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Der Manitou Mara Pro ist seit einer ganzen Weile der erste Dämpfer des Herstellers mit Ausgleichsbehälter
Der Manitou Mara Pro ist seit einer ganzen Weile der erste Dämpfer des Herstellers mit Ausgleichsbehälter - Dank der vielfältigen Einstellmöglichkeiten und der Plattform soll das Federbein im Enduro- bis All Mountain-Einsatz zu Hause sein.
Links der Hauptkolben des Mara Pro mit Shimstacks für High- und Mid-Speed-Dämpfung, sowie Öldurchlass zur Lowspeed-Nadel
Links der Hauptkolben des Mara Pro mit Shimstacks für High- und Mid-Speed-Dämpfung, sowie Öldurchlass zur Lowspeed-Nadel - In Summe werden vier Shimstacks im Dämpfungskreislauf verwendet.
Im Ausgleichsbehälter sitzt der eigens entwickelte Trennkolben, mit flexibler Membran
Im Ausgleichsbehälter sitzt der eigens entwickelte Trennkolben, mit flexibler Membran - In den Hohlraum zwischen King Can-Hülse und Luftkammer können Volumenspacer eingesetzt werden.
Hub-Reduktion via Spacer auf dem Dämpfungsschaft
Hub-Reduktion via Spacer auf dem Dämpfungsschaft - zieht man die Luftkammer nun aufs Gewinde, steigt der Druck in der Negativfeder an. Als ganz einfach gestaltet sich damit der Zusammenbau nicht.
Erweitertes Positiv-Feder-Volumen
Erweitertes Positiv-Feder-Volumen - über den Steg in der Mitte werden nicht Positiv- und Negativ-Kammer getrennt. Das ganze Volumen kann als Positiv-Volumen zum Anpassen der Endprogression verwendet werden.
Nach oben gekippt, wird der Ölfluss auf die Dämpfungseinheit gelenkt
Nach oben gekippt, wird der Ölfluss auf die Dämpfungseinheit gelenkt - Plattform und Compression-Unit arbeiten mit zwei separaten Shimstacks.
Wenn man Party Lesen kann, befindet man sich im Work-Mode
Wenn man Party Lesen kann, befindet man sich im Work-Mode - Der Ölfluss wird jetzt komplett umgelenkt und auf den Plattform-Shimstack geleitet.
Mit der Abstimmung des Work-Modus war es im Gelände schon etwas unkomfortabel
Mit der Abstimmung des Work-Modus war es im Gelände schon etwas unkomfortabel - eine etwas leichtere Abstimmung würde etwas mehr Grip zur Verfügung stellen, das Fahrwerk im Vergleich zum Party-Modus gleichzeitig beruhigen.
Steht der Manitou Mara Pro im Sag, arbeitet er feinfühliger als man es zunächst erwarten würde
Steht der Manitou Mara Pro im Sag, arbeitet er feinfühliger als man es zunächst erwarten würde - der Druck auf den Sattel erzielte eher ernüchternde Ergebnisse, die sich auf dem Trail zum Glück nicht so bestätigten.
Platzprobleme #1
Platzprobleme #1 - im Evil Wreckoning stößt der Work-Party-Hebel an der Hinterbauschwinge an. Abnehmen des Hebels ist natürlich nicht zielführend.
Platzprobleme #2
Platzprobleme #2 - im Sentinel hatten wir mit vier Dämpfern kein Problem mit der Trunnion Passung – der Mara wackelte ohne zusätzliche Spacer etwas und hätte die Wippe zusammengezogen.
Gelungene Grundabstimmung von Dämpfung und Federkennlinie, großes weiteres Potential zum Tunen, sowie eine vernünftige Preisgestaltung treffen beim Manitou Mara Pro auf Detailschwächen
Gelungene Grundabstimmung von Dämpfung und Federkennlinie, großes weiteres Potential zum Tunen, sowie eine vernünftige Preisgestaltung treffen beim Manitou Mara Pro auf Detailschwächen - in Summe kann der Dämpfer damit in der Liga der Großen mitspielen und muss sich nicht verstecken.

