Wer zu Schulzeiten im Chemieunterricht nicht immer nur damit beschäftigt war, der hübschen Blondine in der Nachbarreihe Komplimente zu machen, der dürfte wohl wissen, was das lateinische Wort Aurum bedeutet: Gold – das Edelmetall, aus dem Medaillen für Sieger gemacht werden. Wir wollen uns jedoch nicht mit der Bedeutung von Aurum im Periodensystem beschäftigen, sondern mit dem gleichnamigen DH-Boliden der kanadischen Kultfirma Norco. Unser Fahrbericht soll zeigen, ob Norco bei der Namensgebung ihres neuesten DH-Bikes nicht etwas zu optimistisch war. In einem umfangreichen Langzeittest fühlten wir dem Einsteigermodell Aurum 2 auf den Zahn. Ob der kanadische Goldesel seinem Namen gerecht wird, erfahrt ihr hier.

Norco – die größte kanadische MTB-Firma wurde außerhalb des nordamerikanischen Kontinents lange Zeit nur mit ihren Freeride-Bikes sowie dem Firmen-Ursprung in der Wiege des Freeride-Sports British Columbia in Verbindung gebracht. Vor knapp drei Jahren fasste man die Entscheidung dies ändern zu müssen und machte sich auf, neue Wege zu beschreiten. Ein Teil dieses Weges war die Gründung des Dirt Norco World Cup Teams, welches aktiv in die Entwicklung eines neuen DH-Bikes eingebunden wurde. Das oberste Ziel war es, ein kompromissloses Race-Bike auf die Beine zu stellen. Ende 2010 sah man die Team-Fahrer Ben Reid und Dan Stanbridge erstmals auf einem Prototypen dieses neuen Bikes. Es dauerte nicht lang und Norco präsentierte voller Stolz das serienreife Schmuckstück, welches man auf den Namen Aurum taufte.


Fahrbericht: Norco Aurum 2 – 2012

Aus der Box

Mit einem schönen Hydroform-Rahmen und einem schlichten Design präsentiert sich das Norco Aurum 2. Geschwungene Rohre lassen das Bike nahezu stromlinienförmig erscheinen und unterstreichen den angepeilten Einsatzzweck des Aurum – Downhill Racing. Im Vergleich zu älteren Norco DH-Modellen scheinen sich die Entwickler in Sachen Hydroforming jedoch stark zurück gehalten zu haben. Das steht dem Bike gut und lässt es deutlich moderner wirken als noch das Vorgängermodell „DH Team“. In Kombination mit den ebenfalls schlicht wirkenden Anbauteilen macht das Norco den Eindruck eines echten Leichtgewichts. Die Waage zeigt jedoch, dass dem nicht ganz so ist. Mit 17,9 kg ist das Norco zwar nicht übergewichtig, aber das eine oder andere Gramm hätte man sich dennoch sparen können. Vor allem die günstigen FSA GAP Kurbeln sowie die Laufräder schlagen sich auf das Gewicht nieder. In Anbetracht dessen, dass wir uns für unseren Test das Einsteigermodell zu einem Preis von 2.899 Euro aussuchten, können wir das Gewicht jedoch guten Gewissens für angemessen und akzeptabel erklären.

In Sachen Design wird das Aurum seinem Namen untreu, der Rahmen kommt in einem unscheinbaren Silber mit roten Decals und Anbauteilen in schwarz und weiß. Auch wenn des Aurum 2 dadurch deutlich harmloser und unauffälliger wirkt als sein knallgelber Bruder, so haben wir das Gefühl, dass diese zeitlose Farb-Kombi deutlich länger ihren Reiz behalten dürfte. Geschaltet wird am Aurum 2 mit einer SRAM X.7-Gruppe, welche solide und zuverlässig ihren Dienst verrichtet. Bei einem minimalen Mehrgewicht gegenüber der X.9 ist das X.7-Schaltwerk durchaus vertretbar einem Bike dieser Klasse. Für die Verzögerung ist eine Avid Elixir 5 Bremse mit 200 mm großen Bremsscheiben verantwortlich. Die Bremse packt gut und besticht durch ihr geringes Gewicht.

