Große Umstrukturierung bei Norco Enduro-Prototyp mit High-Pivot-Viergelenker gesichtet

Norco hat bekanntgegeben, der Marke zum ersten Mal in ihrem 57-jährigen Bestehen ein komplettes Re-Branding zu geben. Davon betroffen sind Logos, Farben, aber auch die Außendarstellung. Doch auch technisch scheint sich einiges zu ändern: Nachdem wir Ende 2020 bereits einen fertig wirkenden DH-Prototyp beobachten konnten, sind nun Aufnahmen eines sehr roh wirkenden Enduro-Bikes mit hohem Drehpunkt und umgedrehtem FSR-Hinterbau aufgetaucht.

Zur Feier des Re-Brandings hat Norco ein Video hochgeladen, das die neue Außendarstellung einleiten soll. Spannend daran sind aus technischer Sicht allerdings vor allem die Aufnahmen eines Alu-Prototyps, der uns sehr stark an das unbekannte Carbon-Bike erinnert, mit dem das Norco Factory-Team bei der Weltmeisterschaft in Leogang 2020 aufgetaucht ist. Diesmal handelt es sich jedoch eindeutig um ein Enduro-Bike. Das Rad im Video wirkt noch sehr unfertig und roh, gewährt jedoch spannende Einblicke in das Entwicklungsgeschehen bei Norco.

# Im neuen Norco-Video zum Re-Branding wird dieser auffällige Enduro-Prototyp gezeigt - Das Rad ist stark einstellbar, komplett verkabelt und verfügt über einen extrem spannenden Viergelenker-Hinterbau mit hohem Drehpunkt und Horstlink in der Sattelstrebe.

# Das Rad erinnert extrem stark an den Carbon-Downhiller, mit dem das Factory-Team zur WM angereist ist - dieser verfügte ungewöhnlicherweise über Schrauben für einen Flaschenhalter. Durchaus wahrscheinlich also, dass hier mehrere Bikes auf Basis einer Plattform getestet werden.

Der Prototyp ist offensichtlich stark justierbar und besitzt ein riesiges, ovales Steuerrohr, über das man vermutlich den Reach anpassen kann. Dazu kommen verstellbare Ausfallenden und verschiedene Positionen für die Dämpfer-Aufhängung. So ziemlich alles an dem Rad ist verkabelt, um wichtige Fahrdaten zu sammeln.

Auf den Screenshots aus dem Video lässt sich der Hinterbau besser analysieren als bei unseren sehr dunklen Spyshots aus dem letzten Herbst: Es handelt sich um einen Viergelenker-Hinterbau – dieser steht allerdings auf dem Kopf. Die Sattelstrebe ist vorne, recht weit oben am Hauptrahmen gelagert – es handelt sich also um ein High-Pivot-Bike, was auch die Kettenumlenkung erklärt –, die Kettenstrebe wiederum ist mit dem Umlenkhebel hinter dem Tretlager verbunden, der den Dämpfer ansteuert. Dementsprechend liegt der Horstlink auch in der Sattelstrebe und nicht in der Kettenstrebe. Kompliziert, oder?

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# Der Prototyp wirkt zwar noch extrem kantig und unfertig, ist jedoch ziemlich durchdacht gefertigt. - Fast alles lässt sich in hohem Umfang einstellen – hier zum Beispiel die Kettenstrebenlänge.

Ästhetisch zumindest hat das System einige Vorteile. Um einen hohen Drehpunkt mit dem Viergelenker-System zu vereinen, muss man nun die Kettenstrebe nicht mehr so unschön weit nach oben ziehen – er liegt einfach in der ohnehin schon hohen Sattelstrebe. Der am Tretlager positionierte Link wiederum sorgt für einen tief im Rahmen liegenden Dämpfer und somit einen niedrigen, zentralen Schwerpunkt.

Glaubt ihr, wir werden bald ein neues Norco-Enduro mit Umgedrehtem-Viergelenker-mit-hohem-Drehpunkt-und-Kettenumlenkung, kurz UVmhDuK, sehen?