Manitou Mara Pro im Test: Mit dem Mara Pro bringt der Suspension-Hersteller nach langer Zeit wieder einen Dämpfer auf den Markt. Nachdem Swinger und Swinger Expert in die Jahre gekommen sind, hat sich Manitou einiges an Zeit gelassen, bis wieder ein Federbein mit Ausgleichsbehälter im Portfolio aufgetaucht ist. Kann der Mara Pro dort weitermachen, wo die beliebten Swinger-Modelle aufgehört haben? Wir haben den Dämpfer auf die Probe gestellt.

Manitou Mara Pro – Infos und Preise

Im Zuge des letztjährigen Bike-Festivals in Riva wurden Manitous neue Enduro-Gabel Mezzer und der Mara Pro erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Einsatzbereich des Dämpfers: Enduro bis All Mountain – entwickelt, um im Zusammenspiel mit der Mezzer in hartem Gelände Bestleistungen zu erzielen. Dafür ist der Dämpfer mit vielfältigen Tuning-Möglichkeiten ab Werk ausgerüstet. Neben dem Luftdruck können High- und Lowspeed-Druckstufen extern eingestellt werden. Damit bergauf Ruhe im Fahrwerk herrscht, gibt es einen Plattform-Hebel. „Work“ für bergauf, „Party“ für bergab. Damit man aber nicht vor zu viel Party abgeworfen wird, gibt es natürlich auch einen externen Zugstufen-Versteller.

Aktuell wird der Mara in zöllischen und metrischen Längen angeboten, außerdem ist er mit Trunnion-Mount oder zwei Dämpferaugen verfügbar. Herausstechen soll der Dämpfer durch ein simples Service- und Tuning-Konzept – als Endkunde kommt man laut Manitou supereinfach ans Innenleben, um etwaige Anpassungen oder Wartungsarbeiten selbst vorzunehmen.

  • Einbaustandards Zöllisch, Metric, Trunnion
  • Einbaulängen
    • Zöllisch: 216 x 63 mm, 222 x 68 mm
    • Metric: 190 x 40/45 mm, 210 x 50 mm, 230 x 60/65 mm, 250 x 70/75 mm
    • Trunnion: 165 x 40/45 mm, 185 x 50/55 mm, 205 x 65 mm, 225 x 70/75 mm
  • Feder Luft/Luft
  • Dämpfung  High- und Lowspeed-Druck und Zugstufe
  • Einstellbarkeit Luftdruck, Positivfeder-Volumen, HSC, LSC, LSR, Plattform
  • www.manitoumtb.com

Preis 610 € (UVP) | Bikemarkt: Manitou Mara Pro kaufen

Der Manitou Mara Pro ist seit einer ganzen Weile der erste Dämpfer des Herstellers mit Ausgleichsbehälter
# Der Manitou Mara Pro ist seit einer ganzen Weile der erste Dämpfer des Herstellers mit Ausgleichsbehälter - Dank der vielfältigen Einstellmöglichkeiten und der Plattform soll das Federbein im Enduro- bis All Mountain-Einsatz zu Hause sein.
Diashow: Manitou Mara Pro Dämpfer im Test: Anpassbar für jedermann
Nach oben gekippt, wird der Ölfluss auf die Dämpfungseinheit gelenkt
Erweitertes Positiv-Feder-Volumen
Platzprobleme #1
Hub-Reduktion via Spacer auf dem Dämpfungsschaft
Platzprobleme #2
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Im Detail

Der Mara Pro ist eine komplette Neuentwicklung und seit einer ganzen Weile der erste Manitou-Dämpfer mit Ausgleichsbehälter. Seine Vorgänger Swinger und Swinger Expert hatten eine große Fangemeinde und eine recht eigenständige Optik. Mit dem Erscheinungsbild der älteren Modelle hat der Mara Pro nicht mehr allzu viel zu tun: Der Ausgleichsbehälter sitzt jetzt auf der Seite der Luftkammer und nicht mehr auf der Seite des Kolbens. Die Druckstufen-Einheit vor dem Ausgleichsbehälter steht zur Seite heraus wie beim Fox DPX2. Außerdem ist die schmale Luftkammer einer sehr voluminösen gewichen. Äußerlich hat sich also einiges verändert – das schlichte, schwarze Finish wird nur durch Chrom-Decals und die farbigen Einsteller durchbrochen.

