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Der Renner der Woche entstand wohl kur vor Ende des 19. Jahrhunderts
Der Renner der Woche entstand wohl kur vor Ende des 19. Jahrhunderts - mit dem seltenen Antrieb gibt es nur wenige Exemplare.
Doppelt großes Blatt
Doppelt großes Blatt - der Gang dürfte ziemlich dick sein.
Die Befestigung des Antriebsstrangs
Die Befestigung des Antriebsstrangs - einfach gelöst und nicht gewichtsoptimiert.
Der Rennbügel (so sahen die damals aus)
Der Rennbügel (so sahen die damals aus) - er kam wohl erst später dazu, mutmaßt Kasitier.
Auch Bremsen und Felgen harmonieren nicht richtig.
Auch Bremsen und Felgen harmonieren nicht richtig.

In der Kategorie „Renner der Woche“ unserer Partner-Website Rennrad-News ist kürzlich ein wirklich spezielles Bike aufgetaucht, dass wir aus Kuriositätsgründen auch hier gerne vorstellen wollen. Das Bike hat keinen Namen, kommt ohne Kette aus und ist auch das älteste Rennrad, auf das je die Wahl der Rennrad-News Community fiel. Das um die 122 Jahre alte Rad wäre auch im Museum gut aufgehoben. Die Bilder vom Zahnrad-Getriebenen, 15 Kilo schweren Oldie sagen hier mehr als tausend Worte – auch weil so viel über das seltene Exemplar gar nicht bekannt ist.

Der heutige Renner der Woche stammt von Kasitier aus der Rennrad-News Community. Da der Besitzer selbst noch etwas im Dunkeln tappt, was die Geschichte des seltenen Exemplars angeht, haben wir diesmal auf das ausführliche Interview und die Ausstattungsdetails verzichtet, sondern präsentieren die Geschichte in Kurzform.

Besitzer Kasitier hat den namenlosen Renner der Woche bei einem Sammler erworben – von Sammler zu Sammler sozusagen, denn Kasitier hat ein Faible für historische Rennräder und ist im Klassiker-Thread auf Rennrad-News viel unterwegs. Er schätzt das Rad auf ein Baujahr kurz vor 1900. Weiter erklärt er: „Zu der Zeit waren Ketten nicht grade haltbar, weshalb sich verschiedene Hersteller an anderen Antriebsarten versucht haben. Dabei sind die Kardanräder wohl die Bekanntesten. Das System mit den Zahnrädern wurde um 1896 entwickelt – was nun mehr Sinn macht, die Kette oder die Zahnräder zu wechseln, könnt ihr selbst entscheiden. Straßen im heutigen Sinne gab es noch nicht, bestenfalls Sandstraßen, das hat sicher schön geknirscht.“

Der Renner der Woche entstand wohl kur vor Ende des 19. Jahrhunderts
# Der Renner der Woche entstand wohl kur vor Ende des 19. Jahrhunderts - mit dem seltenen Antrieb gibt es nur wenige Exemplare.
Diashow: 122 Jahre altes Bike: Doppelt großes Blatt am Klassiker
Der Rennbügel (so sahen die damals aus)
Der Renner der Woche entstand wohl kur vor Ende des 19. Jahrhunderts
Die Befestigung des Antriebsstrangs
Auch Bremsen und Felgen harmonieren nicht richtig.
Doppelt großes Blatt
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Doppelt großes Blatt
# Doppelt großes Blatt - der Gang dürfte ziemlich dick sein.
Die Befestigung des Antriebsstrangs
# Die Befestigung des Antriebsstrangs - einfach gelöst und nicht gewichtsoptimiert.

Bei seinem Rad handele es sich um eines von ganz wenigen. Lediglich von 4 noch existierenden Exemplaren mit diesem Antrieb in unseren Breitengraden will Kasitier gehört haben. Der Hersteller ist ihm leider unbekannt. „Im Forum Altes Rad wurde das Teil schon mal diskutiert, leider ohne wirkliches Ergebnis, man vermutet eine Kleinserie aus Frankreich. Nach genauem Betrachten des Rahmens, denke ich, dieser wurde nicht von einem „normalen“ umgebaut, sondern extra angefertigt“, beschreibt Kasitier. Er vermutet, dass auch der Rennrad-Teil des Rades später erst hinzugefügt wurde. Das folgert er daraus, dass die Pedalen nicht zum Rad passen, „ganz zu schweigen von den Felgenflanken“, die gar nicht für Felgenbremsen ausgelegt seien. Und wie fährt es? Kasitier:

Ganz vorsichtig bin ich es heute gefahren, weit bin ich nicht gekommen, weil ich laufend auf das Teil angesprochen wurde.

