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World Cup in Leogang: Für Team- und Suspension-Mechaniker bedeutet das jede Menge Arbeit.
World Cup in Leogang: Für Team- und Suspension-Mechaniker bedeutet das jede Menge Arbeit.
Weniger ist manchmal mehr...
Weniger ist manchmal mehr...
...und so stellten viele Fahrer ihr Zugstufe langsamer als üblich ein.
...und so stellten viele Fahrer ihr Zugstufe langsamer als üblich ein.
Kompromisslösung: Bestmögliche Traktion...
Kompromisslösung: Bestmögliche Traktion...
Gee ist einer der kalkuliertesten und aggressivsten Fahrer im Weltcup-Zirkus
Gee ist einer der kalkuliertesten und aggressivsten Fahrer im Weltcup-Zirkus - gut möglich, dass wir in kommende Saison wieder ganz oben auf dem Podium sehen.
Sam Dales Saracen Myst 650b als XL-Prototyp
Sam Dales Saracen Myst 650b als XL-Prototyp
Gee Athertons GT Fury 650b 2015
Gee Athertons GT Fury 650b 2015
Brook MacDonalds Trek Session 9.9 650b 2015
Brook MacDonalds Trek Session 9.9 650b 2015
Josh Brycelands Santa Cruz V10c in der 26"-Version
Josh Brycelands Santa Cruz V10c in der 26"-Version
Gee Athertons GT Fury 605b
Gee Athertons GT Fury 605b - Der 1,85 m große Brite setzt auf einen Rahmen in Größe "large".
Gewöhnungsbedürftiges Gabel Setup
Gewöhnungsbedürftiges Gabel Setup - Das Setup seiner Fox 40 fällt extrem straff aus.
Neuer DH-Dämpfer
Neuer DH-Dämpfer - Wie im ersten Artikel beschrieben bietet der neuen Fox Dämpfer allerlei Verstelloptionen.
Leicht und gar nicht mal so straff: Federhärte 450
Leicht und gar nicht mal so straff: Federhärte 450 - Sieht aus wie eine Titanfeder, ist aber keine. Foxs neue Stahlfeder wiegt nicht mehr als eine teure Titanfeder.
Extern einstellbare High- und Low-Speed-Druck- und Zugstufe.
Extern einstellbare High- und Low-Speed-Druck- und Zugstufe.
Alles ganz normal
Alles ganz normal - Obwohl Gee dieses Saison mehrmals 30 mm kurze Vorbauten testete, entschied er sich letzten Endes für eine 50-mm-Version.
Flacher Lenkwinkel
Flacher Lenkwinkel - Die Gabelholme hat Gee auf Anschlag raus gezogen um so eine hohe Front sowie einen flachen Lenkwinkel zu erzeugen.
Die Kurbel ist mit einem großen 38er Kettenblatt bestückt.
Die Kurbel ist mit einem großen 38er Kettenblatt bestückt.
Dicke Stopper
Dicke Stopper - Für eine punktgenaue Verzögerung setzt Gee auf Saint Bremsen: Am Heck kommt eine große 203 mm SM-RT99M IceTech-Scheibe zum Einsatz.
Vorne ultrastraff und hinten fluffig weich
Vorne ultrastraff und hinten fluffig weich - Das GT Fury von Gee Atherton passte zwar von der Größe, doch das Setup der Federelemente stellte mich physisch auf die Probe.
Brook McDonalds Trek Session 9.9 Carbon mit 27,5"-Laufrädern in Größe "m"
Brook McDonalds Trek Session 9.9 Carbon mit 27,5"-Laufrädern in Größe "m"
Das Heck von Brooks Session fällt überraschend weich aus.
Das Heck von Brooks Session fällt überraschend weich aus.
Die Zugstufe fuhr Brook in Leogang deutlich langsamer als sonst.
Die Zugstufe fuhr Brook in Leogang deutlich langsamer als sonst.
Gut versteckt!
Gut versteckt! - Von Außen ist an der 40 kein Unterschied zum aktuellen Serienmodell zu erkennen, doch im Inneren ist nahezu alles anders.
Viel hilft viel: Brook setzt auf viel HSC und viel Zugstufe.
Viel hilft viel: Brook setzt auf viel HSC und viel Zugstufe.
Ein Muskelprotz mit eigenständigem Fahrstil: klar dass das ein besonders Setup verlangt.
Ein Muskelprotz mit eigenständigem Fahrstil: klar dass das ein besonders Setup verlangt.
Sam Dales Saracen Myst 650b als XL-Prototyp
Sam Dales Saracen Myst 650b als XL-Prototyp
Straffe Feder, viel Luftdruck aber wenig Druckstufe.
Straffe Feder, viel Luftdruck aber wenig Druckstufe.
Kein Bike war so straff abgestimmt wie das von Sam - dafür stimmte die Balance.
Kein Bike war so straff abgestimmt wie das von Sam - dafür stimmte die Balance.
Viel hilft viel
Viel hilft viel - Kaum ein anderer Fahrer fuhr so viel Luft in seinem Schlauchlos-System wie der 100 kg schwere Sam.
Große Lagerpunkte
Große Lagerpunkte - In Anbetracht des hohen Fahrergewichts und des schonungslosen Fahrstils schaden solide Lager sicherlich nicht.
Hier passt mir einfach alles
Hier passt mir einfach alles - Lenkerneigung, Cockpit-Höhe und Bremshebelstellung lassen keine Wünsche offen.
Spezial-Tuning
Spezial-Tuning - Sam hat seinen Schalthebel mit Griptape versehen um im Eifer des Gefechts nichts abzurutschen.
Für mich passte das Gesamtkonzept
Für mich passte das Gesamtkonzept - Wie auch am V10 von Bryceland passten auch am Saracen die Einstellungen der Lenkzentrale optimal.
Geht um Kurven wie auf Schienen
Geht um Kurven wie auf Schienen - das Myst 650b als 2015er XL-Prototyp
Straff, straffer, Sam Dales Bike
Straff, straffer, Sam Dales Bike - Obwohl die Federelemente bei mir gerade einmal 10% SAG freigaben, fühlte ich mich auf keinem anderen Bike so wohl wie auf dem von Sam Dale.
Santa Cruz V10c – Josh Brycelands Siegbike vom Vortag
Santa Cruz V10c – Josh Brycelands Siegbike vom Vortag
26 Zoll Minion DHR II
26 Zoll Minion DHR II
Maximale Verzögerung am Hinterrad mit der Saint am Hinterrad - im Gegensatz zu Sam Dale ohne ICE-Tech
Maximale Verzögerung am Hinterrad mit der Saint am Hinterrad - im Gegensatz zu Sam Dale ohne ICE-Tech
#AllTheLads - Hashtag und Kampfschrei der englischen Worldcup-Fahrer als Sticker auf dem ENVE-Carbon Lenker
#AllTheLads - Hashtag und Kampfschrei der englischen Worldcup-Fahrer als Sticker auf dem ENVE-Carbon Lenker
Exzentrisch: der Chris King Steuersatz, verkürzt den Reach an Joshs Bike
Exzentrisch: der Chris King Steuersatz, verkürzt den Reach an Joshs Bike
Enve Carbon Lenker, Saint Bremsen und Lizard Skins Griffe: Josh Brycelands Setup
Enve Carbon Lenker, Saint Bremsen und Lizard Skins Griffe: Josh Brycelands Setup
Josh Bryceland war am Wochenende auf dieser fordernden Strecke mit seinem V10 der schnellste
Josh Bryceland war am Wochenende auf dieser fordernden Strecke mit seinem V10 der schnellste