Wie bei den meisten Bikes dieser Preisklasse sorgt an der Front eine RockShox Boxxer RC für die nötige Stoßabsorbierung. Wie schon vorangegangene Tests zeigten, steht die Boxxer RC dem teuren R2C2 Modell in kaum etwas nach. Auffällig ist der günstige X-Fusion Dämpfer am Aurum 2. Der Vektor RC verfügt aber dennoch über eine extern einstellbare Zugstufe und Low-Speed-Compression. Die Praxis wird zeigen, ob der günstige Dämpfer den harten Bedingungen des DH-Sports gewachsen ist. Alles in allem braucht sich das Aurum 2 mit seinen Anbauteilen bei einem Preis von 2.899 Euro nicht zu verstecken.


auf Goldkurs – Norco Aurum

In der Praxis #1 – Testbedingungen

Ein solch vielversprechendes Bike wie das Aurum darf nicht auf zweitklassigen Möchtegern-DH-Strecken testgefahren werden. Bei einem Bike dessen Blickrichtung der DH World Cup ist bedarf es Strecken, die sowohl Fahrer als auch Material in jeder Hinsicht herausfordern. Aus diesem Grund waren wir mit dem Norco Aurum 2 auf den berüchtigten DH-Strecken in Schladming, Val di Sole, Innsbruck und Bad Wildbad. Seine Allround-Fähigkeiten musste das Aurum 2 bei der Freeride-Rallye Trailfox im schweizerischen Flims unter Beweis stellen. Da es wohl zu lang dauern würde das Fahrverhalten des Bikes auf all diesen Strecken niederzuschreiben, fassen wir die wichtigsten Abschnitte jeder der genannten Strecken zu einer fiktiven Super-DH-Strecke zusammen. Haltet euch fest und lasst euch vom Speed des Aurum 2 mitreißen!


Maxi mit dem Aurum 2 beim Trailfox – by Hansueli Spitznagel

In der Praxis # 2 – Auf dem Track

Nun geht es mit dem Aurum 2 ans Eingemachte. Auf dem Parkplatz vor der Gondel wird ein letztes Mal das Set Up angepasst. Mich erwartet eine abwechslungsreiche Strecke mit High Speed-Passagen, schnellen Anliegern, engen technischen Steilstücken, ruppigen Steinfeldern und ausgefahrenen Wurzelfeldern durchsetzt mit losem Waldboden. Hier muss das Set Up einfach passen. Schnell wird die Druckstufe weit geschlossen und die Zugstufe nach dem Motto, so schnell wie möglich so langsam wie nötig, geöffnet. Die Gabel ziehe ich auf ein Maß 220 mm [Oberkante Casting zu Unterkante Gabelbrücke] heraus, wodurch sich der Lenkwinkel auf ein Maß von 62,7° schiebt, genau richtig um es richtig laufen zu lassen. Damit am Vorderrad auch trotz des kurzen Hinterbaus und des flachen Lenkwinkels genügend Druck ansteht, entnehme ich alle Spacer unter der Gabelbrücke und setzte sie als Türmchen obenauf. Dank des 5°-Rise-Vorbau und einem Lenker mit 25 mm Rise ist die Front immer noch hoch genug.

Mit dem richtigen Set Up am Bike steige ich erwartungsvoll in die Gondel, welche mich hoch hinaufbringt. Oben angekommen schnellt das Adrenalin beim Anblick der vor mir liegenden Strecke in die Höhe – ab geht es in Falllinie Richtung Tal. Nach den ersten Metern über eine offene und steile Bergwiese erreicht man bereits angsteinflößende Geschwindigkeiten. Das Aurum läuft jedoch kompromisslos gradeaus. Daran können auch diverse Bodenwellen und Bremswellen nichts ändern. Die hängenden Kurven am Ende der Graden verlangen nach einem guten Timing und einem ruhigen Fahrwerk beim Anbremsen. Beim ersten Griff an die Bremse wird mir schnell klar, dass der Viergelenkhinterbau von Bremseinflüssen weitestgehend unbeeinflusst bleibt. Auch der Breaking-Squat [die Richtung in die sich der Hinterbau beim Anbremsen bewegt] ist nahezu neutral. Das Ergebnis macht sich schnell bemerkbar, das Aurum bleibt trotz Bremsmanöver auf ruppigen Bremswellen weitestgehend am Boden haften und lässt sich sicher in die Kurve manövrieren. So geht es einige Kurven lang dahin, bis die Strecke das erste Mal in den Wald eintaucht.


