Unser Autor Jakob tönte gerade noch groß herum, wie man sich auf ein Team-Event wie das Enduro Team in Davos vorbereitet. Ob er und sein Rennkollege Max sich an die eigenen Tipps gehalten haben, erfahrt ihr in seinem Rennbericht. Viel Vergnügen dabei.
Dir kann ich’s ja ruhig sagen: Diese Erlebnisse kamen mir selber unerwartet. Eigentlich hatte ich einen ganz anderen Rennbericht schreiben wollen. Im Idealfall von großen Heldentaten, natürlich meinerseits. Max seine hätte ich sicherlich auch noch erwähnt. Aber selbstverständlich schon eher von den meinigen. Und nun das. Doch lass mich vorne anfangen:
Enduro-Teamrennen sind tatsächlich mit die besten Erlebnisse, die man auf dem Rad erleben kann. Also vorausgesetzt, man hat Bock auf Rennenfahren – ohne diesen ist es vermutlich nicht ganz so lässig. Bisher war ich immer mit meinem Kumpel Daniel Eiermann unterwegs. Mit diesem habe ich mich sehr gut ergänzt, dementsprechend waren wir auch meistens recht flott unterwegs. Dieses Jahr ist alles anders: Ich bin seit einem halben Jahr kein Rennen mehr gefahren. Dafür war ich gerade länger im Karakorum und bin da weder besonders viel, geschweige denn schnell Rad gefahren. Immerhin ist mein diesjähriger Kamerad Max recht fleißig herumgetingelt und hat sein mühsam erarbeitetes Geld für Startplätze, Bikeparkbesuche und Bikeparts herausgehauen. Den Rest hat er einfach nur so verprasst.
Max kennt sich zudem hier in Davos ganz gut aus, was für mich natürlich super ist. Ich stelle mir das Ganze so vor: Max prügelt vorne weg, ich erfreue mich derweil des Lebens und cruise locker lässig hinterher. Denn Hinterherfahren ist für gewöhnlich deutlich entspannter. Ok, in Tretstücken könnte es anstrengend werden, da Max zwar sehr dünn, aber auch super schnell berghoch ist. Bergab kann ich schlecht einschätzen. Im Normalfall bin ich noch so einen ganz kleinen Ticken flotter als er, ich kenne die Strecken hier allerdings nicht. Wir sollten folglich gut harmonieren. Auf jeden Fall sind wir gespannt, was auf uns zukommt.
Laut Wetterbericht ist das sicherlich schon mal nichts besonders Schönes: Für alle drei Tage des Events ist Niederschlag angesagt. Spannend hierbei bleibt nur noch, in welcher Form dieser hinab sinken wird. Regen? Oder beglückt uns gar ein für meinen Geschmack arg früher Wintereinbruch? Wie dem auch sei, es wird vermutlich klug sein, warme und wasserdichte Klamotten mit einzupacken. Das stellt mich auch vor das Problem, dass ich als verweichelter Sonntag-Schönwetter-Lauch Wasser mehr verabscheue als eine jede Katze. Ich bin quasi aus Zucker. Ohne Startnummer käme ich niemals auf die Idee, bei drei Grad und Schneeregen das Rad auch nur anzuschauen.
Donnerstag
Trotz Wetter: Ich habe Bock. Ganz klar. Endlich wieder Rennen. Endlich wieder dieses seltsame, durch die Anspannung ausgelöste nervöse Zucken im Bauch. Der erhöhte Puls am Start, das letzte tiefe Durchatmen, bevor man einklickt und vollkommen fokussiert Vollgas gibt. So lassen wir uns gut gelaunt mit der Gondel auf das Jakobshorn – was ein geiler Name übrigens für einen Berg, oder? – hinauf bringen, um zum Prolog zu starten. Dieser fließt zwar nicht direkt in die Wertung mit ein, entscheidet aber über die Startzeit. Sprich je besser die Platzierung, desto früher darfst du starten. Dies sorgt dann für Fahrfluss während den Stages, da alle Teams um einen herum ein ähnliches Tempo fahren. Einen lustigen Flowtrail geht es hinab ins Tal. Max turnt mir eine hervorragende Linie vor, und ohne viel zu riskieren finishen wir auf Platz 6. Bei den 225 startenden Teams ein zufriedenstellendes Ergebnis.
