Nachdem wir bereits vor einiger Zeit Bücher über Touren und Trails vorgestellt hatten, möchten wir hier ein neues Fahrtechnikbuch vorstellen: „Mountainbiken im Flow“ von Florian Weishäupl. Das Werk hat 265 Seiten, beinhaltet über 600 Abbildungen und beschreibt sämtliche wichtigen Fahrtechniken, von Basics (grünes Level) bis Experten-Techniken (schwarzes Level). Angesichts des umfangreichen Inhalts haben wir dem Autor einige Fragen zum Buch gestellt.

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# „Mountainbiken im Flow“ von Florian Weishäupl – 5 Exemplare verlosen wir! Alle Infos weiter unten

MTB-News.de: Fahrtechnik-Bücher gibt es nun ja schon einige – was hat dich dazu bewogen, selbst ein Fahrtechnikbuch zu schreiben?

Ich wurde gezwungen ;) Ein Teilnehmer eines meiner Fahrtechniktrainings stellte sich nach dem Kurs als Geschäftsführers des Verlages, in dem das Buch erschienen ist, vor. Ihm gefiel die Konzeption meines Trainings und nach einigen Gesprächen stand fest, dass ich mein Wissen und Training für Tourenfahrer (und natürlich auch Tourenfahrerinnen) in einem Fahrtechnikbuch niederschreibe. Meine Unterrichtsphilosophie ist, dass ich ausschließlich mit Formulierungen „machen“ arbeite, ein „mach’ nicht“ gibt es nicht. Ich gebe dem Schüler also immer eine klare Aufgabe, die er auch direkt umsetzen kann. Der Umweg über Negativ- oder Vermeidungsbilder ist nach meiner Überzeugung verkehrt und stellt den Schüler eher vor die Aufgabe, die Lösung für „gehe nicht so weit nach hinten“ zu finden. Ich arbeite auch viel über die eigene Wahrnehmung, so dass der Schüler selber erkennt, wo etwa sein Fehler liegt.

Anhalten bergab
# Anhalten bergab

Besonders wichtig ist mir, dass ein Buch keinen guten Fahrtechniktrainer ersetzen kann, ihn jedoch ergänzt. Es ist nach meinem Verständnis überfällig, dass es etwa neben dem MTB-Guide, der vergleichbar einem Skiführer seine Teilnehmer führt, auch einen nach einem anerkannten Standard ausgebildeten Fahrtechniktrainer gibt, der vergleichbar einem Ski- und Snowboardlehrer seinen Teilnehmern die Techniken vermittelt, so dass im Ergebnis diese dann alleine auf den Touren sicher und verantwortungsvoll zurecht kommen. Wenn mein Buch auch diesen Prozess „nachfragebedingt“ unterstützt, also die Mountainbiker sensibler bei der Auswahl ihrer Fahrtechnikschulen werden und dieses Angebot fordern, wäre das ein schöner Nebeneffekt.

Vertikale bergab
# Vertikale bergab

Ich hatte bei meinem Buch das Glück, dass ich mit Patrick Wiedemann und Jens Worg zwei fantastische Fotofahrer hatte. Beide leiten jeweils eine eigene Fahrtechnikschule und sind Kollegen im Ausbilderteam der Deutschen Initiative Mountain Bike, die in Kooperation mit dem BDR die MTB-Guideausbildung umsetzt. Ebenfalls erarbeiten die beiden gerade mit weiteren Kollegen die Konzeption zum lizenzierten „Fahrtechniktrainer“.

Der Untertitel des Buchs lautet „Fahrtechnik-Training für Tourenfahrer“. Was sind für dich Tourenfahrer, wen sprichst du damit an?

In meinen Trainings spreche ich gezielt Leute an, die Mountainbiketouren fahren und dafür ihre Fähigkeiten auf dem Mountainbike verbessern wollen. Mein Programm richtet sich somit an Mountainbiker, die sich weniger in einem Bikepark sehen oder auf Wegen jenseits der Singletrailskala „S3“ fahren. Wenn ich mir die Mountainbiker, denen ich so auf meinen Touren begegne, anschaue, sind das die meisten. In der Literatur werden diese aber häufig vernachlässigt, da sich die Bücher entweder der Fitness und dem Wettkampf verschreiben oder aber die „einfacheren“ Fahrtechniken eher steifmütterlich behandeln und sich primär den spektakulären Techniken widmen.