schnell, schneller, Norco Aurum

Durch einen großen Anlieger schieße ich von der Wiese in den Wald. Die geschwindigkeitsbedingte Kompression im Anlieger lässt das Bike unbeeindruckt. Es ist dem progressiven Hinterbau zu verdanken, dass am Heck genügend Druck aufgebaut wird, welcher durch die Hebelwirkung auch am Vorderrad schnell zum Tragen kommt. Wie auf Schienen geht es in den Wald und auf die ersten Wurzelpassagen. Feinfühlig aber mit einer gesunden Portion Gegendruck nimmt sich der Hinterbau den schnellen Schlägen an. Da das Heck des Norco recht steif geraten ist, kann es schon einmal vorkommen, dass größere Seitenschläge das Heck um einige Zentimeter versetzten. Durch die lange Front und den flachen Lenkwinkel wird das Bike jedoch umgehend wieder in die richtige Richtung gezogen.

Das relativ straffe Fahrwerk und der kurze Hinterbau erlauben einen sehr aktiven Fahrstil. Kinderleicht lässt sich das Bike aufs Hinterrad ziehen, um das Vorderrad über Wellen und Wurzeln zu heben. Auch abspringen lässt sich das Aurum bestens. Jede Bodenwelle kann genutzt werden, um vorausliegende Hindernisse einfach und sicher zu überspringen. Nach einigen Metern im Wald folgt das erste Steinfeld. Wie schon auf den Wurzeln macht sich hier das steife Heck bemerkbar. Während der Hinterbau anstandslos über alle Hindernisse hinwegbügelt, fängt das Heck durch dicke Seitenschläge leicht zu schwänzeln an. Doch auch hier sorgt die Front für den nötigen Gradauslauf.

Der progressive Hinterbau sorgt dafür, dass der Dämpfer auch bei den dicksten Schlägen nicht gleich an seine Grenzen gebracht wird. Erst ein großes Gap mit einer Höhe von sechs Metern und einer relativ flachen Landung bringt den Dämpfer erstmals an den Endanschlag. Der beim Landen auftretende Schlag wird an der Front zu großen Teilen an den Fahrer weiter gegeben, da die Gabel aufgrund des flachen Lenkwinkels und der hecklastigen Landung kaum noch einfedern kann. Hier empfiehlt es sich eben, nicht auf Sicherheit zu gehen und in guter alter Race-Manier schön über das Vorderrad zu landen.


Mit dem Norco Aurum 2 durch den Sonnenuntergang

Dem Drop folgen einige enge Switchtbacks, was eine beherzte Vollbremsung zur Folge hat. Dank des aktiven Fahrwerks behält das Bike auch beim Anbremsen besten Kontakt zum Boden, wodurch der Reifen die Verzögerung schnell und effizient umsetzen kann. Bremse auf und hinein in die Switchbacks. Hier macht sich der Radstand des DH-Boliden bemerkbar. Wer die engen Kehren schnell bewältigen will, muss das Bike über das Hinterrad steuern, dank es kurzen Hinterbaus ist das kein allzu großes Problem. Bei voller Gewichtsverlagerung nach hinten bekommt das Vorderrad jedoch ein bisschen wenig Druck ab und neigt dazu, sich selbstständig zu machen. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase finde ich jedoch die richtige Haltung über dem Bike und kann an beiden Rädern ausreichend Druck aufbauen.

Die Switchbacks gehen über in ein kurzes Tretstück. Die Vorzüge des steifen Hinterbaus und des Viergelenksystems spielen zusammen und lassen mich das Bike bei vollaktivem Fahrwerk schnell und effizient beschleunigen. Im festen Wiegetritt geht es hinweg über die Tretpassage, geradewegs auf einen Step Down zu. Spielerisch und ohne große Überraschungen lässt sich die Sprungphase einleiten. Auch in der Luft liegt das Bike wie ein Brett und vermittelt höchste Sicherheit. Da mir Sicherheit zu langweilig ist, versuche ich an einem darauf folgenden Step Up einen mächtigen Whip in die Luft zu zaubern. Leider gestaltet sich das beim ersten Versuch schwerer als gedacht. Das lange Bike lässt sich nur widerwillig aus der Flugbahn bringen. Mit ein bisschen Nachdruck und einem aktiveren Absprung gelingt es mir schlussendlich doch noch, quer durch die Luft zu fliegen. Auch die Landung geht recht sanft vonstatten – es bedarf schon mächtig großen Sprüngen, um das Fahrwerk des Aurum an seine Grenzen zu bringen.

