Erstklassiges Wetter, ein fantastisches Publikum und eine außergewöhnliche Strecke machten das Nordkette Downhill.Pro Rennen in Innsbruck zu einer durch und durch gelungenen Veranstaltung, auch wenn sich die Elite des DH-Sports nur schwer bis gar nicht mit der Strecke anfreunden konnte. Die wohl meiste Kritik an der Strecke übte der neuseeländische World Cup Pro, Brook MacDonald. Dementsprechend amüsant ist, dass genau dieser das heutige Rennen mit einem großen Vorsprung für sich entscheiden konnte, MacDonald bewältigte die Strecke mit einer Zeit von 09:26.34 min. Aufgrund der ebenfalls spitzenmäßigen Leistungen seiner Teamkollegen konnte das MS-Evil Racing Team an Ende auch den Gesamtsieg für sich verbuchen.
Gewöhnlich kennt man es nur von World Cup Rennen – die besten DH-Fahrer der Welt auf einem Haufen. Seit nun schon sechs Tagen gastiert die Crème de la Crème des internationalen DH-Sports im Inntal, genauer gesagt im Landessport-Center in Innsbruck. Von dort ausgehend unternahm diese ungewöhnliche Reisegruppe die unterschiedlichsten Aktivitäten, Anlass dafür ist das von Trail Solutions organisierte Nordkette Downhill.Pro Event. In den vergangenen Tagen standen unter anderem ein Besuch im neuen Bikepark Tirol, ein Show-Event in einem großen Innsbrucker Kaufhaus sowie diverse schlaflose Nächte in den Innsbrucker Bars auf dem Programm. Nicht nur die Fahrer selbst kamen hierbei auf ihre Kosten, sondern auch die Fans, die ihren Idolen in dieser Woche so nah sein konnten wie sonst nie. Zum Abschluss dieser außergewöhnlichen Woche stand heute das Downhillrennen auf dem Nordkette Single Trail auf dem Programm. Ganz im Sinne der letzten Tage ließen sich die Veranstalter auch hier etwas Besonderes einfallen und so handelte sich bei dem Format dieses Wettkampfes um einen Team-Wettbewerb. Besonderes Schmankerl war die Zulosung von Wildcard-Fahrern zu den Worldcup-Teams. Jedes Team musste insgesamt mit vier Fahrern an den Start gehen. Sofern die World Cup Teams nicht die nötige Starterzahl erreichten, wurden die Lücken mit besagten Wildcard-Fahrern aufgefüllt. Neben Pressevertretern bestand das Wildcard-Starterfeld auch aus namhaften Größen des österreichischen DH-Sports sowie diversen Innsbrucker Locals. Demnach begaben sich am heutigen Samstag insgesamt 38 Starter (Willi Hofer übernahm die Rolle des abwesenden Lapierre Teams und startete vier Mal = 41 gezeitete Rennläufe) auf die Strecke.
Nachdem die Trainingsläufe der Pros in den vergangenen Tagen nicht gerade zu deren Zufriedenheit verliefen, gab es kurzzeitig berechtigte Zweifel daran, ob wirklich alle Fahrer am Rennen teilnehmen werden. Die 4,2 Kilometer lange und 1000 Höhenmeter vernichtende Strecke, die den Fahrern keinerlei Verschnaufmöglichkeiten bot, präsentierte sich wie gewohnt mit höchstem fahrtechnischen Anspruch an die Wettkampfteilnehmer. Die steile, schmale und enorm verwinkelte Strecke machte den Profis ordentlich zu schaffen. Nicht nur Guido Tschugg und Brandan Faiclough, sondern auch der spätere Sieger Brook MacDonald forderte eine Verschnaufstation in der Mitte der Strecke. Selbstverständlich folgten dieser Bitte keine Taten und so hieß das Motto des Tages „Kräfte einteilen“. Selbst der für seine Kraft und Ausdauer bekannte Marcus Klausmann machte sich ernsthafte Sorgen darüber, ob er die Strecke wohl auf die gesamte Länge im Renntempo bewältigen könne. Im Training wollte keiner der Fahrer die Strapazen auf sich nehmen und die Strecke am Stück befahren, was zeigte wie anspruchsvoll und kräfteraubend diese Strecke war. Aus diesem Grund muss an dieser Stelle ein Mann besonders hervorgehoben werden – Willi Hofer, er ersetzte das abwesende Lapierre Team und begab sich an ihrer Stelle gleich vier Mal für einen Rennlauf auf die Strecke. Bemerkenswert war hierbei auch seine Leistung, er schaffte es nämlich punktgleich mit dem Trek World Cup Team (um und mit World Cup Gesamtsieger Aaron Gwin) auf den siebten Platz zu fahren. Den Sieg holte sich das MS Evil Team, das gleich in drei der vier Startblöcke die Bestzeit fuhr. Den Sieg in der Einzelwertung und somit auch die Tagesbestzeit sicherte sich Brook MacDonald, gefolgt von seinem Team-Kollegen Filip Polc. Dritter in der Einzelwertung wurde Ben Ried vom Dirt Norco Team, diese schafften es mit Hilfe von Wildcard-Fahrer Thomas „Professor“ Schmitt auf den dritten Platz in der Teamwertung. Auf Platz zwei landete das österreichische Alpine Commencal Team.
Zum Abschluss gebührt den Organisatoren ein großes Lob: Der Gedanke, die Weltelite des DH-Sports für jedermann zugänglich zu machen, konnte in den letzten Tagen bestens umgesetzt werden. Die Veranstaltung wird wohl jedem in Erinnerung bleiben, auch wenn dies bei den Renn-Teilnehmern wohl eher auf die Strecke zurückzuführen ist. „Einfach mal etwas anderes“, dieser Ausspruch beschreibt das Nordkette Downhill.Pro wohl am besten. Einen ausführlichen Artikel über die gesamte Veranstaltung bekommt ihr in den nächsten Tagen. Nun werden wir die vergangenen sechs Tage im Rahmen einer gepflegten After-Race-Party bei Spanferkel und entsprechenden Getränken ausklingen lassen.
Ergebnisse der drei bestplatzierten Teams (die vollständigen Ergebnisse folgen in Kürze):
1. MS-Evil Racing: Werner Jessner 0 P. / Luke Strobel 25 P. / Brook MacDonald 25 P. / Filip Polc 25 P. = Gesamt 75 P.
2. Alpine Commencal Austria: Georg Engel 25 P. / Manuel Gruber 0 P. / Mathias Haas 12 P. / Boris Tetzlaff 10 P. = Gesamt 47 P.
3. Dirt Norco Race Team: Dommenik Cisse 10 P. / Thomas „Professor“ Schmitt 18 P. / Dan Stanbrige 0 P. / Ben Reid 18 P. = Gesamt 46 P.
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