Myriam Nicole leidet weiter unter schweren Folgen ihrer Gehirnerschütterung und muss sich einer Reha unterziehen. Damit wird die Commencal Fahrerin auch beim WM Lauf in Schottland ausfallen. In einem Instagram-Statement hat sie Details zu ihrer Genesung bekannt gegeben.

(Update 24.07.2023)

Rückschläge und Reha – Teilnahme in Fort William abgesagt

In einem emotionalen Statement auf Instagram hat Myriam Nicole mitgeteilt, dass sie auch für die WM im schottischen Fort William Mitte August ausfallen wird.

Die Fahrerin, die sich bei einem Trainingssturz eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, beschreibt, wie ihr seitdem Migräne und Kreislaufprobleme zu schaffen machen. Myriam unterzieht sich zur Zeit einer Reha-Therapie in Zürich.

Instagram-Statement im Wortlaut

Wie man einen Post einfach gestaltet, wenn die Dinge höllisch kompliziert waren …
Ich fühle mich definitiv besser, obwohl ich immer noch meine körperliche Anstrengung und Gehirnaktivität einteilen muss, und das ist der Teil, der ein schwieriges Spiel für mich ist, denn alles, was ich will, ist durchstarten … (Ich habe diese Option ausprobiert, aber die Migräne und die Erschöpfung des Gehirns schalten mich aus und die Symptome werden stärker). Die Spezialisten sagen alle dasselbe: Um da herauszukommen, muss man jeden Tag ein wenig an seine Grenzen gehen, aber wenn die Nacht keine Erholung bringt oder die Symptome stärker werden, bedeutet das, dass man zu viel getan hat und man muss man einen Schritt zurücktreten, um sich zu stabilisieren und wieder Fortschritte zu machen. Manchmal ist das „zu viel“ nichts! Das ist ziemlich ärgerlich. Jedes PCS (Post-Concussion-Syndrom) ist anders. Es scheint, dass mein Syndrom stark mit der autonomen Deregulierung und dem Blutfluss zusammenhängt. Dieses Gefühl von Druck im Kopf oder sich nicht von Anstrengungen zu erholen, kann trainiert werden.

– es ist eine Reha, wie jede andere Verletzung und ich habe hart daran gearbeitet:
– Visuelle und vestibuläre Reha: in Zürich gemacht + sie halfen mir, die Symptome zu verstehen und mit ihnen umzugehen Symptome
– Gewöhnung daran, die Tage mit verschiedenen Aktivitäten und Stimulation im Freien zu füllen.
– in der Lage zu sein, etwas Aerobic zu machen (niedrige Herzfrequenz!) war ein großer Gewinn in letzter Zeit.
– Schritt für Schritt einige Intervalle mit langen Erholungsphasen. Das trainiert mein Nervensystem, um mein sympathisches und parasympathisches System und zu aktivieren + ein Schritt nach vorn, ein Tag nach dem nächsten.
– mentale Arbeit, um mich Geduld zu lehren, loszulassen und zu verlangsamen (defo der Schlüssel zum Beschleunigen) + ach ja, ich bin cht zuversichtlich, dass diese harte Zeit, die vielen Tränen und Wut, eine Lektion für mein ganzes Leben ist.
– kognitiv: Reaktivitätstraining, damit das Gehirn schneller heilt und bereit wird, wieder Rennen zu fahren.

Was kommt als Nächstes?
Das Ziel für die kommenden Wochen ist es, die in dieser Erholungsphase weiterzumachen. Zu stabilisieren & meine Herzfrequenz nach oben, unten, links und rechts zu treiben Pi, wieder auf ein Trailbike springen (huhhh mein neue META SX V5 ist bereit @ ®), etwas Fitnessstudio wieder einbauen, denn das wurde komplett entfernt wurde (zu viel Druck) %, und dann… zurück auf mein SUPREME DH Bike, um die Trainingsphase zu beginnen, in der ich sicher und fit zu sein, um zu fahren und zu RENNEN All das braucht Zeit, und ich werde nicht bereit sein für Weltmeisterschaften Anfang August bereit sein ( Für den Rest der Saison kann ich nicht sagen, wie schnell die Dinge gehen werden. Aus tiefstem Herzen kann ich sagen, dass diese verrückte Verletzung bei weitem die schwerste ist, die ich durchgemacht habe. Ich möchte, dass es schnell geht und ich aber leider dauert es umso länger, je mehr ich mich beeile, desto länger dauert es.

