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Es war verdammt kalt am Morgen! Tobi ist das Lachen etwas eingefroren.
Es war verdammt kalt am Morgen! Tobi ist das Lachen etwas eingefroren.
Auch im ersten Uphill wurden einige Höhenmeter auf Trails zurückgelegt!
Auch im ersten Uphill wurden einige Höhenmeter auf Trails zurückgelegt! - Foto: Marius Maasewerd
Was für eine Aussicht! Das Wallis ist nicht nur Biker ein beliebtes Urlaubsziel.
Was für eine Aussicht! Das Wallis ist nicht nur Biker ein beliebtes Urlaubsziel.
Der letzte Anstieg war aufgrund seiner flachen Steigung ein richtiger High-Speed-Uphill.
Der letzte Anstieg war aufgrund seiner flachen Steigung ein richtiger High-Speed-Uphill. - Foto: Marius Maasewerd
Der letzte Anstieg hinauf in Richtung Zermatt war über 15 Kilometer leicht ansteigend und sehr angenehm zu fahren.
Der letzte Anstieg hinauf in Richtung Zermatt war über 15 Kilometer leicht ansteigend und sehr angenehm zu fahren.
Tobi kämpft sich über eine der vielen kurzen, steilen Wellen auf dem letzten Anstieg.
Tobi kämpft sich über eine der vielen kurzen, steilen Wellen auf dem letzten Anstieg.
Die Einfahrt nach Zermatt war vom Panorama her atemberaubend. Trotz unserer brennenden Oberschenkel blickten wir kurz ins Tal.
Die Einfahrt nach Zermatt war vom Panorama her atemberaubend. Trotz unserer brennenden Oberschenkel blickten wir kurz ins Tal.
Hallo Matterhorn, hallo Zermatt!
Hallo Matterhorn, hallo Zermatt!
Trails ohne Ende! Für Trailliebhaber ist das Swiss Epic ein wahrer Genuss.
Trails ohne Ende! Für Trailliebhaber ist das Swiss Epic ein wahrer Genuss.
Die schnellsten des Tages: Centurion-Vaude vor BiXS und Texpa-Simplon.
Die schnellsten des Tages: Centurion-Vaude vor BiXS und Texpa-Simplon. - Foto: Marius Maasewerd
Daniel Geismayr und Jochen Käß auf dem Weg in Richtung Zermatt.
Daniel Geismayr und Jochen Käß auf dem Weg in Richtung Zermatt. - Foto: Marius Maasewerd

Auf ‚Rain-Day‘ folgte ‚Cold-Day‘: Auf der vierten Etappe des Perskindol Swiss Epic 2017 leiteten uns die Organisatoren nach drei spannenden Tagen rund um den Badekurort Leukerbad zurück ins Mattertal. Über 85 Kilometer und 2800 Höhenmeter führte uns die einmal mehr mit Singletrails der Superlative gespickte Strecke an den Fuß des Matterhorns nach Zermatt. Während Tobi und ich uns noch auf dem langen Weg in den Skiort mühten, konnten die Tagessieger Jochen Käß und Daniel Geismayr von Centurion-Vaude den Gesamtsieg fast schon sicher eintüten.

Schnelle Beine und der Defektteufel

Die heimliche Königsetappe des diesjährigen Perskindol Swiss Epics stand am heutigen fünften Tag auf dem Programm. Im Gegensatz zur ersten Etappe mit etwas mehr Kilometer und mehr Höhenmetern als die heutige Herausforderung, standen die gut 250 Teilnehmer inklusive Tobi und mir am heutigen Tag doch etwas geschwächt am Start. Die letzten vier Tage haben wohl nicht nur bei uns ihre Spuren hinterlassen.

Die Überführungsetappe nach Zermatt mit der zweitlängsten Distanz des Rennens verursachte einmal mehr eine kurze Nacht bei uns. Startzeit acht Uhr – der Wecker klingelte um 5:45 Uhr. Nachdem es am Tag zuvor mittags so stark geregnet hatte, klarte der Himmel am Abend bereits wieder auf. Eine sehr kalte Nacht, Bodenfrost und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt am Morgen waren die Folge.

Es war verdammt kalt am Morgen! Tobi ist das Lachen etwas eingefroren.
# Es war verdammt kalt am Morgen! Tobi ist das Lachen etwas eingefroren.

Mit klappernden Zähnen rollten wir uns in einer Tiefgarage warm, um dann kurz vor acht rennbereit an den Start zu stehen. Die Kälte setzte uns zu, selbst ein zweites Paar Handschuhe und ein Kopftuch halfen mir nur bedingt die niedrigen Temperaturen auszuhalten. Selten zuvor sehnten wir beide uns danach so schnell wie nur möglich bergauf fahren zu dürfen.