Wie gehabt gibt es aber verschiedene Luftkammer-Größen und außerdem verschiedene Piggyback-Längen. So bleibt der Dämpfer etwas variabel – laut Manitou sollte der Großteil der Fahrer aber mit der großen „King Can“-Luftkammer bestmöglich ausgestattet sein. Beim Thema Tuning und Service geht Manitou einen etwas anderen Weg als viele andere Hersteller. Beides soll vergleichsweise schnell von der Hand gehen – die Druckstufen-Einheit ist schnell und einfach demontiert, auch der Ausgleichsbehälter kann zum Plattform-Tuning schnell zerlegt werden. Ebenso können Lufthülse und Luftkammer einfach demontiert werden.

Federung & Dämpfung

Federung

Auch wenn der Manitou Mara Pro mit einem zwischenzeitlich zum Standard gewordenen Luft-Luft-Federsystem kommt, gibt es doch eine Besonderheit. Die meisten Federsysteme mit Luft-Positiv- und Negativ-Feder arbeiten mit veränderbaren Drücken in beiden Kammern. Ob zu 100 % selbst kontrolliert, bei einem System mit zwei Ventilen oder über eine Ausgleichsfunktion – der Luftdruck in der Negativ-Feder wird an den der Positiv-Feder angepasst. Nicht so beim Mara Pro. An diesem Federbein wird die Negativ-Feder mit Überstülpen der Luftkammer bei der Montage „befüllt“. Schiebt der Monteur also die Luftkammer auf den Kolben, wird die Luft in der Negativ-Feder komprimiert. Damit sollen alle möglichen Positiv-Feder-Drücke funktionieren.

Links der Hauptkolben des Mara Pro mit Shimstacks für High- und Mid-Speed-Dämpfung, sowie Öldurchlass zur Lowspeed-Nadel
# Links der Hauptkolben des Mara Pro mit Shimstacks für High- und Mid-Speed-Dämpfung, sowie Öldurchlass zur Lowspeed-Nadel - In Summe werden vier Shimstacks im Dämpfungskreislauf verwendet.
Im Ausgleichsbehälter sitzt der eigens entwickelte Trennkolben, mit flexibler Membran
# Im Ausgleichsbehälter sitzt der eigens entwickelte Trennkolben, mit flexibler Membran - In den Hohlraum zwischen King Can-Hülse und Luftkammer können Volumenspacer eingesetzt werden.

Auf Rückfrage, warum dieses zwischenzeitlich unkonventionelle System in einer Neuentwicklung zum Einsatz kommt, holt Manitou etwas aus: Jedes System bietet Vor- und Nachteile. Vorteil der ausgleichenden Systeme: Für schwere Fahrer bieten die Federbeine ein sensibleres Ansprechverhalten. Dafür gibt es in der Kennlinie im Bereich, in dem sich die Kammern ausgleichen, eine flache Stelle. Mit fixem Luftkammerdruck soll der Mara laut Hersteller hingegen sehr schnell in den Federweg finden und Traktion aufbauen. Schwere Fahrer dürfen sich dafür nicht das beste Ansprechverhalten erhoffen.

Bei der King Can ist neben der Luftkammer noch eine Lufthülse in Verwendung, die das Luftvolumen der Positiv-Feder erweitert. Damit man bei zu wenig Endprogression nicht zwei Kammern komplett zuspacern müsste, ist der Zwischenraum zwischen Hülse und Luftkammer zweigeteilt. Durch Entnahme des mittig sitzenden O-Rings erhält man das volle Luftkammervolumen, das feingetunt werden kann.

