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Nachdem es einige Jahre ruhig um die Dorado bestellt war, vervollständigt die Hayes-Gruppe ihre Downhill-Palette nun mit einem neuen Modell
Nachdem es einige Jahre ruhig um die Dorado bestellt war, vervollständigt die Hayes-Gruppe ihre Downhill-Palette nun mit einem neuen Modell - wir konnten die mittlere Manitou Dorado Expert bereits testen.
Natürlich wieder Upside-Down!
Natürlich wieder Upside-Down! - bei der Manitou Dorado sind die dünnen Rohre unten. Das macht die Gabel sehr steif in laterale Richtung, allerdings etwas nachgiebiger in der Torsion.
Dadurch, dass die Staub- und Öldichtungen am unteren Ende der Standrohre sind und das Öl immer nach unten läuft, sind diese immer gut geschmiert.
Dadurch, dass die Staub- und Öldichtungen am unteren Ende der Standrohre sind und das Öl immer nach unten läuft, sind diese immer gut geschmiert.
Mehr Steifigkeit gibt's am neuen Modell dank 37 mm-Tauchrohren und 20 mm-Boost-Achse.
Mehr Steifigkeit gibt's am neuen Modell dank 37 mm-Tauchrohren und 20 mm-Boost-Achse.
Die empfindlichen Tauchrohre werden von großen Kunststoff-Schonern vor Beschädigungen geschützt.
Die empfindlichen Tauchrohre werden von großen Kunststoff-Schonern vor Beschädigungen geschützt.
Manitou Dorado-EXP-6602
Manitou Dorado-EXP-6602
Manitou Dorado-EXP-6612
Manitou Dorado-EXP-6612
Die neue Manitou Dorado ist mit 29" oder 27,5"-Laufrädern kompatibel
Die neue Manitou Dorado ist mit 29" oder 27,5"-Laufrädern kompatibel - dafür muss man die Standrohre in den Brücken verschieben …
… zudem gibt es Brücken mit unterschiedlichem Rise und Offset.
… zudem gibt es Brücken mit unterschiedlichem Rise und Offset.
… für Rahmen ohne integrierte Anschläge gibt es natürlich Puffer von Manitou.
… für Rahmen ohne integrierte Anschläge gibt es natürlich Puffer von Manitou.
Die neue Bremsaufnahme ist für 203 mm Scheiben optimiert.
Die neue Bremsaufnahme ist für 203 mm Scheiben optimiert.
An der Kabelführung hat sich im Wesentlichen nichts geändert.
An der Kabelführung hat sich im Wesentlichen nichts geändert.
Die Progression der Luftfeder lässt sich über das IVA-System anpassen
Die Progression der Luftfeder lässt sich über das IVA-System anpassen - an derartige Akronyme sollte sich der geneigte Manitou-Kunde schon mal gewöhnen. Hierbei handelt es sich um einen verschiebbaren Dichtring, der die Größe der Luftkammer beeinflusst.
Ungewohnt: Der Versteller für die Druckstufe ist rot und auf der Unterseite!
Ungewohnt: Der Versteller für die Druckstufe ist rot und auf der Unterseite! - Das innere Rädchen verställt den TPC+ Shimstack, der ein Absacken der Gabel verhindern soll.
Das äußere, große Rädchen justiert die gewohnte Highspeed-Druckstufe
Das äußere, große Rädchen justiert die gewohnte Highspeed-Druckstufe - auch diese setzt auf einen Shimstack.
Die Verstell-Rädchen wurden von Manitou etwas ergonomischer gestaltet.
Die Verstell-Rädchen wurden von Manitou etwas ergonomischer gestaltet.
Der Rebound kann auf der Oberseite über ein blaues Rädchen verstellt werden.
Der Rebound kann auf der Oberseite über ein blaues Rädchen verstellt werden.
Das Klemmsystem soll sicherstellen, dass die Gabel unter keinerlei Zwang steht
Das Klemmsystem soll sicherstellen, dass die Gabel unter keinerlei Zwang steht - die Achse einzufädeln, kann allerdings etwas Geduld erfordern.
Die Kronen müssen für die Montage der Standrohre leicht auseinander gedrückt werden
Die Kronen müssen für die Montage der Standrohre leicht auseinander gedrückt werden - mehr als zwei Hände sind dabei sehr praktisch.
Der erste Eindruck: fliegender Teppich!
Der erste Eindruck: fliegender Teppich! - In Sachen Komfort in technischem Gelände macht keiner der Dorado etwas vor!
Armpump? Fehlanzeige!
Armpump? Fehlanzeige! - Ruppige Sektionen schonen auch mit straffem Setup die Hände!
In nassen Wurzeln kann die Manitou Dorado EXP ihren Vorteil voll ausspielen
In nassen Wurzeln kann die Manitou Dorado EXP ihren Vorteil voll ausspielen - hier steht man spürbar relaxter im Rad als mit einer konventionellen Gabel.
Anlieger sollte man eher rund fahren
Anlieger sollte man eher rund fahren - knallt man richtig mittig rein, macht sich die durch die erhöhte Nachgiebigkeit etwas trägere Lenkung tatsächlich bemerkbar.
Massiv aber angenehm
Massiv aber angenehm - auch mit dickeren Tauchrohren ist der Charakter der Dorado immer noch derselbe.
Bei einer so ungewöhnlichen Gabel hätten wir uns etwas konkretere Setup-Tipps in Sachen Dämpfung gewünscht.
Bei einer so ungewöhnlichen Gabel hätten wir uns etwas konkretere Setup-Tipps in Sachen Dämpfung gewünscht.
Wir freuen uns bereits darauf, noch mehr Zeit mit der Dorado zu verbringen!
Wir freuen uns bereits darauf, noch mehr Zeit mit der Dorado zu verbringen! - der erste Eindruck ist ziemlich gut ausgefallen. Wir brauchen aber definitiv mehr Zeit, um das Maximum aus dieser besonderen Gabel herauszuholen.

