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Markus Bauer gewinnt hauchdünn vor Simon Stiebjahn den DM-Titel im Marathon 2017. Wir haben uns mit den Beiden ausführlich unterhalten!
Markus Bauer gewinnt hauchdünn vor Simon Stiebjahn den DM-Titel im Marathon 2017. Wir haben uns mit den Beiden ausführlich unterhalten! - Foto: Sportograf
Simons beeindruckende Zahlen zur Vorbereitung des Cape Epics von Oktober 2018 bis März 2019
Simons beeindruckende Zahlen zur Vorbereitung des Cape Epics von Oktober 2018 bis März 2019
Zusammen mit Urs Huber (links) überzeugte Simon beim Tankwa Trek im Februar. Beim Cape Epic will das Duo auf das Podest!
Zusammen mit Urs Huber (links) überzeugte Simon beim Tankwa Trek im Februar. Beim Cape Epic will das Duo auf das Podest!
Im vergangenen Jahr waren die Beiden noch aktiv im Rennen unterwegs. Dieses Jahr ist Markus als Medienbetreuer beim Cape Epic im Einsatz.
Im vergangenen Jahr waren die Beiden noch aktiv im Rennen unterwegs. Dieses Jahr ist Markus als Medienbetreuer beim Cape Epic im Einsatz.
Das Duo Bauer/Stiebjahn mal nicht in Radklamotten
Das Duo Bauer/Stiebjahn mal nicht in Radklamotten - Unter anderem organiserten die Beiden schon federführend den Singer Wäldercup in Titisee-Neustadt
Seit diesem Jahr engagieren sich die Beiden für den Schwarzwälder Mountainbike Cup und bieten somit etlichen Kids eine Möglichkeit, auf Rennen ihrem Hobby nachzugehen.
Seit diesem Jahr engagieren sich die Beiden für den Schwarzwälder Mountainbike Cup und bieten somit etlichen Kids eine Möglichkeit, auf Rennen ihrem Hobby nachzugehen.
Plattform für den Nachwuchs: 2019 geht der Schwarzwälder MTB Cup federführend unter der Regie von Markus und Simon über die Bühne.
Plattform für den Nachwuchs: 2019 geht der Schwarzwälder MTB Cup federführend unter der Regie von Markus und Simon über die Bühne.
Zum Abschluss seiner Karriere sicherte sich Markus Bauer noch das Meistertrikot. Trotz des DM-Titels bekam er keinen passenden Vertrag mehr. Nun vertreibt der 29-Jährige E-Bikes.
Zum Abschluss seiner Karriere sicherte sich Markus Bauer noch das Meistertrikot. Trotz des DM-Titels bekam er keinen passenden Vertrag mehr. Nun vertreibt der 29-Jährige E-Bikes. - Foto: Michael Bührer
Viel Erfolg beim Cape Epic, Stiebi!
Viel Erfolg beim Cape Epic, Stiebi!

Simon Stiebjahn und Markus Bauer: Ein Duo, das in der deutschen MTB-Szene weitläufig bekannt ist und den Sport vorantreiben will! Wir haben mit den Beiden im Vorfeld des Cape Epic gesprochen und geben schonmal einen Einblick, was euch von der Rennbericht-Erstattung des härtesten Marathon-Rennens der Welt erwartet – und was bei Simon und Markus in Zukunft ansteht.

Auf dem Bike lieferten sich Simon und Markus knappe Kopf-an-Kopf-Rennen – man denke nur an die Marathon DM 2017 zurück: Bauer siegte mit wenigen Zentimetern vor Stiebjahn. In den Rennen waren die beiden Kontrahenten, doch durch den Sport wurden sie zu dicken Freunden. In den Wettkämpfen begegnen sich die beiden sympathischen Bike-Enthusiasten nicht mehr, da Markus Bauer seine Karriere letztes Jahr beenden musste , weil er keinen zufriedenstellenden Vertrag mehr vorgelegt bekam. Simon Stiebjahn fährt hingegen auf internationalem Top-Niveau. Nun sind die beiden allerdings wieder als Duo gemeinsam beim Cape Epic unterwegs: Simon „Stiebi“ Stiebjahn als Fahrer und Markus Bauer als medialer Betreuer. Und das mit einem klaren Ziel vor Augen: Sie wollen den Sport weiter vorantreiben, weil sie an das Potential der Szene glauben! Im Gespräche haben uns die Beiden ihre interessanten Tätigkeitsfelder vorgestellt und zusätzlich natürlich übers Cape Epic gesprochen. Ab kommender Woche wird auf MTB-News ein Live-Blog von „Stiebi“ zu lesen sein.

