Kanada respektive Whistler gilt als das Traumziel schlechthin für viele Mountainbiker: Bikemekka, bester Park der Welt, perfekt gebaut und noch viele weitere Superlative kann man sich anhören, wenn die Bikekumpels von ihrem Überseetrip berichten. Tom Stemplinger alias Bayeride-Fahrer und IBC-User TinglTanglTom beschließt mit seiner Frau, diese Lobeshymnen nach Jahren des Träumens gemeinsam zu überprüfen. Viel Spaß bei Video und Fotostory!
Wir haben es getan. Endlich. Es wurde lange überlegt, gehadert, gerechnet. Aber letztendlich haben wir uns durchgerungen. Für mich ging mit der Reise nach Whistler ein Lebenstraum in Erfüllung. Nach all den Jahren, in denen sich im Freundeskreis keine Reisegruppe gefunden hatte, hat sich meine Frau dazu entschlossen, mit mir gemeinsam dort hin zu fliegen. Ein bisschen mulmig war mir dabei ja schon. Wird es ihr als noch nicht so erfahrenen Mountainbikerin gefallen? Wird sie im Park Spaß haben? Bei mir hatte ich keine Zweifel. Folglich hilft nur, es zu probieren.
Ich habe ja wirklich einiges drüber gehört. Jeder der drüben war, wurde meist mit den gleichen Fragen interviewt: „Und, ist es so genial wie immer alle sagen?“ „Ist es echt so viel anders als hier?“. Ich bin ja generell immer etwas skeptisch gegenüber solchen Hypes. Aber irgendwas muss ja dran sein, wenn man so eine weite Anreise in Kauf nimmt. Und jeder, der dort war, versichert, dass es eine wirklich lohnenswerte Erfahrung ist.
Also haben wir uns die beste Reisezeit rausgesucht, zwei Wochen vor dem Crankworx Mitte August. Wir haben zwar nur vier Tage vom Crankworx selbst mitbekommen, aber das hat mir ehrlich gesagt gereicht. Davor hatte man gut gepflegte Strecken und relativ wenig Leute im Park. Das Wetter war hochsommerlich. Die gesamten zwei Wochen lang. Bis zu 34°C. Da würde ich hier eigentlich nicht mehr Biken gehen, aber ok – wenn man schon mal drüben ist …
Der Tag sah dann meist so aus: Aufstehen um 7-8 Uhr, frühstücken, ein paar Runden im Park drehen, baden gehen, und abends noch mal kurz ein paar Runs hämmern, da der Lift bis 20:00 Uhr gelaufen ist. Genial.
Die Kanadier haben aber eine sehr eigene Philosophie, wenn es um den Trailbau geht. Mir gefällt diese sehr gut. Man hat das Gefühl, es geht ihnen wirklich darum, maximal viel Spaß zu haben. Erzielen wollen sie das durch viel Flow und Airtime. Diese gestaltet sich durch lange, breite Absprünge und Landungen sehr sicher. Es ist alles sehr großzügig angelegt, als ob es nichts kostet. Das war beeindruckend. Die Vielfalt an Strecken war immens. Ich bin zwar lieber die Jumptrails gefahren, hatte aber auch auch den schwersten technischen Strecken viel Spaß. Dank diesem großen Streckenreichtum findet wirklich jeder Biker passende Trails für sich. So auch meine Frau. Sie hatte auf jeden Fall mehr Spaß als bisher in der Alpenregion.
Deshalb mein Fazit:
Ich würde sofort wieder hin fliegen. Die entspannten Leute, die Natur und der Park haben schon einen tollen Eindruck hinterlassen. Abgesehen von den zum Teil ordentlich zusammengefahrenen Strecken und den langen Wartezeiten ganz unten kann ich allen noch zögernden empfehlen: Fliegt nach Kanada, ihr werdet großen Spaß haben! Whistler selbst macht ja außerdem nur einen seeehr kleinen Teil aus. Ich checke mal meinen Terminkalender 2019 …
Und jetzt viel Spaß beim Film:
Ungerechtfertigter Hype oder wirklich das MTB-Mekka schlechthin? Wer war schon in Whistler und wie hat es euch gefallen?
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