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DH Worldcup #6 – Val d’Isère – Brook MacDonald und Rachel Atherton gewinnen

In einem überaus spannenden Rennen gab es gestern einen Sieger, der bisher noch nie ein Worldcup-Rennen gewinnen konnte: Brook MacDonald aus Neuseeland.
Bei den Damen konnte Rachel Atherton mit einem Sieg ihr gute Form unter Beweis stellen und baute ihre Führung in der Gesamtwertung weiter aus. Unbehelligt von den beiden konnte Aaron Gwin sich bereits vorzeitig den Sieg im Gesamt World Cup sichern.

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Rennbericht

Das Rennen bei den Herren ist mit Sicherheit das spannendste der aktuellen Saison gewesen und auch in den letzten Jahren des World Cups finden sich nur wenige Rennen, die so knapp und hart umkämpft gewesen sind, wie der World Cup in Val d’Isère. Auf der technisch und körperlich anspruchsvollen Strecke mit allerlei Sturzpotential mussten alle Beteiligten zeigen, was in ihnen steckt. Besonders gut gelang das Brook MacDonald (MS Mondraker) aus Neuseeland, der seinen ersten World Cup Sieg nach Hause fahren konnte.


# BullDog #1

Brook MacDonald im Interview über seinen Sieg:

Ich kann gar nicht in Worte fassen wie ich mich fühle, Ich hatte einen guten Lauf ohne Fehler. Es war einfach eines dier Rennen – ich bin überglücklich. Ich habe die gesamte Saison zu kämpfen gehabt und war schon an dem Punkt wo mir das Fahren keinen Spaß mehr gemacht hat. Ich habe ein paar Sachen am Bike geändert wie z.B. das Federungs-Setup und es hat sich ausgezahlt. Die Strecke war hart mit der Höhe und der Dauer von 2,5 Minuten. Du bist immer am Pushen und darfst keine Zeit verlieren. Ich glaube ich werde eine Woche lang feiern!

Besonders spannend wurde der Wettbewerb jedoch dadurch, dass bereits in der Qualifikation einige Top-Fahrer mit Problemen zu Kämpfen hatten und so schon früh auf die Strecke gehen mussten. Unter ihnen auch der bislang dominierende Amerikaner Aaron Gwin (Trek World Racing), der mit fünf Stichen in der Handfläche genäht werden musste, Sam Hill (Monster Energy Specialized) und Steve Smith (Devinci).

Sie hatten teilweise auch im Rennen nicht mehr Glück und so konnte Sam Hill erneut nicht ohne Sturz ins Tal gelangen. Trotz fulminanter Fahrt erreichte er nur den 27. Platz und musste sich damit deutlich hinter seinem neuen Team-Kollegen Mitch Ropelato einreihen, der trotz kleinerer Fehler aber mit sensationellem Fahrstil auf einen starken 13. Platz direkt hinter Steve Peat fahren konnte.

Und auch einige andere Fahrer mussten in der schwierigen Strecke ihren Meister finden. Damien Spagnolo (70.) ging in einer stumpfen Transition schmerzhaft über den Lenker ab, nachdem er zur Zwischenzeit knapp an der Bestzeit vorbeigeschrammt war. Schmerzhaft erwischte es auch den aktuell führenden bei den Junioren, Loic Bruni (67.). Er hatte ähnlich viel Style wie Ropelato, verlor dann jedoch ähnlich wie Sam Hill 2008 in Val di Sole die Kontrolle über sein Vorderrad und schlug schwer ein. Noch übler erwischte es allerdings Nick Beer (78.). Der Schweizer sprang den Hip Jump zu Beginn der Strecke bis weit in die Landung und schoss mit ungeplantem Frontflip über den anfolgenden Step Up. Die harte Landung auf dem Rücken ließ selbst hartgesottene Zuschauer zittern – ihm scheint es aktuellen Informationen zu Folge jedoch gut zu gehen.

Erfreulicher – wenn auch nicht ganz wie gewünscht – verlief das Wochenende für unsere beiden deutschen Starter im Finale: Benny Strasser (42.) und Johannes Fischbach (33.). Im Gegensatz zur starken Quali mussten beide sich ein wenig weiter hinten einreihen, doch nicht nur Rob Warner war von Fischi’s Fahrt angetan und lobt den starken Ex-4x-Star, der sich erneut mit seinem Langzeitgegner im Gate – Jared Graves (28.) auf Augenhöhe zeigte.