Manitou Dorado Expert im ersten Test: Sie ist wieder da – Manitou hat die mittlerweile legendäre Downhill-Gabel Dorado einem Update unterzogen und bringt sie in drei Varianten auf den Markt. Natürlich bleibt es bei der Upside-Down-Bauweise. Strukturell hat sich mit neuem Innenleben, 37 mm-Standrohren und unterschiedlichen Kronen jedoch so ziemlich alles geändert. Wir konnten die neue Manitou Dorado Expert bereits einem ersten Test unterziehen.

Manitou Dorado Expert – Infos und Preise

Im Jahr 2021 sind Upside-Down-Gabeln an Mountainbikes echte Exoten – auch um einen der bekanntesten Vertreter, die Manitou Dorado (Vorgänger: Manitou Dorado Pro-Test), ist es in den letzten Jahren ziemlich still geworden. Hinter den Kulissen wurde jedoch bereits fleißig getüftelt. Nun kommt die neue Version endlich auf den Markt. Sie wird in den drei Versionen Comp, Expert und Pro erscheinen – wobei sich Fans der Pro-Version mit Carbon-Standrohren noch bis Herbst gedulden müssen. Allen gemein ist, dass der Standrohr-Durchmesser und somit die Steifigkeit leicht gestiegen sind und dass sich die neue Manitou Dorado über verschiedene Offset-Kronen mit 27,5″ und 29″-Vorderrädern kombinieren lässt. Preislich geht es inklusive Mehrwertsteuer bei etwa 1.200 € los. Das von uns getestete Expert-Modell liegt bei ca. 1.450 €, die Top-Variante bei 1.800 €.

  • Laufradgrößen 27,5″ / 29″
  • Federweg 180, 190, 203 mm
  • Besonderheiten flache & hohe Krone mit verschiedenen Offsets ermöglicht 27,5″ und 29″-Laufräder mit einer Gabel zu fahren, steifer als Vorgänger, als Comp, Expert und Pro-Version erhältlich
  • Federung Dorado Air mit IVA
  • Dämpfung modifizierte, halb offene TPC+ mit HBO
  • Farben Schwarz
  • Achsmaß 20 x 110 mm Boost
  • Offset 47 mm (27,5″), 57 mm (29″)
  • Gewicht 3,19 kg (Expert, gewogen) | 2.970 g (Pro), 3.656 g (Comp, beides Herstellerangaben)
  • Verfügbar sofort
  • www.hayesbicycle.com