Gorilla
# Gorilla

Mein Buch endet daher in einem Bereich, wo es in anderen häufig erst „richtig“ zur Sache geht. Ich finde das auch völlig ok, zielen diese Bücher auch von der Sprache und der Bildersprache doch vor allem auf die „Freerider“, „Enduristen“ oder „Downhiller“ ab. Ich wende mich ausschließlich an die „Tourenfahrer“ und möchte ihnen mit einer besseren Fahrtechnik ihre Touren erleichtern und das Erlebnis steigern.

Die Fahrtechniken sind in vier verschiedene Farben unterteilt. Was hat es damit auf sich?

Die vier Farben sind den Ski- und Snowboardfahrern sicher bekannt: Grün, Blau, Rot und Schwarz. Als Leiter einer kleinen Ski- und Snowboardschule arbeite ich mit Erfolg in meinen Kursen bei der Einteilung auch mit diesen Farben:

Grün = Anfänger, der keinerlei Kenntnisse hat
Blau = Fortgeschrittener, der schon die ersten Erfahrungen und Fertigkeiten hat
Rot = Könner, der auch schon schwierigere Passagen meistert
Schwarz = Experte, der schon ein sehr hohes, fahrerisches Können besitzt und auch an Spezialthemen interessiert ist.

Als Beispiel und Motivation ist jedem Kapitel eine Tour vorangestellt, die etwa aufzeigt, was man mit den in diesem Kapitel behandelten Fahrtechniken sich dann auch zutrauen kann/könnte. Interessant ist dabei, dass einige Fahrtechniken in diversen Kapiteln trainiert werden, wobei die Fahrtechnik eben immer auf das jeweilige Niveau fokussiert ist. So ist zum Beispiel die Kurve in jedem Kapitel zu finden:

Grün = Kurve tretend in der Ebene fahren
Blau = Weite Kurven auf leichten Abfahrten
Rot = Enge Kurven auch in zunehmend steileren Passagen
Schwarz = Hinterrad versetzen

Orientieren und Rotieren
# Orientieren und Rotieren

Als Beispiel und Motivation ist jedem Kapitel eine Tour vorangestellt, die etwa aufzeigt, was man mit den in diesem Kapitel behandelten Fahrtechniken sich dann auch zutrauen kann/könnte. Interessant ist dabei, dass einige Fahrtechniken in diversen Kapiteln trainiert werden, wobei die Fahrtechnik eben immer auf das jeweilige Niveau fokussiert ist. Mir ist wichtig, dass jede Fahrtechnik für das jeweilige Können trainiert wird. Erst nach einer Gewöhnungsphase und dem Beherrschen steigt mein Teilnehmer dann in das nächste Level auf und erweitert seine Fähigkeiten. Gerade auf die Techniken im Grünen und Blauen Level lege ich viel Wert und würde auch jedem empfehlen, hier viel Zeit und Konzentration zu investieren.

Wie lange bist du selbst schon als Biker unterwegs, was fährst du am liebsten?

Angefangen habe ich Mitte der 1970er. Mit meinem „Rudi Altig Renner“ war ich als Jugendlicher auf den Münchner Hausbergen unterwegs. Die Touren reduzierten sich häufig auf „Forstautobahnen“, Wurzelwege haben wir versucht, oft bestand das Material leider nicht diese Herausforderungen. Mein damaliger Rennradbauer am Gardasee hat dann Anfang der 1990er seine ersten Mountainbikes gebaut, selbstredend, dass ich so eines haben musste. Mit zunehmend besserem Material wurden dann auch die Touren anspruchsvoller.

Hinterrad anheben
# Hinterrad anheben

Wenn es mir meine Zeit zulässt, bin ich gerne auf flüssig zu fahrenden Wegen unterwegs. Als Münchner waren die Trails dabei lange rein südlich gesucht: Gardasee, Vinschgau, Finale Ligure, der Traum waren sicher die anfänglichen Reisen nach Moab, Sedonna und Lake Tahoe in den USA. Österreich habe ich wegen der dort seinerzeitigen Haltung gegenüber uns Mountainbikern gemieden, was mir wegen der Landschaft und der vorhandenen Wegeinfrastruktur immer schwer fiel. Mit der Entwicklung dort, etwa im Ötztal, wurde das Land aber, und vor allem Gottseidank, wieder interessant. Überrascht bin ich als „Südlicht“ im positiven Sinn von unseren Mittelgebirgen! Mit die schönsten Strecken bin ich etwa in der Pfalz gefahren.

