Maxxis Ardent EXO 27,5×2,25 im Test: in den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass es die Fahrradindustrie mit der neuen Laufradgröße 27,5″ ernst meint. Und so sind auf der Eurobike nicht nur Kompletträder, sondern auch viele neue Komponenten für die neue Zwischengröße zu bestaunen gewesen. Während beispielsweise Felgen und auch Ausfallenden einfach auf das neue Maß anzupassen sind, bedarf es bei Reifen einer neuen Mould für die Fertigung, weshalb außer Schwalbe eigentlich alle Hersteller relativ zögerlich bei der Umsetzung gewesen sind. Mittlerweile gibt es auch von Maxxis, Onza und Continental passende 27,5″-Reifen und als einen bekannten Allrounder haben wir uns den neuen Maxxis Ardent im Format 27,5 x 2,25″ für einen kurzen Fahrbericht mit nach Finale Ligure genommen.


# Ein bekanntes Profil in neuer Größe: der Maxxis Ardent im Format 27,5×2,25″

Maxxis Ardent – in der Hand

Technische Daten

Hersteller: Maxxis
Modell: Ardent (Exo)
Modelljahr: 2013
Kategorie: Reifen
Einsatzbereich: Trail, All-Mountain – feste, lockere und feuchte Böden
Abmessungen: 27,5×2,25″ / 57–584
Faltbar: ja
Karkassenbreite: 58mm (30mm Felge)
Profilbreite: 57mm (30mm Felge)
Profiltiefe: 4mm (Neuzustand, Mittelstollen)
Aufbauhöhe: 56mm (Oberkante Felge bis Oberkante Profil)
Gummimischung: Single (MaxxPro Kevlar)
Karkasse: 60TPI, Kevlar

Gewicht: 637g (Standard), 662g (EXO-Protection) – Fotos [1][2] in der Gewichtsdatenbank der IBC
Preis: ca. 45€


# Den Ardent gibt es in der bekannten MaxxPro Mischung (60a) in zwei Versionen: als normale Standardausführung und in einer EXO Protection Version, die eine verstärkte Seitenwand hat

Profil & Aufbau

Der Maxxis Ardent ist an für sich ein alter bekannter, den es in verschiedenen Versionen für Einsatzbereiche von All-Mountain bis hin zu Downhill und Freeride gibt. Der neu vorgestellte 27,5″-Reifen richtet sich zunächst an Trail- und All-Mountain-Bikes und kommt in faltbarer Ausführung mit der bekannten 60a MaxxPro Gummimischung auf einer einfachen 60TPI Karkasse. Je nach Anforderung gibt es den Reifen neben der normalen Ausführung auch in einer verstärkten EXO-Protection-Variante, bei der die Seitenwand besonders verstärkt ist und besseren Schutz vor Beschädigungen durch Steine bieten soll. Der Standard-Reifen ist mit 637g durchaus leicht für einen Allround-Reifen in 27,5″ und auch die EXO-Version bringt in unserem Test gerade 25g mehr auf die Waage, womit beide Reifen gut im Gewichtsrennen liegen.


# Das Profil des Maxxis Ardent zeigt auf der Lauffläche eng beieinander stehende Mittelblöcke und daneben in größeren Abständen versetzte Schulter- und Seitenblöcke

Das Profil des Ardent ist für die neue Laufradgröße unverändert geblieben und basiert auf einem eng geschlossenen Mittelstollenlayout, das für einen geringen Rollwiderstand und eine hohe Laufleistung sorgen soll. Die aggressiver gestalteten Schulter- und Seitenstollen sollen hingegen für gute Traktion auch in tieferen Böden und genügend Seitenführungskräfte bei hohen Geschwindigkeiten sorgen.

Insgesamt ist der Maxxis Ardent ein relativ rund bauender Reifen mit großem Volumen und niedrigem Stollenanteil. Auf einer 30mm breiten Syntace W30 Felge haben wir eine Karkassenbreite von 58mm gemessen, wobei die Schulterstollen eine Breite von 57mm bieten. Somit entspricht der Reifen auf dieser eher breiten Felge exakt den Herstellerangaben – auf dünneren Felgen dürfte er etwas schmaler und höher bauen.


# Die 27,5″-Version des Ardent gibt es bislang nur in 2,25″-Breite. Für die Zukunft könnten weitere Versionen folgen – wenn sich das neue Maß durchsetzt


# Die EXO Protection-Version verfügt über eine verstärkte Seitenwand, die den Reifen vor Schnitten und anderen Verletzungen schützen soll.

