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MTB Trilogy 2017 – Rückblick
Knüppeldicker Trail-Spaß

Rückblick auf die MTB Trilogy 2017: Vier Tage lang berichteten für uns Chris, Lars, Marcus und Markus von einem kleinen, aber feinen Etappenrennen in Tschechien, das es in sich hat. Nachdem viele von euch gerne mehr Bilder und auch Videos von unterwegs genossen hätten, um sich einen guten Eindruck von den Trails zu verschaffen, haben wir hier nochmal viele Bilder, ein Video und alle Tipps & Tricks für die eigene Teilnahme für euch.

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# Dieser Tunnel war gleichzeitig ein Bachlauf. Keine leichte Aufgabe! - Photo: Bóša - Jiří Bošek, www.bosa.cz

Live-Blog: MTB Trilogy 2017

Video: Hightlights MTB Trilogy 2017

Rückblick: Vier Tage Mountainbike-Wahnsinn

“Wow, das war echt genial” und “Hurra wir leben noch!“ – so oder so ähnlich ging es den Meisten von uns, als wir nach vier Tagen tschechischer Trail-Hölle wieder im Alltag angekommen waren. Fast schon erstaunlicher Weise kamen wir ohne größere Defekte (ein abgerissener Flaschenhalter und ein aufgeschlitzter Reifen) und Stürze ins Ziel. Hier hätten wir uns eigentlich viel mehr Durchschläge oder mal das eine oder andere kaputte Laufrad erwartet – Gelegenheiten gab es jedenfalls genug!

# Marcus in bester Laune auf dem Trail
# Im losen Waldboden hingegen ist auch ein Hardtail vollkommen ausreichend
# Das Niveau der tschechischen und polnischen Starter ist extrem hoch

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die MTB-Trilogy eine sehr sympathische Veranstaltung ist. Das Festival ist eine fast noch familiäre Veranstaltung, die sich angenehm von Großveranstaltungen sponsored by X, Y und Z abgrenzt. Ein Beispiel gefällig? Der Hauptorganisator ist Jan, der zusammen mit seiner Frau (und seinen vier Kindern) und vielen freiwilligen Helfern den Rahmen für das Rennen schafft. Ebenfalls sympathisch ist, dass viele Helfer noch selbst mitfahren: Massage gibt’s erst ab 17:00 Uhr, da vorher die Massage-Truppe noch selbst auf der Strecke ist. Gleiches gilt für die Techniker, die kostenfrei kleinere und größere Defekte reparieren, sobald sie im Ziel angekommen und geduscht sind. Ein toller Moment, als es an den Verpflegungsstellen irgendwann für die späten Enduro-Fahrer kein Essen mehr gab und die Helfer dann einfach ihren eigenen Proviant zur Verfügung stellten! Die MTB Trilogy ist ein Rennen von Enthusiasten für Enthusiasten.

# Marcus findet noch Zeit für ein wenig technische Spielerei...
# während Markus sich freut ein Fully zu fahren!

Unsere Resultate am Ende waren mittelmäßig, wenn auch trotzdem im vorderen Drittel. Marcus schaffte es nach 16:51 h auf einen 37. (AK 17) Platz als erster über die Ziellinie unseres Freundesinternen Rennens, dicht gefolgt von Chris nach 17:05 h auf einem 39. Platz (AK 18). Lars schaffte es nach einigen Kettenabwürfen und falschem Abbiegen auf den 32. Platz in der Enduro-Wertung. Kahlo musste leider schon früher abreisen, hätte sich aber sicherlich ebenfalls bei Marcus und Chris eingereiht. Wer sich das Video oben angesehen hat, der kann gut einschätzen, wie intensiv es auf der Strecke zuweilen zugegangen ist.

Tipps & Tricks MTB Trilogy

Welche Tipps können wir für die MTB-Trilogy geben?