Dementsprechend motiviert starten wir zu Stage eins. Auf zu heroischen Taten! Und jetzt würde ich natürlich gerne weiter berichten, wie wir schön unsere Räder über die schicken Davoser Trails zu Ruhm und Ehre peitschen konnten. Beim Blick aus der Gondel klappt der Spartaner in mir aber direkt mal völlig zusammen. Dichtester Nebel, Sichtweite gleich null, einsetzender Regen. Motiviert mich nur bedingt, um auf unbekannten Trails im Hochgebirge mit Vollgas zu fahren. Ich erinnere hierbei an den oben erwähnten Zucker. Übrigens Notiz an mich: packe für das nächste Nebel-Team-Rennen neon-gelbe Warnwesten mit ein. Meine schwarz-blaue Kombo ist schon nicht besonders hilfreich, was Sichtbarkeit angeht. Max jedoch schießt den Vogel ab und hat nun mit seiner weißen Regenjacke den ultimativen Tarnumhang für derartige Bedingungen. Ich kann ihn quasi schon einen Meter vor mir nicht mehr sehen – Harry Potter würde vor Neid erblassen.
Dementsprechend wollen wir den Speed anpassen, bis wir durch die Nebelgrenze kommen und dann dafür hart aufdrehen. Und ab geht die Luzi! Während wir uns den Berg hinunterstürzen, nutze ich hier die Zeit für einen kurzen Einschub. Ich habe ja ein paar Tipps im Vornherein aufgeschrieben, um ein Rennen wie das Enduro Team in Davos möglichst defektfrei zu überstehen. Verwende DH-Reifen, stand dort. Kettenführung ganz wichtig, schrieb ich. Max scheint den Artikel jedoch nicht gelesen zu haben. Er hat zwar immerhin verstärkte Reifen, jedoch keine Drahtkarkasse, wie von mir gefordert. Geschweige denn eine Kettenführung.
An der Länge des Einschubes merkst du schon, dass wir nicht weit gekommen sind: Wird schon schief gehen, denk ich da gerade noch. Und dann höre ich schon nach wenigen Kurven hinter mir Brüllen. Die Kette, schmunzele ich wissend nickend, ganz klar die Kette. Aber gut, gibt Schlimmeres. Soll er sie halt schnell drauf basteln, und dann kann es weiter gehen. Drei Tage Rennen sind lang, ein kleiner Defekt macht da nicht viel aus. Ich bremse also und drehe mich um. Gute Nachricht: Es ist nicht die Kette. Schlechte Nachricht: Er hat hinten platt. Und ehe du dich versiehst, ist die Hoffnung auf ein schönes Endergebnis vorbei, bevor sie eigentlich so richtig erblühen konnte.
Vollgas Fahrradfahren ist einfach nur geil. Außer man fährt sich dabei einen Platten. Shame on me, eine gute Platzierung ist schon mal nicht mehr möglich nach Stage 1. Enttäuscht wird geflickt und zu Ende gefahren. – Max
Ich als verwöhnter Teamfahrer habe den großen Vorteil, im Rennen zerstörtes Material ersetzen zu können. Habe ich platt, hämmere ich also auf der Felge weiter, vertraue auf die Ingenieure meiner Laufräder und so hält sich der Zeitverlust und Schaden normalerweise in Grenzen. Max hat diesen schicken Luxus allerdings nicht und möchte flicken. Sein arg ramponiertes Schülerkonto gibt gerade kein neues Laufrad her, was durchaus die Folge sein kann, dengelt man mal schön eine Stage auf der Felge hinunter. Gut denke ich, spielt jetzt auch keine Rolle mehr. Fast sechs Minuten stehen wir, bis wir weiter können. Keine besonders glorreiche Zeit für die Reparatur, weiß schon. Max flucht und schimpft dabei natürlich wie ein kleiner Rohrspatz. Und furchtbar leid tut es ihm. Aber mei, Defekte gehören halt dazu. Also direkt die Enttäuschung hinuntergeschluckt und hinunter ins Ziel getingelt.
Mit der Parsenn-Zahnradbahn geht es hinauf zu Stage zwei, unsere Stimmung ist jetzt angesichts des Wetters und des Defektpeches etwas gedämpfter. Stage zwei weist neben vielen Tiefenmetern auch 26 Höhenmeter berghoch auf, verteilt auf einer technischeren Singletrailquerung. Mit Knallgas schießt Max aus dem Startgate. Ich knüppel diesmal hinterher. Max fährt mit Luft im Reifen einen sehr guten Speed, ich darf keinen Fehler machen, sonst entwischt mir mein Vorfahrer. Und dann steigt der Weg an.