Markus Bauer gewinnt hauchdünn vor Simon Stiebjahn den DM-Titel im Marathon 2017. Wir haben uns mit den Beiden ausführlich unterhalten!
# Markus Bauer gewinnt hauchdünn vor Simon Stiebjahn den DM-Titel im Marathon 2017. Wir haben uns mit den Beiden ausführlich unterhalten! - Foto: Sportograf

MTB-News.de: Hallo Simon, hallo Markus! Wie geht es euch? Seid ihr bereit fürs Cape Epic?

Markus: Hi Tobi. Ich denke schon. Wir freuen uns zumindest sehr auf die Woche.

Das Interview ist nun natürlich sehr speziell. Simon wird beim Cape Epic als Top-Fahrer mit von der Partie sein und du, Markus, wirst ihn als „Media-Mann“ vor Ort unterstützen. Ihr liefert unter anderem einen täglichen Liveblog vom Cape Epic, der hier exklusiv auf MTB-News veröffentlicht wird. Das Interview soll aber nicht nur übers Cape Epic gehen. Ihr seid sehr vielfältig in der Branche unterwegs und überlegt euch ständig neue Ideen, wie man den Sport vorantreiben könnte und investiert äußerst viel Herzblut in den Sport.

Markus: Das stimmt. Es könnte ein umfangreiches Interview werden.

Lasst uns mit dem Thema „Cape Epic“ beginnen und mit dem Rennen an sich. Als Top-Fahrer möchtest du, Simon, beim Cape Epic natürlich ganz vorne mitfahren. Wie hast du dich auf das Rennen vorbereitet?

„Ab Mitte Oktober bis zum Cape Epic habe ich circa 9000 Kilometer abgespult.“

Simon: So gut wie noch nie. Das Training für das Cape Epic beginnt Mitte Oktober. Das heißt, wir haben zirka fünf Monate Vorbereitung für diese acht Tage Rennen, um dort maximal fit zu sein. Am Anfang stehen natürlich zunächst viele Grundlagenkilometer auf dem Plan, aber auch Allgemein-Athletik wie Skilanglauf, Joggen oder Krafttraining. Das ist eigentlich eine coole Zeit, weil man auch andere Sportarten machen kann. Mitte Dezember wird es dann schon spezifischer und im Februar sind wir dann in Südafrika mit dem Tankwa Trek das erste Rennen gefahren. Das ist wichtig, damit wir uns schon frühzeitig an die Hitze und das Gelände in Südafrika gewöhnen.

Was heißt das denn in Zahlen?

Simon: Ab Mitte Oktober bis zum Cape Epic habe ich circa 9000 Kilometer abgespult. In Trainingsstunden sind das grob geschätzt 20 Stunden Training in der Woche. Für den Sport investiere ich inklusive Physio, Materialtests usw. geschätzt 35 Stunden in der Woche.

Simons beeindruckende Zahlen zur Vorbereitung des Cape Epics von Oktober 2018 bis März 2019
# Simons beeindruckende Zahlen zur Vorbereitung des Cape Epics von Oktober 2018 bis März 2019

Mit der Vorbereitung bist du also zufrieden?

Simon: Ja, auf jeden Fall. Die neue Teamkonstellation mit Urs als Partner hat mich in den letzten Wochen zusätzlich motiviert im Training. Urs fährt seit Jahren auf einem extrem hohen Niveau, da will ich natürlich mithalten können. Und das Tankwa Trek hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.

Du hast es schon angesprochen: Urs ist natürlich ein starker Partner. Die Leaderrolle im Team Bulls ist noch offen und soll auch offen bleiben. Vielleicht wird sich erst im Rennen zeigen, wer das Top-Team des Team Bulls sein wird – entweder Alban Lakata und Karl Platt bzw. du und Urs. Du bist somit zum ersten Mal beim Cape Epic in der Rolle eines Leaderteams. Baut das Druck auf?

