MTB-News.de

Live Blog Bike Four Peaks #1
Gabi gewinnt die Enduro-Wertung!

Der erste Tag der Bike Four Peaks 2016 ist geschafft – und Gabi landet gleich zu Beginn einen echten Coup. Unser jüngster Redakteur im MTB-News-Team konnte in der Enduro-Wertung mit seinem Hardtail auf dem Hangman-Trail im Leoganger Bikepark eine sagenhafte Zeit hinlegen und Mr. Cape Epic Karl Platt vom Team Bulls um fast 20 Sekunden distanzieren. Doch der erste Tag bot mehr als diese kleine Sensation: Von tollen Trails bis super Ergebnissen von uns war heute alles dabei.

Vollständigen Artikel lesen …

Gabi gibt im Downhill Gas

Doch nun der Reihe nach: Um 6:45 Uhr klingelte unser Wecker. Nach einem ersten Blick aus dem Fenster war unsere Motivation für das heutige Rennen zugegebenermaßen ganz weit unten – es regnete in Strömen! Der Regenradar sagte zwar für 8 Uhr ein Ende dieses Grauens voraus, doch so richtig dran glauben konnten wir nicht, als wir nach draußen schauten. Es half alles nichts, wir mussten raus! In Regenkleidung eingepackt setzten wir uns kurz vor 8 Uhr auf unsere Bikes und drehten eine kleine Warm-Up Runde. Und siehe da, so allmählich wurden wir zumindest von oben nicht mehr nass. Das gab unserer Motivation doch gleich einen Schub.

# Tobi voll motiviert vor dem Start der ersten Etappe

Als dann um 9 Uhr beim Start sogar die Sonne zum Vorschein kam, hatte wohl auch der letzte Regenmuffel Lust auf das Rennen. Die ersten Meter verliefen recht verwinkelt durch Leogang, auf denen wir großen Wert darauf legten nicht in einen Sturz verwickelt zu werden. Nicht nur wir wollten heil die ersten Meter überstehen und so wurde im gesamten Feld ein recht humanes Tempo angeschlagen, dem man gut folgen konnte und kein großes Risiko eingehen musste. Doch das mit dem gemächlichen Speed hatte sich schnell erledigt. Nach gut zwei Kilometern ging es in den ersten langen Anstieg hinauf in Richtung Schwarzleotal. Gabi und ich versuchten so lange wie möglich an der Spitzengruppe dran zu bleiben, doch das klappte bei beiden nur bedingt. Während ich nach circa fünf Kilometern den späteren Sieger Simon Stiebjahn und Co. ziehen ließ, hielt Gabi dem hohen Tempo der Besten noch etwas länger stand, musste aber bei der Hälfte des 600 Höhenmeter-Berges ebenfalls die Segel streichen.

# Cooler Downhill: Der Hangman-Trail in Leogang. - Foto: Miha Matavz

Oben angekommen führte uns die Strecke auf welligem Terrain über Schotterwege in Richtung Einstieg des Hangman-Trails, auf dem die heutige Enduro-Wertung ausgefahren wurde. Gabi, der nach dem ersten langen Anstieg zwar etwas platt war, wollte trotzdem sein Glück versuchen, auch weil er vor sich keine Konkurrenten sah und erstmal freie Fahrt hatte. Dass der „Kleine“ mit seinem Hardtail mit 100mm Federweg vorne aber so schnell den Berg hinab pflügte, war ihm selber nicht so richtig bewusst. Auf dem etwas schmierigen und rutschigen Downhill fing er rasch den ehemaligen Tour de France-Teilnehmer Udo Bölts ein, der oben mit großem Vorsprung in die Abfahrt gestartet war. Zugegeben, Gabi fuhr mit dem Messer zwischen den Zähnen hinab und musste das ein oder andere Mal sein Bike aus einer brenzligen Situation hinausmanövrieren, doch am Ende ging alles gut! Zu welcher Zeit es für Gabi reichen sollte, erfuhr er natürlich erst im Ziel. So viel vorweg: Es waren am Ende circa 18 Sekunden Vorsprung auf Karl Platt vom Team Bulls. Genial!

# Speed Hero Gabi

Zurück zum Rennverlauf: Auch ich konnte die Abfahrt gut meistern, musste am Fuß des Berges aber feststellen, dass sich nur noch eine große Trinkflasche an meinem Bike befand und ich mir mein Trinken deshalb vollends gut bis ins Ziel einteilen musste. Im Zweifelsfall hätte ich noch einen Stopp an einer Verpflegungstelle einlegen müssen.
Nach einem kleinen Anstieg nach Sonnberg folgte ein zehn Kilometer langes, leicht abschüssiges Flachstück, meist auf Asphalt in Richtung Saalfelden. Natürlich machte dies im Vergleich zum ersten Teil der Etappe nicht so viel Spaß, doch da Gabi und ich jeweils gute Gruppen erwischten, konnte man zumindest zeitweise auf den Radwegen etwas relaxen.