Die letzten Meter der Strecke gehen mehr oder weniger flach dahin, jedoch durchsetzt mit vielen natürlichen Wellen. Das Aurum lässt sich auch ohne Pedalieren bestens im Gelände beschleunigen. Wie ein Pumptrack-Bike lässt sich die Renn-Maschine durch den Wald pushen. Das kommt einem gerade dann zugute, wenn man aufgrund des tiefen Tretlagers beim Pedalieren auf dem Untergrund aufsetzt. Nach einer spaßigen Push-Orgie durch das letzte Waldstück spuckt mich der Trail auf dem Parkplatz wieder aus. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht geht es ohne Umweg gradewegs zurück zur Gondel um die nächste Fahrt mit etwas mehr Speed in Angriff zu nehmen, denn die Grenzen des Bikes sind noch lange nicht erreicht.


Kai Christian lässt es mit dem Aurum fliegen – by Hansueli Spitznagel

Die Vorzüge

Den größten Pluspunkt bekommt das Aurum für seine ausgewogene, jedoch voll auf Race optimierte Geometrie. Das Norco stellt wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis, dass ein Bike mit einer guten Geometrie und einer ausgefeilten Kinematik auch mit günstigen Komponenten absolut wettkampffähig ist. Insbesondere der Kinematik des Hinterbaus ist es wohl zu verdanken, dass der günstige X-Fusion Dämpfer eine solch gute Performance abliefert, wie es am Aurum 2 der Fall ist. Auch die restlichen Komponenten können überzeugen und machen das Bike besonders interessant für DH-Racer mit kleinem Geldbeutel.

Neben den hervorragenden Fahreigenschaften, dem guten Fahrwerk und den sinnvollen Anbauteilen sind es vor allem die kleinen Details, die das Aurum so besonders machen. So schützen die beiden Gabelanschläge das Oberrohr sicher vor Dellen durch die Doppelbrückengabel und die integrierte Sattelklemmung lässt das Sattelrohr sehr aufgeräumt wirken. Ein weiteres sinnvolles Feature ist die kleine Schraube neben dem Innenlager. Sie dient als Ersatzschraube für das Schaltauge. Bei Norco soll nämlich nicht das Schaltauge als solches nachgeben, sondern die Schraube mit dem es befestigt ist.

Die Nachteile

Leider ist aber auch am Aurum nicht alles Gold, was glänzt. Zu bedauern ist, dass Norco am Dämpfer auf zweiteilige Bushings setzt – und das auch noch bei einem recht breiten Einbaumaß an der Wippe. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten. Ausgeschlagene Buchsen und ein verbogener Dämpferbolzen. Es wäre wünschenswert wenn Norco hier im kommenden Jahr ein paar Euro investiert und auf ein dreiteiliges Bushing-Set umrüstet. Bei den Anbauteilen war lediglich die unzureichende Standfestigkeit der Elixir 5 Bremsen bei langen Abfahrten zu bemängeln. Im Großen und Ganzen handelt es sich beim Aurum 2 jedoch um Kritisieren auf hohem Niveau.


Maxi auf dem Sunset Trail beim Trailfox – by Hansueli Spitznagel

Fazit

Das Norco Aurum 2 wird seinem Namen gerecht. Für einen Preis von 2.899 Euro erhält der Käufer ein Bike, das weder Bike Park-Besuche noch Renneinsätze scheuen muss. Vor allem Racer mit beschränktem Budget sollten sich das Aurum 2 einmal genauer ansehen. Besonders die nahezu perfekte Geometrie und der hervorragende Hinterbau machen das Bike trotz seiner günstigen Ausstattung zu einem interessanten Race-Bike, dass den Vergleich mit teureren Modellen nicht scheuen muss. Wer auf kurz oder lang im Renn-Sport ambitionierter unterwegs sein möchte, der kann das Aurum 2 mit kleinen Änderungen an der Ausstattung zu einem echten World Cup-Bike machen. Aurum – der Name ist Programm!