Simon: Das stimmt. Ich war bei der Transalp schon mal in einem Leaderteam, da konnten wir das testen. Aber klar, das ist natürlich was anderes, wenn dir klar wird, dass du liefern musst. Aber ich bin nach den Erfahrungen der Transalp nun etwas gelassener. Und was „beruhigend“ ist, ist dass wir mit Alban und Karl ein zweites sehr starkes Team am Start haben. Sollte bei uns aus irgendwelchen Gründen der Wurm drin sein – was ich natürlich nicht hoffe – dann wäre nicht das ganze Team betroffen und es gäbe immer noch eine zweite ganz starke Mannschaft. Das zeichnet das Bulls-Team auch aus.

Was sind denn eure Ziele fürs Cape Epic?

Simon: Urs und ich sind da einer Meinung. Mit der Form vom Tankwa Trek können wir in der Gesamtwertung aufs Podium fahren. Es gehört natürlich auch Glück dazu, dass man gut durch die acht Tage kommt. Aber ja, unser Ziel ist das Podest.

Zusammen mit Urs Huber (links) überzeugte Simon beim Tankwa Trek im Februar. Beim Cape Epic will das Duo auf das Podest!
# Zusammen mit Urs Huber (links) überzeugte Simon beim Tankwa Trek im Februar. Beim Cape Epic will das Duo auf das Podest!

Wen seht ihr denn als eure stärksten Konkurrenten?

„Aber ja, unser Ziel ist das Podest.“

Simon: Die Cannondale-Jungs (Anmerkung der Redaktion: Manuel Fumic und Henrique Avancini) werden wohl stark sein, sie haben gute Chancen. Und das stimmt uns eigentlich sehr positiv, beim Tankwa Trek konnten wir an drei von vier Etappen mit den Jungs mithalten, vor allem am Berg. Man muss allerdings dazu sagen, dass das Rennen vor vier Wochen war, da kann in der Zwischenzeit natürlich viel passieren. Sowohl in die negative als auch in die positive Richtung. Jaroslav Kulhavy, schätze ich, aber auch wieder stark sein (Anmerkung der Redaktion: Kulhavy startet nun mit Sam Gaze, nachdem Howard Grotts auf einen Start verzichten musste) und Nino Schurter und Andri Frischknecht ist natürlich auch eine spannende Paarung.

Wie sieht denn euer Support beim Rennen aus? Wie groß ist euer Betreuerstab beim Rennen?

Simon: Riesig (lacht). Wir sind sechs Fahrer, haben zwei Physios, zwei Mechaniker, Friedemann, unser Teamchef, zwei Medialeute plus Stefan Sahm und Thomas Dietsch, die Livebilder vom Rennen auf E-Bikes liefern, einen Koch und einen Helfer aus Südafrika. Das ist genial und da muss ich an dieser Stelle auch mal ein großes Dankeschön an Bulls loswerden. Ohne die finanzielle Unterstützung des Sponsors könnten wir nicht so ein Team da runter schicken.

Du wirst sicher nochmals genauer in deinem Blog nächste Woche darauf eingehen. Aber ganz kurz: Wie sieht denn ein Tagesablauf beim Cape Epic aus?

Simon: Morgens um 4:30 Uhr klingelt der Wecker, dann kommt das Frühstück. 6:15 Uhr beginnen wir mit dem Warmfahren und um 7 Uhr erfolgt der Start. Im Ziel werden wir so gegen 11 Uhr bzw. kurz nach 11 Uhr sein. Und dann kommt es darauf an, wie die Etappe lief: Unter Umständen kommen dann Siegerehrung, Pressekonferenz und die Dopingkontrolle, bevor wir natürlich wieder etwas essen. Und für den kompletten Nachmittag steht dann Regeneration an. Kältebecken, Massage, Reboots, usw. Abends um 19 Uhr ist dann nochmals eine Siegerehrung, sollte man dabei sein. Davor essen wir aber. Und dann gehen wir um 19:30 Uhr bis 20 Uhr ins Bett, um acht bis achteinhalb Stunden Schlaf zu haben.

Als Einstimmung auf deinen Blog auf MTB-News – auf was können wir uns kommende Woche einstellen und freuen? Über was werdet ihr berichten?

