Neues Hope HB.916: Bereits seit einiger Zeit kursieren Fotos und Berichte über das neue High-Pivot-Enduro von Hope im Netz. Auch beim Bike-Festival in Riva war der Carbon-Flitzer kaum zu übersehen. Er wird als 29″ oder Mullet-Version in den Handel kommen und bietet neben viel Carbon- und Fräskunst auch einen Stauraum im Unterrohr und 170/160 mm Federweg. Hier gibt’s erste Infos.
Hope HB.916: Infos und Preise
Das neue Hope HB.916 ergänzt das bisher nur aus dem 130 mm-Trailbike bestehenden Line-up des britischen Traditionsherstellers um ein potentes Race-Enduro. Der Carbon-Rahmen wird natürlich wieder in der hauseigenen Fabrik in Barnoldswick, Großbritannien, gefertigt. Dazu gibt’s einen spannenden High-Pivot-Hinterbau, der auf ein Eingelenker-System mit Drehpunkt in der Kettenstrebe setzt – ähnlich dem Trek Session (Test). Mit einem Flipchip, Stauraum im Unterrohr und schön gefrästen Aluminium-Parts ist das HB.916 definitiv nicht arm an interessanten Details. Es wird in vier ordentlich langen Größen und drei Lackierungen als Rahmenset oder Komplettbike erhältlich sein.
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 170 mm (vorne) / 160 mm (hinten)
- Hinterbau Eingelenker mit Drehpunkt in der Hinterradnabe und Kettenumlenkung
- Laufradgröße 29″, Mullet
- Besonderheiten hergestellt in Barnoldswick (GB), „Butty Box“-Stauraum im Unterrohr, Platz für Wasserflasche, Lagersitze aus Aluminium
- Farben Carbon / Gloss Black & Pebble Grey / Chameleon
- Rahmengrößen H1 / H2 / H3 / H4
- Verfügbarkeit unbekannt
- www.hopetechhb.com
Preis HB.916-Rahmenset: 4.500–5.100 € (UVP, inklusive Öhlins TTX22M-Dämpfer, je nach Farbe)
Preis HB.916-Komplettrad: 8.700–9.300 € (UVP, je nach Farbe)
Preis HB.916 ohne Antrieb: 7.500–8.100 € (UVP, je nach Farbe)
Bereits im Winter konnten wir erste Spyshots eines Prototyps in Action ergattern (Hope HB.916-Prototyp), nun präsentieren die Briten ihr neues Flaggschiff mit allen schicken Details. Der Hinterbau verwaltet 160 mm Federweg und setzt dabei auf ein Eingelenker-System mit erhöhtem Drehpunkt und einer Kettenumlenkung. Letztere soll den Pedalrückschlag durch die Längung des Hinterbaus reduzieren und den Anti-Squat auf einen gewünschten Wert bringen, wobei Hope hier keine genauen Angaben liefert. Spannend ist, dass das HB.916 offensichtlich einen Drehpunkt in der Hinterrad-Nabe hat – ähnlich wie beim Trek ABP-System oder Split-Pivot von Devinci. Dieser soll die Brems- und Antriebskräfte in gewissen Grenzen getrennt voneinander justierbar machen, indem Bremse und Hinterrad an verschiedenen Bauteilen befestigt sind. Somit dürfte das Hope HB.916 nicht unter den extrem hohen Anti-Rise-Werten und dem damit verbundenen Bremsstempeln einiger Eingelenk-Hinterbauten mit hohem Drehpunkt leiden.
An der Front setzt Hope auf einen einteiligen Carbon-Hauptrahmen, am Heck hingegen findet man eine Mischung aus CNC-gefrästen Alu-Parts und Carbon-Rohren vor. Hope zufolge ist man diesen Weg gegangen, um die Rahmenlager in Aluminium pressen zu können – außerdem sollen diese durch eine besonders breite Abstützung lange haltbar sein. Dazu gibt’s ein schickes Staufach im Unterrohr, in das die nötigsten Utensilien für eine Enduro-Tour passen sollen. Hope nennt dieses „Butty Box“ – eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine Brotbüchse. Sämtliche Leitungen werden im Rahmeninneren verlegt, dazu gibt’s die üblichen Gummi-Protektoren an der Kettenstrebe und vor dem Tretlagerbereich.
Den schicken Raw-Carbon-Look des Ausstellungsmodells in Riva kennen wir von Hope bereits. Umso spannender ist, dass das HB.916 auch in einer schwarz-grauen und einer extrem auffallenden und schillernden Flip-Flop-Lackierung bestehend aus Grün, Blau, Lila, Hellgrün und Gold erhältlich sein wird. Dies macht sich auch preislich bemerkbar: Das Rahmenset im Carbon-Look schlägt mit 4.500 € zu Buche, für die einfache Lackierung fällt 300 € Aufpreis an, für den Flip-Flop-Lack ganze 600 €.
