Fünf Weltmeistertitel, fünf Erfolge beim Cape-Epic und eine Vielzahl an Erfolgen im Weltcup: Annika Langvad ist ohne Frage eine der prägenden Gestalten des letzten Jahrzehnts im MTB-Sport. Nachdem die Dänin in den vergangenen beiden Jahren oftmals ihrem Leistungspotenzial vergangener Jahre hinterher kämpfte, beschloss sie nun ihre Karriere zu beenden. Eine Magen-Darm-Erkrankung verhindert den Start an ihrem letzten großen Wettkampf, der anstehenden Weltmeisterschaft in Leogang.
2008 mit dem Mountainbikesport angefangen, schaffte Annika Langvad in unfassbarer Geschwindigkeit den Sprung an die Weltspitze. Zunächst beim deutschen Fujibikes Rockets-Team unter Vertrag arbeite sich Langvad von nationaler Ebene schnell in die Weltspitze vor: 2010 landete sie bei ihrem ersten Weltcuprennen in Dalby Forest in Großbritannien auf dem 22. Rang, bereits ein Jahr später war sie am selben Ort erstmals als Zweitplatzierte auf dem Podium eines Weltcuprennens. Nach einem Jahr voller Höhen und Tiefen 2012, als sie zunächst die olympischen Spiele verpasste und nur wenige Monate später ihren im Vorjahr erstmals gewonnen Weltmeistertitel in der Marathon-Disziplin verteidigten konnte, wechselte Langvad zu einem dänischen Team mit Unterstützung der amerikanischen Bike-Firma Specialized, die sie von nun an bis zu ihrem Karriereende unterstützte.
Es folgten die erfolgreichsten Jahre der Karriere von Langvad mit etlichen Weltcuperfolgen und dem Höhepunkt des Weltmeistertitels in der Cross-Country-Disziplin bei den Weltmeisterschaften 2016 in Nove Mesto. Wie bereits 2012 musste Langvad auf die olympischen Spiele 2016 verzichten, ein Rippenbruch sorgte für das vorzeitige Ende der olympischen Hoffnungen. Bis zu ihrem jetzigen Karriereende war Langvad stets erfolgreich und sicherte sich beispielsweise 2018 noch den Weltmeistertitel in der Marathondisziplin und feierte den Gewinn der Silbermedaille bei den Cross-Country-Weltmeisterschaften in Lenzerheide. Auch auf dem Rennrad war Langvad immer wieder unterwegs und konnte dort starke Ergebnisse einfahren. Unter anderem landete sie 2019 beim Straßen-Klassiker Strade Bianche in der italienischen Toskana auf dem zweiten Rang.
Wie kaum eine andere Athletin im Profi-Zirkus steht Langvad für den herausfordernden Konflikt zwischen dem Dasein als Mountainbike-Profi auf der einen Seite und einer beruflichen Zukunft auf der anderen Seite. Beinahe die gesamte Karriere über war Langvad neben dem Training und den Rennen auf internationalem Niveau mit ihrem Studium zur Zahnärztin beschäftigt und musste demnach immer wieder ihr Training zurückstecken. Mit nun 36 Jahren beendet ein Vorbild für viele junge Sportlerinnen, die Leistungssport und ihre berufliche Zukunft wohl so gut vereinbaren konnte wie niemand vor ihr, nun die Karriere.
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