Der Landkreis Waldeck-Frankenberg plant Großes: In dem nordhessischen Landkreis sollen 200 Kilometer neue Trails sowie 200 km Verbindungsstrecken entstehen. In Verbindung mit den schon bestehenden Wegen sollen so letzten Endes 650 km Strecke für Mountainbiker bereitstehen. Hier gibt es Infos über das Großprojekt.

Der Grenztrail

Etwa 19,8 Millionen Euro möchte der Landkreis Waldeck-Frankenberg für das Mountainbike-Großprojekt investieren. Entstehen soll so ein Netz aus verschiedenen Trailparks, die allerdings alle miteinander verbunden sind. Mit diesem Angebot möchte der Landkreis auf die massiv wachsende Nachfrage an Angebote für Mountainbiker antworten. Die Kosten sollen aus dem europäischen Fond für regionale Entwicklung „Investition in Ihre Zukunft“ sowie aus der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur gefördert werden. Der Rest soll unter den beteiligten Kommunen und dem Landkreis Waldeck-Frankenberg aufgeteilt werden.

Das Streckenangebot soll sich an Radfahrer jeglicher Couleur richten.
# Das Streckenangebot soll sich an Radfahrer jeglicher Couleur richten. - (Symbolbild)

14 Kommunen arbeiten zusammen

Die beteiligten Kommunen  sind Bad Arolsen, Bad Wildungen, Battenberg, Diemelsee, Diemelstadt, Edertal, Hatzfeld, Korbach, Lichtenfels, Twistetal, Vöhl, Volkmarsen, Waldeck sowie Willingen. Durch die Kooperation soll man etwa mit dem Bike von Diemelsee bis nach Hatzfeld auf ausgeschilderten Wegen fahren können – und zwar hauptsächlich auf wirklichen Trails. Jeder Trailpark an und für sich soll dabei schon ein Highlight für sich selbst darstellen. Damit auch wirklich Mountainbiker auf ihre Kosten kommen, hat der Landkreis Waldeck-Frankenberg die Koordinierung und Leitung übernommen. Für fachliche Expertise sollen die beauftragen Planungsbüros Bioline (Lichtenfels), Diddie Schneider (Bischofsmais) und Bike Projects (Ratingen) sorgen. Zudem sollen ortskundige MTB-Experten fachkundig zur Seite stehen.

Durch diese in Europa einzigartige Mountainbike-Infrastruktur möchte der Landkreis zusätzliche touristische Wertschöpfung generieren. Die geplante Zielgruppe sind nicht nur Mountainbiker aller Alters- und Könnensstufen aus ganz Deutschland, sondern ebenfalls aus den angrenzenden Nachbarländern wie etwa Belgien, die Niederlande und Dänemark. Weiterer großer Vorteil des Projektes: Durch die Infrastruktur für Mountainbiker soll eine Lenkung und Kanalisierung stattfinden, die wiederum dafür sorgen soll, dass es zu keinen Konflikten zwischen Wanderern, Mountainbikern und anderen Waldnutzern kommt.

Sobald alle Genehmigungen erhalten wurden, ist Baubeginn
# Sobald alle Genehmigungen erhalten wurden, ist Baubeginn - geplante Fertigstellung des Projekts ist Ende 2025 (Symbolbild).

Erste Befahrungen ab Frühjahr 2022

Als nächster Schritt steht an, die genauen Streckenverläufe der Trailparks festzulegen. Dafür müssen Gespräche auf verschiedenen Ebenen geführt werden, da mit Kommunen, dem Landkreis, den Flächeneigentümern, Forst, Naturschutz und Denkmalschutz viele Institutionen und Personen Mitsprache berechtigt sind. Sobald die ersten Strecken genehmigt sind, kann die Bauphase beginnen.

Plan des Landkreises ist, dass die ersten Gäste und Einwohner im Frühjahr 2022 die ersten Trails in der Region befahren können. Die Fertigstellung des gesamten Projektes ist bis Ende 2025 angepeilt. Diese und weitere Informationen zu dem Projekt sind hier zu finden.

Kritik bei Jägern und Naturschützern

Laut der Hessenschau stößt das Großprojekt bei Jägern und Naturschützern auf Kritik. Man darf also gespannt sein, wie sich alles weiterentwickeln wird.

Was sagt ihr zu dem Projekt „Grenztrail“?

Informationen: Landkreis Waldeck-Frankenberg
  1. benutzerbild

    hulster

    dabei seit 12/2012

    ja, kann ich ebenfalls bestätigen. die holländer sind uns da - trotz eigentlich fehlendem gelände - deutlich voraus. aber die haben es echt voll drauf aus dem gegebenen wirklich das beste zu machen. die strecken sind so geil angelegt, dass der anfänger ebenso seinen spaß hat wie der veteran der seit 30 jahren wettkampforientiert mtb't.
    klar ist das vornehmlich xc-, maximal trail-orientiert, soll heißen wirklich enduro oder dh gibt es da nur sehr sehr wenig, wenngleich auf den strecken auch nicht wenige mit nem enduro unterwegs sind. glaube aber das ist mehr dem allgemeinen trend geschuldet und läuft für mich klassisch unter overbiked.