 Pro:

  • sehr gutes Fahrwerk
  • erstklassige Geometrie
  • solide Anbauteile
  • fairer Preis
  • schöne und sinnvolle Details
  • tolle Fahreigenschaften [Wohlfühlgeometrie]
  • super Race-Bike
  • durchdachtes Gesamtpaket

 Contra:

  • schlechte Reifen [Kenda Nevegal]
  • Bremsen dürften standfester sein
  • Qualität der Rahmen-Beschichtung könnte besser sein
  • billiger Steuersatz [offenes Lager – keine Industrielager]
  • tiefe Lenkzentrale [muss man mögen]
  • Dämpferbuchsen schlagen schnell aus

————————————————————————–

Technische Daten & Geometrie

  • Gravity-Tune: die Kettenstrebenlänge wächst mit der Rahmengröße
  • flacher 63.5° Lenkwinkel [Herstellerangabe] / 63° Lenkwinkel effektiv [nachgemessen]
  • sehr kurzes Steuerrohr – 110 mm/ optimale Anpassung der „Cockpit“-Höhe
  • Testbike-Größe: Large

Die wichtigsten Geo-Daten:

  • Lenkwinkel: 63° [nachgemessen]
  • Sitzwinkel: 71,0° [effektiv bei Größe „L“ – nachgemessen]
  • Hinterbaulänge: 432 mm [bei Größe „L“ – nachgemessen]
  • Radstand: 1211 mm [bei Größe „L“ – nachgemessen]
  • Reach: 435 mm [bei Größe „L“]
  • Innenlagerhöhe: 354 mm


Gravity-Tune: der Hinterbau wächst mit der Rahmengröße

Highlights & Eckdaten

  • neuer DH-Rahmen für 2012 – basierend auf den Erfahrungen des DIRT-Norco Teams
  • Viergelenk-Hinterbau mit progressiver Federkennlinie
  • Syntace X-12 157×12 mm Achse
  • tiefliegender Schwerpunkt
  • reduzierte ungefederte Masse am Hinterbau durch hohlprofilförmige Ausfallenden
  • 83-mm-Innenlagergehäuse mit ISCG 05-Aufnahme
  • integrierte Sattelklemme
  • integrierte “Fork Bumper” (Gabelanschlag)
  • tapered Steuerrohr
  • 200 Federweg
  • Preis: 2.899 Euro
  • Gewicht: 17,9 kg [Größe „L“ – nachgemessen]


Norco Aurum 2 – hydroforming wohin das Auge blickt

Aufbau des Bikes

  • Rahmen: Norco Aurum 2 2012 – Größe „L“
  • Dämpfer: X-Fusion Vector RC – 241 mm Länge – 400er Feder
  • Gabel: Rock Shox Boxxer RC
  • Kurbeln & Innenlager: FSA GAP Mega Exo DH / 36er Kettenblatt / 83 mm Innenlager / 165 mm Kurbellänge
  • Schaltung: SRAM X.7 short cage / 9-fach
  • Kassette: SRAM PG 950
  • Kette: KMC Z-99
  • Bremsen: Avid Elixir 5 / 200 mm Scheiben
  • Laufräder: Novatec Naben & Sun Ringle Inferno 29 Felgen
  • Reifen: Kenda Nevegal 2.6
  • Vorbau: Black Spire Direct Mount / Zero Off-Set / 50 mm lang
  • Lenker: Norco DH 6061 / 750 mm breit
  • Kettenführung: E-13 LS 1


formschön geschwungen – Norco Aurum

————————————————————————–

Testfahrerprofil

Testfahrer 1 – Maxi Dickerhoff:

  • Größe: 181 cm
  • Gewicht [inkl. Riding-Gear]: ca. 80 kg
  • Disziplin: DH & Enduro
  • Fahrstil: hard and fast
  • Bevorzugt bei DH-Bikes… …lange Hauptrahmen, kurze Hinterbauten, schnelle und straffe Fahrwerke, tiefe Tretlager und flache Lenkwinkel
  • Größe beim Aurum 2: Large
  • Federhärte: Dämpfer – 400 / Gabel – hart [Boxxer – blau]
  • Set Up Dämpfer: mittelviel Zugstufe [ca. 2 Klicks geschlossen von Mitte] / mittelviel Druckstufe [ca. 2 klicks geschlossen von Mitte]
  • Set Up Gabel: wenig Zugstufe [ca. 4-5 Klicks von Offen] / sehr viel Druckstufe [ca. 3 Klicks von Zu]
  • Statement zum Norco Aurum 2: Gold gewinnt man mit dem Aurum!

