Das Bike the Rock-Festival in Heubach lud am vergangenen Wochenende zum Multi-Disziplinen-Event mit vollem Programm ein: Neben Enduro-Rennen, Marathon-Event und Trial-Shows versammelte sich auch ein Großteil der internationalen Weltelite in der Cross-Country-Disziplin unterm Rosenstein. Der „deutsche Klassiker“ unter den Cross-Country-Events bot abermals ein Spektakel – eine gänzlich neue Strecke sorgte für Begeisterung bei Fans und Fahrer*innen. Siegreich gingen bei den Damen die Österreicherin Mona Mitterwallner und bei den Herren der Franzose Joshua Dubau hervor.

Lang und steil bergauf, anschließend eine lange Abfahrt ins Ziel: Über viele Jahre hinweg war die Streckencharakteristik des Bike the Rock berühmt-berüchtigt und wurde oft als ‚Old School‘ eingestuft – nun ist all das Geschichte. Rechtzeitig zur erneuten Auflage des Bundesliga-Klassikers präsentierten die Organisatoren des großen Bike-Festivals eine überarbeitete Strecke, die nunmehr mit drei Anstiegen deutlich moderner daherkommt. Vielfach wurde die neue Strecke, die weiterhin sehr steile Anstiege besitzt und mit vielen Höhenmetern gespickt ist, gelobt. Insbesondere auch von Zuschauerseite wurden die Veränderungen sehr positiv angenommen.

Das einzige HC-dotierte Rennen in Deutschland, also der höchsten Rennkategorie unterhalb der Weltcupserie entsprechend, lockte dementsprechend einmal mehr eine Vielzahl der internationalen Top-Stars an, angeführt vom Specialized Racing Team und dem Canyon CLLCTV Team. Bei den Wettkämpfen spielte, wie in vielen Jahren zuvor, das Wetter in Heubach eine nicht unerhebliche Rolle: Regenfälle im Vorfeld des Rennwochenendes und in der Nacht vor den Rennen am Sonntag verwandelten die Strecke teilweise in eine Rutschbahn, die alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor besondere Herausforderungen stellte.

Damen: Österreicherin Mitterwallner klettert der Konkurrenz davon

Im Feld der Damen reihten sich zum Start des zweiten MTB-Bundesliga-Rennens der Saison eine Reihe internationaler Top-Stars auf: Europameisterin Loana Lecomte, die Österreicherin Mona Mitterwallner und die beiden Fahrerinnen des Specialized Racing Teams, Haley Batten und Sina Frei, galten als große Favoritinnen auf den Sieg. Letztlich war es die Österreicherin Mitterwallner, die aufs oberste Treppchen klettern durfte, auf den Positionen zwei und drei folgten Batten und Frei. Überzeugen konnten zudem zwei deutsche Fahrerinnen: Ronja Eibl und Nina Benz landeten auf den Positionen fünf und sechs und sammelten so wertvolle Weltranglistenpunkte.

Mona Mitterwallner alleine auf und davon auf dem Weg zum Sieg beim Bike the Rock in Heubach
# Mona Mitterwallner alleine auf und davon auf dem Weg zum Sieg beim Bike the Rock in Heubach
Das Siegertrio des Bike the Rock in Heubach der Damen
# Das Siegertrio des Bike the Rock in Heubach der Damen - Haley Batten, Mona Mitterwallner und Sina Frei (von links nach rechts)
Fachsimpeln unter Profis
# Fachsimpeln unter Profis - Haley Batten und Loana Lecomte tauschen sich nach dem Zieleinlauf aus.
Ronja Eibl kletterte als beste deutsche Fahrerin auf den fünften Rang.
# Ronja Eibl kletterte als beste deutsche Fahrerin auf den fünften Rang.

Die spätere Siegerin Mona Mitterwallner dominierte die Damenkonkurrenz unmittelbar vom Start weg und ließ letztlich keine Zweifel auf dem Weg zu ihrem Sieg aufkommen. Gemeinsam mit Haley Batten konnte sie sich in der ersten Runde bereits absetzen und im Verlauf des Rennens auch die Amerikanerin nach und nach distanzieren. 1:30 Minuten brachte Mitterwallner letztendlich zwischen sich und Batten. Dahinter setzte sich früh im Rennen die Schweizerin Sina Frei auf dem dritten Rang fest und verteidigte diesen auch bis ins Ziel. Die Französin Loana Lecomte lag anfangs noch in Reichweite, musste am Ende jedoch mit Rang vier vorliebnehmen.