    wennst america (horst heißt die eigentliche strecke) schon so gut findest: nimm mal z.b. nijmegen, mook (inklu mini-bikepark), groesbeek, lochem, amerongen, leersum und rhenen unter die stollen. dagegen kommt dir america dann vielleicht etwas langweilig vor smilie

    traum: die jungs von trackstrail.nl sollten mit diddie schneider zusammenarbeiten. ich glaube das gäbe eine für jung und alt - für anfänger und erfahrene, unwiderstehliche mischung und obendrein könnten beide parteien noch mächtig vom jeweils anderen lernen 👍

    Das mit den Niederländern ist auch nicht so einfach, bzw. so nett wie es scheint. Durfte ich nämlich in Bergen erfahren.
    Gibt es auch eine sehr gute Strecke. Da hab ich mich mal mit nem Einheimischen unterhalten.
    Dort sind nämlich in den Dünengebieten fast alle anderen Wege für MTBler gesperrt, obwohl mehr als ausreichend und auch ausreichend breite Wege vorhanden sind. Ein paar dürfen als Ausnahme BIS 10 Uhr Morgens befahren werden.
    Dumme ist bloß, es gibt in der Nähe praktisch nix anderes. Alles andere ist dem Meer abgerungene Ackerbaufläche, wo auch nicht ein interessanter Weg zu finden ist.
    Somit hat man da genau diese Gettoisierung, die man bei uns immer bemängelt.
    So können sich die Niederländer freuen, dass an einigen Stellen Strecken gebaut werden. ABER es gibt drumrum oftmals wenig, oder es ist verboten.
    Von daher sind die Strecken die gebaut werden toll, aber man muss oft fahren, wenn man nicht zufällig neben einer wohnt. So toll sind die Niederländer also auch nicht dran.
    Da kann man dann in Deutschland froh sein, dass es auf Grund der Topologie fast überall Trails gibt. Selbst am Niederrhein.
  2. benutzerbild

    Thomas1904

    dabei seit 07/2013

    Ist die Haard noch NRW? Dann gilt NRW Waldgesetz.
    Da gibt es keine Beschränkungen für Radfahrer. Anders als z.B. in BW.
    Da kann ein Ranger dann nur darüber diskutieren, ob ein Weg perse ein solcher ist.
    Ja richtig. Mehr als Diskussion ist meines Wissens nie gewesen.
    Wie es sich da mittlerweile verhält, kann ich auch nicht mehr sage, hab das Interesse an der Haard wegen der Menschenmassen verloren.
  3. benutzerbild

    Downhillrider

    dabei seit 07/2002

    Das mit den Niederländern ist auch nicht so einfach, bzw. so nett wie es scheint. Durfte ich nämlich in Bergen erfahren.
    Gibt es auch eine sehr gute Strecke. Da hab ich mich mal mit nem Einheimischen unterhalten.
    Dort sind nämlich in den Dünengebieten fast alle anderen Wege für MTBler gesperrt, obwohl mehr als ausreichend und auch ausreichend breite Wege vorhanden sind. Ein paar dürfen als Ausnahme BIS 10 Uhr Morgens befahren werden.
    Dumme ist bloß, es gibt in der Nähe praktisch nix anderes. Alles andere ist dem Meer abgerungene Ackerbaufläche, wo auch nicht ein interessanter Weg zu finden ist.
    Somit hat man da genau diese Gettoisierung, die man bei uns immer bemängelt.
    So können sich die Niederländer freuen, dass an einigen Stellen Strecken gebaut werden. ABER es gibt drumrum oftmals wenig, oder es ist verboten.
    Von daher sind die Strecken die gebaut werden toll, aber man muss oft fahren, wenn man nicht zufällig neben einer wohnt. So toll sind die Niederländer also auch nicht dran.
    Da kann man dann in Deutschland froh sein, dass es auf Grund der Topologie fast überall Trails gibt. Selbst am Niederrhein.
    klar hat das System in den Niederlanden auch Nachteile, aber die gebauten Trails sind oft
    echt toll. Das selbe gilt auch für Dänemark...
    Die Dichte der offiziellen Trails ist beachtlich für die größtenteils eher ungeeignete Landschaft.
    Auf Deutschland umgerechnet dürften das in Summe ca. 1500 Jahre Behördengenehmigungwahnsinn sein
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  4. benutzerbild

    hulster

    dabei seit 12/2012

    aber die gebauten Trails sind oft
    echt toll.

    Hab ja auch nix anderes behauptet.
    Mittlerweile fahre ich aber aus Umweltgründen nicht mehr so oft hin
  5. benutzerbild

    olsche

    dabei seit 12/2006

    Ja richtig. Mehr als Diskussion ist meines Wissens nie gewesen.
    Wie es sich da mittlerweile verhält, kann ich auch nicht mehr sage, hab das Interesse an der Haard wegen der Menschenmassen verloren.
    Menschenmassen?
    Wann warst du den unterwegs?
    Also ich kann locker 3Stunden unterwegs sein ohne groß jemanden zu sehen. Maximal ein paar Hundebesitzer rund um die Parkplätze 🤷🏼
    Ansonsten würde ich erstmal abwarten was da gebaut wird… (aber zu 100% keine Endurotrails für die krassen Internet-Shredder 😉)

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