# Start zur ersten Etappe der Bike Four Peaks 2016. - Foto: Miha Matavz

Ab Kilometer 40 hieß es dann aber noch einmal kämpfen: Der Anstieg bis auf 1300 Meter Höhe verlangte noch einmal einiges von den mehr als 600 Teilnehmern der Bike Four Peaks ab. Nichtsdestotrotz war dieser Berg recht angenehm zum pedalieren – nicht zu steil auf einem gut ausgebauten Schotterweg. Oben angekommen war die Etappe, zumindest was die Höhenmeter angeht, so gut wie gelaufen. Doch wenn man oben ist, muss man meist zwangsläufig hinab ins Ziel. Und da wartete ein richtig cooler Trail auf uns! Gespickt mit Wurzeln, Absätzen, aber auch zweitweise auf flowigen Parts, war auf dem Trail eigentlich alles dabei, was ein Mountainbikerherz höher schlagen lässt. Durch die Regenfälle in den Vortagen und der Nacht war der Pfad zudem technisch extrem anspruchsvoll, sodass wir das ein oder andere Mal in Windeseile aus dem Pedal ausklicken mussten, um keinen Abflug in die österreichischen Wälder zu riskieren. Bei uns beiden lief die Abfahrt hervorragend. Während Gabi wieder einige Plätze gut machen konnte, verlief es bei mir platzierungstechnisch nicht ganz so optimal. Ich konnte mich zwar von meiner Gruppe circa 20 bis 30 Sekunden absetzen, doch im Tal bei Maria Alm fehlte mir auf die vor mir fahrende Gruppe gefühlt 50 Meter, die ich in der folgenden Flachpassage auch nicht schließen konnte. Da es von nun an einmal mehr circa zehn Kilometer, meist auf Radwegen, leicht abschüssig ins Ziel ging, entschied ich mich auf meine ursprüngliche Gruppe zu warten, um mein Pulver nicht unnötig zu verschießen.

# Das Ziel der ersten Etappe bei strahlendem Sonnenschein

Von nun an hieß es für uns also Vollgas gen Ritzensee von Saalfelden. Wir waren in dieser Passage froh, noch ein 34er-Kettenblatt auf der Kurbel zu haben, sodass uns in der Flachpassage nicht die Gänge ausgegangen sind.
Schlussendlich erreichten wir beide happy das Ziel! Gabi natürlich überglücklich über sein grünes Leaderjersey in der Endurowertung, seinen 16. Overallrang und seinen zweiten Platz in der U23-Wertung, lediglich 13:40 Minuten hinter dem Sieger Simon Stiebjahn. Auch ich war mit meinem 34. Platz in der Herrenkategorie mehr als zufrieden und freue mich auf die kommenden Tage.

# Das grüne Trikot gilt es nun zu verteidigen - Mal schauen ob Gabi das schafft...
# Mit satten 20 Sekunden Vorsprung sicherte sich Gabi den Tagessieg in der Enduro Wertung vor keinem geringeren als Karl Platt

Gabi’s Strava-Daten von der heutigen Etappe:

Strava

# Tobi ausgepowert im Ziel. - Foto: Oliver Kraus

Stiebjahn setzt sich im Downhill ab

Wie erwähnt ging der Sieg der Auftaktetappe verdient an den Bulls-Biker Simon Stiebjahn. Der Deutsche setze sich in der letzten Abfahrt auf dem rutschigen Untergrund von seinen Verfolgern Christoph Soukup (Texpa Simplon) und dem Kolumbianer Luis Mejia ab und fuhr einem ungefährdeten Etappentriumph entgegen.

# Simon Stiebjahn übernahm mit seinem Sieg folglich das Leadertrikot

„Es ging von Anfang an voll los. Da haben wir uns direkt absetzen können. Wir sind dann nach dem ersten Berg zu sechst ins Flache gefahren. Im zweiten Anstieg konnten wir die drei anderen distanzieren. Ich bin dann glücklicherweise als Erster in die Abfahrt. Da ich den Downhill nach Maria Alm ganz gut kenne, konnte ich mir dann einen Vorsprung herausfahren“, erklärte Simon Stiebjahn nach der Zieleinfahrt.

Bei den Damen ging der erste Sieg der Bike Four Peaks 2016 an Anette Griner vom Team Texpa Simplon.

# Das Podium der Damen

Alle Ergebnisse findet ihr hier.

Weitere Informationen zur Bike Four Peaks 2016 gibt es auf der Homepage bzw. auf Facebook.

# Fantastische Ausblicke erwarteten uns im Ziel
# Simon Stiebjahn genießt die Sonne im Ziel
# Biathlon-Star Erik Lesser ist dieses Jahr erneut am Start der Bike Four Peaks
# Eine besondere Pastaparty erwartete uns zum gestrigen Auftakt
# Das Menü der Pasta-Party
# Vor einer halben Woche kämpften hier noch Gwin und Co. um Hunderdstel
# Regen am Morgen - Vor dem Start schien es so, als ließe uns der Wettergott im Stich
# Vier Tage harte Arbeit lag zu diesem Zeitpunkt vor uns
# Das gelbe Trikot - Wird Stiebi es verteidigen können?
# Der beste U23-Fahrer Simon Schneller
# Lange Schlange beim Bike-Wash
# Der Bike-Wash gehört nach der Etappe zu den ganz wichtigen Dingen
# Die Führenden in den einzelnen Wertungen

Weitere Bilder von der Strecke folgen!

Hier findet ihr alle Artikel zum Bike Four Peaks:

Die mobile Version verlassen