Ein schönes Feature ist außerdem der fein rastende und sauber klackende Freilauf der Hinterradnabe – nicht ganz so scharf wie Hope aber dafür öfter und nicht weniger schön! Von Werk aus wird der Laufradsatz mit dicker Schnellspann-Steckachse am Hinterrad ausgeliefert und auch die Felgenbänder sind schon montiert – so soll’s sein.

Um optisch noch ein wenig Unterscheidbarkeit zu generieren hat Sixpack unabhängig von der Farbe der Naben oder der Felgen 1/4 der Speichen in Kontrastfarbe zu den anderen 3/4 eingefärbt. Was das bringt? Auf Fotos erkennt man die Laufräder der Marke direkt und beim Fahren ergibt sich für den Fahrer ein unrundes Bild – einigen wir uns auf Geschmacksache ;).

Technische Daten des Sixpack Racing Mayhem FR
Resident-Felge weiß
Material: 6061-T6 Aluminium; 3-fach Hohlkammern, geöst, disc only
Gewicht: 525g
Größe: 26″
Breite: 29.8 mm
Lochzahl: 32

Speichen
2.0-1.8-2.0 double butted stainless,schwarz,
davon 8 Stück in weiss pulverbeschichtet

Mayhem-Naben schwarz
Material: Aluminium Nabenkörper
Einbaubreite: 110mm vorne; 135mm hinten (inkl. 10mm Oversized Schnellpsanner)
Achsmaß: 20mm vorne; 10mm hinten
Lochzahl: 32
Scheibenaufnahme: 6-Loch
Lager: gedichetet, japanische Industrielager (2 vorne, 4 hinten)
Umrüst-Kit auf Schnellspannachse oder QR15mm für vorne ist seperat erhältlich.

Gewichte (selbst gemessen)
Vorderrad: 1008g
Hinterrad: 1167g
Schnellspannachse 10mm Hinterrad: 112g

Werksangabe der Gewichte ist 2200g, damit liegt der von uns gefahrene Laufradsatz um 2,1% unter den Angaben von Sixpack Racing.

Eingespannt
Also rein mit dem Laufradsatz und ab auf die Trails und auf den Pumptrack. Bei vielen leichten Laufradsätzen ist mir immer wieder aufgefallen, wie man die Speichen arbeiten hört, wenn man durch enge Steilkurven knallt. Verwindet sich das Laufrad, so bewegen sich die Speichen relativ zueinander und das kann man – je nach Laufrad – deutlich hören. Nicht so beim Sixpack Mayhem Laufradsatz: Er fühlt sich sehr steif an und auch die Beschleunigungseigenschaften sind gut. Klar rotieren hier einige zusätzliche Gramm doch einerseits gibt es deutlich schwerere Laufradsätze und andererseits bleibt immer die Frage, wo die Masse sitzt. Bei Betrachtung des Felgengewichts von guten 525g wird klar, dass die Masse bei diesem Laufradsatz in den Naben sitzt. Da die aber direkt um die Mittelachse drehen, haben sie auch nur einen kleinen Einfluss auf die rotierende Masse. Beim Antritt spürt man in der Regel vor allem die Felge – und genau die ist bei diesem Laufradsatz alles Andere als schwer! Zu meiner Freund und meinem Leid passiert dann auch gleich auf dem ersten Traileinsatz der Härtefall: Mit langer 150mm Federgabel ausgestattet verleitet das Santa Cruz Chameleon zum Hardtail-DH-Fahren und das führt – da das Hinterrad nicht ausweichen kann, an einer schönen Wurzel unmittelbar in den Durchschlag. Die unsanfte Unterbrechung der Tour mit zerfetztem Schlauch nutze ich daraufhin selbstverständlich, um die Felge auf etwaige Dellen oder ähnliches zu überprüfen. Glücklicher Weise findet sich hier nichts, das Mehrgewicht der Felge scheint gut investiert zu sein. Doch es gibt schwerere Fahrer und härtere Durchschläge, keine Frage.

Test-Fazit Sixpack Racing Mayhem FR
Mit dem Mayhem genannten Laufradsatz, den es für die meisten gängigen Achsmaße kompatibel und in vielen Farben zu kaufen gibt, hat Sixpack Racing eine Angebot mit sehr guter Preisleistung im Angebot. Klar geht es leichter, doch für viele Fahrerinnen und Fahrer könnten die verlorenen Gramm die gewonnenen Euros eindeutig zur besseren Alternative machen.

Stärken
+ fairer Preis
+ viele Farben verfügbar
+ aus der Packung perfekt zentriert

Schwächen
– leichtes Übergewicht
– Felge nicht geschweißt

Weitere Informationen findet ihr auf der Seite von Sixpack Racing.

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  1. benutzerbild

    Black_Label

    dabei seit 11/2009

    macht veltec günstiger...

  2. benutzerbild

    MO_Thor

    dabei seit 04/2004

    Hmmmm.....echt so schlimm mit den Laufrädern?
    Ich finde den Vice-FR-Satz nämlich ziemlich interessant, sowohl vom Gewicht als auch von Preis und Farbe. Nur wenn die Lager so fix den Geist aufgeben sollten, isses ziemlich schade drum.

  3. benutzerbild

    retrospecs

    dabei seit 07/2003

    Ich fahre seit über einem Jahr einen LRS bestehend aus den SIXPACK Resident Felgen, den SIXPACK VICE DH Naben, SAPIM Race Speichen und Alu Nippeln im Downhill-(Renn)Einsatz. Der LRS wiegt zusammen nur 1.850 Gramm. Mich hat der LRS bisher vollstens überzeugt. Er ist leicht und hält. Auch die Lager sind noch tadellos.

  4. benutzerbild

    Hüby

    dabei seit 01/2009

    hab den LRS jetz seit nem halben Jahr drinn.. die Residents haben schon einiges an Durschlägen schadlos geschluckt.. aber von den Speichen verabschiedet sich leider eine nach der andern am HR.. da is von ZweiFarbig nichmehr viel über.. schade eigentlich weil sah gut aus wenns angestrahlt wurde bei Nacht..

  5. benutzerbild

    Trailsurfer1982

    dabei seit 12/2015

    kann jemand was zum vergleich zwischen sixpack kamikaze und alex rims supra d sagen?
    will mir neue felgen holen und steh jetzt zwischen denen beiden? evtl. noch 721...

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