Maxxis Ardent auf dem Trail

Grip & Dämpfung

Wie viel Traktion kann das flach und nur an der Seite offene Profil des Maxxis Ardent aufbauen, bevor der Grip abreißt? Wechselhafte Bedingungen beim Test in Finale Ligure haben uns genügend Gelegenheit gegeben, das Profil im Hinblick auf seine Stärken und Schwächen genau unter die Lupe zu nehmen. So zeigt der Reifen auf festen glatten und auch tieferen Böden sehr gute Traktion, die nicht nur auf die Laufradgröße sondern maßgeblich auf das Profil zurückzuführen ist. Auch steinige Böden scheut der Ardent dabei nicht, wobei er auf glatten, steilen Steinflächen etwas schlechter greift als auf etwas loseren Böden. Ähnlich verhält es sich mit matschigen Böden: Hier gibt es andere Reifen, die mehr Traktion bietet und mit längeren, kleineren Stollen besser festen Grund unter dem Matsch erreichen können als der eng bestollte Ardent mit seinen kurzen Profilblöcken. Nur feuchte und nicht matschige Böden meistert der Reifen deutlich besser, wobei hier am ehesten noch die Selbstreinigung zum Problem werden kann.


# Mit etwa 650g Gewicht ist der Maxxis ein leichter 650b-Reifen, der mit 60TPI Karkasse dennoch robust genug für ruppige Strecken – solange man es mit dem Druck nicht untertreibt

Sehr gut verhält es sich mit der Übertragung von Lenkbewegungen: Der Maxxis Ardent 27,5″ reagiert schnell und mit starker Traktion aus der Mittellage heraus auf Änderungen des Lenkwinkels. Positiv bemerkbar macht sich hier auch das flache Profil und die trotz des relativ großen Volumens gute Querstabilität der Karkasse. Bei 1,7 Bar Reifendruck am Vorderrad (200g Schläuche) hält sich die Walkneigung in Grenzen und der Reifen bietet auch in Kurven gute Rückmeldung. So hätten wir uns nur bei hohen Geschwindigkeiten und verlockten Streckenabschnitten noch etwas mehr Volumen gewünscht – in der Summe ihrer Eigenschaften ist die angebotene Breite jedoch für den Trail- und All-Mountain-Einsatz absolut ausreichend gewählt.

Dabei ist der Grenzbereich des Reifens recht breit und jederzeit gut kontrollierbar, wobei sich aggressive Fahrer einen etwas schärferen Übergang vom Greifen ins Gleiten wünschen könnten. Für einen normalen Mountainbiker abseits der Zeitmessung ist dieses Fahrverhalten jedoch jederzeit vorhersehbar und sorgt so für viel Sicherheit.

Ein deutlicher Schritt wäre auch ein Wechsel der Gummimischung weg von der bekannten 60a MaxxPro-Mischung (jetzt Single genannt) hin zu der 3C MaxxTerra Mischung, die bei ähnlichem Rollwiderstand auf Grund von drei verschiedenen verbauten Gummimischungen im direkten Vergleich mehr Traktion und Dämpfung bietet. Diese würde sich insbesondere beim Überfahren von Wurzeln positiv bemerkbar machen, wo die 60a Gummimischung die schnell und hart einwirkenden Schläge und Kräfte nicht genügend dämpfen kann.


# Der Maxxis Ardent ist ein gelungener Allrounder, der sich auf trockene, lose und wenig feuchte Böden versteht

Selbstreinigung

Die Selbstreinigung eines Reifens wird maßgeblich durch das Profil bestimmt: je dichter die Blöcke beieinander stehen, desto besser kann sich der Dreck dazwischen festhalten. Im Falle des Maxxis Ardent sind die Profilabstände auf der Mitte der Lauffläche sehr gering, weshalb die Selbstreinigung auf matschigen Böden begrenzt ist und in Kombination mit den kurzen Stollen dafür sorgt, dass der Reifen sich nur schwer von zähem Matsch befreien kann. Hier ist das Profil schnell an der Grenze, womit sich der Reifen nicht für den Einsatz in tiefen, feuchten Böden empfiehlt.


# Das flache, kantige Profil sorgt für guten Grip auf vielen Böden. Nur im Matsch erzeugt das Profil nur wenig Grip, hier könnte die Selbstreinigung besser sein.

Rollwiderstand

Vom Rollwiderstand her kann der Maxxis Ardent nicht mit einem Cross Country-Reifen wie dem in gleicher Breite gefahrenen Schwalbe Racing Ralph mithalten, doch für einen so gut greifenden und vergleichsweise schweren Reifen rollt er angenehm leicht. Hierfür sorgt insbesondere der geringe Abstand zwischen den Profilblöcken in der Mitte der Lauffläche und die relativ geringe Profiltiefe schon im Neuzustand. Beide Punkte sorgen dafür, dass wenig Energie in der elastischen Verformung des Profils gespeichert wird und somit der Rollwiderstand sinkt. Gleichzeitig helfen das große Volumen und die dünne Single Ply Karkasse dabei, auch im Gelände gut zu rollen da die Karkasse flexibel und nachgiebig ist.