Zum Glück für uns und alle anderen Teilnehmer führten die ersten Meter der heutigen Etappe dann auch bergauf. Auf derselben Strecke wie zwei Tage zuvor ging die Strecke zunächst 200 Höhenmeter bergan, ehe die rasante Fahrt ins Rhône-Tal begann. Stolze 1000 Tiefenmeter vernichteten wir auf steilen und technisch anspruchsvollen Trails. So wirklich genießen konnten wir die Abfahrt nicht, kalte Finger und mangelnde Konzentration machten Bremsmanöver komplizierter als erhofft.

Doch uns beiden gelang es erneut mit einem hohen aber wohlbedachten Tempo uns unter den ersten zwanzig Teams einzureihen. Unten im Tal wartete dann die Erlösung. Strahlender Sonnenschein und eine kurze Flachpassage beendeten in kurzer Zeit alle Sorgen. Zumal danach der längste Anstieg der gesamten Woche auf uns wartete. Stolze 1200 Höhenmeter standen von da an in den nächsten 25 Kilometer vor uns. Es sollte uns also in den nächsten Stunden warm bleiben.

Um die Qualen etwas verträglicher zu gestalten, versahen die Streckenplaner den Anstieg mit mehreren kurzen Bergabpassagen, sodass der Aufstieg letztlich sehr angenehm zu befahren war. Mit etwas müden Beinen benötigte ich erst einmal einige Meter im Anstieg um den Rhythmus von Tobi voll zu akzeptieren. Und während wir in einem wirklich forschen Tempo die ersten 600 Höhenmeter bis zur ersten Verschnaufspause pedalierten, folgte daraufhin eine echte Trailherausforderung bergauf. Über mehrere Kilometer hinweg schlängelte sich ein schmaler, stets leicht ansteigender Pfad mit vielen Wurzeln und Steinen durch die Hänge oberhalb des Rhône-Tals. Ich war erstmal wirklich erleichtert, als ein paar wenige Meter Asphalt uns zur ersten Verpflegungsstation führten.

Auch im ersten Uphill wurden einige Höhenmeter auf Trails zurückgelegt!
# Auch im ersten Uphill wurden einige Höhenmeter auf Trails zurückgelegt! - Foto: Marius Maasewerd

Mit frisch aufgefüllten Trinkflaschen und frischer Nahrung galt es dann den zweiten Teil des Anstieges zu meistern. Unterbrochen durch eine kurze aber sehr flowige Trail-Abfahrt kletterten wir die verbliebenen 600 Höhenmeter zum höchsten Punkt des Tages auf 1800 Metern. Dabei konnten wir unser anfangs hohes Tempo weiter halten und gegenüber den vor uns fahrenden Teams wertvolle Meter gut machen.

Was für eine Aussicht! Das Wallis ist nicht nur Biker ein beliebtes Urlaubsziel.
# Was für eine Aussicht! Das Wallis ist nicht nur Biker ein beliebtes Urlaubsziel.

Doch die Freude währte nicht lange: In der folgenden Abfahrt hinab ins Mattertal schlug bei uns der Defektteufel zu. Ohne bewusst einen spitzen Stein oder ähnliches wahrgenommen zu haben, verlor Tobis Hinterreifen an Luft. Jetzt war schnelles Handeln gefragt: Denn zwei knapp hinter uns liegenden Teams passierten uns sofort und der Rückstand zu diesen wollten wir möglichst geringhalten. Der schnelle Einsatz eines Maxalami-Streifens und die Tubeless-Milch dichteten das Loch im Reifen ab, etwas Luft aus der CO2-Patrone und weiter ging die rasante Fahrt.

Ein weiterer faszinierender Trail am steilen Abhang ins Tal mit vielen Spitzkehren brachte uns zur vorletzten Service-Station. Während ich für uns beide das nötigste an Nahrungsmittel besorgte, kümmerte sich Tobi nochmals um seinen Reifen. Die letzten 20 Kilometer des Tages standen noch vor uns.

Der Aufstieg nach Zermatt führte stets entlang des Flusses Mattervispa hinauf an den Fuß des Matterhorns. Auf den ersten Metern wurden wir beide überrascht von einem steilen Singletrail, bei dem wir uns nur mit Mühe auf dem Rad halten konnten. Im weiteren Verlauf wechselten sich interessante Trailpassagen mit asphaltierten und geschotterten Streckenabschnitten auf leicht ansteigendem Terrain ab, sodass zu keinem Zeitpunkt Langeweile im Anstieg aufkam.