Kurz vor der Eurobike lieferten wir euch den ersten Teil unserer zweiteiligen „Ride With The Pros“-Reihe vom Fox-Camp in Leogang. Nun ist die Zeit gekommen, um euch zu zeigen, welche Erfahrungen auf den World Cup-Boliden von Bryceland und Co. zu machen waren. Welche Vorlieben die Fahrer beim Setup ihrer Bikes haben, was die Pro-Bikes so besonders macht und wie sie sich untereinander unterscheiden erfahrt ihr in diesem Artikel. 

Im ersten Teil dieser Serie behandelten wir die Thematik rund um das Engagement von Fox im DH-World Cup. Mit dem RAD-Programm betreibt der kalifornische Fahrwerkshersteller Entwicklungsarbeit im aktiven Renngeschehen. Ausgehend von ersten Test- und Einführungs-Camps in der Off-Season über die Entwicklung von individuell auf die Sportler zugeschnittenen Setups bis hin zur harten Praxiserprobung im Renneinsatz arbeitet Fox intensiv mit seinen Team-Fahrern zusammen. So sind die Mechaniker von Fox bei jedem World Cup nahezu rund um die Uhr damit beschäftigt, die vorabgestimmten Fahrwerke der Team-Fahrer vor Ort im Detail auf den jeweiligen Strecken-Charakter sowie den sich ändernden Strecken-Zustand anzupassen. In Leogang sah das folgendermaßen aus:

World Cup in Leogang: Für Team- und Suspension-Mechaniker bedeutet das jede Menge Arbeit.
# World Cup in Leogang: Für Team- und Suspension-Mechaniker bedeutet das jede Menge Arbeit.

Das Setup

Der World Cup in Leogang stellte die Tuner der Fahrwerk-Support-Teams dieses Jahr vor eine beachtliche Aufgabe. Da sich die Strecke in ihrem Charakter sowie der Beschaffenheit deutlich von den vorausgegangenen World Cup-Tracks unterschied, bildeten sich vor den Service-Trucks lange Schlangen, da jeder sein Fahrwerk einem Setup-Wechsel unterziehen wollte.

Das Problem für die Fahrern war die Mischung aus vielen Sprüngen und den extremen Bremswellen, die sich im harten Boden über das Rennwochenende hinweg einfuhren, berichtete uns Fox Programm Manager Mark Fitzsimmons. Beim Service der Federelemente bemerkten die Tuner, dass viele Fahrer ihre Fahrwerke deutlich langsamer eingestellt hatten als bei den Rennen zuvor. Auf Nachfrage begründeten die Profis das mit der Erklärung, dass sie bei sehr schneller Zugstufen-Dämpfung schlicht und ergreifen an allen Sprüngen zu viel „Popp“ erfahren würden, was sich zu hoch in die Luft heben würde. Ergebnis wären teils unsanfte Landungen im Flat sowie Zeitverlust durch zu lange Flugphasen.