Ergebnisse

Ergebnisse_Damen

Herren: Franzose Dubau bezwingt Belgier de Froidmont

Packender Zweikampf im Herrenrennen in Heubach: Der Franzose Joshua Dubau gewinnt nach einem hart umkämpften Duell mit dem Belgier Pierre de Froidmont den Klassiker unterm Rosenstein. Dritter wird der Sieger des Bundesliga-Auftaktrennens in Obergessertshausen, Luca Schwarzbauer.

Das packende Duell an der Spitze: Pierre de Froidmont (vorne) und Joshua Dubau (hinten)
# Das packende Duell an der Spitze: Pierre de Froidmont (vorne) und Joshua Dubau (hinten)
Luca Schwarzabauer landete auf dem dritten Rang.
# Luca Schwarzabauer landete auf dem dritten Rang.
Der deutsche Meister Max Brandl wurde Achter in Heubach.
# Der deutsche Meister Max Brandl wurde Achter in Heubach.

Drei von sechs zu fahrenden Runden dauerte es, bis sich das spätere Spitzenduo Dubau und de Froidmont aus einer größeren Gruppe heraus absetzen konnte und im Folgenden Kopf an Kopf um den Tagessieg kämpfte. In der letzten Runde gelang es schließlich Joshua Dubau sich entscheidend abzusetzen und somit den Tagessieg davon zu tragen. Mit rund zehn Sekunden Vorsprung rollte der Franzose schließlich über den Zielstrich vor de Froidmont. Dahinter gelang es Luca Schwarzbauer, sich auf dem dritten Rang festzusetzen: Stets in Schlagdistanz zur Spitze liegend gelang es dem Nürtinger jedoch nicht, den Rückstand wettzumachen, sodass letztendlich der dritte Rang für ihn auf dem Ergebnistableau zu Buche steht. Dahinter folgten Julian Schelb und der Tscheche Ondrej Cink auf den Positionen vier und fünf.

Ergebnisse

Ergebnisse_Herren

U23-Herren: Neuseeländer Rose feiert Start-Ziel

Der Neuseeländer Ethan Rose fuhr in beeindruckender Manier im U23-Rennen der Herren in Heubach zum Sieg vor dem Briten Joseph Blackmore und dem Amerikaner Björn Riley. Direkt nach dem Start setzte sich Rose an die Spitze des Feldes und fuhr bereits in der ersten Runde einen Vorsprung von knapp 30 Sekunden heraus. Diesen Vorsprung gab Rose bis ins Ziel nicht mehr: Mit 46 Sekunden Vorsprung fuhr er schließlich über den Zielstrich.

Dahinter konnte sich zunächst noch der deutsche Meister Lennart Krayer im Verfolgerfeld in Szene setzten und zwischenzeitlich auf den zweiten Rang vorfahren, doch zum Ende des Rennens verließen den Mannheimer die Kräfte. Der Brite Joseph Blackmore, zunächst schwach gestartet, fuhr eine starke zweite Rennhälfte und schob sich Stück für Stück nach vorne. Er schaffte in der drittletzten Runde den Sprung vorbei an Krayer auf Position zwei und verteidigte diesen bis ins Ziel. Außerdem musste Lennart Krayer auch noch den Amerikaner Riley passieren lassen, sodass der deutsche U23-Meister am Ende Vierter wurde. Auf Rang fünf kam der Schweizer Finn Treudler ins Ziel.