Hub-Reduktion via Spacer auf dem Dämpfungsschaft
# Hub-Reduktion via Spacer auf dem Dämpfungsschaft - zieht man die Luftkammer nun aufs Gewinde, steigt der Druck in der Negativfeder an. Als ganz einfach gestaltet sich damit der Zusammenbau nicht.
Erweitertes Positiv-Feder-Volumen
# Erweitertes Positiv-Feder-Volumen - über den Steg in der Mitte werden nicht Positiv- und Negativ-Kammer getrennt. Das ganze Volumen kann als Positiv-Volumen zum Anpassen der Endprogression verwendet werden.

Dämpfung

Bei der Dämpfung geht es vielfältig zu. Grundsätzliches System am Mara Pro ist ein Monotube-Aufbau mit Ausgleichsbehälter. Ganze vier Shimstacks kommen am Dämpfer zum Einsatz: Zwei am Hauptkolben, die sich um die Grunddämpfung der Druck- und Zugstufen kümmern. Für Highspeed-Schläge gibt es am Ausgleichsbehälter noch einen Druckstufen-Shimstack, der über eine extern verstellbare Federvorspannung beeinflusst werden kann. Zu guter Letzt: Die Plattform. Auch hier wird ein Shimstack verwendet, laut Manitou lässt sich die Plattform-Härte so perfekt anpassen und auch im Nachhinein durch den Endkunden tunen. Legt man den Plattform-Hebel um, wird der Ölfluss komplett an der Druckstufen-Einheit im Ausgleichsbehälter vorbei über den Plattform-Shimstack geleitet. Sämtliche Lowspeed-Bewegungen werden, wie üblich, durch Nadelventile kontrolliert.

Spannend wird es aber nochmal im Ausgleichsbehälter. Um ein möglichst feinfühliges Ansprechverhalten zu gewährleisten, setzt Manitou hier noch auf einen besonderen Trennkolben. Im Normalfall sind Trennkolben aus unelastischem Material gefertigt. Da dieser Kolben Luft und Öl voneinander trennt, braucht es am Kolben eine Dichtung. Die wiederum sorgt für Reibung und benötigt eine Losbrechkraft bzw. sorgt beim Lastwechsel zwischen Ein- und Ausfedern für kleine Verzögerungen. All das sorgt für weniger Sensibilität und damit weniger Grip. Während andere Hersteller die aufkommende Reibung durch die Verwendung eines Gummibalgs anstelle eines IFPs umgehen, verwendet Manitou einen flexiblen Trennkolben. Steigt beim Einfedern des Dämpfers das Ölvolumen im Ausgleichsbehälter an, kann die elastische Membran des IFP also bereits einen Teil des Ölvolumens abfangen, bevor die Reibung der Dichtung überwunden ist. Vor allem bei hochfrequenten Lastwechseln könnte sich diese Technologie auszeichnen und für viel Grip sorgen.

Nach oben gekippt, wird der Ölfluss auf die Dämpfungseinheit gelenkt
# Nach oben gekippt, wird der Ölfluss auf die Dämpfungseinheit gelenkt - Plattform und Compression-Unit arbeiten mit zwei separaten Shimstacks.
Wenn man Party Lesen kann, befindet man sich im Work-Mode
# Wenn man Party Lesen kann, befindet man sich im Work-Mode - Der Ölfluss wird jetzt komplett umgelenkt und auf den Plattform-Shimstack geleitet.

Setup

Manitou lieferte uns mit dem Mara Pro einen kleinen Setup-Guide. Dieser ist zwischenzeitlich überarbeitet. Unsere Version gab für den Dämpfer noch eine gewichtsabhängige Luftdruckempfehlung – unüblich, denn hier spielt ja auch die Kennlinie noch eine Rolle. Die neue Anleitung bezieht sich jetzt auf den Sag und eine weitere Anpassung auf die Vorlieben des Fahrers hin. Weiterhin werden aber die Dämpfungs-Einstellungen nur beispielhaft für ein Fahrergewicht (ca. 77 kg) angegeben, nicht aber in Relation zum Luftdruck. Als praktisch haben wir die Setup-Empfehlungen bei den Druckstufen gesehen, die wir für den Anfang auch so einstellen.