Simon: Wir wollen natürlich, dass die User hautnah dabei sind. Wir versuchen total aktuellen Content zu produzieren, sodass die Leser das Gefühl haben, dass sie live in Südafrika vor Ort sind. Wir berichten also auch über Insiderstorys, die man als Außenstehender sonst nicht mitbekommen würde.

Im vergangenen Jahr waren die Beiden noch aktiv im Rennen unterwegs. Dieses Jahr ist Markus als Medienbetreuer beim Cape Epic im Einsatz.
# Im vergangenen Jahr waren die Beiden noch aktiv im Rennen unterwegs. Dieses Jahr ist Markus als Medienbetreuer beim Cape Epic im Einsatz.

Das Thema Material umgehen wir an dieser Stelle. Da werdet ihr uns in der kommenden Woche auf MTB-News etwas Spannendes präsentieren …

Simon: Genau. Ihr findet dazu bald mehr auf MTB-News.

Markus: Wir liefern euch einige coole Bilder!

Eine abschließende Frage zum Cape Epic, bevor wir zu einem anderen ganz spannenden Thema gehen, in das ihr stark involviert seid. Was sind deine Ziele nach dem Cape Epic, Simon?

Simon: Schnell erholen (lacht). Das Cape Epic ist körperlich und mental schon sehr hart. Die Hitze setzt mir schon immer gut zu. Zwei Wochen nach dem Cape Epic werde ich dann schon bei der Marathon World Series in Lassaic am Start stehen. Ende der Saison steht dann natürlich Anfang September die Marathon-DM und kurz später die Marathon-WM an. Da will ich nochmals top fit sein. Während der Saison will ich bei dem einen oder anderen Marathon ganz oben auf dem Podest stehen.

Mit Markus an deiner Seite lieferst du viel Content vom Cape Epic. Markus, als Ex-Profi, kümmert sich vollumfänglich vor Ort um alle Medienangelegenheiten. Du finanzierst das teilweise sogar aus eigener Tasche. Einerseits natürlich aus Vermarktungszwecken, andererseits aber auch weil dir der Sport extrem am Herzen liegt und du die Sportart allgemein voranbringen möchtest.

„Mein Antrieb, insbesondere auch hinter der Medienproduktion beim Cape Epic ist, dass ich der Überzeugung bin, dass unsere Sportart Potential hat und wenn wir das richtig anpacken, können wir auch etwas erreichen.“

Simon: Das stimmt. Und wir betreiben das jetzt beim Cape Epic natürlich so offensiv, weil die Medienaufmerksamkeit bei keinem anderen MTB-Rennen der Welt derart groß ist. Aber es ist richtig, Markus und ich haben ja noch etliche weitere Projekte am Laufen mit denen wir den MTB-Sport vorantreiben wollen.

Markus: Wir gehen mit den Medienproduktionen die wir zuletzt gemacht haben, zum Beispiel letztes Jahr beim Wäldercup in Titisee-Neustadt, und jetzt auch hier beim Cape Epic natürlich ein finanzielles Risiko ein, aber wir haben tolle Sponsoren an der Hand, sodass wir zumindest eine kleine Absicherung haben. Wir sind aber auch bereit dieses Risiko einzugehen, um den MTB-Sport öffentlichkeitswirksam zu präsentieren.

Simon: Mein Antrieb, insbesondere auch hinter der Medienproduktion beim Cape Epic ist, dass ich der Überzeugung bin, dass unsere Sportart Potential hat und wenn wir das richtig anpacken, können wir auch etwas erreichen. Deshalb war das auch der ausschlaggebende Grund, dass ich gesagt habe, lass uns das auf jeden Fall machen. Egal, ob wir es refinanzieren können oder nicht.

Das Duo Bauer/Stiebjahn mal nicht in Radklamotten
# Das Duo Bauer/Stiebjahn mal nicht in Radklamotten - Unter anderem organiserten die Beiden schon federführend den Singer Wäldercup in Titisee-Neustadt

Man merkt, euch liegt der Sport extrem am Herzen und ihr wollt ihn auch vorantreiben. Neben deinem Profidasein hast du noch etliche weitere Aufgabenfelder, Simon. Berichte uns doch kurz, wo du überall aktiv bist.

