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Fabian Waldenmaier weiterhin MTB-Koordinator, Arbeitsgruppe Gravity gegründet

Eine vermeintliche Randnotiz sorgte gegen Ende des letzten Jahres für viel Wirbel in der gesamten deutschen Fahrradszene: Ab 2016 müssen sämtliche Teams in vom BDR und den zuständigen Landesverbänden genehmigten Trikots bei Rennen an den Start gehen. In sozialen Netzwerken entlud sich schnell ein Sturm der Entrüstung, der MTB-Koordinator Fabian Waldenmaier legte sein Amt nieder. Nun kommt Bewegung in die Sache.

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Ein kurzer Rückblick: Bereits im April 2015 gab der Bund Deutscher Radfahrer bekannt, dass fortan bei Veranstaltungen des BDR oder den Landesverbänden nur genehmigte Trikots getragen werden dürfen. Zusätzlich müssten sich Teams nun als „Nationale MTB-Teams“ registrieren. Kostenpunkt: 250 Euro für die Registrierung als Team, dazu eine jährliche Lizenz für den sportlichen Leiter des Teams in Höhe von 115 Euro. Speziell im Downhill-Bereich war ein Mehrwert für die Fahrer nicht zu erkennen, es folgten zahlreiche kritische Gegenstimmen in sozialen Netzwerken und der MTB-Koordinator Fabian Waldenmaier legte sein Amt nieder. Zwar konnte er die mehr als umstrittene Regelung zumindest bis zum 01.01.2016 aufschieben, sah aber keine Grundlage für eine weitere konstruktive Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Radfahrer. Trotz eines eindringlichen Aufrufs für mehr Engagement seitens der Fahrer und Beteiligten war der Posten des MTB-Koordinators seither schlichtweg unbesetzt – ein für die Zukunft des deutschen Mountainbike-Sports gefährliches Vakuum entstand.

# Fabian Waldenmaier

Dies hat sich nun geändert. Fabian Waldenmaier und der BDR konnten sich auf eine gemeinsame Zusammenarbeit verständigen. Zusätzlich wird eine Arbeitsgemeinschaft Gravity ins Leben gerufen. Diese soll als freie Fachkommission mit dem BDR kommunizieren und als Sprachrohr der Szene fungieren. Die Weichen für eine konstruktive MTB-Arbeit im Bund Deutscher Radfahrer scheinen gestellt zu sein. Auch wenn einige Fragen noch ungeklärt sind begrüßen wir diese positive Entwicklung. Folgender Text über die aktuelle Situation erreichte uns heute von Uwe Buchholz:

„Der MTB-Sport im BDR ist gerade dabei eine Krise zu meistern. Gezaubert werden konnte nicht. Aber: Es wurde geredet, es wurden Argumente ausgetauscht, es wurden gemeinsame Ziele benannt und die verfügbaren Kräfte sortiert. Ein Konsens wurde gesucht und gefunden. Jetzt soll es vorangehen, mit neuen Ideen, Strukturen und hoffentlich zusätzlichen Kräften, vor allem personell. So kann man das zusammenfassen, was auf der realen Sachebene außerhalb der rege diskutierenden Onlinewelt in den letzten Tagen erreicht wurde. Der Prozess ist noch nicht ganz abgeschlossen, aber die Richtung steht und wichtige Personalfragen sind klar. Wichtigste Neuigkeit ist dabei eine Arbeitsgemeinschaft Gravity, quasi eine freie Fachkommission, die mit dem BDR kommunizieren soll.

Rund um den Jahreswechsel gab es im deutschen Mountainbikesport und ganz besonders in der Gravityecke einige Wogen, vor allem wegen der Trikotregelung. Auch im Cross Country-Lager gab es erhebliche Kritik an der handwerklichen Ausgestaltung dieser Regel.

Doch wie beim Meer, so ist das manchmal auch mit solchen Phänomenen. Oberflächliche Bewegung schlägt etwas schnell hohe Wellen, aber die Strömung im Meer ist das, was Sandbänke formt oder Küsten anknabbert. Die Strömung hat mit den Wellen nicht immer zu tun und sie kann tätig sein, auch wenn die Wogen sich wieder geglättet haben. Ohne dass man viel davon sehen oder hören konnte, haben sich im neuen Jahr also Leute zusammengesetzt. Eine Schlüsselrolle dabei kam Fabian Waldenmaier zu. Er hatte schließlich die Diskussion angestoßen und geäußert, dass es mit ihm als MTB-Koordinator nicht weiter geht. Die Frage nach Alternativen stand lange im Raum.

Der BDR kommentierte offiziell gar nicht, denn ohne Personalie, wie es weitergeht und ohne klärendes Gespräch mit Fabian Waldenmaier wäre das schnell zu einer inhaltslosen Erklärung geworden. Unklar blieb zudem, ob der Rücktritt einseitig erklärt werden kann.

Wichtig sind aber Antworten auf die Frage: Wie geht es weiter? Über Weihnachten und Neujahr war mit schnellen Antworten nicht zu rechnen. Aber es wurden sich dennoch viele bewusst, was man bisher hatte und was man künftig will. Man hatte mit Fabian Waldenmaier einen Mann, der präsent und ansprechbar war für alle Seiten und der für den Sport brennt. Allein jemand zu finden, der im Ehrenamt ähnlich viel Zeit investieren kann und will erwies sich als eine Herkulesaufgabe. Auf der freiwilligen Bewerberliste standen unseres Wissens genau null Namen. Dabei hat die Szene durchaus Experten und langjährige Insider zu bieten. Es reifte eine andere Idee, um dieses Wissen im Interesse des Sports besser wirksam werden zu lassen.

Jetzt hat das Gespräch zwischen Fabian Waldenmaier und einem Kreis der BDR-Führung stattgefunden. Die Ergebnisse sind für den Sport positiv zu bewerten. Waldenmaier und der BDR einigten sich, er setzt sein Amt fort, dem Anfang April tagenden Hauptausschuss wird fachlich begründet empfohlen, die Trikotregelung abzuschaffen und für die weitere Gestaltung, gerade im Gravitybereich, wird die interne Kommunikation durch die Arbeitsgemeinschaft Gravity angekurbelt. Hier sollen alle weiteren wichtigen Punkte zur Sprache kommen, beispielsweise Vorabsprachen zum Reglements-Entwicklungsbedarf und den einzuschlagenden Richtungen. Damit kann das Amt des Koordinators in neuer Qualität, mit fachlichen Anregungen, mehreren Sichtweisen und mit viel gewonnener Erfahrung ausgeführt werden. Mehr dazu in Kürze.“

Info: Fabian Waldenmaier / Uwe Buchholz
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