Den Basis-Setup zu finden ist auch ansonsten tricky. Vor allem mit sehr sensiblen Federgabeln, ist es schwieriger die Fahrwerks-Balance im Stand einzustellen, als mit anderen Dämpfern. Vielmehr sollte man eine Dämpferpumpe mitführen und am Trail anpassen.

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Auf dem Trail

Bei aktuellen Dämpfern mit Luftkammer-Ausgleich ist es schon schwer, im Fahrbetrieb den Übergang zu spüren. Oft wird an Modellen mit dieser Funktionalität schon ein leichtes Drücken auf den Sattel mit dem Ansprechen des Dämpfers quittiert. Manitous Mara Pro fühlt sich anders an. Ungewohnt. Der Mara hat andere Qualitäten, mit ihm wird man in der Runde seiner Kumpels nicht angeben, weil das Ansprechverhalten seidenweich ist. Auf den ersten Millimetern des Hubs hält das eigenständige Gefühl an: Der Mara braucht einen kleinen Ruck, bevor er im SAG landet. Dann arbeitet er feinfühliger und gewohnter. Das würde man so beim Sattel-Test nicht erwarten.

Auf Schotter- oder Asphalt-Zubringern greifen wir am Transition Sentinel aufgrund der feinfühligen Charakteristik gerne zum „Work“-Modus, der das Heck spürbar beruhigt. Auf technischen, ansteigenden Trails profitiert man dafür im „Party“-Modus von der erhöhten Traktion. In einem nicht besonders antriebsneutralen Hinterbau könnte man auch mit der Lowspeed-Druckstufe intervenieren, um das Heck im Party-Modus für Auffahrten im Gelände zu optimieren. Dieser Weg ergibt dann aber Einschränkungen bzw. einen Kompromiss beim Setup für die Abfahrt.

Sehr angenehm fällt auf, wie sich der Dämpfer bei unerwarteten, harten Einschlägen verhält, während er noch im Work-Modus ist. Kein plötzliches, undefiniertes Blow-Off, sondern eine spürbar gedämpfte Öffnung des Öldurchlasses, der dann sanft von der Luftfeder-Progression aufgefangen wird. Harmonisch und kontrolliert – sodass man nicht unbedingt eine frische Unterhose braucht, wenn im Work-Modus etwas Unvorhergesehenes passiert.

Mit der Abstimmung des Work-Modus war es im Gelände schon etwas unkomfortabel
# Mit der Abstimmung des Work-Modus war es im Gelände schon etwas unkomfortabel - eine etwas leichtere Abstimmung würde etwas mehr Grip zur Verfügung stellen, das Fahrwerk im Vergleich zum Party-Modus gleichzeitig beruhigen.

Geht es dann langsam ins Gefälle, tut der Manitou Mara Pro seinen Dienst unauffällig, aber sehr gut. In voller Fahrt merkt man vom Hub-Beginn nicht mehr viel. Außer man provoziert bewusst und pumpt sich sehr aktiv über glattgeleckte Trails. Hier ist in der Balance zu Federwegs-Beginn durchaus ein Unterschied zwischen Front und Heck festzustellen, der sich erst um den Sag-Bereich herum neutralisiert. Danach ist die Balance stimmig und der Mara Pro kann mit abfahrtsstarken Federgabeln mit satter Dämpfung sehr gut mithalten. Wer Staubsaugerfeeling will, kann mit reduzierter Dämpfung oder Anpassungen der Luftfeder auch das erzielen.

Gehen wir noch mal zur Balance – was passiert, wenn man versucht, den Federwegs-Beginn besser in Harmonie zu bringen? Tiefer im Federweg stimmt dann die Symmetrie im Fahrwerk nicht mehr, Front und Heck federn ungleich ein und die weniger gut berechenbare Geometrie-Veränderung beim Einfedern sorgt für weniger Kontrolle. Wir entscheiden uns für den Gleichklang im tieferen Federweg, zugunsten der Kontrolle, wenn’s scheppert.