Testfahrer 2 – Kai Christian:

  • Größe: 172 cm
  • Gewicht [inkl. Riding-Gear]: ca. 65 kg
  • Disziplin: 4X, Enduro & Downhill
  • Fahrstil: flink und geschmeidig wie eine Gazelle
  • Bevorzugt bei DH-Bikes… …ein schluckfreudiges und aktives Fahrwerk, eine angenehme Geometrie und gute Allround-Eigenschaften
  • Größe beim Aurum 2: Medium
  • Federhärte: Dämpfer – 300 / Gabel – weich [Boxxer – gelb]
  • Set Up Dämpfer: wenig Zustufe [ca. mittlere Position], wenig bis mittelviel Druckstufe [2 Klicks geöffnet von Mitte]
  • Set Up Gabel: wenig Zustufe [ca. 4 Klicks geöffnet von Mitte], wenig bis mittelviel Druckstufe [ca. 3-4 Klicks von Offen]
  • Statement zum Norco Aurum 2: Das Aurum ist einfach MEGA! Draufsetzen und losballern.

————————————————————————–

Tipps und Erfahrungswerte

Beim Norco Aurum gibt es einige Dinge zu beachten. Wer sich an solches Bike zulegt und Wert darauf legt, dass das Rad in einem guten Zustand bleibt, der sollte das Unterrohr des Aurum gleich zu Anfang großflächig mit einer soliden Karosseriefolie abkleben. Durch die Folie bleibt das Unterrohr vor einem nachhaltigen Peeling durch Steinschlag geschützt. Selbstverständlich ist es an allen Scheuerstellen der Kabelführung zu empfehlen, diese mit Schutzfolie abzukleben.

Ebenso ist ein kleines Tuning an der Zugverlegung zu empfehlen. An der Zugführung über die Wippe bleiben sowohl das Schalt- als auch das Bremskabel des Öfteren stecken. Richtig wäre es aber, wenn beide Kabel durch den Kabelbinder, welcher die beiden Kabel an der Wippe hält, frei durchgleiten könnten. Dabei scheuert sie jedoch unübersehbare Spuren in die Oberfläche. Mit einem einfachen Trick lässt man beiden Kabeln stets genug Spiel und hält sie von der Oberfläche der Wippe fern: Zieht einfach einen Kabelbinder durch die an der Wippe dafür vorgesehenen Bohrungen und stülpt über beide Enden des Kabelbinders eine Rändelmutter [z.B. von einem Autoventil]. Nun legt ihr das Kabel auf die Rändelmutter zwischen die beiden Kabelbinderenden und schließt den Kabelbinder. Zieht den Kabelbinder zu einer Lasche, sodass das Kabel gut geführt ist, aber noch genug Spiel hat um reibungsfrei zu gleiten.

Die Montage des Hinterrades ist an einigen Aurum Modellen ein bisschen umständlich. Das liegt an einer durch das angeschraubte Schaltauge entstehenden Kante am Ausfallende auf der Antriebsseite. An dieser Kante bleibt die Nabe beim Ein- und Ausbau des Hinterrades gerne einmal hängen. Wer das vermeiden möchte, sollte das Schaltauge demontieren und ihm an der oberen Kante der Innenseite eine großzügige Fase verpassen. In unserem Fall ließ sich das Problem somit im Handumdrehen beheben.