Das muss also dieser gefürchtete Uphill sein. Max, gerade noch im Speedy-Gonzales-Modus, beginnt plötzlich auf Faultier umzuschalten. Kurz bin ich froh, dann allerdings ist es mir zu langsam. Also schnell die Verbalpeitsche ausgepackt und dem Max übermütig eins drüber gezogen. Er pariert 1a und gibt Gas. Allerdings gleich soviel, dass ich schon bald in meinen Fullface erbrechen möchte. Ich muss voll Anschlag fahren. Mit über Kreuz guckenden Augen rausche ich dann natürlich noch gegen eine Kante, bleibe hängen und verliere den Anschluss. Jetzt muss ich mich noch mehr anstrengen. Leck. Mein Teamkollege bemerkt mein Malheur glücklicherweise und tritt eine Zeitlang etwas kürzer. Zusammen drücken wir also über die Kuppe und geben unseren Pferdchen die Sporen.
Diesmal fahre ich dann wieder vor, zum Glück, denn Jakob schreit mich von hinten an, ich solle schneller bergauf fahren, das motiviert und ich kann das Tempo regeln, da der Anstieg doch deutlich länger ist, als Jakob dachte. Ein Blick nach hinten zeigt, dass ich ihn abgehängt habe, was mein Ego natürlich enorm pusht. – Max
Recht flüssig und schnell zirkeln wir durch die Kehren, Endorphine spudeln und der ein oder andere Jauchzer entgleist mir. Max fährt saubere Linien und zeigt, was er ohne Defekt so auf dem Rad kann. Wobei: Sauber stimmt gar nicht, wir sehen aus wie die Schweine. Denn mittlerweile hat der Regen alles schön eingeweicht und die Reifen feuern uns die schöne Mischung aus Davoser Naturerde, Kuhfladen und Wasser voll in die Fresse. Im Ziel sehen wir unsere Platzierungen: Nach Platz 6 im Prolog werden wir 96. auf Stage 1, mit ziemlich genau sechs Minuten Rückstand. Platz 5 auf Stage 2 zeigt, was so grob für uns möglich gewesen wäre. Hätte, hätte, Fahrradkette, um mal einen besonders schlauen Kommentar dazu abzugeben.
Freitag
Tag zwei beginnt, wie der erste endet: Mit Regen. Der weiter oben liegende Schnee hat die Veranstalter dazu veranlasst, zwei Stages zu streichen. Eine gute Entscheidung. Denn selbst an der Mittelstation Parsenn ist es komplett weiß. Die Sicht gleich null. Unser erster Powdertag der Saison 2019 steht an (Zitat Max). Wir strampeln durch die Winterlandschaft zum Start. Nach etwas Wartezeit bin ich komplett ausgefroren – kühler Blonder, Hilfsausdruck. Durch unseren plattenbedingten Rückstand starten wir nun irgendwo mitten im Feld. Geplant ist, dass Max wieder den Vorfahrer spielt.
Wie von einer Tarantel gestochen schießt er los, ich hinterher. In der dritten Kurve fällt Max voll auf die Schnauze. Mit chirurgischer Präzision ist er direkt in eine verdammt glitschige Matschpfütze gerauscht. Ich muss lachen, während sich Max unter derbsten Kraftausdrücken wild zappelnd aus seiner misslichen Lage befreit. Zu meiner Verteidigung: Ich bin sehr schadenfroh, da kann ich aber nichts dafür, haben sicherlich meine Eltern verbockt. Und es ist zudem direkt klar, dass Mud-Max gesund und munter ist und wir sofort weiterfahren können. Ich überhole und führe nun unseren kleinen Zug bis ins Ziel.
Die nächste Stage geht irgendwo oberhalb von Klosters wieder hinunter. Dank eingeschränkter Sichtweite und mangelnder Ortskenntnis leidet etwas die Koordination. Max shreddert wieder voraus und tatsächlich, auf schnellen Highspeedstücken merke ich, dass ich schon lang nicht mehr am Geschwindigkeitslimit gefahren bin. Immer wieder erwische ich mich, wie ich kneife und unnötig bremse. Vielleicht werde ich jetzt alt? Zum Glück kommen immer wieder technischere Sektionen, auf denen ich wie von Geisterhand Sekunden gut mache und wieder am Hinterrad von Max hänge.