Simon: Ich bin Vorsitzender beim RSV Hochschwarzwald, dort bin ich auch ab und zu als Trainer tätig, sofern es die Zeit zulässt. Dann machen Markus und ich zusammen mit dem Orga-Team die Organisation vom Singer Wäldercup in Titisee (Anmerkung der Redaktion: Bundesligarennen mit Jedermann-Marathon). Dann arbeite ich zeitweise bei der Sauser Event GmbH und mache für ihn die Streckenplanung vom Rothaus Bike Giro. Auch dort ist der Antrieb, dass ich sage, die Strecken hier in der Region haben das Potential, dass wir ein geiles Rennen mit coolen Strecken auf die Beine stellen können, um den MTB-Sport interessanter zu machen. Und jetzt neu dazugekommen ist das Projekt mit dem Schwarzwälder Mountainbike Cup, bei dem wir die Schwarzwälder Kids Cup Rennen übernommen haben und eine Rennserie für Kinder und Jugendliche auf die Beine gestellt haben. Da versuchen wir dem Nachwuchs etwas zurückzugeben und eine feste Plattform in der Region für alle Nachwuchsbiker zu schaffen.

Berichtet doch mal vom Schwarzwälder Mountainbike Cup. Was sind dort eure Aufgaben und was übernehmt ihr dort organisatorisch?

„Wir glauben, dass das Thema Kids auch für Sponsoren extrem attraktiv sein kann, wenn man es gut macht.“

Markus: Das Problem beim Pactimo Kids Cup war, dass es von den Veranstaltern rein ehrenamtlich organisiert wurde und es im Herbst einige Probleme gab, die man nicht lösen konnte. Man musste sich einfach neu aufstellen und neue Ideen entwickeln, wenn die Serie weiter gehen sollte.

Und dann habt ihr beschlossen euch dort zu engagieren?

Markus: Genau. Es kam die Idee auf, dass sich Simon und ich dort einbringen und wir mit unseren Kontakten innerhalb der Branche den Kids Cup unterstützen. Wir glauben, dass das Thema Kids auch für Sponsoren extrem attraktiv sein kann, wenn man es gut macht. Und deshalb haben wir uns dazu entschieden mit der SMT Sports & Event UG (Anmerkung der Redaktion: Gegründetes Unternehmen von Simon Stiebjahn und Markus Bauer) neben dem Wäldercup dort ordentlich Gas zu geben.

Seit diesem Jahr engagieren sich die Beiden für den Schwarzwälder Mountainbike Cup und bieten somit etlichen Kids eine Möglichkeit, auf Rennen ihrem Hobby nachzugehen.
# Seit diesem Jahr engagieren sich die Beiden für den Schwarzwälder Mountainbike Cup und bieten somit etlichen Kids eine Möglichkeit, auf Rennen ihrem Hobby nachzugehen.

Wie lange arbeitet ihr schon an dem Projekt?

Markus: Acht Wochen. Es lief extrem schnell. Die Vereine konnten es kaum glauben, was wir in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben. Da sind wir schon happy, dass es so gut geklappt hat. Und die Verträge mit unseren Partnern laufen mindestens drei Jahre. Wir müssen uns aber auch bei unseren Sponsoren bedanken – insbesondere bei Fahrrad Center Singer, Kohler Präzisionstechnik, Bioracer und dem Badeparadies Schwarzwald – ohne die wir das so nicht durchziehen hätten können.

Was für Aufgaben stehen für euch an?

Markus: Die Rennen werden natürlich noch von den Vereinen ausgerichtet. Sie werden aber durch das Budget von den Sponsoren unterstützt. Wir kümmern uns um die Homepage, Social Media, usw. – das Ganze muss auch medial gut aufbereitet werden, wenn wir den Sport pushen wollen. Wir werden auch coole Imagefilme drehen und die insgesamt zehn Rennen gut vermarkten.

