Nach erfolgreicher Kickstarter-Kampagne haben wir uns in Riva die magped magnetischen Pedale angeschaut – ein Pedal, das trotz zusätzlichem Halt in Form eines Magneten sich garantiert in jeder Lage lösen lassen soll. Zielgruppe sind Mountainbiker, die kein echtes Klickpedal fahren wollen und dennoch zusätzlichen Halt für ihre Füße suchen. Wir haben mit dem Gründer-Team gesprochen – hier die wichtigsten Fakten für euch.
magped – kurz und knapp
- Magnetisches Pedal – Plattformpedal mit zusätzlichem Halt
- Kompatibel mit herkömmlichen SPD-Schuhen
- Gewicht 474 g (15 kg Haltekraft, 452 g bei 10 kg Haltekraft durch kleinere Magnete)
- Verfügbarkeit ab sofort (Online-Shop)
- Preis 99 €
- www.magped.com
277 Unterstützer konnte magped im vergangenen Jahr von seiner Idee, einem magnetischen Fahrradpedal, überzeugen. So kamen 24.795 € zusammen und Gründer Paul Wessiack dem Ziel ein Stück näher, sich nie wieder Sorgen machen zu müssen, rechtzeitig auszuklicken. Nach eigener negativer Erfahrung machte er sich mit einem deutschen Tüftler daran, genau das zu entwickeln. Die Idee wurde zum Konzept und bald war das Pedal konstruiert und patentiert – aufgrund eigener Verpflichtungen ging man jedoch nicht in Serie. Nun hat sich Paul gemeinsam mit Designer Harald (ebenfalls ein Quereinsteiger, beide haben erfolgreiche Jobs außerhalb der Fahrradindustrie) der Idee wieder angenommen, das Patent gekauft und das Pedal in besagter Kickstarter-Kampagne auf den Markt gebracht. Das serienreife Ergebnis konnten wir uns in Riva auf dem BIKE Festival anschauen.
„Das magped Sicherheitspedal ist die Pedal-Innovation für Mountainbikes und E-Bikes. Durch den Einsatz unseres patentierten Magnetmechanismus ist ein sicheres, schnelles und einfaches Ablösen des Fußes vom Pedal jederzeit möglich. Das Sturz- und Verletzungsrisiko wird im Vergleich zu Pedalen mit festen Verbindungen (z.B. Klickpedalsystem) auf ein absolutes Minimum reduziert – und der Kopf bleibt frei für genussvolles Biken ohne Angst.“
Nun ist diese Idee an sich nicht neu, doch anders als alte Versuche ist das magped relativ leicht geworden. Mit einem Gewicht von 474 g liegt es durchaus auf dem Level vergleichbarer Plattformpedale. Mit denen teilt es sich auch den grundsätzlichen Aufbau: gestanzte Platten werden um die Achse mit ihren drei Industriekugellagern verschraubt und bilden eine mit Pins versehene Trittfläche. Die Besonderheit findet sich in der unteren Hälfte des Pedals: der Neodym Magnet mit 15 kg Haltekraft. Die Besonderheit: der Magnet ist auf einem speziellen Polymer gelagert und in der Höhe einstellbar. So wird einerseits sichergestellt, dass die Schuhsohle auf den Pins Halt findet während die anstelle der Cleats mit dem Schuh verschraubte Platte andockt. Gleichzeitig ist der Magnet durch den Polymer flexibel gelagert, so dass er die Relativbewegungen des Schuhs in einem gewissen Rahmen mitgehen kann und so den Halt verbessert.
Die folgenden Vorteile listet magped für das neue Pedal:
- Unterstützung beim Runden Tritt durch zusätzlichen Halt am Pedal
- Freie Position für den Fuß, da keine mechanische Verbindung zum Pedal besteht
- Schuhplatte aus Spezialstahl, behandelt gegen Rost und kompatibel mit allen SPD-Schuhen
- Keine Probleme mit Dreck oder Einschränkungen beim Gehen
- Wettbewerbsfähiges Gewicht von 474 g bei hochwertiger Lagerungstechnik
Manch einer wird sich eingangs und bei Betrachtung der Bilder bereits gefragt haben, warum das Pedal nur über einen Magneten verfügt. Die Idee ist, dass das Pedal durch den außermittig angebrachten Magneten stets in die selbe, aufrechte Position zurückkippt – so findet der Biker das Pedal stets in der gleichen Stellung wieder und kann durch ein Auftreten von hinten sicher in der richtigen Stellung Halt finden. So soll vermieden werden, dass es wie beispielsweise bei den einseitigen Klick-Pedalen von Shimano zu Schwierigkeiten beim Einrasten kommen kann.
Kann das magped ein echtes Klickpedal ersetzen? Nein – das kann und will es aber auch gar nicht. So lässt sich die Zugkraft von 15 kg im Sprint problemlos überwinden. Die Idee ist eher, besseren Halt auf einem herkömmlichen Plattformpedal zu bieten. Und die Sicherheit zu geben, dass man sich jederzeit vom Pedal lösen kann.
Das Team zeigt sich vom ersten Erfolg am Markt motiviert – so soll vermutlich noch in diesem Jahr eine extraleichte Ausführung des Pedals mit Magnesiumkörper und Titanachse folgen. Bewährte Mittel, um ein Pedal attraktiv (und teuer) zu machen. Ein Gewicht für diese Version ist jedoch noch nicht bekannt. Außerdem kann über den Shop ein stärkerer Magnet gekauft werden (20 kg Haltekraft, 19 €), der speziell für gröbere Einsatzbereiche mehr Halt bieten soll. Wir haben jedenfalls direkt vom Stand unser Testpaar mitgenommen und werden die magnetischen Pedale von magped in der Praxis auf die Probe stellen.
Würdest Du ein magnetisches Pedal als Alternative zu deinem aktuellen Pedal in Betracht ziehen?
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