Im Rahmen eines jährlich stattfindenden Outdoorevents namens Festung Aktiv fand ein City-/Burgendownhill in einem neuen Rennformat statt. Es ging nicht darum die schnellste Zeit zu fahren, sondern zwei mal möglichst die gleiche Zeit zu benötigen.
Auf Facebook gab es eine Gruppe die vor dem Rennen nach und nach mit Informationen gefüllt wurde. Letzte Woche hatten wir hier bei uns ebenfalls eine kurze Einführung gepostet. Dennoch wusste ich bis zum Samstag Morgen, nach einer 6 stündigen Autofahrt und einer kurzen Nacht im Auto, nicht was mich erwarten würde. Als ich am Fuß der Festung stand musste ich den Kopf weit in den Nacken legen. Imposant ist die Erscheinung alle mal. 240m über der Elbe mit fast 50m hohen Mauern die zwischen den Sandsteilwänden errichtet wurden bietet die Festung neben dem Event auch eine wirklich interessante Geschichte und ist durchaus einen Abstecher wert wenn man mal in der Nähe ist.
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Im späteren Zielbereich – auf dem Weg zum ursprünglichen Eingangstor der Festung – fand ich Uwe Buchholz und einige der anderen Starter. Startnummern wurden ausgegeben, Flatterbandrollen ausgeladen und kurz der Ablauf besprochen. Irgendwie erinnerte alles an kleine, lokal organisierte Rennen. Ganz ohne den Stress der offiziellen Serien. In familiärer Atmosphäre liefen wir die Strecke ab und machten uns danach für das Training fertig.
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Um 11:00 Uhr verließ dann der erste Starter die Strecke. Nach dem man viel mit anderen Fahrern gesprochen hatte fuhr jeder seine spezielle Taktik. Manche fuhren lieber etwas schneller aber doch noch unter 100% um die Zeit ähnlich wie in einem normalen Rennlauf besser abschätzen zu können. Andere zählten wie oft sie in den flachen Passagen reintraten und ließen im Gefälle einfach rollen.
Aber alle Strategien halfen nichts bei der Schlüsselstelle in einem wirklich engen Treppenhaus. Eine 180 und eine 90 Grad Kurve musste überwunden werden und kaum ein Fahrer konnte sie zwei mal gleich durchfahren. Sollte man nach einem Patzer dann unten zwei mal mehr reintreten oder eher dreimal?
Wie eng es war zeigte sich an Lenkerenden und der Wand selbst.
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Der zweite Lauf um 15:00 Uhr wurde von allen mit Spannung erwartet. War das überhaupt möglich auch nur ansatzweise die gleiche Zeit zu fahren wie im ersten Lauf? Jeder hatte irgendwo doch einen kleinen Fehler eingebaut und niemand konnte es genau abschätzen. Als
Wilfred Van de Haterd als zweiter Starter dann direkt eine Präzision von 0.28 Sekunden hinlegte, glaubte fast jeder an Glück und niemand mehr daran das noch unterbieten zu können. Aber Phillip Wagner konnte es! Zwar nur um knappe 0.03 Sekunden aber auch Worldcups wurden schon mit weniger gewonnen. Was alle überraschte war, dass auch die anderen Fahrer recht nah beieinander lagen.
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Abends sorgte Hans Rey zusammen mit zwei ortsansässigen Trialfahrern für gute Stimmung bei den Festivalbesuchern. Zusätzlich zeigte er auch Fotos von seinen Reisen und den Film zum gleichnamigen Projekt „Wheels 4 Life“
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Nach einem entspannten Abend und Nacht traten am Sonntag fast alle Fahrer noch mal an um ihr Ergebnis vom Vortag zu bestätigen oder zu verbessern. Die Strecke war gegenüber dem Vortag in den Wiesenpassagen abgetrocknet und etwas schneller was sich auch in der ersten Zeitnahme widerspiegelte. Aber es ging ja nicht um die schnellste sondern um die möglichst identische Zeit.
Besonders schwer hatten es da Fahrer die einen dicken Patzer einbauten. Philip Preiß rutschte vom Wallride und war etwas ratlos wie er den zweiten Lauf gestalten sollte. Kurz Pause machen an der gleichen Stelle oder insgesamt etwas langsamer fahren?
Philip machte eine kurze Pause und fuhr damit richtig gut. 0.7 Sekunden Genauigkeit trotz der kleinen Einlage!
Ich hatte mich am zweiten Tag für einen schmäleren Lenker entschieden um im Treppenhaus flüssiger um die 180 Grad Kurve zu kommen. Das funktionierte im ersten Lauf auch wunderbar. Im Zweiten baute ich dann genau dort einen Patzer ein bei dem ich den Fuß vom Pedal nehmen musste. Etwas mehr reintreten dürfte reichen war mein Gedanke. Aber dann war es doch etwas zu viel und ich fuhr trotz des Patzers über zwei Sekunden schneller.
Insgesamt kamen auch am Sonntag nur 5 Fahrer auf eine Präzision von unter einer Sekunde wo am Samstag noch 7 unter dieser Marke lagen.
Das beste Tagesergebnis holte sich Tommy Kiesewetter der auf einen schnellen Lauf gesetzt hatte und damit in beiden Läufen nur 0.3 Sekunden auseinander lag.
Video vom Wochenende von BreezeFilms
NEED TO REPEAT Downhill Contest Festung Königstein von BreezeFilms auf MTB-News.de
In der Gesamtwertung war wiederum alles offen denn viele die am Samstag mit ihren Zeiten nah beieinander lagen hatten am Sonntag irgendwo einen Fahrfehler und somit eine schlechtere Präzision. Philip Preiß legte die höchste Durchgängigkeit an den Tag von 0.68 am Samstag und 0.7 am Sonntag trotz seines Crashs am Wallride. Damit holte er sich den Sieg beim ersten Need to Repeat Format von dem es auf jeden Fall eine Wiederholung geben darf!
Weitere Impressionen von Andreas Lamm
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Fotos von Andreas Lamm, Erik Hölper und Jens Staudt
Weitere Bilder findet ihr auch noch bei Trailinvasion.
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