Pauline Ferrand-Prévot hat bei der ersten UCI Gravel World Championships in Venetien Gold gewonnen und sich damit das vierte Regenbogentrikot in dieser Saison gesichert. Die Französin siegte vor den etatmäßigen Mountainbikerinnen Sina Frei und Chiara Teocchi. Auf Rang vier landete die Deutsche Jade Treffeisen. Bei den Herren siegte Gianni Vermeersch vor Daniel Oss und Mathieu van der Poel.

Damen: Ferrand-Prévot 2022 in eigener Liga

Pauline Ferrand-Prévot ist bei den Weltmeisterschaftsrennen in dieser Saison eine Klasse für sich. Am gestrigen Samstag bestritt die BMC-Fahrerin ihr viertes WM-Rennen im Kalenderjahr 2022 und holte sich zum vierten Mal Gold – Chapeau! Die 30-Jährige siegte bei der erstmals ausgetragenen Gravel-WM in der italienischen Region Venetien im Zielsprint vor Sina Frei und Chiara Teocchi.

Schon früh im Rennen lösten sich die Top-Favoritinnen des Rennens, zu denen auch einige namhaften MTB-Größen gehörten. Nach knapp 75 Kilometern (140 km Strecke) setzte die Italienerin Teocchi, die beim Trinity MTB Racing Team unter Vertrag steht, eine rennentscheidende Attacke und dezimierte die Spitzengruppe auf fünf Fahrerinnen. Mit dabei neben der 25-Jährigen: Pauline Ferrand-Prévot, Sina Frei, die Deutsche Jade Treffeisen und Lauren Stephens.

Die US-Amerikanerin Stephens musste dann circa 30 Kilometer vor dem Ziel die Segel streichen und der Vorsprung der Spitzengruppe schrumpfte zudem mächtig zusammen – doch die Verfolgerinnen konnten die Lücke nie komplett schließen. Auf dem letzten Kilometer lösten sich dann zunächst Ferrand-Prévot und Frei von Teocchi und Treffeisen und machten im Zielsprint den Sieg unter sich aus – mit dem besseren Ende für die französische Ausnahmefahrerin.

Platz drei ging an Chiara Teocchi vor der überraschend starken Jade Treffeisen, die in erster Linie auf der Straße unterwegs ist. Svenja Betz wurde 13., Janine Schneider belegte Platz 18, Amanda Voss fuhr auf 31 ein und Anna Giesen belegte Platz 34.

Ergebnis Damen

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Herren: Vermeersch sichert sich Premieren-Gold

Der Belgier Gianni Vermeersch hat bei der ersten Gravel-WM in Venetien triumphiert und dabei Daniel Oss und Mathieu van der Poel auf die Plätze zwei und drei verwiesen. Bester Deutscher war am Ende Paul Voß auf Platz 27.

Wie bei den Damen tags zuvor, bildete sich auch bei den Herren früh eine Spitzengruppe, in der sämtliche Top-Favoriten versammelt waren. Circa bei Rennmitte der 194 Kilometer langen Strecke über die Schotterstraßen Italiens setzten Gianni Vermeersch und Daniel Oss die entscheidende Attacke und lösten sich aus der Spitzengruppe. Das Duo erarbeitete sich rasch einen Vorsprung von über fünf Minuten und raste gemeinsam dem Ziel entgegen. Knapp 30 Kilometer vor dem Ziel war dann auch klar, dass die Verfolger dem Duo wohl nicht mehr in die Suppe spucken können – zu groß war der Vorsprung des belgisch-italienischen Zugs.

Im Finale, fünf Kilometer vor dem Ziel, löste sich Vermeersch von Oss und fuhr somit solo dem ersten Gravel-WM-Titel entgegen. Silber ging an den Italiener vom Team TotalEnergies. Platz drei sicherte sich Mathieu van der Poel im Zielsprint gegen Straßen-Olympiasieger Greg Van Avermaet.

Bester Deutscher war am Ende Paul Voß auf Platz 27. Für zwei etatmäßige Mountainbiker lief die erste Gravel-WM solide: Matthew Beers wurde 17. und Alban Lakata fuhr auf 19 ein, während Sascha Weber und Juri Zanotti das Rennen vorzeitig beendeten.

Ergebnis Herren

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  1. benutzerbild

    reblaus_MSP

    dabei seit 09/2015

    Die WM war die erste und man wird denke ich daraus lernen.
    Es bräuchte Vorgaben der UCI dass nicht die Straßenräder gefahren werden dürfen, Mindestreifenbreite...
    Die Strecke müsste einen höheren und schwereren Schotteranteil haben, der war ja weitestgehend wie gemalt was man gesehen hat.
    Mehr hm wären natürlich auch nicht so schlecht.
    Es sollte eine Qualifikation notwendig sein, nicht dass jeder Straßenprofi der gerade nichts besseres vor hat schnell mal teilnehmen kann.

    Ich fand die Übertragung sehr gut gelungen, da könnte man sich bei der Marathon-WM eine große Scheibe abschneiden.

  2. benutzerbild

    hellmachine

    dabei seit 08/2007

    War da keine Federgabel am Start?

  3. benutzerbild

    McDreck

    dabei seit 02/2020

    Es bräuchte Vorgaben der UCI dass nicht die Straßenräder gefahren werden dürfen, Mindestreifenbreite...
    ...
    Es sollte eine Qualifikation notwendig sein, nicht dass jeder Straßenprofi der gerade nichts besseres vor hat schnell mal teilnehmen kann.
    Die zwei Punkte sind etwas unsinnig. Wenn irgend etwas mal so gar nicht "gravel" ist, dann technische Vorgaben seitens der UCI! Straßenprofis sollen sich erst qualifizieren müssen? Brauchen die dann einen extra Gravel-Profischein?
  4. benutzerbild

    Stromberg

    dabei seit 11/2005

    Ach das sehe ich nicht so streng. Gibt/Gab doch in jeder Disziplin "leichtere" Strecken. Im DH WC wird teils mit Endurobikes gefahren und die XCM WM hat schon in Singen stattgefunden. In anderen Jahren waren die Strecken dafür umso anspruchsvoller. Die Mischung machts finde ich smilie
    Sah Lachlan Morton auch so (Mischung machts) und der muss es wissen. Gerade wenn Kritik aus den USA kommt, hat das mMn etwas mit der Blase zu tun, in der gerade die Pros da leben. Ähnlich der US Krit-Szene.
  5. benutzerbild

    gurkenfolie

    dabei seit 04/2003

    Es bräuchte Vorgaben der UCI dass nicht die Straßenräder gefahren werden dürfen, Mindestreifenbreite...
    haha lustig, kuck dir mal an mit welchen Material die seit über 100 Jahren Paris-Roubaix fahren.

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