Mehr Federweg bringt mehr Geschwindigkeit: Ganz nach diesem Motto stellt die junge deutsche Rahmen-Manufaktur Kavenz ihr zweites Bike vor. Das brandneue Kavenz VHP18 kommt mit 180 mm Federweg am Heck und kann ganz nach Gusto des Kunden als Super-Enduro, Freeride-Bike oder Downhill-Bike aufgebaut werden. Alle Infos dazu gibt’s hier.
Kavenz VHP18: Infos und Preise
Nach über 200 verkauften Rahmen des Kavenz VHP16 Enduro-Bikes (hier geht’s zum Kavenz VHP16 Test) wagt die kleine deutsche Marke den nächsten Schritt. Das zweite Werk aus der Feder von Giacomo und Stefan hört auf den Namen Kavenz VHP18 und soll dank 20 mm mehr Federweg noch schneller sein als das VHP16.
- Rahmenmaterial Aluminium
- Federweg 180 mm bis 200 mm (vorne) / 180 mm (hinten)
- Hinterbau Virtual High Pivot
- Laufradgröße Mullet (29″-Vorderrad / 27,5″-Hinterrad)
- Besonderheiten Custom-Geometrie, modulare Rahmenplattform (zu Kavenz VHP16 umbaubar), Made in Germany, Custom-Lackierung
- Gewicht 3,28 kg (Rahmen ohne Dämpfer, 460 mm Reach und 420 mm Sitzrohr, Herstellerangabe)
- Farben raw / schwarz eloxiert / pulverbeschichtet (alle RAL-Farben)
- Rahmengrößen Custom
- Preis (UVP) 2.645 € (Rahmen ohne Dämpfer) / 600 € Aufpreis für Fast Fenix Evo- oder EXT Arma-Dämpfer
- www.kavenz.com
Genau wie schon das VHP16 setzt auch der neuste Kavenz-Spross auf die Kombination aus Horst-Link-Hinterbau und hohem Drehpunkt. Das VHP18 stellt hier 180 mm Federweg zur Verfügung und kann je nach gewünschtem Einsatzzweck mit 180 mm bis 200 mm Hub an der Front kombiniert werden. Dementsprechend lässt sich das Kavenz VHP18 entweder als Super-Enduro/Freeride-Bike oder als kurzhubiges Downhill-Bike mit Doppelbrücken-Federgabel aufbauen. Bei den Laufrädern setzt Kavenz auf ein Mullet-Setup aus 29″-Vorderrad und 27,5″-Hinterrad.
Da das neue Kavenz VHP18 und das VHP16 auf der gleichen Rahmenplattform basieren, ist der Umbau zwischen den Varianten problemlos möglich. Dafür wird lediglich die entsprechend andere Dämpferaufnahme sowie ein Dämpfer mit 10 mm mehr Hub benötigt. Für bereits verkaufte Kavenz VHP16 Enduro trifft dies allerdings nur bedingt zu. Aus den Bikes der ersten vier Chargen lassen sich lediglich Rahmen mit 500 mm Reach aufwärts zum VHP18 umbauen. Alle zukünftigen Chargen (ab Charge 5 / April 2022) sind allerdings vollständig kompatibel.
Ebenfalls bereits vom Kavenz VHP16 bekannt und auch hier wieder mit von der Partie ist die Fertigung in Deutschland, die individualisierbare Geometrie und die Möglichkeit, sich seinen Rahmen in Wunschfarbe pulvern zu lassen.
Geometrie
Als einer der wenigen Hersteller ermöglicht Kavenz seinen Kunden, die Geometrie in einigen Punkten an die eigenen Vorlieben anzupassen. So lässt sich der Reach in 20 mm Schritten von 440 mm bis 540 mm wählen und es stehen drei verschiedene Sitzrohrlängen zur Auswahl. Auch bei der Steuerrohrlänge kann man sich zwischen 110 mm und 125 mm entscheiden. Dazu gesellt sich ein Lenkwinkel von 63,5° und ein Sitzwinkel von 77°. Die Kettenstreben messen auf dem Papier ultrakurze 419 mm. Allerdings längt sich der Hinterbau während des Einfederns auch um bis zu 20,8 mm.
Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Geometrien von Kavenz VHP18 und VHP16. Für das VHP18 wurde dabei eine Federgabel-Einbaulänge von 601 mm (Fox 40, 29″, 200 mm Federweg) angenommen. Beim VHP16 beträgt die Einbaulänge 581 mm.
VHP18 | ||
---|---|---|
Reach | 480 mm | 480 mm |
Stack | 639 mm | 639 mm |
Lenkwinkel | 63,5° | 64° |
Sitzwinkel (effektiv) | 77° | 77,5° |
Kettenstrebe (statisch) | 419 mm (27,5") | 425 mm (29") / 419 mm (27,5") |
Radstand | 1264 mm (27,5") | 1249 mm (29") /1243 mm (27,5") |
Tretlagerhöhe | 18 mm (27,5") | 34 mm (29")21 mm (27,5") |
Überstandshöhe | 788 mm | 783 mm |
Ausstattung
Kavenz bietet das VHP18 genau wie schon das VHP16 ausschließlich als Rahmenset zum Kauf an. Für den Preis von 2.645 € bekommt man eine Custom-Geometrie sowie einiges an Zubehör wie Kettenstrebenschutz, Anti Rattle Tubes für innenverlegte Leitungen, Kettenführung, Bremsadapter, Steckachse, Umlenkrolle und Sattelklemme. Zudem kann entweder ein Fast Fenix Evo- oder ein EXT ARMA-Dämpfer hinzu konfiguriert werden. Hierfür ist ein Aufpreis von 600 € fällig.
