Die ersten Five Ten-Schuhe sind vieles gewesen, aber auch keinen Fall ein Lifestyle-Produkt, das auch abseits der Zweiradwelt getragen worden wäre. Mit dem zunehmenden Erfolg der klebrigen Sohlen hat der amerikanische Hersteller aus dem Klettersport jedoch auch leichtere und schlankere Modelle auf den Markt gebracht. Einer dieser Schuhe ist der Five Ten Dirtbag, der mit der bekannten Stealth-Sohle, aber leichtem, schlankeren Aufbau alltagstauglicher sein soll. Wir haben dem Schuh ein Jahr in urbanem Umfeld auf’s Gummi gefühlt – Fahrbericht.
# Der Five Ten Dirtbag Mid ist nicht nur für das Bike gedacht, sondern soll auch im Gehen eine gute Figur machen
Technische Daten
Hersteller: Five Ten
Modell: Dirtbag Mid
Modelljahr: 2013
Kategorie: Schuhe
Material: Spaltleder
Sohle: Stealth Phantom
Verschluss: Schnürung
Größen (US): 7–12, 13
Farbe: Saddle Brown
Preis: 95€ (UVP)
# Basierend auf der bekannten Stealth-Gummi-Sohle ist ein leichterer und mittelhoher Oberschuh aus Spaltleder aufgebaut
# Im Modelljahr 2014 wird es den Dirtbag nur noch mit niedrigem Schaft zu kaufen geben – die hier gezeigte hohe Version läuft aus.
In der Hand: Qualität und Details
Die Sohle der Five Ten Dirtbag Schuhe ist ein alter Bekannter – sie entspricht abgesehen von ihrem Micro-Dot-Profil den bekannten Five Ten Freerider-Modellen. Deutlich unterschiedlich ist jedoch der Oberschuh aus dünnem, kaum gepolsterten Spaltleder. Im Inneren ist der Schuh mit einer dünnen Mesh-Einlage ausgekleidet, die die Atmungsaktivität des Leders unterstützen und für ein gutes Fußklima sorgen soll. Insgesamt baut der Dirtbag deutlich schlanker als ein vergleichbarer Freerider und sieht schon wesentlich mehr nach einem Straßenschuh aus. Schöne Details wie kleine Badges und Ziernähte runden das Bild ab und zeichnen einen guten Qualitätseindruck des in Korea gefertigten Schuhs.
# Geprägtes Logo, Ziernähte in Farbe der Sohle und optisch markant abgesetzte Schlaufen an der Verse prägen das Bild des Dirtbag
# Schönes Detail: Ein kleines Badge ziert den Dirtbag
Für den Verschluss verwendet Five Ten eine gewöhnliche Schnürung, die auf Grund der fehlenden Ösen ein wenig schwergängig ist und etwas Nachdruck braucht, wenn der Schuh eng sitzen soll – womit wir auch schon bei der Passform wären.
Im Gegensatz zum hier gefahrenen Dirtbag Mid ist der Schuh in der kommenden Saison nur noch in einer flacher geschnittenen Dirtbag Low-Version verfügbar. Aufbau und Eigenschaften des Schuhs sind jedoch unverändert geblieben.
Am Fuß: Passform
Im Gegensatz zu den anderen bisher getragenen Five Ten Schuhen fühlt sich der Dirtbag beim ersten Anziehen nicht nur deutlich leichter an, er ist es auch. Auf Grund der fehlenden Verstärkungen und Polsterungen im Obermaterial passt sich der Schuh flexibler an den Fuß an. Die Kehrseite dieser Flexibilität: An meinem Fuß sitzt der Dirtbag wegen der verkürzten Schnürung im Vorfußbereich etwas zu locker, so dass bei der Übertragung von Querkräften der Fuß im Schuh verrutschen kann. Insgesamt wirkt der Schuh von der Passform her recht breit und locker, was den Abmessungen nach an der unveränderten Sohle liegt. Sie ist von der Breite her auf einen robusteren Aufbau ausgelegt und nur durch den leichteren Aufbau wird aus einem dicken Schuh noch kein sportlicher Sneaker.
Doch der Five Ten Dirtbag will trotz aller Leichtigkeit und Schlankheit ein Schuh für Skateboarder, BMXer und Mountainbiker sein und verwendet daher die breite Sohle, die auf Flatpedals für den gewohnten Grip sorgen soll.
# Die Grundlage für die gute Performance auf dem Bike ist nach wie vor die Five Ten eigene Stealth-Sohle
Unterwegs: Komfort und Grip
Dieser Plan geht auf: Auf dem Bike fühlt es sich mit dem Five Ten Dirtbag ziemlich genau so an, wie man es von den Stealth-Sohlen der Amerikaner gewohnt ist. Abstellen und sicher stehen ist die Devise für den Fuß auf dem Pedal und abgesehen von der für meinen Fuß nicht perfekten Passform am Vorfuß ist die Praxiseignung auf dem Trail tadellos. Auch auf den für gewöhnlich kleineren Pedalen mit kürzeren Pins wie sie bei Stadträdern üblich sind kann die Stealth-Sohle erstklassigen Grip aufbauen und verhindert effektiv ein Abrutschen, wenn es beim Ampelstart mal wieder um die Führungspositionen geht.
# Auf Pedalen jeder Art bietet der Dirtbag sehr guten Grip – auch bei Nässe, Schnee und Eis
# Die Stealth-Sohle ist dabei im Vergleich zur neuen Mi6-Mischung durch gute Haltbarkeit gekennzeichnet
Unabhängig vom Biken ist auch die Traktion auf Kopfsteinpflaster sehr gut, so dass es schnell und sicher auch durch die Fußgängerzone gehen kann. Das raue Spaltleder hat gute wasserabweisende Eigenschaften und lässt sich mit einer Bürste leicht von Dreck befreien – nur bei widrigen Bedingungen kommt der Dirtbag an seine Grenzen und hält die Fuße nicht trocken. Im Umkehrschluss wird es jedoch trotz Mesh-Innenmaterial und dünnem Außenschuh auch im Dirtbag recht warm, so dass sowohl auf dem Bike, als auch zu Fuß schwitzige Füße auftreten.
# Erst mit dem Bike unterwegs, anschließend zu Fuß – mit dem Dirtbag macht man jeweils eine gute Figur
Fazit
Mit dem Five Ten Dirtbag erhält man einen Bike-Schuh mit sehr griffiger und haltbarer Sohle, der schlanker und weniger martialisch daher kommt und so auch in der Stadt zu Fuß eine gute Figur macht. Hier würden wir uns jedoch eine etwas engere Passform und dünnere Sohle wünschen – doch genau letztere ist es ja, die auf dem Bike so viel Spaß macht. Ein Kompromiss, den Biker in der Stadt mit Sicherheit eingehen können.
Weitere Informationen: Five Ten Homepage
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Bilder: Tobias Stahl
Text / Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2013
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