Preis 1.450 € (UVP) | Bikemarkt: Manitou Dorado Expert kaufen

Nachdem es einige Jahre ruhig um die Dorado bestellt war, vervollständigt die Hayes-Gruppe ihre Downhill-Palette nun mit einem neuen Modell
# Nachdem es einige Jahre ruhig um die Dorado bestellt war, vervollständigt die Hayes-Gruppe ihre Downhill-Palette nun mit einem neuen Modell - wir konnten die mittlere Manitou Dorado Expert bereits testen.
Diashow: Neue Manitou Dorado EXP im ersten Test: Die Welt steht Kopf
Die Kronen müssen für die Montage der Standrohre leicht auseinander gedrückt werden
Die empfindlichen Tauchrohre werden von großen Kunststoff-Schonern vor Beschädigungen geschützt.
In nassen Wurzeln kann die Manitou Dorado EXP ihren Vorteil voll ausspielen
Die neue Bremsaufnahme ist für 203 mm Scheiben optimiert.
Dadurch, dass die Staub- und Öldichtungen am unteren Ende der Standrohre sind und das Öl immer nach unten läuft, sind diese immer gut geschmiert.
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Im Detail

Manitou hat uns bereits ein paar Wochen vor der heutigen Vorstellung der Federgabel das neue Dorado Expert-Modell zum Testen geschickt, auf das wir uns deshalb auch konzentrieren möchten. Doch natürlich sind auch die komplett überarbeitete Pro und Comp-Variante erwähnenswert. Manitou ist weiterhin voll von den Vorteilen einer Upside-Down-Bauweise überzeugt. Warum fragt ihr euch? Da wäre natürlich die höhere Steifigkeit in Fahrtrichtung – die größte Belastung herrscht hier im Bereich der Kronen, wo bei der Dorado die dickeren, steiferen Rohre sind. Mit knapp 3,2 kg Gewicht ist die Dorado Expert zwar fast 600 g schwerer als eine – deutlich teurere – Boxxer Ultimate (zum RockShox Boxxer Ultimate-Test), dafür spart man tendenziell jedoch an der ungefederten Masse. Schließlich bewegt man kein komplettes Magnesium-Casting samt Schmieröl, sondern eben nur die beiden unteren Tauchrohre. Apropos Schmieröl: Dieses steht natürlich immer auf den Dichtungen, was für eine ideale Schmierung sorgen soll.

Natürlich wieder Upside-Down!
# Natürlich wieder Upside-Down! - bei der Manitou Dorado sind die dünnen Rohre unten. Das macht die Gabel sehr steif in laterale Richtung, allerdings etwas nachgiebiger in der Torsion.
Dadurch, dass die Staub- und Öldichtungen am unteren Ende der Standrohre sind und das Öl immer nach unten läuft, sind diese immer gut geschmiert.
# Dadurch, dass die Staub- und Öldichtungen am unteren Ende der Standrohre sind und das Öl immer nach unten läuft, sind diese immer gut geschmiert.
Mehr Steifigkeit gibt's am neuen Modell dank 37 mm-Tauchrohren und 20 mm-Boost-Achse.
# Mehr Steifigkeit gibt's am neuen Modell dank 37 mm-Tauchrohren und 20 mm-Boost-Achse.
Neben der von uns bereits angetesteten Manitou Expert stellen die US-Amerikaner natürlich auch eine Comp und eine Pro-Variante vor …
# Neben der von uns bereits angetesteten Manitou Expert stellen die US-Amerikaner natürlich auch eine Comp und eine Pro-Variante vor …
… letztere bietet die meisten Features und soll dank Carbon-Standrohren leichter und steifer sein.
# … letztere bietet die meisten Features und soll dank Carbon-Standrohren leichter und steifer sein.
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Dann wäre da noch die bekannte Sache mit dem seitlichen Flex. Der ist natürlich höher – schließlich fehlt die Brücke im Casting. Manitou zufolge ist das jedoch eher ein Vorteil, da die Gabel in technischen Sektionen nicht verspringt, sondern nachgiebig genug sein soll, um der vorgegebenen Linie zu folgen. Dennoch hat Manitou etwas an der Steifigkeits-Schraube gedreht: Die Tauchrohre wurden um 1 mm auf 37 mm Durchmesser aufgepumpt, was in etwa 20 % mehr torsionale und beim Pro-Modell sogar 27 % mehr laterale Steifigkeit bringen soll. 1 mm klingt ziemlich wenig. Den US-Amerikanern zufolge hätten sich jedoch Gewicht und auch Reibung – viel Rohr-Umfang geht mit einer großen Reibfläche einher – sonst zu stark erhöht, sodass man diesen Wert als den besten Kompromiss empfunden hat.

