Caminade – noch nie gehört? Kann passieren, denn die französische Firma ist bisher noch recht klein. Doch fest steht: Die Bikes ziehen Blicke auf sich. Das liegt an den schlanken Stahlrohren, die sich einzigartig zu Oberrohr und Sitzrohr biegen, aber auch dem eigenständigen Hinterbau am vollgefederten Modell.
Die Räder werden komplett in Frankreich gefertigt: Rohre gebogen, Frästeile erstellt, gelötet, lackiert und auf Wunsch montiert. Die Optik der Bikes ist in jedem Fall einzigartig, aber auch technisch wirken die Räder interessant. So ist die Hinterbau-Kinematik eine Eigenentwicklung mit virtuellem Drehpunkt, bei der der Kettenzug die Federung immer in Richtung SAG zieht. Das wird durch die Änderung der Kettenstrebenlänge erreicht: Bis zum Erreichen des SAG werden die Kettenstreben kürzer, danach länger. Damien Oton, der letztes Jahr auf Devinci ein EWS-Rennen gewinnen konnte, war in die Entwicklung involviert, bevor er zu Devinci wechselte. Er stammt aus dem gleichen Ort wie Caminade, die Kooperation bot sich also an.
Der Dämpfer steht hinter dem Sitzrohr, ein Gummistück schützt ihn vor Dreckbeschuss. Die gebogenen Rohre können nicht konfifiziert ausgeführt werden, sie weisen konstant eine Wandstärke von 0,8 mm auf. Das Unterrohr ist ein Reynolds 853 mit verringerter Wandstärke in der Rohrmitte. Am Ende landet das Gewicht bei 3300 g mit leichtem Luftdämpfer. Das ONE4All kommt mit entweder 135 oder 155 mm Federweg am Heck.
Für den Rahmen werden mit Dämpfer 2200 € fällig – ein vertretbarer Preis für ein individuell in Frankreich gefertigtes Produkt. Neben dem hier gezeigten All-Mountain / Enduro bietet Caminade auch ein 29″-Hardtail, ein Gravel-Bike und ein Rennrad an – bei Interesse einfach mal auf die Homepage schauen.
27 Kommentare