Es ist, was es ist, und um ehrlich zu sein, konnte ich bis vor Kurzem nicht einmal länger als 20 Minuten gehen – also bin ich super dankbar, dass ich gerade auf diesem Level bin.

Merci Zürich, Bruno, Neurovision, Nics, Caro, Aure, Gaet, Familie und Freunde.

Ich werde versuchen, euch bei den nächsten Abenteuern mitzunehmen! Helm und GoPro sind einsatzbereit!

Big Love

 

Pompom

Myriam Nicole fällt mit Gehirnerschütterung aus

Die ersten beiden World Cups des Jahres werden ohne eine der besten Fahrerinnen stattfinden: Die Französin Myriam Nicole, mehrfache Weltmeisterin und im letzten Jahr auf Platz 2 in der Gesamtwertung, wird den Saison-Auftakt 2023 verpassen. In einem emotionalen Statement auf Instagram hat die Commencal-Fahrerin verkündet, noch immer an den Folgen einer Gehirnerschütterung zu leiden.

Bei einem Trainingscrash im Februar hatte sich Myriam Nicole eine Gehirnerschütterung zugezogen. Nach einer Pause hatte sie sich auch aufgrund des immer näher rückenden Saison-Beginns dafür entschieden, die Symptome zu ignorieren und ihr Training durchzuziehen. Letztlich musste sie diese Bemühungen dann aber komplett abbrechen, da immer stärkere Übelkeit und Sehstörungen aufgetreten sind. Daraufhin hat Myriam Nicole eine vollständige Trainingspause eingelegt. Stattdessen ist sie nun in engem Austausch mit einem Ärzte-Team in der Schweiz, das sich auf die Behandlung von den Auswirkungen von Gehirnerschütterungen spezialisiert hat.

Making this kind of update is DEFINITELY in the top 3 of things I least like to do, but here we go. Last update about this concussion was after 1 week of feeling no symptoms while riding my bike. It was important for me to give news when I was ’sure‘ I was fine. But… that was before riding downhill again… and this messed it all up.

Symptoms while riding came back pretty strong and as PCS treatment is pretty tricky, lopted for the ‚you have to go through this to feel good‘ option. And yes, I did push on thinking this was the way to go… (I could also feel the pressure of the races coming and not being ready). After a week of training and spending a lot of time doing nothing, finally I ended up having to walk alongside my bike because the vision/ pressure/nausea were just too strong. That was exactly more than one month ago.

Since then the symptoms got stronger, even driving or just doing nothing… I’m now here in Zurich, Switzerland thanks to Red Bull I met the specialist who has done tons of tests & most of all, explained to me how to tests & most of all, explained to me how to deal with the symptoms, how my visual systems dependency exaggerates things, and how downhill is a lot about vision with a barrage of information. That’s why it might have been too much for my brain when I jumped back on the bike.

Myriam Nicole

Schon in der Vergangenheit hatte Myriam Nicole mit den Auswirkungen von Gehirnerschütterungen zu kämpfen und damit innerhalb der Downhill-Szene für kontroverse Diskussionen über Sinn und Unsinn der UCI-Richtlinien über den Umgang mit Kopfverletzungen gesorgt. Nach einem Trainingssturz beim World Cup-Auftakt 2022 in Lourdes ging sie trotz offensichtlicher Symptome im Finale an den Start. Untersucht wurde sie nach dem Sturz allerdings nicht von einem unabhängigen Arzt, sondern vom Team-Arzt, der ihr – entgegen der Richtlinien – empfahl, sich aufzuwärmen und dann spontan zu entscheiden, ob sie das Rennen fährt oder nicht. In den Wochen nach besagtem Rennlauf litt Myriam Nicole dann unter starken Gehirnerschütterungs-Symptomen. Folgendes Bild hatten wir damals in unserer Fotostory – ohne zu wissen, wie gravierend die Auswirkungen letztlich sein würden:

Myriam Nicole hatte kurz vorm Finale einen heftigen Crash. Matsch am Helm und im Gesicht sind normalerweise kein besonders gutes Zeichen
# Myriam Nicole hatte kurz vorm Finale einen heftigen Crash. Matsch am Helm und im Gesicht sind normalerweise kein besonders gutes Zeichen - die Rede war hinterher unter anderem von einer Gehirnerschütterung. Wie sehr sie der Sturz bei ihrem Rennlauf beeinflusst hat, ist schwer zu sagen – dass er sie beeinflusst hat, ist aber klar. Bleibt zu hoffen, dass die UCI hier ihr Protokoll für Kopfverletzungen angewendet hat und der Start für die Commencal-Fahrerin aus medizinischer Sicht unbedenklich war.