Die empfindlichen Tauchrohre werden von großen Kunststoff-Schonern vor Beschädigungen geschützt.
# Die empfindlichen Tauchrohre werden von großen Kunststoff-Schonern vor Beschädigungen geschützt.
Manitou Dorado-EXP-6602
# Manitou Dorado-EXP-6602
Manitou Dorado-EXP-6612
# Manitou Dorado-EXP-6612

Eine spannende Neuerung, von der alle Modelle profitieren: Die neue Dorado ist nun sowohl auf 29″- als auch auf 27,5″-Vorderräder optimiert. Möglich wird das zum einen über zwei Linien an den Standrohren, die markieren, bis wohin die Gabel in der jeweiligen Konfiguration eingeschoben werden darf. Dazu gibt’s noch verschiedene Kronen, die jeweils 47 mm Offset (für 27,5″ optimiert) oder 57 mm Offset (für 29″ optimiert) liefern. Natürlich kann man die Kronen auch mit der jeweils anderen Laufradgröße fahren. Allerdings hat die obere 29″-Krone etwas Rise, während die 27,5″-Krone komplett flach ist. Vorher sollte man also die von Manitou zur Verfügung gestellte Tabelle mit den möglichen Kronen-Abständen checken.

Die neue Manitou Dorado ist mit 29" oder 27,5"-Laufrädern kompatibel
# Die neue Manitou Dorado ist mit 29" oder 27,5"-Laufrädern kompatibel - dafür muss man die Standrohre in den Brücken verschieben …
… zudem gibt es Brücken mit unterschiedlichem Rise und Offset.
# … zudem gibt es Brücken mit unterschiedlichem Rise und Offset.
… für Rahmen ohne integrierte Anschläge gibt es natürlich Puffer von Manitou.
# … für Rahmen ohne integrierte Anschläge gibt es natürlich Puffer von Manitou.
Die neue Bremsaufnahme ist für 203 mm Scheiben optimiert.
# Die neue Bremsaufnahme ist für 203 mm Scheiben optimiert.
An der Kabelführung hat sich im Wesentlichen nichts geändert.
# An der Kabelführung hat sich im Wesentlichen nichts geändert.

Feder

Kommen wir zum Innenleben: Sowohl das Pro als auch das Expert-Modell setzen auf die bekannte Dorado-Luftfeder mit Positiv- und Negativ-Kammer. Statt einer Ausgleichsbohrung nutzt Manitou jedoch ein Ventil, über das beide Kammern gleichzeitig aufgepumpt werden. Die getestete Dorado Expert verfügt am unteren Ende über das IVA-System (Incremental Volume Adjust). Im Prinzip funktioniert dies wie die bekannten Volumenspacer – hier wird jedoch ein gedichteter Ring in drei festgelegte Positionen geschoben und bestimmt so die Größe und Progression der Luftkammer. Das Pro-Modell hingegen bietet mit dem IRT-System eine zweite positive Luftkammer, die erst ab der Mitte des Federwegs spürbar wird und so neben der Progression auch den berühmten „Mid-Stroke-Support“ erhöhen soll. Zusätzlich lassen sich die verschiedenen Luftfedern intern von 180 bis 203 mm anpassen, was für Hardcore-Enduristen oder sogar E-Biker auf der Suche nach mehr Komfort spannend sein könnte. Das günstigste Comp-Modell setzt hingegen auf eine simple Stahlfeder und ist lediglich mit 203 mm Federweg erhältlich.

Die Progression der Luftfeder lässt sich über das IVA-System anpassen
# Die Progression der Luftfeder lässt sich über das IVA-System anpassen - an derartige Akronyme sollte sich der geneigte Manitou-Kunde schon mal gewöhnen. Hierbei handelt es sich um einen verschiebbaren Dichtring, der die Größe der Luftkammer beeinflusst.

Dämpfung

Etwas komplexer als bei der Feder wird’s auf der rechten Seite, wo die Dämpfung verbaut ist. Sowohl das Pro als auch das Expert-Modell setzen hier auf Varianten der TPC+ Dämpfung. Diese ist Manitou zufolge nicht nur geschwindigkeits-, sondern auch positionsabhängig und setzt dafür auf zwei verschiedene Shimstacks und einen hydraulischen Durchschlagschutz, der erst auf den letzten 30 mm eingreift. Erreicht werden soll damit, dass die Gabel sensibel und wenig gedämpft auf leichte Unebenheiten reagiert. Bei heftigen Schlägen hingegen fließt vermehrt Öl durch den stärker gedämpften TPC+ Shimstack, der für die nötigen Dämpfungskräfte sorgt und verhindert, dass die Gabel zu hart durchrauscht.