Weniger ist manchmal mehr...
# Weniger ist manchmal mehr...
...und so stellten viele Fahrer ihr Zugstufe langsamer als üblich ein.
# ...und so stellten viele Fahrer ihr Zugstufe langsamer als üblich ein.

Mit dieser Einstellung wurde jedoch gravierender Traktionsverlust auf den zahlreichen Waschbrettern (Bremswellen) in Kauf genommen, da das Fahrwerk nicht mehr in der Lage war dem Untergrund ausreichend schnell zu folgen. Während die Tuner versuchten Setups zu erarbeiten, die einen bestmöglichen Kompromiss für beide Problemfelder darstellen sollten, führte die andere Hälfte des Service-Teams mit den Fahrern Praxistests durch. Letzten Endes stellte sich heraus, dass der Zeitverlust bei Flugphasen dem Traktionsnachteil überlegen war. In diesem Wissen passten die Fahrer ihre Fahrweise an und versuchten besagte Bremswellenteppiche möglichst unberührt zu lassen, in dem sie diese zu überspringen versuchten. Spätestens am Samstagmorgen hatten alle Fahrer ihr Fahrwerke darauf ausgerichtet, zum Leide des Komforts, wie ich am eigenen Leib feststellen musste.

Das Ergebnis war ein spürbar langsameres Fahrwerk als üblich. Auch die Low-Speed-Druckstufe wurde deutlich erhöht, wohingegen die High-Speed-Druckstufe nahezu unverändert blieb. So zumindest die Informationen, die an uns weitergegeben werden durften.

Kompromisslösung: Bestmögliche Traktion...
# Kompromisslösung: Bestmögliche Traktion...
Gee ist einer der kalkuliertesten und aggressivsten Fahrer im Weltcup-Zirkus
# Gee ist einer der kalkuliertesten und aggressivsten Fahrer im Weltcup-Zirkus - gut möglich, dass wir in kommende Saison wieder ganz oben auf dem Podium sehen.

Vorwort zum Test

Da das Presse Camp auf Montag nach dem Finale gelegt wurde, waren auf der Rennstrecke die Abbauarbeiten von Schutzzäunen, Werbebannern und zahlreichen anderen Dingen in vollem Gange. Um die Helfer auf der Strecke nicht zu gefährden, mussten manche Sektionen der Strecke in Schrittgeschwindigkeit durchrollt werden. Ein simulierter Rennlauf über die gesamte Streckenlänge war daher nicht möglich. Um dennoch vergleichbare Zeiten zu erhalten, fuhr ich die Strecke mit Helmkamera sektionsweise ab, woraus sich in der Analyse feststellen ließ, mit welchen Rädern ich effektiv am besten zurecht kam.

Da die Zeit stark begrenzt war, ließen sich lediglich zwei Abfahrten pro Bike realisieren. Um den anwesenden Pressevertretern die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen um die Vorlieben der Pros zu erfahren, blieben die Räder nach dem Rennlauf am Sonntag unangetastet. Weder Cockpit noch Federelemente wurden angetastet, interessanter hätte der Test also nicht ausfallen können. Lediglich die Pedale und die Seite der Bremsen durften nach eigenem Gusto gewählt werden, wobei die Wahl in meinem Fall, ganz der Wahl aller vertretenen Pros, auf Klickpedale fiel.

Wie sich im Test herausstellen sollte, fiel es mir schwer, mich an zwei der getesteten Bikes innerhalb der kurzen Zeit zu gewöhnen, während zwei andere hingegen nahezu auf Anhieb passten. Mein Hauptaugenmerk möchte ich in diesem Artikel daher auf die beiden Bikes legen, die mir nach dieser unvergesslichen Erfahrung im Gedächtnis einbrannten. Leider war auch nicht allen Teams, Mechanikern und Team-Fahrer ein einheitlich umfangreicher Informationsumfang zu entlocken, weshalb auch hier der Inhalt unterschiedlich informativ ausfällt.

Sam Dales Saracen Myst 650b als XL-Prototyp
# Sam Dales Saracen Myst 650b als XL-Prototyp
Gee Athertons GT Fury 650b 2015
# Gee Athertons GT Fury 650b 2015
Brook MacDonalds Trek Session 9.9 650b 2015
# Brook MacDonalds Trek Session 9.9 650b 2015
Josh Brycelands Santa Cruz V10c in der 26"-Version
# Josh Brycelands Santa Cruz V10c in der 26"-Version

GT Fury 650 Proto – Gee Atherton

Das Bike

Der frisch gebackene Weltmeister Gee Atherton sitzt seit Anfang des Jahres auf einem Vorserienmodell des neuen GT Fury in der 650b-Version. Auf der Eurobike wurde dieses Modell für das kommende Jahr als Serienbike vorgestellt. Wie man den Geometrie-Daten entnehmen kann, wurde die Geometrie des neuen Modells überarbeitet. So weist das 650b Fury bei gleichem Lenkwinkel einen 12 mm längeren Radstand auf. Die Länge des Hauptrahmens soll nach Aussage von Athertons Mechaniker Polish Pete unangetastet geblieben sein, womit sich der Reach dem Vorgängermodell entsprechend auf 464 mm belaufen dürfte. Länger geworden ist hingegen der Hinterbau, der sich neuerdings mit 442 mm bemisst. Auch das Innenlager ist durch die größeren Laufräder nach oben gewandert und sitzt nun 3 mm über den Radachsen.