# Maxxis Reifen mit MaxxPro Mischung sind für eine gute Haltbarkeit bekannt – unser Testreifen hat nach einer Woche in Finale Ligure keinen nennenswerten Verschleiß gezeigt

Haltbarkeit

Nach dem kurzen Test in Finale Ligure können wir an dieser Stelle kein abschließendes Statement über die Haltbarkeit des Maxxis Ardent in 27,5″ abgeben. Die steinigen und teils nassen Böden haben dem Reifen keinen massbaren Verschleiß zugefügt und aus Erfahrung wissen wir, dass die MaxxPro-Gummimischung eine hohe Laufleistung ohne ausgerissene oder ausgefranste Blöcke bietet. Da wir sowohl den normalen Reifen, als auch die verstärkte EXO-Version gefahren sind können wir nach dem Test sagen, dass der Seitenwandschutz sich insbesondere für diejenigen lohnt, die mit dem Ardent häufig zwischen spitzen Steinen unterwegs sind. Während den normalen Reifen einige


# Unter Bedingungen wie diesen ist der Maxxis Ardent zu sehr guten Leistungen geeignet. Er lenkt präzise, baut hohe Seitenkräfte auf und hat einen breiten Grenzbereich

Test-Fazit Maxxis Ardent EXO

Der Maxxis Ardent ist und bleibt auch in der neuen Größe 27,5×2,25″ ein gelungener Allrounder: Das Volumen bringt Komfort, Gewicht und Rollwiderstand sind niedrig, die Haltbarkeit gut und das kompakte Profil bietet viel Traktion und Sicherheit auf glatten, losen und feuchten Böden. Nur auf steilen Steinplatten, im Matsch oder auf tiefen feuchten Böden geht dem Reifen auf Grund seiner Gummimischung und der begrenzten Selbstreinigung die Traktion aus.

Preisvergleich Maxxis Ardent EXO

Weitere Informationen

Maxxis Homepage
Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2013
Bilder: Tobias Stahl

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  1. benutzerbild

    MCSanAndreas92

    dabei seit 10/2009

    bin gerade auf der Suche nach vernünftigen Pneus.
    Habe mit dem Gedanken gespielt mal auf Maxxis zu gehen... aber jetzt wird wohl doch eher ein Deutsches Produkt werden smilie

  2. benutzerbild

    RetroRider

    dabei seit 09/2005

    Ja, hinten ist Conti besser. Zumindest, wenn's bestmöglich rollen soll. RaceSport + Latexschlauch! smilie
    Und vorne ein klassischer Maxxis. Also Larsen, DHF oder HighRoller.

  3. benutzerbild

    MCSanAndreas92

    dabei seit 10/2009

    UI Danke für solche Tipps =)
    Hab derzeit TL Montiert am 26"die Alte Rubber Queen Alias TrailKing der erstaunlich leicht rollt.
    Von Daher dachte ich auf dem 27,5" V: TrailKing und H: X-King oder RaceKing (RaceKing hab ich Draht version mit Tubeless Montiert V+H)

  4. benutzerbild

    RetroRider

    dabei seit 09/2005

    Die billigen Versionen (inkl. Draht) sind nicht in Deutschland hergestellt.
    Beim Trail King rollt m.W. nur die 2.2er Version gut. Der 2.4er ist ein ganz anderes Kaliber. Etwas schneller als der 2.2er TK ist der 2.4er X-King. Ist auch ungefähr gleich breit, also in 08/15-Hinterbauten und auf schmalen Felgen grenzwertig.
    Zum Race King hinten passt der MaxxPro-Larsen TT vorne. Gibt's aber nur in 26".
    Den 2.2er TK würde ich sogar mit dem 2.35er HighRoller (MaxxPro) kombinieren, aber das ist dann schon ein ziemlich großer Grip-Unterschied zwischen vorne und hinten. Bei geringem Matsch-Anteil geht auch der besser rollende DHF, aber der wirkt sehr schmal. Vorteil von Highroller und Minion DHF: es gibt auch eine doppelt schwere DH/2ply-Version, die auf schmalen Felgen (17 oder 19mm) sehr niedrigen Druck und satte Performance erlauben. Ab 21mm Felgenmaulweite lohnt sich's dann aber meiner Erfahrung nach nicht mehr. Dann sind leichte Reifen besser.

  5. benutzerbild

    MCSanAndreas92

    dabei seit 10/2009

    Jup keine DE version dort steht auch Made in India. Mancher Kunde wirft bei uns gerne Reifen Weg die kaum gefahren bzw Neu sind und die fahr ich dann halt was gut ist um herauszufinden wie sich der Reifen macht ohne Geld ausgeben zu müssen.

    Und ja auf dem 26er ist ein 2.2er drauf. Sobald ich aber auf etwas über 2 Bar geht schleift er smilie (Ist aber auch eine 29mm innenmaulweite- Felge)

    Zu Larsen TT: Der liegt auch im Keller. Find aber das der wirklich nur für Trockene Zeiten ist und zudem ist der verschleiss recht hoch, aber ansonsten super Grip und sicher.

    Auf dem 27,5" Felgen hab ich innen eine ungefähre Mulweite von ca 24mm. Hab es nie nachgemessen jedoch ist das Tubeless Felgenband von NoTubes auf einer Seite nicht ganz hineingegangen was eine breite von 25mm hatte. Hält dennoch super!
    Und Platz hab ich grobe 65mm bis es schleift.

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