Ebenfalls mit einem kleinen Aufpreis verbunden ist die Individualisierung der Lackierung. Der Rahmen wird standardmäßig unbehandelt ausgeliefert, kann aber bei Bedarf auch in jeder RAL-Farbe pulverbeschichtet oder schwarz eloxiert werden.
Im Detail
Ihr wollt wissen, was sich hinter dem Virtual High Pivot-Hinterbau des Kavenz VHP18 verbirgt? Hier bekommt ihr alle Infos zur Kinematik, Raderhebungskurve und Co. vom Hersteller höchstselbst:
Kinematik
Während viele Rahmen mit hohem Drehpunkt Eingelenker oder abgestützte Eingelenker sind, vertrauen wir auf das bewährte Horst Link System. VHP steht für „Virtual High Pivot“. Wir denken, dass unser Design die beste Mischung aus Raderhebungskurve, hohen Anti-Squat Werten und einem ausgeglichenem Anti-Rise bietet.
Kennlinie
Insgesamt bietet das VHP18 eine Progression von 29.9 %. Wir beginnen bei einem Hebelverhältnis von 2.86 (0 mm Federweg), danach geht es zu 2.54 bei 60 mm Federweg und 2.202 bei 180 mm Federweg. Das ist sehr wie bei unserem bewährten VHP16. Die meisten unserer Kunden fahren einen Stahlfederdämpfer, aber der Rahmen funktioniert auch mit großvolumigen Luftdämpfern. Einige Kunden bevorzugen Luftdämpfer, z.B. weil sie die zusätzliche Progression schätzen.
Hoher Anti Squat
Wie beim VHP16 setzen wir auch beim VHP18 auf hohe Anti-Squat Werte. Bei einem Kettenblatt mit 34 Zähnen und der Kette auf dem 21er-Ritzel der Kassette haben wir einen Anti-Squat von 208 % bei 0 mm Federweg. Bei 60 – 120 mm Federweg steht der Wert bei 150 – 100 % und geht dann auf 60 % bei 180 mm Federweg. Wir haben den Anti-Squat über alle Gänge und Federwege optimiert und denken, dass wir mit unserem System sehr nahe an der Perfektion dran sind. Das System bietet beim Klettern viel Unterstützung, aber hat praktisch keinen Pedalrückschlag in der Abfahrt – das fühlt sich nicht nur schnell an, sondern ist wirklich schneller!
Ausgeglichener Anti Rise
Anti-Rise ist häufig der schwächste Punkt bei Bikes mit hohem Drehpunkt. Zu viel Anti-Rise bedeutet, dass die Federung weniger aktiv ist, was zu einem Verlust von Federweg und Traktion führt, wenn die hintere Bremse betätigt wird. Darum haben wir dem Anti-Rise besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt. Wir wollten ein Bike entwerfen, bei dem die Federung während dem Bremsen aktiv bleibt und bei dem sich die Geometrie nicht verändert. Beim VHP18 startet der Anti-Rise bei 97 % (0 mm Federweg) und geht dann langsam runter auf 81 % bei 180 mm Federweg.
Raderhebungskurve
Während viele Bikes eine nach vorne gerichtete Raderhebungskurve haben, hat unsere VHP-Plattform eine nach hinten gerichtete Raderhebungskurve. Diese erlaubt es dem Hinterrad, besser über Hindernisse zu rollen, anstatt in die Hindernisse hinein zu rollen. Dies hilft den Fahrern, den Schwung zu behalten und schneller zu fahren. Beim VHP18 ist die Raderhebungskurve sogar noch etwas extremer als beim VHP16. Während sich das Hinterrad beim VHP16 maximal 14,8 mm nach hinten bewegt (bei 100 mm Federweg), liegen wir beim VHP18 bei 20,8 mm bei 120 mm Federweg.
Vernachlässigbarer Pedal-Kickback
Pedal-Kickback kann wirklich nerven, aber zum Glück minimiert unsere VHP-Plattform Pedal-Kickback auf ein minimales Niveau. Wir denken, dass unsere Bikes so wenig Pedal-Kickback haben, dass die neuen Lösungen für dieses Problem (spezielle Kettenblatt-Spider) bei unseren Rahmen wirklich nicht nötig sind – auch nicht für die ambitioniertesten Racer. Beim VHP18 liegt der Pedal-Kickback bei 4.7° bei 60 mm Federweg, 6.7° bei 120 mm Federweg und 6.6° bei 180 mm Federweg
Wie gefällt euch das neue Kavenz VHP18?
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