Ungewohnt: Der Versteller für die Druckstufe ist rot und auf der Unterseite!
# Ungewohnt: Der Versteller für die Druckstufe ist rot und auf der Unterseite! - Das innere Rädchen verställt den TPC+ Shimstack, der ein Absacken der Gabel verhindern soll.
Das äußere, große Rädchen justiert die gewohnte Highspeed-Druckstufe
# Das äußere, große Rädchen justiert die gewohnte Highspeed-Druckstufe - auch diese setzt auf einen Shimstack.
Die Verstell-Rädchen wurden von Manitou etwas ergonomischer gestaltet.
# Die Verstell-Rädchen wurden von Manitou etwas ergonomischer gestaltet.

Das System kam in ähnlicher Form bereits in älteren Dorado-Modellen vor, wurde jedoch gründlich überarbeitet. So setzt die Pro-Variante nun auf eine komplett geschlossene Kartusche mit einem durch eine Stahlfeder vorgespannten Trennkolben. Dieser soll für eine konstantere Dämpfung sorgen und Kavitation besser verhindern als häufig eingesetzte, dehnbare Bladders. Das getestete Expert-Modell verzichtet auf den Trennkolben und bietet somit ein halb-offenes System. Es profitiert jedoch von den anderen Anpassungen, wie etwa dem nun von der Druckstufe getrennten und vergrößerten Check-Valve, welches für eine konstantere Dämpfung und ein hervorragendes Ansprechverhalten bei kleinen Erschütterungen sorgen soll. Zusätzlich wurde die Nadel der Lowspeed-Zugstufe ebenso überarbeitet wie die Shimstacks von Highspeed-Druck- und -Zugstufe und der Durchschlagschutz ist in die Dämpfungskartusche gewandert. Abgerundet werden die Änderungen von besser bedienbaren Verstellern.

Der Rebound kann auf der Oberseite über ein blaues Rädchen verstellt werden.
# Der Rebound kann auf der Oberseite über ein blaues Rädchen verstellt werden.

Das günstigste Comp-Modell setzt weiterhin auf die bereits sehr lange verbaute und simple ABS+ Dämpfung. Alle Dämpfungen sind zwischen den Modellen jedoch kompatibel und austauschbar, sollte man sich irgendwann ein Upgrade wünschen.

Auf dem Trail

Wir hatten einige Wochen im Mai und Juni Zeit, um die neue Manitou Dorado Expert einem ersten Test zu unterziehen. Aufgrund der teils schwierigen Wetterlage und späten Bikepark-Öffnungen konnten wir nicht ganz so viel Zeit mit der ungewöhnlichen Gabel verbringen, wie uns lieb gewesen wäre – etwa 25 Runs auf harten Strecken lieferten jedoch spannende Eindrücke, die wir später im Jahr in einem detaillierteren Test zu vertiefen gedenken.

Normalerweise verlieren wir nicht allzu viele Worte über Einbau und Setup einer Gabel – schließlich gibt es hier kaum Unterschiede. Bei der Manitou Dorado lohnt sich dies allerdings. Der Einbau erfolgt im Wesentlichen wie bei den meisten Doppelbrücken-Federgabeln. Möchte man die Rohre allerdings in die Brücken schieben, muss man diese mit einem mitgelieferten Tool etwas auseinanderdrücken, was durchaus fummelig werden kann. Dasselbe Tool wird später auch genutzt, um über einen am Tauchrohr montierten O-Ring den Sag abzulesen. Der Fakt, dass sich die Ausfallenden frei drehen können in Verbindung mit der dicken 6-Kant-Achse macht die Montage des Vorderrads vor allem zu Beginn auch nicht unbedingt leicht. Wir können aber beruhigen: Es wird mit etwas Übung besser!