Das Vorgehen vor rund einem Jahr brachte dem erfolgreichen Commencal-Team viel Kritik ein, denn es hatte den Anschein, als sei das Rennergebnis beim französischen World Cup wichtiger als die Gesundheit. Auch in diesem Zusammenhang wirkt das Statement, das die Französin nun über ihre erneute Gehirnerschütterung veröffentlicht hat, von außen betrachtet zumindest irritierend. Unabhängig davon wünschen wir Myriam Nicole aber eine gute, schnelle und vor allem vollständige Genesung!


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  1. benutzerbild

    pdkn

    dabei seit 10/2007

    isso , leider, gibt wenige die dann=danach! so stabil sind und von sich aus sagen können: das wars.

    der Rest sind Opfer von Sponsoren UCI @All und vor allem der klickbait Journallie

  2. benutzerbild

    Sethimus

    dabei seit 06/2003

    wenn man schon artikel recyclet könnte man zumindest den anreiser auch updaten…

  3. benutzerbild

    2nd_astronaut

    dabei seit 06/2007

    wenn die Nacht keine Erholung bringt oder die Symptome stärker werden, bedeutet das, dass man zu viel getan hat und man muss man einen Schritt zurücktreten, um sich zu stabilisieren und wieder Fortschritte zu machen. Manchmal ist das „zu viel“ nichts!
    übel -- gute Besserung!
  4. benutzerbild

    dogdaysunrise

    dabei seit 03/2009

    Weiterhin Gute Besserung! Freund von mir hat damit 2 Jahre lang rumgemacht, ist echt uebel. Alles Gute!

  5. benutzerbild

    ufp

    dabei seit 12/2003

    isso , leider, gibt wenige die dann=danach! so stabil sind und von sich aus sagen können: das wars.

    der Rest sind Opfer von Sponsoren UCI @All und vor allem der klickbait Journallie
    Naja, ganz so "schutzlos" sind die Athleten auch nicht:
    Neben dem Fahrer bzw der Fahrerin, gibt es noch das Team, den Physiotherapeuthen, den Technik Trainer etc.
    Dazu Lebensgefährte, Eltern.
    Andere Fahrer und Fahrerinnen.
    Und die Fahrervertreter.

    Dazu noch die Aufklärung in anderen Sportarten wie Fußball (UEFA), American Football oder beim Boxen (weniger Runden, teilweise Kopfschutzpflicht).

    In manchen Sportarten bzw Verbänden werden diese Risikos nicht ernst genommen oder ignoriert. Verständlich. Jedoch bedarf und bedurfte es andere Interessierte (Betroffene, Journalisten, Sportlervertreter, Anwälte etc) um das ganze einzufordern und wissenschaftlich zu belegen.

    Auch das wird bei der UCI&Co noch passieren.


    https://www.quarks.de/gesundheit/deshalb-koennen-einige-sportarten-deinem-gehirn-dauerhaft-schaden/
    Obwohl die Datenlage für Langzeitfolgen von Kopfbällen im Fußball noch nicht eindeutig ist, hat der amerikanische Fußballverband bereits andere Konsequenzen gezogen und Kopfbälle für Kinder unter elf Jahren inzwischen verboten. England, Schottland und Nordirland haben seit 2020 ähnliche Regeln für Kinder eingeführt.

    Der Deutsche Fußballverband (DFB) zeigt noch keine solcher Bestrebungen. Allerdings empfiehlt der Verband bei Kindern bis zehn Jahren, diese langsam an Kopfbälle heranzuführen, zum Beispiel mit Luftballons und rät von Übungen mit harten Bällen ab. Dabei setzt er statt einem Verbot darauf, Kindern frühzeitig die richtige Kopfballtechnik beizubringen.

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