Die Uhr
# Die Uhr

Das einzige, was mir dort dann fehlt, sind die weiten Blicke der Alpen. Deswegen: die Mischung macht’s und so sehe ich mich als Tourenfahrer, der seine Höhenmeter meist selbst hochstrampelt, dies gerne auch auf kraftsparenden Wirtschaftswegen, damit dann die Kondition für den technisch fordernden Trail wieder ins Tal hinunter noch reicht.

In einem Satz: Was kann man mit deinem Buch lernen?
Mountainbiken im Flow ;)

Ich bin fest überzeugt, dass der Mountainbiker mit der für die Strecke geforderten und nutzbaren, fahrtechnischen Fertigkeiten deutlich an der gesamten Tour gewinnt! Eine gute Fahrtechnik spart Nerven und Kraft, die Sicherheit und die Ruhe kommt, das Wohlfühlen nimmt seinen berechtigten Platz ein und das positive Erlebnis überwiegt immer mehr. Ziel sollte sein, dass nach der Tour ein „dickes Grinsen“ auf dem Gesicht eingemeißelt ist und der Wunsch nach der nächsten Tour schon wieder ruft, bevor man die Haustüre aufsperrt!

[DDET Das komplette, umfangreiche Interview gibt es hier ungekürzt zum Aufklappen]

MTB-News.de: Fahrtechnik-Bücher gibt es nun ja schon einige – was hat dich dazu bewogen, selbst ein Fahrtechnikbuch zu schreiben?

Florian Weishäupl: Ich wurde gezwungen ;)

Ein Teilnehmer eines meiner Fahrtechniktrainings stellte sich nach dem Kurs als Geschäftsführers des Verlages, in dem das Buch erschienen ist, vor. Ihm gefiel die Konzeption meines Trainings und nach einigen Gesprächen stand fest, dass ich mein Wissen und Training für Tourenfahrer (und natürlich auch Tourenfahrerinnen) in einem Fahrtechnikbuch niederschreibe.

Meine Unterrichtsphilosophie ist, dass ich ausschließlich mit Formulierungen „machen“ arbeite, ein „mach’ nicht“ gibt es nicht. Ich gebe dem Schüler also immer eine klare Aufgabe, die er auch direkt umsetzen kann. Der Umweg über Negativ- oder Vermeidungsbilder ist nach meiner Überzeugung verkehrt und stellt den Schüler eher vor die Aufgabe, die Lösung für „gehe nicht so weit nach hinten“ zu finden.

Damit die Schüler beim Taining nicht überfordert werden, stelle ich meist nur einen Schwerpunkt pro Aufgabe/Fahrt. Dies verlangt eine systematische Zerlegung der Bewegungsabläufe und die Schulung der einzelnen „Bausteine“, die sich dann folgerichtig im weiteren Training zur gesamten Fahrtechnikform zusammensetzen. So wird sichergestellt, dass sich der Schüler wirklich auf einen Aspekt konzentrieren kann. Dass dies zunächst auf einer Fläche geschieht, die dies unterstützt, ist selbstredend.
Ich arbeite auch viel über die eigene Wahrnehmung, so dass der Schüler selber erkennt, wo etwa sein Fehler liegt.

Da es Schüler gibt, die eher über das Sehen lernen, andere eher über das Hören, biete ich auch beides in meinem Buch an. Das „Sehen“ entspricht dem „Ablauf“ und wird über Bildersequenzen illustriert. Im Buch steht der Trainern für das Hören, also dem geschriebenen Wort. Ergänzend zu den meisten bekannten Büchern gibt es in meinem Buch dann noch den Bereich „das Training“. Dieser Punkt geht über die sonstigen, reinen „Bilderfluten“, ergänzt mit einigen Sätzen, hinaus und gibt klare Anweisungen, wie der Schüler schrittweise zum Erfolg kommt. Eigentlich genau so, wie man es von einem echten Training kennt. Da dem Buch ja der reale Trainer fehlt, war es mir wichtig, beim Training auf die eigene Wahrnehmung einzugehen und diese immer wieder abzurufen. Aus diesem eigenen Feedback wird es möglich, Fehlerbilder zu erkennen, zu analysieren und abzustellen.