Gee Athertons GT Fury 605b
# Gee Athertons GT Fury 605b - Der 1,85 m große Brite setzt auf einen Rahmen in Größe "large".

Der 1,85 m große und knapp 85 kg schwere Gee setzt auf einen Large-Rahmen. Das Setup seines Fury fällt extrem aus: Während die Federhärte des Dämpfer zu Gees Gewicht passt und knapp 30% freigibt, fällt das Setup seiner Gabel extrem straff aus. Für Gee bedeutet das nach eigener Aussage Sicherheit, wenn er es mit Höchstgeschwindigkeit in schwer einsehbares und raues Gelände fliegen lässt. Die straffe Gabel würde hoch im Federweg bleiben und somit einen flachen Lenkwinkel sowie eine hohe Front generieren. Wie Gee sagt, würde man so auch bei heftigen Einschlägen immer hinter dem Lenker bleiben – lästige Überschlagsgefühle würden dadurch eliminiert. Dass so ein Setup enorm kraftraubend ist liegt auf der Hand – denn um in Kurven eine untersteuernde Front zu vermeiden, muss man sein Oberkörpergewicht mit vollem Einsatz auf den Lenker stützen. Gee wäre das nur aufgrund seiner enormen Oberkörperfitness möglich.

Gee war einer der wenigen, die in Leogang trotz eingangs beschriebener Setup-Problematik auf ein sehr schnelles Fahrwerk setzten. Laut seinem Mechaniker Pete, sei es dem schnellen Briten wichtiger, dass das Fahrwerk schnellst möglich Federweg rückgewinnen und somit immer hoch im Federweg stehen würde. Er könne so trotz seines extrem straffen Setups viel Traktion generieren, da das Fahrwerk bei kleinen Schlägen wie Bremswellen lediglich im „Beginning Stroke“ arbeiten würde. In Leogang fuhr Gee sogar das härteste Gabel-Setup der bis dahin verstrichenen Saison. Der Dämpfer hingegen war ähnlich eingestellt, wie bei den Rennen zuvor.

Gewöhnungsbedürftiges Gabel Setup
# Gewöhnungsbedürftiges Gabel Setup - Das Setup seiner Fox 40 fällt extrem straff aus.
Neuer DH-Dämpfer
# Neuer DH-Dämpfer - Wie im ersten Artikel beschrieben bietet der neuen Fox Dämpfer allerlei Verstelloptionen.
Leicht und gar nicht mal so straff: Federhärte 450
# Leicht und gar nicht mal so straff: Federhärte 450 - Sieht aus wie eine Titanfeder, ist aber keine. Foxs neue Stahlfeder wiegt nicht mehr als eine teure Titanfeder.
Extern einstellbare High- und Low-Speed-Druck- und Zugstufe.
# Extern einstellbare High- und Low-Speed-Druck- und Zugstufe.

So fuhr Gee sein Fury in Leogang

  • Grundeinstellung Fahrwerk: vorne enorm straff und sehr schnell; hinten deutlich weicher (passend zum Fahrergewicht) aber ebenfalls schnell
  • Luftdruck Gabel: ca. 80 psi (neues Luftkammersystem – siehe Artikel 1)
  • Federhärte Dämpfer: 450 Lbs
  • Vorbaulänge: 50 mm
  • Lenkwinkel: 63°
  • Mit oder ohne Schläuchen? Tubeless, also ohne
  • Luftdruck in den Reifen: 1,65 Bar vorne; 1,79 Bar hinten
Alles ganz normal
# Alles ganz normal - Obwohl Gee dieses Saison mehrmals 30 mm kurze Vorbauten testete, entschied er sich letzten Endes für eine 50-mm-Version.
Flacher Lenkwinkel
# Flacher Lenkwinkel - Die Gabelholme hat Gee auf Anschlag raus gezogen um so eine hohe Front sowie einen flachen Lenkwinkel zu erzeugen.
Die Kurbel ist mit einem großen 38er Kettenblatt bestückt.
# Die Kurbel ist mit einem großen 38er Kettenblatt bestückt.
Dicke Stopper
# Dicke Stopper - Für eine punktgenaue Verzögerung setzt Gee auf Saint Bremsen: Am Heck kommt eine große 203 mm SM-RT99M IceTech-Scheibe zum Einsatz.

Der Praxistest

Auf den ersten Metern fühle ich mich noch recht wohl auf Gees Fury. Zwar macht sich die enorm straffe Gabel schnell bemerkt, doch solange es geradeaus geht, habe ich alles im Griff. Während der Hinterbau förmlich am Boden klebt und alles wegbügelt, was sich mir in den Weg stellt, muss ich an der Front aktiv arbeiten, um die Gabel im Zaun zu halten. Allzu oft versetzt es mir bei größeren Schlägen das Vorderrad, da die Gabel den Schlag kaum aufnimmt, sondern geradewegs an mich durchgibt. Es erfordert enorm viel Kraft mein Körpergewicht aktiv über den Lenker zu bringen, um so viel Druck aufs Vorderrad zu bringen, dass die Gabel dem Untergrund folgt und nicht bei jedem größeren Schlag das Bike nach oben hebt. Es dauert nicht lang und diese kraftraubende Prozedur fordert ihren Tribut. Nach weniger als 1 Minute Fahrzeit muss ich erschöpft anhalten, ich vermag es nicht mehr den Lenker noch länger zu halten.