Das Klemmsystem soll sicherstellen, dass die Gabel unter keinerlei Zwang steht
# Das Klemmsystem soll sicherstellen, dass die Gabel unter keinerlei Zwang steht - die Achse einzufädeln, kann allerdings etwas Geduld erfordern.
Die Kronen müssen für die Montage der Standrohre leicht auseinander gedrückt werden
# Die Kronen müssen für die Montage der Standrohre leicht auseinander gedrückt werden - mehr als zwei Hände sind dabei sehr praktisch.

Für das erste Setup habe ich die mitgelieferte Tabelle genutzt, die allerdings eher vage bleibt und bis auf den Luftdruck keine Gewichts-abhängigen Angaben liefert. Die Manitou Dorado Expert baut auch mit hoher 29″-Brücke flacher als die vorher montierte RockShox Boxxer, sodass ich durch einen Vorbau-Spacer und einen Lenker mit mehr Rise das Cockpit um 10 mm anheben musste, um auf eine ähnliche Höhe zu kommen. Dazu kommen zu Beginn 59 psi Luftdruck, die mittlere IVA-Einstellung, Rebound nach Gefühl und eher etwas schnell und TPC+ sowie HSC relativ mittig.

Erste Eindrücke sammelte ich auf der aus dem iXS Cup bekannten Downhill-Strecke im Trailpark Klinovec. Gleich zu Beginn stellt man fest: Das fühlt sich echt anders an … aber nicht schlecht! Die Gabel spricht extrem sensibel an und saugt Unebenheiten auf eine Art und Weise weg, die mir bisher unbekannt war. Der sehr klischeebehaftete Ausdruck „fliegender Teppich“ geistert mir schnell durch den Kopf! An stumpfen Kanten und Drops – an denen Klinovec nicht gerade arm ist – setzt dann recht spürbar der hydraulische Durchschlagschutz ein. Dieser verhindert das klassische, unvermittelte „Klönk“ – man spürt aber ein sehr hartes, schnelles Verhärten der Gabel. Schnell habe ich den Luftdruck also auf 69 psi erhöht (haha!). Damit ist der Komfort der Dorado immer noch auf einem sensationellen Level und die Gabel kann ihren Federweg weiterhin zu großen Teilen nutzen, taucht aber nicht mehr ganz so arg weg.

Der erste Eindruck: fliegender Teppich!
# Der erste Eindruck: fliegender Teppich! - In Sachen Komfort in technischem Gelände macht keiner der Dorado etwas vor!

Auch mit etwas strafferer Feder fühlt man sich ungewöhnlich stark vom Untergrund entkoppelt. Und damit meine ich nicht den Grip – der ist hervorragend –, sondern der Mangel an Vibrationen und seitlichen Zuckern in der Lenkung. Auf der feuchten und technisch anspruchsvollen Wurzelstrecke in Bozi Dar ist der Unterschied im Vergleich zu einer Öhlins-Gabel mit regulärer Bauweise bemerkenswert. Auch mit der konventionellen Gabel kann man hier schnell und kontrolliert fahren. Man muss aber spürbar mehr Energie aufwenden, um das Rad genau auf Linie zu halten.

Mit der Manitou hingegen steht man sehr entspannt im Bike und lässt es einfach machen … während man über feuchte, fiese Wurzelteppiche gleitet. Das macht sich natürlich in der Ermüdung bemerkbar: Egal ob Wurzeln oder Vollgas-Hardpack – mit der Manitou Dorado Expert war Armpump tatsächlich kein Problem. Stattdessen hat sich mein fehlendes Training zuerst im Schulterbereich bemerkbar gemacht.

Armpump? Fehlanzeige!
# Armpump? Fehlanzeige! - Ruppige Sektionen schonen auch mit straffem Setup die Hände!
In nassen Wurzeln kann die Manitou Dorado EXP ihren Vorteil voll ausspielen
# In nassen Wurzeln kann die Manitou Dorado EXP ihren Vorteil voll ausspielen - hier steht man spürbar relaxter im Rad als mit einer konventionellen Gabel.

Wo Licht ist, gibt es natürlich auch Schatten. So genial der erhöhte Flex und Komfort der Gabel in technisch anspruchsvollstem Gelände ist – in sehr schnellen, scharfen Anliegerkurven oder Ruts hätte ich mir tatsächlich etwas mehr Präzision gewünscht. Zunächst dachte ich tatsächlich, dass ich Lockdown-bedingt in den letzten Monaten einfach zu wenig Downhill gefahren bin und deshalb in solchen Situationen unsicher bin. Nach dem Wechsel auf ein anderes Specialized Demo mit Öhlins-Gabel war aber klar, dass es daran nicht liegt. In solchen Situationen sollte man am besten nach einer möglichst runden Linie suchen und vom Shralp Abstand nehmen – Streckenbauer werden es euch danken!