Der Sieger der Qualifikation – Cameron Cole – konnte mit einigen kleinen Problemen und auf Grund von Auflösungserscheinungen einer Kurve im oberen Streckenteil als letzter Starter nicht an seinen Erfolg anknüpfen und wurde am Ende Achter.

Trotz aller Aufregung und ständigen Führungswechseln konnte sich Aaron Gwin mit seinem 5. Platz den Gesamtworldcup 2012 vorzeitig sichern. Kurze Zeit schien dieser Erfolg noch vereitelt zu werden, doch da Greg Minnaar das Rennen nicht für sich entscheiden konnte sondern direkt vor Gwin auf Platz 4 landete, hat kein Fahrer mehr Chancen, Aaron Gwin zu stoppen.


# Gee Atherton, Brook Macdonald, Josh Bryceland

Neben dem sensationellen Sieg von Brook MacDonald sollten auch der starke zweite Platz von Gee Atherton (kein Sieg mehr seit Ende 2010) und der dritte Platz von Josh Bryceland nicht unerwähnt bleiben. Während Danny Hart mit Schulterverletzung pausieren musste, haben die jungen Wilden auf dieser Strecke gezeigt, was von ihnen zu erwarten sein wird. Brook MacDonald, Damien Spagnolo, Mitch Ropelato und Loic Bruni werden allesamt noch für eine Menge Furore sorgen und mit Sicherheit würdige Gegner für den schnellsten Junior der ersten Saisonhälfte sein, Troy Brosnan!

Bei den Damen war am Sonntag kein Kraut gegen Rachel Atherton gewachsen. Sie siegte mit über einer Sekunde Vorsprung und hat damit einen wichtigen Teilerfolg auf dem Weg zum Titelgewinn gelegt.


# Siegerehrung: Rachel Atherton


# Sabrina Jonnier hat an diesem Wochenende in Val d’Isère ihre aktive Karriere im Downhill World Cup beendet.

Das Rennen in Bildern


Brook MacDonald hat an diesem Wochenende das geschafft, was ihm bislang durch Stürze und kleinere Fehler verwehrt geblieben ist: Der erst World Cup Sieg!


Hauptsponsor und Media Partner Red Bull dürfte das genau so gefreut haben wie die vielen Freunde des sympathischen Neuseeländers,…


… der auf Strecken wie dieser mehr als nur zu Hause ist. Er liebt sie! (Zitat)


Sein Teamkollege bei MS Mondraker, Markus Pekoll, wurde 18.


Gee Atherton hatte einen starken Lauf, musste sich am Ende aber doch dem jungen Brook geschlagen geben. Damit bleibt Gee seit einer kleinen Ewigkeit ohne Sieg – es wird Zeit für den schnellen Briten!


Nick Beer (Schweiz) hatte einen Rennlauf zum Vergessen: Frontflip am Step Up, leider unbeabsichtigt und voll auf den Rücken. Immerhin schreibt das französische Reglement Rückenprotektoren vor,…


Ähnlich wenig Glück hatte Loic Bruni. Bei seiner beherzten und schnellen fahrt stoppte ihn ein wegrutschendes Vorderrad – doch der Junior bleibt eines der größten Talente in der aktuellen Saison!


Loic Bruni geht über den letzten Drop und hat mit Sicherheit etwas dazu gelernt.


Johannes Fischbach scheint immer besser auf dem DH-Bike zu Recht zu kommen und überzeugte trotz kleinerer Probleme mit dem 33. Platz.


Mitch Ropelato zeigte sich als würdiger Ersatz für Troy Brosnan. Sensationeller Style, unglaubliches Talent, ein schwerer Fehler aber dennoch Platz 13. Mit diesem Jungen sollte man rechnen!


Und noch mal Mitch Ropelato, der einer der schnellsten Pumptrack-Fahrer auf der Welt ist.


Leicht verletzt und dennoch auf dem Podium: Aaron Gwin sichert sich mit Platz 5. den Gesamtsieg im World Cup 2012.


Sam Hill will es wissen, ist bislang aber noch nicht konstant genug. Doch der Style und die beeindruckende Zuversicht ist zurück. Als einziger schnitt er die Kurve vor dem letzten Drop mit Vollgas.


Sam Hill in der Sektion, wo er im Rennen gestürzt ist.


Platz 6 für Mick Hannah, der sich lange Zeit im Hotseat sitzen durfte.


An ihr führt aktuell im Downhill bei den Damen kein Weg vorbei: Rachel Atherton

Die vollständigen Ergebnisse

Damen

Herren

Video vom Team MS Mondraker

Bildergalerie zum Downhill World Cup in Val d’Isère

Fotos von Hoshi Yoshida

Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

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