Nach einer kurzen Pause setzte ich die Fahrt fort. In zahlreichen Anliegern bekommt ich zu spüren, was Gee zu Anfang über seine Fahrweise sagte. Es bedarf extrem viel Kraft den Oberkörper in Anliegern über dem Lenker zu halten, um ausreichend Druck und Traktion am Vorderrad zu generieren. Kraft die ich nicht habe. Schnell verfalle ich eine passive Haltung wodurch sich meinen Körperschwerpunkt nach hinten verlagert. So ist es mir nicht mehr möglich Druck auf dem Vorderrad zu halten. Immer wieder rutscht mir das Vorderrad weg und ich bin nur noch damit beschäftigt mich auf dem Rad zu halten. An einen flüssigen Race-Run über die volle Distanz einer Rennstrecke wäre mit diesem Setup und meiner physischen Grundlage nicht zu denken. Ich muss einsehen, dass Gee Bike nichts für mich ist, so gut mir die Geometrie des Rahmen und die Hinterbau-Performance auch gefällt.

Vorne ultrastraff und hinten fluffig weich
# Vorne ultrastraff und hinten fluffig weich - Das GT Fury von Gee Atherton passte zwar von der Größe, doch das Setup der Federelemente stellte mich physisch auf die Probe.

Trek Session 650b Proto – Brook MacDonald

Das Bike

Wie Gee ist auch Brook seit Anfang der Saison auf einem neuen Bike unterwegs. Schon in seiner neuseeländischen Heimat testete Trek in der Offseason mit seinen Team-Fahrern das brandneue Session 9.9 auf Basis von 27,5″-Laufrädern. Seit dieser Zeit ist Brook auf dem 650b Session in Größe „medium“ unterwegs und hoch zufrieden. Auch Fox war in diese Test-Phase involviert und erarbeitete schon früh das richtige Setup für Brook speziellen und überaus kraftvollen Fahrstil. So ähnelt sein Setup dem von Gee, wenngleich seine Gabel lange nicht so straff ausfällt wie die des GT-Fahrers. Dennoch wirkt die Balance zwischen Front und Heck unausgeglichen und so fällt der Dämpfer deutlich weicher aus als die Gabel.

Brook betont, dass er sein Fahrwerk gern etwas softer fahren würde, insbesondere in dieser Saison nach seiner Schulterverletzung vom Vorjahr. Er habe es allerdings gern, wenn die Gabel ab dem „Mid Stroke“ deutlich straffer werden würde, das würde ihm ein direktes Feedback vom Untergrund vermitteln, auch wenn das auf Kosten der Kraft in Händen und Armen gehen würde. Je weiter die Gabel in den Federweg eintaucht, desto straffer solle sie sein, damit sie bei richtig harten und unerwarteten Impacts nicht wegsacken würde. Wie genau die Progression seiner Gabel ausfällt konnten wir nicht in Erfahrungen bringen, doch fährt Brook von allen vier getesteten Bikes die straffeste High-Speed-Druckstufen-Einstellung.

Brook McDonalds Trek Session 9.9 Carbon mit 27,5"-Laufrädern in Größe "m"
# Brook McDonalds Trek Session 9.9 Carbon mit 27,5"-Laufrädern in Größe "m"

Auf der anderen Seite fällt das Zugstufen-Setup an Brooks Session von allen vier Testbikes am langsamsten aus, was genau der von Mark Fitzsimmons beschrieben Strecken-Charakteristik geschuldet wäre, so Brook. Er fügt hinzu, dass er sich beim Setup ganz auf die Mechaniker des Race-Supports verlassen würde. Lediglich das Fahrgefühl würde er ihnen möglichst detailliert schildern, den Rest aber den Experten überlassen. Mit dieser Vorgehensweise sei er bisher gut gefahren.

Dass er den Dämpfer im Vergleich zur Gabel deutlich weicher fahre, sei seinem Fahrstil geschuldet. Er würde es lieben sein Session über den Hinterbau fahren zu können, weshalb er gern tief und relativ weit hinten im Rad stehen würde. Um dennoch ausreichend Druck am Vorderrad zu generieren setzt Brook auf eine tiefe Front. Anders als bei den anderen Bikes ist sind die Gabelbrücken nicht bis Anschlag nach oben gezogen und der Lenker hat einen erstaunlich geringen Rise von 20 mm. Für Brook der Idealzustand.

Das Heck von Brooks Session fällt überraschend weich aus.
# Das Heck von Brooks Session fällt überraschend weich aus.
Die Zugstufe fuhr Brook in Leogang deutlich langsamer als sonst.
# Die Zugstufe fuhr Brook in Leogang deutlich langsamer als sonst.
Gut versteckt!
# Gut versteckt! - Von Außen ist an der 40 kein Unterschied zum aktuellen Serienmodell zu erkennen, doch im Inneren ist nahezu alles anders.
Viel hilft viel: Brook setzt auf viel HSC und viel Zugstufe.
# Viel hilft viel: Brook setzt auf viel HSC und viel Zugstufe.