Im unteren Teil fahren wir eventuell etwas optimistisch schnell über wurzelige Trails mit losem Boden, als mein Vorderrad plötzlich an Traktion verliert und ich mich zum Glück mit einem spontanen Wallride retten kann. Schade, dass wir die GoPro vergessen haben und Jakob nicht von hinten gefilmt hat. Definitiv einer meiner Highlight-Momente auf dem Rad in Davos. – Max
Nach diesem kurzen Schreckmoment düsen wir ins Ziel der Stage. Nun steht das Mittagessen auf der Agenda. Hier lässt sich der Veranstalter nicht lumpen – drei Gänge plus Getränke stehen auf der Speisekarte. Schön so! Nachdem die Tanks also wieder voll sind, radeln wir weiter durch den Regen. Da es grad so gut lief, fährt Max wieder von vorne. Doch der hängt plötzlich wie Fallobst auf seiner Kiste. Ich überhole und fahre die Linie vor.
Trotz Vorfahrer ist er auf einmal weg. Langsam rolle ich weiter. Kein Max in Sicht. Mist. Ich halte an, schaue nervös zurück. Immer noch kein Max. Verflucht. Gerade als ich beginne, mir Sorgen zu machen und mit dem Gedanken spiele, zurückzufahren, kommt er zum Glück um die Ecke. Zusammen geht es weiter. Unten Besprechung. Ja, woran hat es gelegen? Während ich zum Glück über die Eigenschaft verfüge, auch nach dem Verspeisen von 14 Leberkäs-Semmeln noch radeln zu können, bereitet das Max deutlich mehr Probleme. Meinem Saumagen ist es relativ wurst (hihi), was ich gerade in mich hineinstopfe. Mein armer Mitstreiter dagegen hat das Mittagessen noch nicht so richtig verdaut und fühlt sich so gar nicht wohl. Da wir hier aber eh keinen Blumentopf mehr gewinnen können, fahren wir einfach gut gelaunt weiter und erfreuen uns der allgemeinen guten Stimmung.
Die nächste Stage wird als Cross Country-Strecke angekündigt. Erschreckenderweise habe ich richtig Spaß und mache vorne das Tempo. Max‘ Körper ist immer noch voll im Verdauungsmodus, dementsprechend schwer wird es für ihn und er gibt dem Wegchen mit „Milchsäurestage“ einen passenden Namen. Dank den Extrembelastungen bekommt sein Parasympathikus nun aber immerhin ein paar ordentliche Schellen, sodass in der letzten Stage nun auch seine Beine und Arme wieder mit Blut versorgt werden. Andere Körperteile werden meines Wissens beim Rennenfahren sowieso nicht gebraucht. Dementsprechend gut gelaunt jauchzen wir zusammen den Berg hinunter.
Samstag
Auf Petrus ist Verlass, und so soll es auch am heutigen Tag viel Niederschlag geben. Und noch mehr Schnee. Wieder müssen vernünftigerweise Stages gestrichen werden, sodass wir nur noch zwei Wertungsprüfungen zu fahren haben. Könnte nun durchaus etwas eng werden, heute unseren Rückstand aufzuholen. Die erste Stage führt uns zum Rhinerhorn. Mit Paul und Falk (mit dem glorreichen Teamnamen „In-Team-Rasur“) beschließen wir, einfach im Vierertrain loszufahren. Hier auch noch einmal ein großes Lob an die Orga: Der Spaß steht im Vordergrund, beim Enduro Team stehen keine nervigen Kommissäre von irgendwelchen Verbänden in der Gegend herum, die mit unsinnigen Regeln die harten Spaßbremsen sind und es einem verleiden, bei Rennen zu starten. Unter Jubel der Streckenposten und mindestens zweier Kühe tuckert unser Züglein los.