Besonders wichtig ist mir, dass ein Buch keinen guten Fahrtechniktrainer ersetzen kann, ihn jedoch ergänzt. Meine Idealvorstellung wäre, dass sich zunächst die Erkenntnis bei den Mountainbikern noch weiter durchsetzt, dass Mountainbiken mehr als das Radfahren auf nichtasphaltierten Wegen ist, und daher dieser Sport ähnlich anderen Sportarten auch gezielt erlernt werden sollte. Am sinnvollsten wird dies in einer guten Fahrtechnikschule passieren. Mit einem guten Fahrtechnikbuch kann der Mountainbiker dann immer wieder auch mal alleine oder mit anderen Mountainbikern üben, sich verbessern oder Fehler finden. Die kommerziellen Angebote im Fahrtechnikbereich nehmen deutlich zu. Es ist nach meinem Verständnis überfällig, dass es etwa neben dem MTB-Guide, der vergleichbar einem Skiführer seine Teilnehmer führt, auch einen nach einem anerkannten Standard ausgebildeten Fahrtechniktrainer gibt, der vergleichbar einem Ski- und Snowboardlehrer seinen Teilnehmern die Techniken vermittelt, so dass im Ergebnis diese dann alleine auf den Touren sicher und verantwortungsvoll zurecht kommen.

Wenn mein Buch auch diesen Prozess „nachfragebedingt“ unterstützt, also die Mountainbiker sensibler bei der Auswahl ihrer Fahrtechnikschulen werden und dieses Angebot fordern, wäre das ein schöner Nebeneffekt.
Ich hatte bei meinem Buch das Glück, dass ich mit Patrick Wiedemann und Jens Worg zwei fantastische Fotofahrer hatte. Beide leiten jeweils eine eigene Fahrtechnikschule und sind Kollegen im Ausbilderteam der Deutschen Initiative Mountain Bike, die in Kooperation mit dem BDR die MTB-Guideausbildung umsetzt. Ebenfalls erarbeiten die beiden gerade mit weiteren Kollegen die Konzeption zum lizenzierten „Fahrtechniktrainer“.

Der Untertitel des Buchs lautet „Fahrtechnik-Training für Tourenfahrer“. Was sind für dich Tourenfahrer, wen sprichst du damit an?

Eine gute Frage… In meinen Trainings spreche ich gezielt Leute an, die Mountainbiketouren fahren und dafür ihre Fähigkeiten auf dem Mountainbike verbessern wollen. Mein Programm richtet sich somit an Mountainbiker, die sich weniger in einem Bikepark sehen oder auf Wegen jenseits der Singletrailskala „S3“ fahren.

Wenn ich mir die Mountainbiker, denen ich so auf meinen Touren begegne, anschaue, sind das die meisten. In der Literatur werden diese aber häufig vernachlässigt, da sich die Bücher entweder der Fitness und dem Wettkampf verschreiben oder aber die „einfacheren“ Fahrtechniken eher steifmütterlich behandeln und sich primär den spektakulären Techniken widmen. Mein Buch endet daher in einem Bereich, wo es in anderen häufig erst „richtig“ zur Sache geht. Ich finde das auch völlig ok, zielen diese Bücher auch von der Sprache und der Bildersprache doch vor allem auf die „Freerider“, „Enduristen“ oder „Downhiller“ ab. Ich wende mich ausschließlich an die „Tourenfahrer“ und möchte ihnen mit einer besseren Fahrtechnik ihre Touren erleichtern und das Erlebnis steigern.

Die Fahrtechniken sind in vier verschiedene Farben unterteilt. Was hat es damit auf sich?