Ergebnisse

Ergebnisse_U23m

Juniorinnen / Junioren: Österreich Embacher & Ungar Vas oben auf

In den beiden Junior*innen-Rennen, welche zudem als Teil der UCI Junior Series ausgefahren wurden, siegten die Österreicherin Katrin Embacher bei den Damen und der Ungar Barnabas Vas jeweils in souveräner Art und Weise. Während Vas im Feld der Junioren unmittelbar nach dem Start an die Spitze stürmte, benötigte Embacher einen von drei Umläufen, um sich auf die erste Position zu hieven. Beide fuhren jedoch, nachdem sie vorne angekommen waren, jeweils ein einsames Rennen und waren von der Konkurrenz nicht zu bremsen. Barnabas Vas – kleiner Bruder der erfolgreichen Damenfahrerin Blanka Vas – brachte 1:51 Minuten zwischen sich und seinen nächsten Verfolger Max Greensill aus Großbritannien, Embachers Vorsprung im Ziel auf die Zweitplatzierte Natalia Grzegorzewska betrug 1:04 Minuten. Auf der dritten Position landete bei den Damen die Schweizerin Jana Glaus, bei den Herren der Tscheche Ondrej Novotny. Bestplatzierte deutsche Fahrer waren Lina Huber bei den Damen auf Rang sechs und Tobias Kirchberger bei den Herren auf Rang zwölf.

Ergebnisse Juniorinnen

Ergebnisse_Juniorinnen

Ergebnisse Junioren

Ergebnisse_Junioren

Wart ihr vor Ort und habt euch die Rennen in Heubach angeschaut? Was sagt ihr zu den Ergebnissen?


Die fünf aktuellsten Beiträge aus unserer Reihe XC-News findest du hier:

Alle weiteren Berichte aus der Rubrik „XC-News“ findest du hier auf dieser Übersichtsseite.

  1. benutzerbild

    Geplagter

    dabei seit 09/2008

    Und moderen Technik ist bei mir gerne gesehen solangs nen Benefit gibt: Dropper Post, Narrow Wide, Scheibenbremsen, Dämpfung am Schaltwerkskäfig, Hyperglide etc.
    Und das genau ist der Punkt.
    Das sieht nämlich jeder anders. Von daher ist es sinnlos das überhaupt zu thematisieren.
  2. benutzerbild

    HW-RIDER

    dabei seit 12/2020

    Will ich nicht hinterfragen, weil ich die Stelle nicht kenne. Nur als kleiner Zusatz. Luca springt (ist mit beiden Rädern in der Luft) Mona fährt über die Passage.

    Jup, das ist natürlich ein markanter Unterschied zwischen den Bildern. Etwas genauer: Die Stell ist quasi eben. Aus der Kurve kommend ist es eine kleine Rampe. Das Ende der Rampe ist dann die Steinkante, diese ist ca. 20 cm hoch. Klingt nicht so spektakulär, allerdings kommt man mit sehr viel Speed, so dass man locker ein paar Meter Airtime generieren kann.

    Option 1: Den Schwung nutzen und einen Sprung ins Flache abziehen. Die Landung sollte passen, da ein paar Steine aus dem Boden schauen.

    Option 2: Die Kante - wie Mona M. - wegdrücken. Dabei aber neutral auf dem Bike bleiben. Das Vorderrad von Mona M. ist - unnötigerweise - quasi komplett entlastet.

    Auch schön ;-):
    [Bild]
  3. benutzerbild

    schoeppi

    dabei seit 01/2009

    Ich sehe das so, dass die High-end Elektro Schaltungen ihr Geld nicht wert sind, weil sie im Renneinsatz keinen klaren Vorteil zeigen.
    Hm.
    Folgendes Szenario: beim Start gibts Gerangel und der Trigger löst sich dabei, dreht sich am Lenker.
    Mechanische Schaltung: nicht mehr nutzbar
    Elektronische Schaltung: weiterhin nutzbar

    Was hältst du von dem Argument?
  4. benutzerbild

    LeonardHahn

    dabei seit 02/2019

    Was hältst du von dem Argument?
    Ja, wenn das ein haufiges Problem wäre, dann wäre eine elektronische Schaltung im Vorteil.
    Klar! Auch wenn man aus verschiedenen Griffpositionen schalten will, ist die Elektronik im Vorteil.
  5. benutzerbild

    schoeppi

    dabei seit 01/2009

    Ja, wenn das ein haufiges Problem wäre, dann wäre eine elektronische Schaltung im Vorteil.
    Einmalig reicht schon.

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