Die sehr besonderen Fahreigenschaften der Dorado bedeuten, dass wir definitiv noch mehr Zeit brauchen, um den optimalen Kompromiss aus Komfort und Kontrolle zu finden. Obwohl ich normalerweise nicht zu einem übermäßig straffen und progressiven Setup tendiere, habe ich bei der Manitou-Gabel das Gefühl, im progressivsten IVA-Setting und mit mehr Luftdruck und TPC+ Dämpfung noch mehr Gegenhalt für richtig schnelle, harte Strecken generieren zu können, ohne Komfort und Kontrolle zu sehr zu opfern. Ihr dürft deshalb auf ein wesentlich detaillierteres Review in den nächsten Monaten gespannt sein, in dem wir die vielen Einstellmöglichkeiten, mit denen Manitou seine Mittelklasse-Dorado bestückt, genauer unter die Lupe nehmen werden.

Anlieger sollte man eher rund fahren
# Anlieger sollte man eher rund fahren - knallt man richtig mittig rein, macht sich die durch die erhöhte Nachgiebigkeit etwas trägere Lenkung tatsächlich bemerkbar.

Das ist uns aufgefallen

  • Komfort Wir sind weiterhin mit der Manitou Dorado Expert unterwegs und tüfteln weiter am Setup – es lässt sich jedoch jetzt schon sagen, dass der Gabel in Sachen Komfort niemand den Rang abläuft. Wer viel unter Armpump leidet, könnte hier die Lösung gefunden haben.
  • Flex Der höhere torsionale Flex der Gabel sorgt in technischen Passagen mit vielen Wurzeln und Sprüngen für viel Kontrolle und erleichtert es spürbar, eine schwierige Linie zu halten. Schnelles Haken schlagen hingegen fällt nicht so leicht, da die Lenkung hier etwas gedämpft ausfällt.
  • Setup-Tipps Diese fallen unserer Meinung nach etwas mager aus. Manitou gibt zwar Luftdrücke in Abhängigkeit vom Gewicht und dem IVA-Setting an, bei Rebound, HSC und HPC+ gibt es aber nur jeweils drei sehr grobe Bereiche je nach Fahrstil.
  • Aussehen Darüber kann man sicherlich trefflich diskutieren – insgesamt fiel das Feedback auf dem Trail jedoch extrem positiv aus.
Massiv aber angenehm
# Massiv aber angenehm - auch mit dickeren Tauchrohren ist der Charakter der Dorado immer noch derselbe.
Bei einer so ungewöhnlichen Gabel hätten wir uns etwas konkretere Setup-Tipps in Sachen Dämpfung gewünscht.
# Bei einer so ungewöhnlichen Gabel hätten wir uns etwas konkretere Setup-Tipps in Sachen Dämpfung gewünscht.

Fazit – Manitou Dorado Expert

Von einigen Nischen-Herstellern abgesehen steht die Manitou Dorado 2021 weiterhin als einsamer Upside-Down-Fels in der Right-Side-Up-Brandung. Das jüngste Update hat die Gabel bereit für moderne Downhill-Strecken gemacht, wobei sich an den wesentlichen Stärken nichts geändert hat. In technischem Terrain sucht die Dorado weiterhin ihresgleichen und lächelt nur müde, wo konventionelle Gabeln bereits nervös anfangen zu zucken. Trotz erhöhter Steifigkeit liegt der Komfort in ruppigem Passagen weiterhin auf extrem hohem Niveau. Wer Kurven gerne möglichst zackig von innen anfängt, bekommt weiterhin den höheren seitlichen Flex zu spüren und ist mit einem etwas runderen Fahrstil gut beraten.
Wir werden die stark individualisierbare Dorado den Rest der Saison weiter unter die Lupe nehmen und euch mit detaillierteren Testeindrücken versorgen – auch ein Pro-Modell dürfte bald seinen Weg in die Redaktion finden!