Die Fahreindrücke

Obwohl Brooks Trek-Fahrwerk ein gutes Stück weicher ausfällt als das des GTs von Gee, verhielt sich das Bike vom Fahrverhalten ziemlich ähnlich. Zwar waren die Belastungen auf Hände und Arme längst nicht so extrem wie am Atherton-GT, doch die straffe Front machte mir in Armen und Oberkörper physisch schnell zu schaffen und sorgte für rasche Ermüdung. In Kurven wirkte sich das mit teils starkem Untersteuern aus. Doch nicht nur die unausgewogene Balance des Fahrwerks machte mir Probleme und sorgte für eine hecklastig-passive Fahrposition, auch der kurze Rahmen wollte mir einfach nicht so recht passen.

Innerhalb der beiden Abfahrten war es mir nicht möglich, mich an die Dimensionen des Rahmen zu gewöhnen und so stand ich passiv über dem Hinterrad. Die Folge: weniger ich als vielmehr das Bike gab die Linienwahl vor und so landete ich einige Male abseits der Ideallinie und teilweise gar abseits der Strecke. Zwar erwies sich der Hinterbau als überaus schluckfreudig und lag satt und traktionsstark auf der Strecke, doch leider konnte ich diesen Pluspunkt aufgrund der eigenwilligen Front nicht ausspielen. Wie schon dem Bike von Gee war ich auch Brooks Trek nicht gewachsen.

Ein Muskelprotz mit eigenständigem Fahrstil: klar dass das ein besonders Setup verlangt.
# Ein Muskelprotz mit eigenständigem Fahrstil: klar dass das ein besonders Setup verlangt.

Saracen Myst 650b Proto – Sam Dale

Das Bike

Mit 1,83 m ist Sam Dale nahezu gleich groß wie ich, doch der muskelbepackte Madison-Saracen Team-Fahrer bringt mit 100 kg Lebendgewicht rund 25 kg mehr als ich auf die Waage. Da wundert es nicht, dass das Fahrwerks-Setup des sympathischen Briten unter mir extrem straff ausfällt. Überaus angenehm empfinde ich jedoch seine Rahmengröße. Sam ist seit einiger Zeit auf einem XL-Prototyp-Rahmen des neuen Saracen Myst 650b unterwegs. Über die genauen Maße des Rahmens schweigt sich das Team aus, doch wie in der Seitenansicht zu erkennen ist, fallen Radstand un Lenkwinkel deutlich extremer aus, als bei den anderen Test-Bikes.

Sam Dales Saracen Myst 650b als XL-Prototyp
# Sam Dales Saracen Myst 650b als XL-Prototyp

Sein Fahrwerk beschreibt Dale selbst für sein Gewicht als relativ straff, dafür aber zwischen Front und Heck durchaus ausgewogen abgestimmt. Im Vergleich zu allen anderen Fox-Athleten fährt Sam seine 40 Float mit dem höchsten Luftdruck, wie uns Mark Fitzsimmons verrät, seine Druckstufen-Einstellungen würden hingegen ziemlich neutral (mittig) ausfallen. Auch Sam spricht das Problem mit den Flugphasen an, da er die meisten Sprüngen hoffnungslos überschießen würde. Daher habe er sich gerade in Leogang für ein verhältnismäßig verhaltenes Dämpfungs-Setup entschieden, welches ihm keinen zusätzlichen „Popp“ bescheren solle. Einzig die Low-Speed-Druckstufe habe er etwas weiter geschlossen als üblich, um das Fahrwerk in Anliegern und bei Absprüngen hoch im Federweg zu halten und unangenehmes Wegsacken zu vermeiden.

Straffe Feder, viel Luftdruck aber wenig Druckstufe.
# Straffe Feder, viel Luftdruck aber wenig Druckstufe.
Kein Bike war so straff abgestimmt wie das von Sam - dafür stimmte die Balance.
# Kein Bike war so straff abgestimmt wie das von Sam - dafür stimmte die Balance.
Viel hilft viel
# Viel hilft viel - Kaum ein anderer Fahrer fuhr so viel Luft in seinem Schlauchlos-System wie der 100 kg schwere Sam.
Große Lagerpunkte
# Große Lagerpunkte - In Anbetracht des hohen Fahrergewichts und des schonungslosen Fahrstils schaden solide Lager sicherlich nicht.

So fuhr Sam sein Myst in Leogang

  • Rahmengröße: XL [Prototyp]
  • Laufradgröße: 27,5″
  • Fahrwerksvorlieben: sehr straff, langsamer als üblich (in der Regel sehr schnell), ausgeglichen zwischen Front und Heck
  • Mit oder ohne Schlauch: Schlauchlos
  • Luftdruck in den Reifen: 1,86 Bar vorne; 2,0 Bar hinten
Hier passt mir einfach alles
# Hier passt mir einfach alles - Lenkerneigung, Cockpit-Höhe und Bremshebelstellung lassen keine Wünsche offen.
Spezial-Tuning
# Spezial-Tuning - Sam hat seinen Schalthebel mit Griptape versehen um im Eifer des Gefechts nichts abzurutschen.