Geometrie
Hope bietet das HB.916 in insgesamt vier Größen an, für Fahrer*innen von 1,62 m bis 2,03 m Körpergröße. Mit 2 cm Schritten zwischen den Reach-Werten sind dabei keine allzu großen Sprünge vorhanden. Dafür geht’s direkt mit 450 mm Reach und 628 m Stack los, was für Personen unter 1,70 m ziemlich groß ist. Schluss ist erst bei 510 mm Reach und gewaltigen 655 mm Stack. Dazu gibt’s einen modernen 64° Lenkwinkel, tiefe 30 mm Tretlagerabsenkung und 440 mm Kettenstrebenlänge. Ein Flipchip flacht den Lenkwinkel um weitere 0,8° ab und hat leichte Einflüsse auf die restliche Geometrie. Alternativ gibt’s das Hope HB.916 auch als Mullet-Version mit 27,5″-Hinterrad. Hierfür liefert Hope keine vollständige Geometrie, gibt jedoch je nach Flipchip-Setting 11,3 bis 13 mm Tretlagerabsenkung an.
Hope HB.916-Geometrie mit 29″-Laufrädern:
Rahmengröße |
H1
|
H2
|
H3
|
H4
|
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 450 mm447 mm | 470 mm467 mm | 490 mm487 mm | 510 mm507 mm |
Stack | 628 mm627 mm | 637 mm636 mm | 646 mm645 mm | 655 mm654 mm |
STR | 1,401,40 | 1,361,36 | 1,321,32 | 1,281,29 |
Lenkwinkel | 64°63,2° | 64°63,2° | 64°63,2° | 64°63,2° |
Sitzwinkel, effektiv | 78°78,2° | 77,9°78,1° | 77,7°77,9° | 77,5° |
Sitzwinkel, real | 75,4°75,6° | 75,5°75,7° | 75,5°75,7° | 75,4°75,6° |
Oberrohr (horiz.) | 583,5 mm580,5 mm | 606,5 mm603,5 mm | 631 mm628 mm | 655 mm652 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 110 mm | 120 mm | 130 mm |
Sitzrohr | 359 mm | 410 mm | 440 mm | 470 mm |
Überstandshöhe | 700 mm | 710 mm | 725 mm | 740 mm |
Kettenstreben | 440 mm | 440 mm | 440 mm | 440 mm |
Radstand | 1.230 mm1.238 mm | 1.254 mm1.262 mm | 1.278 mm1.286 mm | 1.303 mm1.311 mm |
Tretlagerabsenkung | 30 mm31,5 mm | 30 mm31,5 mm | 30 mm31,5 mm | 30 mm31,5 mm |
Tretlagerhöhe | 344 mm342,5 mm | 344 mm342,5 mm | 344 mm342,5 mm | 344 mm342,5 mm |
Federweg (hinten) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Federweg (vorn) | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm |
Ausstattung
Das Hope HB.916 ist in einer Ausstattungsvariante zu Preisen von 8.700 bis 9.300 € erhältlich. Alternativ kann man auch das Rahmenkit mit Öhlins-Dämpfer für 4.500 bis 5.100 € erwerben oder das Komplettrad ohne Antrieb für 7.500 bis 8.100 €. Die Preisspannen von 600 € hängen dabei nur von der gewählten Lackierung ab. Das Komplettrad setzt auf ein Öhlins-Fahrwerk aus RXF 38-Federgabel und passendem Stahl- oder Luftfederdämpfer. Dazu gibt’s einen SRAM X01-Eagle Antrieb und natürlich eine große Auswahl an Hope-Anbauteilen. So sollen Hope Tech 4 V4-Bremsen die passende Verzögerung liefern, Hope-Laufräder mit Maxxis-Reifen für Grip und Haltbarkeit sorgen und ein Hope-Cockpit mit Carbon-Lenker Ergonomie bieten.
Gabel | Öhlins RFX38 Air |
Dämpfer | Öhlins TTX22M Coil oder TTX Air TM |
Sattelstütze | OneUp Dropper Post V2 150 mm/180 mm/210 mm |
Steuersatz | Hope |
Vorbau | Hope AM 35/50 |
Lenker | Hope Carbon 800 x 35 mm |
Griffe | DMR Death Grips |
Bremse | Hope Tech 4 V4 |
Bremsscheiben | Hope Floating |
Sattelklemme | Hope Intergrated |
Sattel | SDG Radar HB |
Tretlager | Hope HB 30 mm/DUB |
Kurbeln | SRAM Carbon X01 170/175 mm, 32t |
Kette | SRAM X01 Eagle |
Kassette | SRAM Eagle XX1 10–52 |
Schaltwerk | SRAM X01 Eagle |
Schalthebel | SRAM X01 Eagle |
Vorderrad | Hope Pro4 Boost auf Fortus 30SC Auch möglich: Fortus 30, Fortus 35 |
Hinterrad | Hope Pro4 auf Fortus 30SC Auch möglich: Fortus 30, Fortus 35 |
Reifen | Maxxis Assegai 2.5WT EXO TR 3C / Maxxis Minion 2.4WT 3C EX0+ TR |
Was sagst du zu Hopes neuem High-Pivot-Enduro?
94 Kommentare