Der Rennbügel (so sahen die damals aus)
# Der Rennbügel (so sahen die damals aus) - er kam wohl erst später dazu, mutmaßt Kasitier.
Auch Bremsen und Felgen harmonieren nicht richtig.
# Auch Bremsen und Felgen harmonieren nicht richtig.

Wie gefällt euch das verrückte Bike?

Fragen: Jan Gathmann / Fotos: privat
  1. benutzerbild

    Riffer

    dabei seit 01/2005

    Die Übersetzung ist nicht besonders "lang". Die zwei großen Kettenblätter sind gleich groß, also 1:1. Da addiert sich nix. Die drehen gleich schnell, nur in verschiedenen Rotationsrichtungen. Also ist die Übersetzung nur die Anzahl der Zähne des zweiten großen KB im Vergleich zum Ritzel.
    Ich sehe gar keine Kette, sondern nur Zahnräder, die ineinandergreifen. Aber ja, die Übersetzung kommt nur zwischen 2. großen zum kleinen Ritzel zustande. Aber ein derartiges Kommentar hat mir sowieso bis jetzt gefehlt! smilie smilie
  2. benutzerbild

    Heiko_Herbsleb

    dabei seit 01/2015

    Warum wird bei dem vorgestellten Fahrrad von Kettenblatt und Kettenblättern gefaselt?

  3. benutzerbild

    RockyFisher

    dabei seit 04/2011

    Warum wird bei dem vorgestellten Fahrrad von Kettenblatt und Kettenblättern gefaselt?
    Mea culpa, sind natürlich Zahnräder. smilieAlte Gewohnheit, das große Dingsbums als Kettenblatt zu bezeichnen. smilie
  4. benutzerbild

    tofhami

    dabei seit 03/2006

    Naja, du kannst im E--bike mit Akku+Motor noch eine teure Zusatzkomponente verkaufen die auch noch nachträgliche Investitionen nötig macht.

    Als Motorradfahrer find ichs faszinierend, das Fahrradpreise heute Locker mit Motorrädern mithalten.

    Material- und Entwicklungsaufwand...stehen irgendwie in keinem Verhältnis zum Kaufpreis mehr.

    Klar geht der Motorradstern langsam unter, überfüllte Straßen und immer ältere Menschen in immer größeren Autos sorgen für verdruss

    Dazu kommt noch die Lärmdiskussion (anders als oft behauptet, sind es aber die Marketingstrategen der Hersteller selbst, die verlangen das ihr Motorrad laut ist - nicht die Kunden (Link Podcast "Die Hupe").

    Aber ansich find ichs - rein auf den Materialaufwand gesehen - krass, dass ein 15kg Fahrrad aus Taiwan mehr kostet als ein 200kg Motorrad aus Japan.
    Haha, der alte Irrtum, dass große Autos teurer zu bauen wären als kleine. Der Grund, weshalb alle hersteller heute immer größere Autos verkaufen - bringt einfach mehr Geld.
    Was kosten denn 200kg Stahl?
    Und das Schöne an allen Kfz (incl ebikes): um es robuster, schneller oder größer zu machen, wird einfach der Motor etwas stärker gemacht. Eine Wahnsinnsleistung der Ingenieure.
    Das Fahrrad dagegen hat im Motor eine (für den Konstrukteur) unveränderliche Konstante. Das macht dieses verflixte Fahrrad ja so faszinierend...
  5. benutzerbild

    BigMaaaac

    dabei seit 08/2020

    was hat das Fahrrad denn für nen konstanten Antrieb ?!

    Hinweg morgens zur Arbeit einen Motivationlosen.
    Rückweg dann einen Ermüdeten.
    Zur Kneipe hin einen Erfreuten.
    Von der Kneipe sogar einen heldenhaft Herroischen 💪 😂

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