Der Praxistest

Es Bedarf nicht einmal den Weg vom Parkplatz zur Gondel und schon fühle ich mich auf dem Myst von Sam wie auf meinem eigenen Bike. Cockpit-Höhe, Lenkerneigung, Bremshebel-Stellung – all das passt mir auf Anhieb, was mir von Anfang an viel Sicherheit vermittelt. Auch die Abmessungen des XL-Rahmens passen mir wie angegossen, lediglich das Fahrwerk fühlt sich unter meinem Gewicht an wie ein straff abgestimmtes XC-Bike.

Schon auf den ersten Metern folgt die Überraschung: Obwohl das Bike so dermaßen straff abgestimmt ist, stehe ich entspannt und mittig über dem Myst und treffe selbstbewusst meine Linien. Von Ermüdung keine Spur, obwohl das Fahrwerk viele Schläge geradewegs an mich weiterreicht. Schnell bemerke ich, dass der linke Zeigefinder den Lenker voll umschließt und nicht am Hebel der Vorderradbremse anliegt. Das kommt nur vor, wenn mir ein Rad soviel Sicherheit vermittelt dass ich es guten Gewissen krachen lassen kann.

Für mich passte das Gesamtkonzept
# Für mich passte das Gesamtkonzept - Wie auch am V10 von Bryceland passten auch am Saracen die Einstellungen der Lenkzentrale optimal.
Geht um Kurven wie auf Schienen
# Geht um Kurven wie auf Schienen - das Myst 650b als 2015er XL-Prototyp

Doch all zu lang sollte dieser Zustand nicht anhalten. Im ersten garstigen Steinfeld muss ich spüren, das ein unpassend hartes Fahrwerk seine Nachteile hat. Während ich zuvor noch über alles hinweg rollte, verschlägt es mir im Steinfeld prompt das Vorderrad, weil ich die harten Schläge schlichtweg nicht zu halten vermag. Abgedrängt von der Idealline muss ich massiv abbremsen um mich neu auszurichten – massiver Zeitverlust ist die Folge. Im weiteren Verlauf gelingt es mir jedoch gut das Myst zu bändigen. Gerade auf den Leoganger Verbingungsstücken zwischen den Waldsektionen komme ich mir mit dem Saracen extrem schnell vor, was die Landungen im Flat bei jedem einzelnen Sprung bestätigen.

Straff, straffer, Sam Dales Bike
# Straff, straffer, Sam Dales Bike - Obwohl die Federelemente bei mir gerade einmal 10% SAG freigaben, fühlte ich mich auf keinem anderen Bike so wohl wie auf dem von Sam Dale.

Santa Cruz V10c – Josh Bryceland

Santa Cruz V10c – Josh Brycelands Siegbike vom Vortag
# Santa Cruz V10c – Josh Brycelands Siegbike vom Vortag

Das Bike

Eigentlich hätte Joshs V10c ja bekanntlich unfahrbar sein müssen, stand es doch immer noch auf mickrigen 26″-Laufrädern. Dass solch ein Bike von anno dazumal am Vortag noch zum Sieg fahren konnte, dürfte vielen Marketingstrategen wohl Schweißperlen auf die Stirn treiben. Spaß beiseite: Josh ging in Leogang noch auf seinem bewährten 26″-V10c an den Start, doch finden sich an seinem Boliden allerlei Sonderwünsche wieder.

So verkürzt Josh den Reach seines XL-Rahmen via exzentrischem Chris King Steuersatz, der von seinen Team-Kollegen Steve und Greg hingegen zum strecken der Länge genutzt wird. Der Reach des Bikes beläuft sich so auf knappe 440 mm. Der Lenkwinkel fällt mit 63,5° auch nicht gerade spektakulär aus. In Kombination mit der Hinterbaulänge von 444 mm beläuft sich der Radstand von Joshs Bike auf 1.231 mm. Diese Abmessungen fuhren am Tag zuvor den Sieg ein.

26 Zoll Minion DHR II
# 26 Zoll Minion DHR II
Maximale Verzögerung am Hinterrad mit der Saint am Hinterrad - im Gegensatz zu Sam Dale ohne ICE-Tech
# Maximale Verzögerung am Hinterrad mit der Saint am Hinterrad - im Gegensatz zu Sam Dale ohne ICE-Tech
#AllTheLads - Hashtag und Kampfschrei der englischen Worldcup-Fahrer als Sticker auf dem ENVE-Carbon Lenker
# #AllTheLads - Hashtag und Kampfschrei der englischen Worldcup-Fahrer als Sticker auf dem ENVE-Carbon Lenker
Exzentrisch: der Chris King Steuersatz, verkürzt den Reach an Joshs Bike
# Exzentrisch: der Chris King Steuersatz, verkürzt den Reach an Joshs Bike
Enve Carbon Lenker, Saint Bremsen und Lizard Skins Griffe: Josh Brycelands Setup
# Enve Carbon Lenker, Saint Bremsen und Lizard Skins Griffe: Josh Brycelands Setup

Auf Seiten des Fahrwerks kommt an Ratboys Bike der neue RAD Dämpfer zum Einsatz, dessen Setup die kinematisch bedingte Progression des Hinterbaus herausnehmen soll. Der VPP-Hinterbau des V10c sei zwar am Anfang des Federwegs enorm weich und würde erst spät eine starke Progression aufbauen, in der Praxis führe das aber dazu, dass der Dämpfer im oberen und mittleren Federwegsbereich recht viel Federweg freigeben würde, gegen Ende aber stark verhärten würde, so die Erklärung des Fox-Technikers. Um in Kurven mehr Kontrolle zu erhalten, habe man den Dämpfer der Syndicate Team-Fahrer darauf ausgelegt, hoch im Federweg zu stehen und erst bei harten, tiefen Schlägen den gesamten Federweg zu nutzen.