Wir freuen uns bereits darauf, noch mehr Zeit mit der Dorado zu verbringen!
# Wir freuen uns bereits darauf, noch mehr Zeit mit der Dorado zu verbringen! - der erste Eindruck ist ziemlich gut ausgefallen. Wir brauchen aber definitiv mehr Zeit, um das Maximum aus dieser besonderen Gabel herauszuholen.

Was sagt ihr zur Neuauflage der traditionsreichen Upside-Down-Gabel?


Testablauf

Wir konnten einige Tage mit der Manitou Dorado Expert in einem Specialized Demo verbringen. Die meiste Zeit wurde die Gabel auf den beiden Downhill-Strecken im Bikepark Klinovec eingesetzt.

Hier haben wir die Manitou Dorado Expert getestet

  • Bozi Dar / Klinovec, Tschechien Der Bikepark in Tschechien bietet eine extrem schnelle, harte und ruppige Downhill-Strecke mit vielen Steinen, Bremswellen und hohen Kanten und Sprüngen. Dazu gibt’s eine extrem technische Wurzel-Strecke, die im direkten Kontrast zum Highspeed-Charakter der Rennstrecke steht.
  • Chatel, Frankreich In Chatel hat uns leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht – dafür musste sich die Dorado bei strömendem Regen auf einer von Steinen und Wurzeln übersähten, vergleichsweise engen Strecke im Wald beweisen.
Tester-Profil: Gregor Sinn
60 cm76 kg85,5 cm61 cm183 cm
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Downhill- und Enduro-Bikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
unauffällig, eher progressiv, wenig Druckstufe
Vorlieben bei der Geometrie
ausgewogen, nicht zu lang, Lenkwinkel nicht zu flach

  1. benutzerbild

    hannes766

    dabei seit 06/2014

    Ok gute Idee 👍🏻

  2. benutzerbild

    hannes766

    dabei seit 06/2014

    E-Mail wurde versendet,
    habe aber noch keine Antwort erhalten🤔

  3. benutzerbild

    TheIdlerGuy

    dabei seit 06/2007

    Also, ich hab die X-Fusion jetzt mittlerweile die 2. Saison im Einsatz und ich kann sagen, dass sie läuft und läuft und läuft. Von großartig viel Reibung ist in Kurvenfahrten oder bei Kompressionen nicht viel zu bemerken. Die HLR Dämpfung passt mir auch für meinen Fahrstil und die Gabel hat sich schon über viele Enduro-Trails mit einer 36er gemessen und für mich auch gewonnen.

    Wie hier von einigen angemerkt, gibt es bei dem Thema Steifigkeit auch eine Grenze. Wenn es sich wie ein Rennrad fährt, dann hilft auch die beste Grip Nimbus 2000 Dämpfung nix mehr. Die Revel fühlt sich in total verblockten Passagen für mich deutlich angenehmer an und Armpump und schmerzende Fingergelenke kenne ich nur von Fahrten mit der 36er. Und die Revel fahre ich deutlich sportlicher als die 36er

    UND BITTEe jetzt keine Tips zur Fahrwerkseinstellung - Jeder hat seine Vorlieben und ich bin die 36er jetzt auch schon genauso lange gefahren wie die Revel. Beide mit unzähligen Einstellungen. Die Revel ist in vielerlei Hinsicht eine "Sänfte", auch wenn sie beim Parkplatztest nicht den Eindruck macht.

  4. benutzerbild

    Homer4

    dabei seit 03/2016

    nur das es die revel gefühlt nicht gibt. welches bj und welchen dämpfer hat deine 36er? scmerzende unterarme oder fingerknöchel kenne ich von der 21er pike ultimative. entweder oder. nie wieder RS

  5. benutzerbild

    TheIdlerGuy

    dabei seit 06/2007

    nur das es die revel gefühlt nicht gibt. welches bj und welchen dämpfer hat deine 36er? scmerzende unterarme oder fingerknöchel kenne ich von der 21er pike ultimative. entweder oder. nie wieder RS
    Wie beschrieben Grip Nimbus 2000... Also, Grip2 2019er Modell. Tut aber wie gesagt nix zur Sache. Ich will hier keine Tips für irgendwelche Einstellungen. Bestimmte Fahrstile erfordern andere Materialien 🤷‍♂️ Ich fahre die 36er auch gerne, aber bei weitem nicht so gerne wie die Revel.

    Edit: Ja, die Revel ist glaub jetzt auch garnicht mehr zu bekommen. Der Taiwanesische Händler auf Ali hat auch keine mehr.

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