Der letzte Anstieg war aufgrund seiner flachen Steigung ein richtiger High-Speed-Uphill.
# Der letzte Anstieg war aufgrund seiner flachen Steigung ein richtiger High-Speed-Uphill. - Foto: Marius Maasewerd
Der letzte Anstieg hinauf in Richtung Zermatt war über 15 Kilometer leicht ansteigend und sehr angenehm zu fahren.
# Der letzte Anstieg hinauf in Richtung Zermatt war über 15 Kilometer leicht ansteigend und sehr angenehm zu fahren.
Tobi kämpft sich über eine der vielen kurzen, steilen Wellen auf dem letzten Anstieg.
# Tobi kämpft sich über eine der vielen kurzen, steilen Wellen auf dem letzten Anstieg.

Und da wir beide uns noch verhältnismäßig frisch fühlten, konnten wir den Gashahn nochmals aufdrehen. Der Defekt an Tobis Hinterrad verhinderte letztendlich eine Aufholjagd auf die vor uns liegenden Teams, nichtsdestotrotz konnten wir angesichts des 15. overall Tagesranges (13. Men-Kategorie) zufrieden den Zielstrich im 1600 Meter hoch gelegen Zermatt überqueren.

Die Einfahrt nach Zermatt war vom Panorama her atemberaubend. Trotz unserer brennenden Oberschenkel blickten wir kurz ins Tal.
# Die Einfahrt nach Zermatt war vom Panorama her atemberaubend. Trotz unserer brennenden Oberschenkel blickten wir kurz ins Tal.
Hallo Matterhorn, hallo Zermatt!
# Hallo Matterhorn, hallo Zermatt!
Trails ohne Ende! Für Trailliebhaber ist das Swiss Epic ein wahrer Genuss.
# Trails ohne Ende! Für Trailliebhaber ist das Swiss Epic ein wahrer Genuss.

Geismayr/Käß unaufhaltsam auf dem Weg zum ersten Perskindol Swiss Epic-Gesamtsieg

Scheinbar erholt von den anfänglichen Magenproblemen bei Jochen Käß dominierte das Centurion-Vaude-Duo einmal mehr die heutige vierte Etappe. Im langen Aufstieg zum höchsten Punkt des Tages starteten sie ihre Solo-Fahrt, die mit 9:01 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierten Konny Looser und Oliver Zurbrügg endete. Somit stehen Käß und Geismayr nach drei knappen Niederlagen in den vergangenen Jahren erstmals vor dem Gesamtsieg des Perskindol Swiss Epics. Angesichts des 15-minütigen Vorsprungs auf die Gesamtzweiten Looser/Zurbrügg dürfte auf der morgigen Etappe nicht mehr allzu viel Gefahr drohen. Spannend wird es noch im Kampf um Rang zwei. Die Drittplatzierten Christoph Soukup und Michael Stünzi verloren zwar am heutigen Tag fast zwei Minuten, liegen aber mit 3:18 Minuten Rückstand auf das BiXS-Duo noch in Schlagdistanz zum zweiten Gesamtrang.

Die schnellsten des Tages: Centurion-Vaude vor BiXS und Texpa-Simplon.
# Die schnellsten des Tages: Centurion-Vaude vor BiXS und Texpa-Simplon. - Foto: Marius Maasewerd

Bei den Damen konnten Esther Süß und Jennie Stenerhag ihre Gesamtführung mit dem heutigen Etappensieg weiter ausbauen. 18:29 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierten Ariane Lüthi und Alice Pirard sind für die finale Etappe ein beruhigendes Pflaster, um das gelbe Leaderjersey morgen auch bei der Gesamtsiegerehrung überziehen zu dürfen.

Daniel Geismayr und Jochen Käß auf dem Weg in Richtung Zermatt.
# Daniel Geismayr und Jochen Käß auf dem Weg in Richtung Zermatt. - Foto: Marius Maasewerd

Das Finale – am morgigen Samstag steht mit 45 Kilometer und 1900 Höhenmeter rund um Zermatt die letzte Etappe des diesjährigen Perskindol Swiss Epics an. Der Schein trügt etwas, denn die vielen Höhenmeter auf der kurzen Strecke können das Gesamtklassement nochmals durcheinanderwerfen.

Wir hoffen ihr seid morgen wieder einmal mit an Bord, wenn wir von den letzten Metern des Perskindol Swiss Epics 2017 berichten.

Bis dann,
Tobi und Gabi!

Alle Ergebnisse findet ihr hier.

Weitere Infos zum Perskindol Swiss Epic findet ihr hier.

Alle Artikel zu unserem Live-Blog beim Perskindol Swiss Epic:

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