Wenn’s dann scheppert, profitiert man von der guten Zugstufen-Funktion und der anpassbaren Endprogression. Die Zugstufe ist – Manitou-typisch – sehr gut abgestimmt, der Mara Pro verliert nur selten den Anschluss zum Boden, liegt sehr satt auf und erholt sich zügig auch von großen Schlägen. Bei der Endprogression war das ab Werk eingestellte Maß genau richtig, um nicht unnötig Federweg zu verschenken oder aber reihenweise Durchschläge zu produzieren. Hier hat man aber noch ordentlich Tuning-Potential – mehr oder weniger Durchschlagschutz, beides ist machbar.

Auch der Einfluss der Druckstufen macht sich bemerkbar. Wie auch bei der ab Werk eingestellten Luftkammer-Größe finden wir auch, dass die Grunddämpfung ist für unseren Geschmack sehr gut gewählt ist. Um dem Rad den gewünschten Pop zu verpassen, sind wir mit der Lowspeed-Druckstufe nur leicht nach oben gegangen, die Änderung ist direkt spürbar. So steht das Testrad in Kurven oder Kompressionen sehr hoch und mit gutem Gegenhalt im Federweg und liegt satt auf, wenn man es mit Druck von oben durch garstiges Geläuf prügelt. Mit weniger Druckstufe am Heck wird aber auch ein eher Komfort-orientiertes Fahrwerk neben der von uns bevorzugten Sportfahrwerk-Variante geboten.

Steht der Manitou Mara Pro im Sag, arbeitet er feinfühliger als man es zunächst erwarten würde
# Steht der Manitou Mara Pro im Sag, arbeitet er feinfühliger als man es zunächst erwarten würde - der Druck auf den Sattel erzielte eher ernüchternde Ergebnisse, die sich auf dem Trail zum Glück nicht so bestätigten.

Das ist uns aufgefallen

  • Bauraum Unser erstes Testmuster konnte leider nicht auf dem Trail bewegt werden. Der Work-/Party-Hebel störte im Hinterbau des Evil Wreckoning.
  • Verfügbarkeit Aktuell ist die Verfügbarkeit des Mara Pro im Web noch nicht allzu breit aufgestellt. Manitou führt auf der Website zwischenzeitlich aber die erhältlichen Dämpfer-Längen an.
  • Federwegs-Beginn Spürbar ist die andere Konstruktion, aber ist sie deswegen schlechter? Uns hat das eigene Konzept nicht gestört, denn sobald man im Sag steht (und in diesem Bereich bewegt man sich, wenn man sein Rad fährt) arbeitet der Mara Pro feinfühlig.
Platzprobleme #1
# Platzprobleme #1 - im Evil Wreckoning stößt der Work-Party-Hebel an der Hinterbauschwinge an. Abnehmen des Hebels ist natürlich nicht zielführend.
Platzprobleme #2
# Platzprobleme #2 - im Sentinel hatten wir mit vier Dämpfern kein Problem mit der Trunnion Passung – der Mara wackelte ohne zusätzliche Spacer etwas und hätte die Wippe zusammengezogen.

Fazit – Manitou Mara Pro

Sein eigenes Konzept lässt den Manitou Mara Pro aus der Masse hervorstechen. Das kunden- und schrauberfreundliche Service- und Tuning-Konzept und die hervorragende Funktion der Dämpfung eröffnen ein breites Potential und könnten dem Dämpfer eine starke Fangemeinde bescheren. Manitous Aussage hinsichtlich der Luftfeder können wir bestätigen – der Mara Pro arbeitet zu Beginn des Federwegs spürbar anders als andere Dämpfer, im normalen Fahrbetrieb gerät dies aber in den Hintergrund und wird durch die gut gewählte Endprogression und den effizienten Umgang mit dem Hub kompensiert. In Summe ist der Manitou Mara Pro damit ein eigenständiger Dämpfer, der es ohne mit der Wimper zu zucken mit den Platzhirschen im Enduro-Bereich aufnimmt – zu einem attraktiven Preis.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • Sehr angenehme Zugstufe
  • Gut nutzbare Druckstufen-Dämpfung
  • Service- und Tuning-Konzept

Contra

  • ggfs. Platzprobleme, je nach Hinterbau

Ist der Manitou Mara Pro eine Option für euch?