Ich spiele die Molly und versuche, den Kessel ordentlich auf Betriebstemperatur zu bringen. So versuche ich, gut Speed mitzunehmen, fahre möglichst sauber und pedaliere, sobald auch nur möglich. Max gibt immer wieder Zeichen, dass alles gut ist. So muss das, yeah! Nach einem wirklich netten Trailstück kommen wir auf eine kurze Forstwegquerung, also reingetreten was geht, hier holen wir uns eine gute Zeit! Pff, denkste. Denn schon kurz darauf keimt dieses erste Gefühl in mir auf, dass mit meinem Fahrrad irgendetwas nicht stimmt. Zuerst ist das immer so ein ganz schwaches Unbehagen, irgendwo hinten im Nacken. Etwas fühlt sich einfach minimal anders an, du kannst es noch nicht richtig einordnen, weißt aber ganz genau, dass Ungemach droht. Wäre ich gläubig, würde ich jetzt beginnen, Stoßgebete in den verregneten Himmel zu schicken. So kann ich aber nur noch spüren, wie langsam die Luft aus meinem Vorderreifen entweicht. Geh leck! Kann doch nicht wahr sein.
Ich rufe Max zu, dass er überholen soll. So schnell wie möglich folge ich mit geplättetem Vorderrad. Steine und Wurzeln lassen meine Carbonfelge das ein oder andere Mal laut ächzen, sodass sie einem grad Leid tun könnte. Aber hilft ja nichts. Fluchend komme ich irgendwann ins Ziel. Deutlich über die Hälfte der Strecke auf der Felge. Max grinst und ist erleichtert, dass wir nun quitt sind. Ich fluche und entschuldige mich kleinlaut. Am seitlichen Rand der Karkasse klafft ein ordentlicher Riss. Toll. Ich habe tatsächlich nichts gespürt und habe keine Ahnung, wie und wo genau ich mir den dicken Pneu aufgecuttet habe.
Steht also noch die letzte Stage an. Wieder fahren wir hoch in den Schnee. Vom Jakobshorn soll es nun ins Sertigtal gehen. Max und ich wollen natürlich zumindest jetzt zum Abschluss noch einmal einen raushauen. Ein letztes Mal klatschen wir uns ab. Eine flache Tretpassage über Steinplatten wird zuerst unter die Stollen genommen, gefolgt von einem langen Stück feinstem Trail bergab. Ich fühle mich gut, pedaliere, was meine dünnen – aber sehr haarigen, Reh-Hilfsausdruck – Stelzen hergeben. Und dann der Klassiker des Teams 205: Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Max plötzlich stehen bleibt. Wäre ja auch zu schön gewesen, heute mal noch defektfrei zu bleiben. Wie dem auch sei: Seine Kette ist gerissen, die wiederum sich so blöd im Schaltwerk verhakt hat, dass es dieses samt Schaltauge in die Speichen befördert hat, was schlussendlich auch noch dank reißenden Speichen zu einem Platten führt. Prost Mahlzeit, wir melden uns also hiermit ab. Immerhin treffe ich noch ein paar coole Schweizer Jäger, die mir ihre Flinten präsentieren, während ich auf den armen Max warte. Hat zufällig jemand ein Schaltwerk für ihn?
Fazit
Enduro-Team, es war mir wieder mal ein Fest! Auch wenn sicherlich so quasi alles anders lief als erhofft, war es eine riesige Gaudi, mit Max zusammen über die wirklich schicken Trails zu schießen. Für alle Interessenten: Die Wege hier haben es, besonders im Nassen, durchaus in sich. Fahrtechnisch und konditionell richtet sich das Enduro Team Davos also sicherlich eher an die erfahreneren Piloten.
Die Entscheidung der Orga, die hochgelegenen Stages aus Sicherheitsgründen zu streichen, war sehr weise. Für das Wetter kann niemand etwas, und so wurde das Beste daraus gemacht. Und dies sorgte tatsächlich bei allen Teilnehmern für lachende Gesichter.
Wer sich übrigens über den Namen wundert: Aus Enduro2 wurde jetzt Enduro Team – ihr könnt euch also auf ein etwas geändertes Format im Jahr 2020 freuen. Anmeldung hierfür startet ab 25.10.2019. Ich werde auf jeden Fall wieder am Start sein! Mehr Infos findet ihr hier unter www.enduro-team.ch
Pro / Contra
Pro
- super entspannte und ungezwungene Atmosphäre
- schöne, anspruchsvolle und abwechslungsreiche Trails
- gemütliches Zusammensein an jedem Abend plus Party am letzten
- reibungslose Orga
- wahnsinnig nettes Liftpersonal
- supercoole Streckenposten, die am Berg Fondue für die Rennfahrer machen
Contra
- Startgeld nicht ganz billig
War von euch jemand ebenfalls am Start? Wie hat es euch gefallen?
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