Simon: Aber auch unabhängig von der medialen Vermarktung: Wir wollen den Mädels und Jungs eine kompakte Rennserie in der Region bieten. Wir haben die Serie ausgeweitet und bieten Rennen für die Klassen U11 bis U19 an. Wenn wir zum Beispiel einen Sportler haben der in die Pubertät kommt und er jährlich nur zwei Rennen in der Region fahren kann, weil er nicht die Möglichkeit hat hunderte Kilometer mit dem Auto irgendwo hinzufahren, um an einem Rennen teilzunehmen, dann geht er dem Sport unter Umständen verloren und das wäre das Schlimmste. Egal, ob derjenige dann später noch Rennen fährt oder ob er im Verein tätig ist, zum Beispiel als Streckenposten bei Rennen, das ist wichtig. Wir müssen solche Leute bei dem Sport halten. Und wir hoffen, dass uns das durch die Rennserie gelingt.

Verlassen wir das Thema Schwarzwälder Kids Cup. Eine Frage speziell an Markus: Du bist nun kein aktiver Profi mehr und siehst die Szene evtl. aus einem anderen Blickwinkel. Was treibt dich an, weiter so engagiert hier tätig zu sein?

Markus: Runtergebrochen: Mein Herz schlägt weiterhin für den MTB-Sport. Ich hätte es gern, wenn die Mädels und Jungs um mich herum ihren Sport als Profi ausüben könnten, wie zum Beispiel Stiebi, Max Brandl, Ronja Eibl und wie sie alle heißen. Da will ich mithelfen Plattformen zu bieten, wie uns zum Beispiel schon Stephan Salscheider (Anmerkung der Redaktion: u.a. Organisator des Weltcups Albstadt) bietet. Mich hat der Sport auch in meiner Persönlichkeitsentwicklung extrem weiter gebracht und da will ich der Szene einfach etwas zurückgeben.

Plattform für den Nachwuchs: 2019 geht der Schwarzwälder MTB Cup federführend unter der Regie von Markus und Simon über die Bühne.
# Plattform für den Nachwuchs: 2019 geht der Schwarzwälder MTB Cup federführend unter der Regie von Markus und Simon über die Bühne.

Bist du denn nicht enttäuscht, dass deine Karriere schon recht früh zu Ende ging, weil du keinen passenden Vertrag mehr bekommen hast?

„…wenn ich im MTB-Bereich mit einem Startup-Unternehmen eine Chance haben will, dann liegt die sicherlich nicht im sportiven Bereich.“

Markus: Nee, auf keinen Fall. Das war mein Lebensabschnitt über 12 Jahre und ich bin sehr glücklich darüber, wie es gelaufen ist. Enttäuschung schwingt da keine mit. Und ich habe ja jetzt auch neue, tolle Aufgaben, zum Beispiel mit INFRONT-Bikes (Anmerkung der Redaktion: Markus Bauer gründete eine eigene E-Bike Marke), die mir täglich sehr viel Spaß bereitet. Der Leistungssport findet einfach ein Ende, für den Einen früher, für den Anderen später. Am Ende bin ich froh, dass ich das Angebot von Canyon auch nicht angenommen habe, weil die ja dann auch ein Jahr später zu gemacht haben. Es war also schon ein guter Zeitpunkt zum Aufhören.

Ironie des Schicksals: Du bist „Opfer des E-Bike Booms“ geworden und musstest deine Karriere beenden, weil Kreidler verstärkt in den E-Bike-Sektor investierte. Und jetzt vertreibst du selbst E-Bikes. Wie kam es dazu?

Markus: Im Endeffekt habe ich mir den wachsenden Sektor selbst zum Nutzen gemacht. Ich habe Zahlen gesehen und analysiert und habe genau gewusst, wenn ich im MTB-Bereich mit einem Startup-Unternehmen eine Chance haben will, dann liegt die sicherlich nicht im sportiven Bereich. Denn der ist rückläufig und der Markt ist verteilt auf die Big Players. Der E-Bike-MTB-Markt wächst dagegen und hatte zum Beispiel von 2015 auf 2016 ein Wachstum von 112 Prozent.

Du bist allerdings noch vielfältiger in der MTB-Szene tätig als nur mit den E-Bikes. Erzähl uns doch kurz, was du alles so machst.

Markus: Genau. Wie Simon schon erzählt hat, machen wir natürlich das Eventmanagement, aber wir vertreiben seit kurzer Zeit in Deutschland auch die pOcpacs. Da muss ich natürlich schon sagen, dass ich durch meine Spitzensportkarriere und meine Kontakte mir einiges leichter fällt. Nadine Rieder zum Beispiel, die macht Werbung für die pOcpacs einfach nur, weil ich sie kenne. Das ist schon cool. Auch bei INFRONT habe ich einen Investor durch meine Kontakte von früher verhältnismäßig schnell gefunden.

