Vorhang auf für einen neuen Stern am Mountainbike-Himmel: Die quellfrische Schweizer Marke SCOR richtet sich an abfahrtsorientierte Mountainbiker, bei denen der Spaß im Vordergrund stehen soll. Alle Infos zur Markengründung, die Hand in Hand mit der Entwicklungsgeschichte der ersten SCOR-Bikes geht, findet ihr hier.
Es passiert nicht alle Tage, dass eine gänzlich neue Mountainbike-Marke auf dem Radar auftaucht. Heute ist allerdings so ein Tag: SCOR lautet der Name des neuen Schweizer Bike-Herstellers, der sich vor allem den Fahrspaß auf die Fahne geschrieben hat und mit dem Slogan „Play The Mountains“ wirbt. Doch woher kommt SCOR? Wie kam es zur Markengründung und welche Ziele hat die junge Marke?
SCOR: Die Entwicklungsgeschichte
Den Anstoß zum Projekt SCOR lieferte einer der wohl ehrlichsten und besten Gründe, die man sich vorstellen kann: Mariano, seines Zeichens Maschinenbauer und passionierter Enduro-Biker, bemängelte einige Schwachstellen an seinem aktuellen fahrbaren Untersatz und machte sich auf die Suche nach Verbesserungspotenzial. Schnell reiften einige Ideen und da es weder an Material noch an Fachwissen fehlte, wurde das Ganze auch prompt umgesetzt.
Mariano und eine kleine Gruppe anderer Interessierter zersägten in ihrer Freizeit alte Carbon-Rahmen, laminierten sie anders wieder zusammen oder klebten eigens für diesen Zweck gefräste Rahmenbauteile ein. Das Ziel: Das perfekte Enduro-Bike für die eigenen Hometrails und Vorlieben zu erschaffen. Beim ersten Prototyp galt es, den optimalen Lenkwinkel sowie die perfekte Kettenstrebenlänge herauszufinden. Dafür wurde das Steuerrohr diverse Male mit unterschiedlichen Neigungen neu an den Rahmen laminiert, während unterschiedliche Umlenkwippen zum Anpassen der Kettenstreben gefräst wurden.
Rahmen zersägen und neu laminieren oder gar neue Bauteile aus der CNC-Fräse einkleben? Kein übliches Prozedere in der Hobby-Werkstatt. Wenn ihr euch jetzt die Frage stellt, wie das kleine Team rund um Mariano auf solche Mittel zurückgreifen konnte, sollte ihr euch die Bilder des Prototyps mal genauer anschauen – vielleicht kommt ihr ja darauf? Richtig! Mariano ist nämlich nicht erst seit gestern Fahrrad-Entwickler, sondern arbeitet bereits seit über 5 Jahren bei BMC. Die gezeigten Prototypen basieren demzufolge größtenteils auf Rahmen des sich heutzutage nicht mehr im Verkauf befindlichen BMC Trailfox.
Doch zurück zur Prototypen-Bastelei. Nach den ersten erfolgreichen Testfahrten nahm das Projekt schnell Fahrt auf. Statt lediglich mit modifizierten Geometrien herumzuspielen, sollte schnell auch der aktuelle Hinterbau einem völlig anderen System weichen. Ziel des neuen Hinterbau-Konzepts: Ein tieferer Schwerpunkt sowie eine für üppigere Federwege optimierte Kinematik. An diesem Punkt wuchs der Arbeitsumfang für das Projekt „Eigenes Traumbike“ schnell auf ein Volumen an, das den freizeitlichen Rahmen sprengte.
Aus dem Freizeitprojekt entwächst eine neue Marke
Zwecks Fortführung und Professionalisierung des Projekts folgten deshalb konstruktive Gespräche mit den entsprechenden Verantwortlichen beim BMC. Diese mussten nicht lange überzeugt werden, sondern gaben zügig grünes Licht. Genauso schnell wie die Entscheidung zur Weiterführung des verheißungsvollen Projekts getroffen wurde, war jedoch auch allen Beteiligten klar, dass der hier verfolgte Ansatz kein optimales Match mit der doch sehr performanceorientierten und auf Effizienz getrimmten BMC Firmen-Identität abgeben würde. Eine neue Marke musste her.
Das ist SCOR
Diese neue Marke wurde auf den Namen SCOR getauft und will nicht etwa als kleine Schwester oder Gravity-Sparte von BMC aufgefasst werden. Stattdessen steht SCOR mit einer eigenen Ausrichtung, eigenen Produkten und einem eigenen Team fortan auf eigenen Beinen. Mit einem lockeren auf Fahrspaß ausgelegten Ansatz sollen vor allem abfahrtsorientierte Mountainbiker, die auf den Trails einfach nur Spaß haben wollen, angesprochen werden. Hier will man anders als 99 % der Fahrrad-Hersteller kein Bike für die Rennstrecken der Enduro World Series konstruieren, sondern einfach spaßige Mountainbikes auf die Räder stellen.
Diesem Credo folgend sponsert SCOR auch kein Renn-Team, sondern ein kleines Kollektiv aus talentierten Mountainbikern rund um Ludo May. Das ist ja alles schön und gut, aber wo bleiben die Bikes – werdet ihr euch jetzt denken. Da müssen wir euch leider noch ein paar Tage lang vertrösten. Aber versprochen, das Warten lohnt sich.
Seid ihr schon gespannt auf die neuen Scor Mountainbikes?
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