Überraschenderweise fährt Josh im Vergleich zu den anderen Test-Bikes den geringsten Luftdruck in seiner 40 und auch die Druckstufendämpfung fällt im Vergleich deutlich softer aus. Dennoch fühlt sich die Gabel im Stand relativ straff an, ganz im Gegensatz zum soften Hinterbau, den Josh mit 215 mm Federweg fährt.

Fakten zum Rad

  • Rahmengröße: XL
  • Laufradgröße: 26″
  • Reach: 440 mm (exzentrischer Steuersatz)
  • Sitzrohrlänge: 475 mm
  • Hinterbaulänge: 444 mm
  • Radstand: 1.231 mm
  • Lenkwinkel: 63,5°

So fuhr Ratboy sein V10c in Leogang

  • Reifen: Maxxis Minion DHR II
  • Reifendruck: 2,07 Bar vorne, 2,21 Bar hinten

 

Die Fahreindrücke

Obwohl sich das Fahrwerk beim Parkplatztest noch etwas unausgewogen anfühlte, erweist sich auf der Strecke genau das Gegenteil. Gabel und Dämpfer passen ideal für mein Gewicht und arbeiten harmonisch zusammen. Zwar fällt das Heck VPP-typisch etwas softer aus, doch das stört nicht weiter. Das satte Fahrwerk folgt dem Untergrund ideal und so vermittelt das Bike auch in den zornigen Sektionen der Strecke sehr viel Sicherheit.

So richtig wohl fühle ich mich auf Ratboy Bike aber nicht. Zwar passen wie auch an Sams Bike Lenkerneigung, Cockpit-Höhe und Bremshebel-Einstellung wunderbar, aber irgendwie kann ich mich mit dem Fahrverhalten des V10 nicht so richtig anfreunden. Solange es geradeaus geht bügelt das Bike über alles hinweg, doch in Kurven tue ich mir schwer die richtige Körperposition zu finden was oft zu Unter- und Übersteuern führt. Hier und da verpasse ich so oft die Ideallinie, kann aber dennoch eine hohe Geschwindigkeit aufrechterhalten. Auch fühlt sich das Bike deutlich komfortabler an, als alle anderen vorher getesteten Räder.

Josh Bryceland war am Wochenende auf dieser fordernden Strecke mit seinem V10 der schnellste
# Josh Bryceland war am Wochenende auf dieser fordernden Strecke mit seinem V10 der schnellste

Das Fazit

Der Test dieser vier außergewöhnlichen und grundverschiedenen Bikes lässt für mich nur ein Resümee zu:
die Suche nach DEM schnellsten Bike ist vergebens. Eine pauschale Aussage lässt sich nicht treffen. Jedes dieser Bikes hat seine Vor- und Nachteile, auch wenn diese bei manchen Bikes unterschiedlich stark proportioniert sind. Letzten Endes ist es aber die Kombination aus Fahrer und Bike, die ein stimmiges Gesamtkonzept ergeben muss. Nur wenn sich der Fahrer auf seinem Arbeitsgerät zu 100% wohl fühlt, kann er mit diesem punktgenau an sein persönliches Limit gehen. Dabei spielen Fahrstil, Körperbau und Trainingszustand die entscheidenden Rollen. Eins ist jedenfalls sicher, Profis die auf einem so hohem Niveau unterwegs sind und das machbare Limit in einer derart engen Grenzwanderung ausloten müssen, brauchen ein Bike das exakt auf ihre Ansprüche zugeschnitten ist.

Die Aussage, ein Profi könne wohl mit jedem Bike zum Sieg fahren, ist damit meiner Meinung nach widerlegt.

Interessant? Hier geht es zu Teil 1 des Artikels: Ride With The Pros – Leogang Teil 1: Was macht ein Pro-Bike so schnell?

  1. benutzerbild

    Gunnar98

    dabei seit 08/2011

    Hat jemand eine Idee, wie die das Tubeless bekommen? Das müsste doch eigentlich nur ein paar Abfahrten dicht sein, bis die ein paar dicke Dellen haben und das wars oder?

  2. benutzerbild

    Kharne

    dabei seit 05/2012

    Die haben ein paar wenige Ersatzlaufräder und noch weniger Ersatzfelgen dabei smilie

  3. benutzerbild

    supermanlovers

    dabei seit 04/2006

    Das müsste doch eigentlich nur ein paar Abfahrten dicht sein, bis die ein paar dicke Dellen haben und das wars oder?

    Die Felgen von Josh bekommen keine Dellen.
  4. benutzerbild

    Gunnar98

    dabei seit 08/2011

    Trotzdem, dauernd Platten zu haben wäre nichts für mich! smilie

  5. benutzerbild

    FloImSchnee

    dabei seit 08/2004

    Sehr interessanter Bericht, danke!

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