  1. Auf jeden Fall mitfahren, es lohnt sich absolut!
  2. Gesäßcreme kann dir den A**** retten, zumindest Marcus schwört da drauf („Pavianhintern“)
  3. Ein 28er Blatt vorne schadet sicher nicht, eine absenkbare Sattelstütze, 120 – 160 mm Federweg vorne, so hat man definitiv mehr Spaß!
  4. Fully wäre nett, Hardtail geht aber auch super – zumindest wenn man mit sich und seiner Laufradgröße im Einklang ist, und … ein starker Rücken … ;)
  5. Wer noch ein 26 Zoll Bike besitzt, wird bei der MTB-Trilogy nicht als Exot gelten
  6. Ach ja, das Rennen wird nicht auf dem Prolog gewonnen und geht noch 16 Stunden länger – davon können Marcus und Kahlo ein Lied singen. Chris versteht nicht, was das heißt.
  7. Das Enduro-Rennen wird nicht mit der Brechstange gewonnen, sondern mit vorausschauendem Fahren. Stürze, Defekte und Falschabbiegen machen definitiv mehr aus als die wenigen Sekunden, die hier und da durch mehr Wahnsinn gewonnen werden.
  8. Bei 37 Stages mit mindestens einem Zwischenanstieg in jeder Stage sind definitiv fitte Beine gefragt. Mehr Training in der Vorbereitung hilft. ;)
  9. Verpflegung und mechanischer Support auf und nach den Etappen sind der Wahnsinn! Hier muss außer einer Trinkflasche, einem extra Schlauch und einer Pumpe für zwischendurch eigentlich nichts mitgeschleppt werden. Die Hilfsbereitschaft und Kreativität der Mechaniker an den Verpflegungsstationen ist unübertroffen! Man kann sich hier während des Rennens einen komplett neuen Antrieb (z.B. Shimano XT) kaufen und bekommt ihn sogleich montiert und eingestellt.
  10. Die pure Variation an Kuchen, Früchten, Riegeln, lokalen Spezialitäten & Getränken (inklusive alkoholfreiem Bier) ist so groß, dass man es nicht schafft, alles zu probieren.
  11. Hopfen und Malz oder Verpflegung muss man nicht im Voraus kaufen – im Land des Pilsners erhält man vor Ort sehr leckeres frisch Gezapftes und Gekochtes. Abgesehen von Gels und Spezial-Spezial-Riegeln. (Unbedingt Knoblauchsuppe und Palatschinken im Restaurant Na Kaminku genießen)
  12. Wer beim Rennen viel Zeit hat, kann auch direkt am Streckenrand Blaubeeren pflücken und riesige Pilze sammeln.
  13. Wenn einem das Navi 80 km vor Teplice sagt, man braucht noch 80 Minuten, hat das Navi Recht. Die Straßen in Tschechien können klein und verwinkelt sein.
# Chris nimmt die enge Linie ...
# ... während Lars die direkte Wahl den Berg hinab nimmt
# Hier sollte man nicht vom rechten Weg abkommen

Fazit

Wer ein MTB Festival sucht, das Anspruch hat, gut organisiert aber nicht kommerzialisiert ist, findet hier ein perfektes Ziel! Die tschechischen und polnischen Fahrer legen ein deutlich höheres Niveau an den Tag als es bei vielen Hobby-Veranstaltungen in Deutschland, Österreich, Schweiz oder Norditalien zu finden ist. Die Kolleginnen und Kollegen sind definitiv hart im Nehmen und fahren das Rennen so, dass es mit Sicherheit keine Touristikausfahrt wird. Übervorsichtig, auch beim Überholen, ist hier keiner – was jedoch keine Kritik darstellen soll. Wir haben uns wirklich sehr wohl gefühlt und viel Gastfreundschaft erfahren. Am Ende wurden wir (zumindest Marcus) mit einem herrlich osteuropäisch akzentuiertem „Next time, you need to drink more beer“ Tack sarok (so, see you next year) verabschiedet.

# Knappe Kiste - dieser Kollege hätte fast mit schwerwiegenden Folgen eine Abzweigung verpasst - Photo: Bóša - Jiří Bošek, www.bosa.cz
# Chris nimmt zur Sicherheit eine gute Bodenprobe - in Bewegung findet ihr den Crash im Video
# Aufgepasst - Klickpedale können (Bike-) Leben retten
# Chris lässt es laufen
# Geschafft aber glücklich
# Die MTB Trilogy ist denkbar schlank organisiert - gerade das macht ihren Reiz aus
# Lacker!
# Müder Krieger auf dem Weg zurück nach Hause
# Strahlende Finisher!
# Gut gezielt ist halb gewonnen

Hättet ihr Lust beim anstrengenden Etappenrennen in Tschechien an den Start zu gehen?

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