Zum Abschluss seiner Karriere sicherte sich Markus Bauer noch das Meistertrikot. Trotz des DM-Titels bekam er keinen passenden Vertrag mehr. Nun vertreibt der 29-Jährige E-Bikes.
# Zum Abschluss seiner Karriere sicherte sich Markus Bauer noch das Meistertrikot. Trotz des DM-Titels bekam er keinen passenden Vertrag mehr. Nun vertreibt der 29-Jährige E-Bikes. - Foto: Michael Bührer

Dein Hauptbetätigungsfeld ist aber in erster Linie der Vertreib von deinen E-Bikes?

Markus: Ja, auf jeden Fall. Das ist mein Beruf. Alles andere was ich da nebenbei mache, mache ich in meiner Freizeit. Klar, ich sehe dort schon auch Möglichkeiten mich weiterzuentwickeln, aber es macht mir in erster Linie Spaß.

Abschließend eine Frage an euch beide: Wo seht ihr euch in 10 bis 15 Jahren?

Simon: In zehn Jahren fahre ich vielleicht noch Fahrrad (grinst). Sagen wir nach meinem Karriereende, da sehe ich mich schon in diesem Eventmanagementbereich. Das ist das, was mir viel Spaß macht, deshalb studiere ich das ja auch (Anmerkung der Redaktion: Stiebjahn studiert in Ansbach internationales Management, spezieller Studiengang für Spitzensportler). Da will ich mich in Zukunft einbringen.

Markus: In 10 Jahren? – Erfolgreicher Hersteller von mehreren tausend E-MTBs (lacht). Klar, das ist mein Ziel. Unser Start war gut, wir werden schauen wie es weiter geht. Der Eventmanagementbereich reizt mich auch, ich sehe mich aber schon als Geschäftsmann und da will ich schon tätig bleiben.

Vielen Dank euch beiden für das äußerst interessante Gespräch und wir wünschen euch viel Spaß bzw. sehr viel Erfolg beim Cape Epic. Wir freuen uns auf euren Blog!

Simon: Vielen Dank dir!

Markus: Danke!

Viel Erfolg beim Cape Epic, Stiebi!
# Viel Erfolg beim Cape Epic, Stiebi!

Freut ihr euch auf die Cape Epic-Berichte?

  1. benutzerbild

    claire

    dabei seit 08/2010

    Sehr klasse die Jungs!

    War letztes Jahr auch bei der Premiere des MesaParts TrailHero dabei, für nen Marathon echt ganz lustig (für mich als Enduroracerin). Ganz klar zu empfehlen - toll was die Jungs und Ihr Team auf die Beine gestellt haben.

    Das pushen des Sports in der Region ist sehr gelungen, sollte es häufiger geben.
    In der Schweiz (an der Grenze zum Schwarzwald) gibt ne kleine Rennserie für Groß & Klein zur Rennvorbereitung im CXO Format.
    Gescheite Zeitnahme sonst kein Schnickschnack für 15€ bei Nachmeldung. (trainingscup.ch) --> kann ich auch empfehlen.

    Wünsch Euch ne gute Zeit, gute Beine & viel Erfolg in SA.

  2. benutzerbild

    cd-surfer

    dabei seit 12/2008

    Top!
    Das nenne ich Engagement!
    Nicht meckern, machen!

  3. benutzerbild

    Fortis76

    dabei seit 03/2012

    Sehr schön, freue mich schon auf die Berichterstattung.

  4. benutzerbild

    _-Phil-_

    dabei seit 11/2015

    Cool, freu mich! Die Berichte von Markus waren letztes Jahr echt eines der highlights hier auf MTB-News...

  5. benutzerbild

    maui400

    dabei seit 04/2009

    Mega schade Markus, dass Du dieses Jahr nicht mehr dabei bist. Aber ich find's super, dass Du wieder berichtest, denn die Beiträge von letztem Jahr hab ich verschlungen!

    P.S. Ich freu mich ebenfalls schon auf den Trailhero!

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