Die vier Farben sind den Ski- und Snowboardfahrern sicher bekannt: Grün, Blau, Rot und Schwarz. Im Winter werden mit diesen Farben die Schwierigkeiten der Pisten und somit die Anforderungen an die eigene Fertigkeit beschrieben. Der Deutsche Skilehrerverband hat dies in seine Ausbildung übernommen. Als Leiter einer kleinen Ski- und Snowboardschule arbeite ich mit Erfolg in meinen Kursen bei der Einteilung auch mit diesen Farben:

Grün = Anfänger, der keinerlei Kenntnisse hat
Blau = Fortgeschrittener, der schon die ersten Erfahrungen und Fertigkeiten hat
Rot = Könner, der auch schon schwierigere Passagen meistert
Schwarz = Experte, der schon ein sehr hohes, fahrerisches Können besitzt und auch an Spezialthemen interessiert ist.

Als Beispiel und Motivation ist jedem Kapitel eine Tour vorangestellt, die etwa aufzeigt, was man mit den in diesem Kapitel behandelten Fahrtechniken sich dann auch zutrauen kann/könnte. Interessant ist dabei, dass einige Fahrtechniken in diversen Kapiteln trainiert werden, wobei die Fahrtechnik eben immer auf das jeweilige Niveau fokussiert ist. So ist zum Beispiel die Kurve in jedem Kapitel zu finden:

Grün = Kurve tretend in der Ebene fahren
Blau = Weite Kurven auf leichten Abfahrten
Rot = Enge Kurven auch in zunehmend steileren Passagen
Schwarz = Hinterrad versetzen

Mir ist wichtig, dass jede Fahrtechnik für das jeweilige Können trainiert wird. Erst nach einer Gewöhnungsphase und dem Beherrschen steigt mein Teilnehmer dann in das nächste Level auf und erweitert seine Fähigkeiten. Gerade auf die Techniken im Grünen und Blauen Level lege ich viel Wert und würde auch jedem empfehlen, hier viel Zeit und Konzentration zu investieren. Ein Beispiel: Häufig kommen Leute zu mir und wollen „Serpentinen“, also enge Kurven, lernen. Oft ist deren Erstaunen groß, wenn es zunächst erst mal um das grundsätzliche Gefühl auf dem Mountainbike geht. Im Mittelpunkt steht dabei die „Zentrale Position“, mein wichtigster Punkt. Vielen wird die „Grundposition“ etwas sagen, die „Aktivposition“ wird auch langsam bekannt.

Ich verwende gerne noch die „Trailposition“, doch auch während der Kurvenfahrt braucht es die zentrale Position. Und genau darum geht es zu Beginn, die jeweils sinnvolle und zielführende Position auf dem Mountainbike zu finden und nutzen zu können. Dann geht es an die Verbesserung des Gleichgewichts auf dem Mountainbike. In Serpentinen ist der Mountainbiker langsam unterwegs. Nur wer über ein gute Gleichgewichtsfertigkeit verfügt, hat daher eine Chance, dass Serpentinen kein Glücksfall, sondern nahezu beliebig wiederholbar sind. Dann werden Bremstechnik und Bremstaktik erarbeitet. Mit diesen Fähigkeiten geht es dann zurück an die Serpentinen und der Erfolg ist wiederum erstaunlich.

Deshalb löst sich meine Konzeption von den meisten Büchern, die ein Themenfeld, etwa die Kurve, komplett durcharbeiten und dann einen anderen Aspekt behandeln. Hier sehe ich das Problem, dass der Lernwillige meist überfordert ist, da er zu schnell zu den „höheren“ Fahrtechniken gelockt wird, die Basis aber noch gar nicht richtig beherrscht.

Wie lange bist du selbst schon als Biker unterwegs, was fährst du am liebsten?

Angefangen habe ich Mitte der 1970er. Mit meinem „Rudi Altig Renner“ war ich als Jugendlicher auf den Münchner Hausbergen unterwegs. Die Touren reduzierten sich häufig auf „Forstautobahnen“, Wurzelwege haben wir versucht, oft bestand das Material leider nicht diese Herausforderungen. Mein damaliger Rennradbauer am Gardasee hat dann Anfang der 1990er seine ersten Mountainbikes gebaut, selbstredend, dass ich so eines haben musste.

