Im Jahr 2013 hat Ghost mit dem Riot-Link ein neues Hinterbaukonzept vorgestellt, bei dem der Dämpfer schwimmend zwischen zwei Wippen gelagert ist. Nachdem zunächst das Trail-Bike Ghost AMR Riot mit dem neuen Hinterbau ausgestattet worden ist, haben wir nun neue Bilder aus Leogang erhalten, wo ein entsprechender Downhiller getestet worden ist. Über 200 mm Federweg, die Riot-Link Kinematik und ein markantes Rahmendesign… Doch das ist nicht alles: Angeblich ist auch ein 160 mm Enduro geplant, welches sich zwischen dem neuen Downhill-Prototypen und dem AMR Riot platziert.
Prototyp: Ghost DH Riot
Ein neues Downhill-Bike für den schnellsten deutschen Downhiller Johannes Fischbach? Fast sieht es danach aus, wenn man sich die neuesten Bilder dieses Ghost Prototyps anschaut. Auffälligstes Merkmal: Statt hohem Drehpunkt mit Kettenumlenkung gibt es den aus dem Trail-Segment bekannten Riot-Link Hinterbau zu sehen.
Von der Auslegung her sollte das Riot-Link System auch am Downhill-Bike vom Konzept her sehr gut passen: anfangs degressiv für gute Traktion, dann bis 80% Federwegsnutzung eine lineare Kennlinie und anschließend 20% starker Durchschlagschutz für Kontrolle bei tiefer Kompression.
Aktuell ist der Prototyp aus Aluminium gefertigt. Ob für die Serie eine Carbon-Version zu erwarten sein darf? Wir sind gespannt und freuen uns auf die Saison 2015, wenn man Teamfahrer Johannes Fischbach eventuell mit einem entsprechenden Gefährt im Downhill World Cup beobachten kann. Ebenfalls gespannt sind wir auf eine mögliche Umsetzung als Enduro-Bike mit ca. 160 mm Federweg. Dieses Rad würde sich zwischen dem AMR Riot und dem Prototypen DH Riot platzieren und könnte sich einiger Beliebtheit erfreuen.
Technik erklärt: Wie funktioniert der Riot-Link Hinterbau?
Aufgebaut ist der neue Riot-Link-Hinterbau wie ein herkömmlicher Viergelenker nach FSR-Vorbild: Der hintere Drehpunkt sitzt FSR-typisch vor und unterhalb der Hinterradachse am hinteren Ende der Kettenstrebe. Die Sitzstrebe schließt am oberen Ende an einem Rocker-Arm ab, welcher wiederum den Dämpfer ansteuert. Die Neuheit des „Riot-Link“-Systems ist eine Umlenkung am Fuße des Dämpfers. Die verlängerte Kettenstrebe steuert über einen kleinen Umlenkhebel einen sekundären Rocker-Arm an, welcher erst nach 80% des Federwegs zum Tragen kommt. Setzt sich der untere Rocker-Arm in Bewegung, so verändert er die Position des an ihm aufgehängten Dämpfer, was wiederum eine starke Veränderung der Kinematik und somit die steigende Progression zur Folge hat.
# Hinterbauprinzip des Ghost Riot Link
Ruben Torenbeek erklärt das „Riot-Link“-Federungssystem: [hier zur Audio-Spur!]
# Ghost Riot Link Einzelteilerklärung
# Übersetzungsverhältnis des Riot-Link
Weitere Informationen
Ghost Homepage
Fotos: Thomas Dietze, MTB-News.de 2014
Text & Redaktion: Tobias Stahl