Gelungene Grundabstimmung von Dämpfung und Federkennlinie, großes weiteres Potential zum Tunen, sowie eine vernünftige Preisgestaltung treffen beim Manitou Mara Pro auf Detailschwächen
# Gelungene Grundabstimmung von Dämpfung und Federkennlinie, großes weiteres Potential zum Tunen, sowie eine vernünftige Preisgestaltung treffen beim Manitou Mara Pro auf Detailschwächen - in Summe kann der Dämpfer damit in der Liga der Großen mitspielen und muss sich nicht verstecken.

Testablauf

Mit dem Manitou Mara Pro waren verschiedene Testfahrer im Transition Sentinel über mehrere Monate hinweg unterwegs. Der Dämpfer wurde im Direktvergleich mit anderen Federbeinen gefahren.

Hier haben wir den Manitou Mara Pro getestet

  • Singletrails: Rutschige Waldböden auf natürlichen Strecken. Teilweise hoher Stein- und Wurzelanteil mit Sprüngen und Drops.
Tester-Profil: Christoph Spath
49 cm70 kg94 cm60 cm190 cm
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

  1. benutzerbild

    Cpt_Oranksch

    dabei seit 12/2020

    ich weiß nicht, ich lese da raus, schwierig abzustimmen u. davon gibt es schon mehr als genug auf dem Markt. Die Idee leichter wartbar, aber nur für Experten, die gerne am Innenleben eines Dämpfers rum operieren finde ich nicht sehr ansprechend...
    Ist aber Quatsch. Wer richtige Infos zum Dämpfer finden will, dem sei dies hier empfohlen
    https://www.mtbr.com/threads/manitou-mara-pro.1126919/
    @Chief-Roberts84 hat ihn glaub ich auch mit Begeisterung im Einsatz
  2. benutzerbild

    loam

    dabei seit 05/2011

    Auf den Mara Pro hätte ich mal Bock als Zweit Dämpfer neben meinem Coil.
    Leider gibts nicht viel Erfahrungsberichte hier im Forum dazu.

    Ich les mal den mtbr Thread die Tage durch, danke. smilie

  3. benutzerbild

    slash-sash

    dabei seit 04/2006

    Ich habe es in einem andere Mara-Thread schon mal gefragt; vielleicht weiß es hier ja jemand oder @MSTRCHRS kann sich noch dran erinnern:
    Weiß jemand, wie man den Dämpfer traveln/spacern kann, um den Hub von z.B. 65 auf 60 zu bekommen.
    Geht das ähnlich easy, wie bei der Mezzer? Braucht man Spezialwerkzeug und kann/könnte man das selber erledigen?




    Sascha




    Sascha

  4. benutzerbild

    rzOne20

    dabei seit 11/2009

    Ich habe es in einem andere Mara-Thread schon mal gefragt; vielleicht weiß es hier ja jemand oder @MSTRCHRS kann sich noch dran erinnern:
    Weiß jemand, wie man den Dämpfer traveln/spacern kann, um den Hub von z.B. 65 auf 60 zu bekommen.
    Geht das ähnlich easy, wie bei der Mezzer? Braucht man Spezialwerkzeug und kann/könnte man das selber erledigen?




    Sascha




    Sascha
    Warum verkaufst du den Dämpfer wieder, wurdest du nicht warm damit?
  5. benutzerbild

    slash-sash

    dabei seit 04/2006

    Wie bei einigen anderen auch in so manchen Rahmen: der PP ist zu lang.
    Dabei ist der Dämpfer soooooooo geil. Hatte den bereits in einem anderen Bike, wo es passte.




    Sascha

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