Mit zunehmend besserem Material wurden dann auch die Touren anspruchsvoller. Irgendwie habe ich trotzdem die „hohe Schule“ des Mountainbikens selbst nie gelernt und mich daher auf die Rolle des Trainers verlegt. Wenn es mir meine Zeit zulässt, bin ich gerne auf flüssig zu fahrenden Wegen unterwegs. Als Münchner waren die Trails dabei lange rein südlich gesucht: Gardasee, Vinschgau, Finale Ligurien, der Traum waren sicher die anfänglichen Reisen nach Moab, Sedonna und Lake Tahoe in den USA. Österreich habe ich wegen der dort seinerzeitigen Haltung gegenüber uns Mountainbikern gemieden, was mir wegen der Landschaft und der vorhandenen Wegeinfrastruktur immer schwer fiel. Mit der Entwicklung dort, etwa im Ötztal, wurde das Land aber, und vor allem Gottseidank, wieder interessant.

Überrascht bin ich als „Südlicht“ im positiven Sinn von unseren Mittelgebirgen! Mit die schönsten Strecken bin ich etwa in der Pfalz gefahren. Das einzige, was mir dort dann fehlt, sind die weiten Blicke der Alpen. Deswegen: die Mischung macht’s und so sehe ich mich als Tourenfahrer, der seine Höhenmeter meist selbst hochstrampelt, dies gerne auch auf kraftsparenden Wirtschaftswegen, damit dann die Kondition für den technisch fordernden Trail wieder ins Tal hinunter noch reicht.

In einem Satz: Was kann man mit deinem Buch lernen?

Mountainbiken im Flow ;)

Ich bin fest überzeugt, dass der Mountainbiker mit der für die Strecke geforderten und nutzbaren, fahrtechnischen Fertigkeiten deutlich an der gesamten Tour gewinnt! Eine gute Fahrtechnik spart Nerven und Kraft, die Sicherheit und die Ruhe kommt, das Wohlfühlen nimmt seinen berechtigten Platz ein und das positive Erlebnis überwiegt immer mehr. Ziel sollte sein, dass nach der Tour ein „dickes Grinsen“ auf dem Gesicht eingemeißelt ist und der Wunsch nach der nächsten Tour schon wieder ruft, bevor man die Haustüre aufsperrt.

War wieder mehr als ein Satz. Ähnlich erging es auch dem Buch. Von anfänglich 160 Seiten und 100 Abbildungen sind wir bei 256 Seiten mit fast 600 Abbildungen „gelandet“, Fahrtechnik für Tourenfahrer ist wirklich ein umfangreiches Unterfangen…[/DDET]

Allgemeine Infos zum Buch

Broschiert: 256 Seiten
Verlag: Copress; Auflage: 1., Auflage (10. Juli 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 376791154X
ISBN-13: 978-3767911543

Erhältlich bei allen bekannten Verkaufsstellen und zum Beispiel bei Amazon.de.

Gewinnspiel

Aktuell ist mal wieder Gewinnspielzeit bei MTB-News.de: Uns wurden fünf Exemplare des neuen Fahrtechnikbuches für eine Verlosung bereitgestellt – da machen wir natürlich gerne mit!

Gewinnspielfrage: Warum genau brauchst du dieses Fahrtechnik-Buch?

Unter allen Antworten auf diese Frage hier im Thema werden insgesamt fünf Bücher verlost. Gewinnspiel-Ende ist der kommende Montag um 9 Uhr. Viel Glück!

  1. benutzerbild

    Hoppes

    dabei seit 09/2011

    argh zu spät

  2. benutzerbild

    2014macHartmann

    dabei seit 04/2012

    Ist zwar was spät, aber das Buch ist bestellt! Bin mal gespannt.

  3. benutzerbild

    Deleted 175627

    dabei seit 12/2015

    wer nicht wagt,der nicht gewinnt.

  4. benutzerbild

    Tharen

    dabei seit 04/2013

    Hey,
    der Fred ist ja schon "etwas" älter... aber vor kurzem habe ich gesehen, dass dieses Buch als 2. Auflage im September 2015 erschienen ist.
    Hat schon jemand das neue gekauft ?
    Mich würde interessieren, ob sich da grundlegend was geändert hat bzw. ergänzt wurde. Sind 20 Seiten mehr drin.
    Neue Themen ? neue Anleitungen ?

  5. benutzerbild

    2014macHartmann

    dabei seit 04/2012

    Das Interessiert mich auch!

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