Bei der Wahl der Dämpferfeder ist zu beachten, dass der Hinterbau mit steigenden Rahmengrößen wächst. Somit erhöht sich das Hebelverhältnis bei einem „L“-Rahmen deutlich gegenüber einem „M“-Rahmen. Sofern beispielsweise einer eurer Kumpels auf einem kleineren Modell unterwegs ist und ihr dessen Federhärte als angenehm empfindet und euch diese selbst zulegen wollt, solltet ihr bedenken, dass beim nächstgrößeren Rahmen ein anderer Hebel wirkt, durch welchen die gleiche Federhärte weicher erscheint. Wir stellten fest, dass eine 350er Feder in einem „M“-Rahmen nur minimal weicher ist als eine 400er Feder in einem „L“-Rahmen.

Die Ausstattung des Norco Aurum 2 ist im Großen und Ganzen sehr gelungen. Wer jedoch aktiv an DH-Rennen teilnehmen möchte oder im Bikepark stets durchfährt, der sollte sich auf kurz oder lang andere Bremsen montieren. Die Avid Elixir 5 sind gut, solide und zudem schön leicht. In Sachen Standfestigkeit können sie jedoch nicht überzeugen. Wer also auch bei längeren oder steileren Abfahrten auf seien Bremse vertrauen möchte, dem sei das Umrüsten auf kraftvollere Stopper sehr ans Herz zu legen.

Zu guter Letzt noch ein Tipp zum Thema Dämpferbuchsen. Wer nicht möchte dass seine Dämpferbolzen, allen voran der Obere, auf kurz oder lang verbiegen und die Buchsen ausschlagen, der sollte gleich zu Anfang die knapp 30 Euro investieren und die 2-teiligen Dämpferbuchsen gegen haltbarere 3-teilige austauschen. Damit erspart man sich auf lange Sicht eine ganze Menge Ärger.

Norco Aurum 2 - Hinterbau formschön geschwungen - Norco Aurum Gravity-Tune: der Hinterbau wächst mit der Rahmengröße Norco Aurum 2 - hydroforming wohin das Auge blickt schöne Details: Gummianschlag für Doppelbrückengabeln
Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

————————————————————————–

Norco Team-Fahrer Flo „Flowinger“ Gottschlich machte sich zu Anfang des Jahres, als das neue Aurum 2 bei ihm eintrudelte, auf den Weg nach Bozen, um auf der rauen Strecke am Kohlern seinem neuen Bike die Sporen zu geben. Festgehalten wurde Flowingers action-geladener „Test-Ride“ von Jan Zander alias „soul_ride„. Viel Vergnügen mit diesem mitreißenden Video!


Norco Aurum 2012 – The Flowinger von soul_ride auf MTB-News.de

Mit dem Norco Aurum 2 durch den Sonnenuntergang schnell, schneller, Norco Aurum Norco Aurum 2 - Hinterbau formschön geschwungen - Norco Aurum Gravity-Tune: der Hinterbau wächst mit der Rahmengröße Norco Aurum 2 - hydroforming wohin das Auge blickt schöne Details: Gummianschlag für Doppelbrückengabeln Fahrbericht: Norco Aurum 2 - 2012 auf Goldkurs - Norco Aurum Maxi mit dem Aurum 2 beim Trailfox - by Hansueli Spitznagel Maxi auf dem Sunset Trail beim Trailfox - by Hansueli Spitznagel Kai Christian lässt es mit dem Aurum fliegen - by Hansueli Spitznagel
Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

————————————————————————–

Quelle: Text – Maxi Dickerhoff / Bilder [Stills] – Manuel Sulzer / Bilder [Action] – Lars Scharl & Hansueli Spitznagel

Video: Kamera & Edit: Jan Zander [soul_ride] / Fahrer: Flo „Flowinger“ Gottschlich

Infos: norco-bikes.de

  1. benutzerbild

    q_FTS_p

    dabei seit 02/2011

    Ergibt einen tieferen Schwerpunkt smilie

  2. benutzerbild

    TuN3M@N

    dabei seit 05/2006

    Cooles Fazit... smilie

    Also man kann nur "Top Parts" länger als ein Jahr fahren!?! smilie

  3. benutzerbild

    Wolfplayer

    dabei seit 01/2010

    naja solche Fazit's ueber die Ausstattung ignoriere ich meistens smilie

  4. benutzerbild

    ElCapitano

    dabei seit 08/2012

    Servus Leut,
    kann mir jemand sagen ob sich die Rahmen Aurum 1,2,3 und Le in irgendeiner weise unterscheiden?

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!