Tipp: du kannst mit der Tastatur blättern
Der Scott Grafter Protect 12 wird in zwei Farben und einer Größe angeboten
Der Scott Grafter Protect 12 wird in zwei Farben und einer Größe angeboten - wir haben den kompakten Rucksack einem intensiven Test unterzogen
Der Vorgänger hatte uns nicht überzeugen können
Der Vorgänger hatte uns nicht überzeugen können - umso gespannter sind wir auf die Leistung des neuen Modells gewesen, das sich auf der Eurobike bereits in vielen Details verbessert gezeigt hatte
Breite Schultergurt aber ein dünner Hüftgurt
Breite Schultergurt aber ein dünner Hüftgurt - wie gut funktioniert dieses voll einstellbare Tragesystem auf dem Trail?
Das Hauptfach kann zur Hälfte aufgeklappt werden
Das Hauptfach kann zur Hälfte aufgeklappt werden - hier befindet sich eine große Netztasche, kleine Einschubtaschen (nicht zu sehen) und einige Hinweise zum Rucksack inklusive dem Hinweis auf den Protektor. Scott gibt den Rucksack von 38 bis 50 cm frei.
Seitlich befinden sich schlanke Taschen, die durch einen Reißverschluss gesichert sind
Seitlich befinden sich schlanke Taschen, die durch einen Reißverschluss gesichert sind
Vier Kompressionsriemen helfen dabei, alles sicher zu verzurren
Vier Kompressionsriemen helfen dabei, alles sicher zu verzurren
Knapp bestanden: Im Packtest geht der Grafter Protect 12 an seine Grenzen und kann eben so die geforderten Artikel verstauen
Knapp bestanden: Im Packtest geht der Grafter Protect 12 an seine Grenzen und kann eben so die geforderten Artikel verstauen
Als besonders hilfreich erweisen sich dabei die Spanngurte an der Helmhalterung und der zusätzliche Gurt vorne auf dem Rucksack
Als besonders hilfreich erweisen sich dabei die Spanngurte an der Helmhalterung und der zusätzliche Gurt vorne auf dem Rucksack - so kann da Volumen wirksam auf der Außenseite erweitert werden
Der Rücken des Grafter ist vollständig überarbeitet. Eine Kunststoffeinlage gibt die Form vor und die Polsterung ist nur an den wichtigsten Punkten hervorgehoben
Der Rücken des Grafter ist vollständig überarbeitet. Eine Kunststoffeinlage gibt die Form vor und die Polsterung ist nur an den wichtigsten Punkten hervorgehoben - den Kern bildet am Rücken und dem Hüftgurt jeweils ein gelochter Schaumstoff
Die Schultergurte greifen relativ weit vorne am Rucksack an
Die Schultergurte greifen relativ weit vorne am Rucksack an - so stellen sie sicher, dass der Rückenprotektor so nah als Möglich am Körper gehalten wird
Der Hüftgurt ist breit angeschnitten, verjüngt sich dann jedoch zu einem dünnen Gurt wie an der Brust
Der Hüftgurt ist breit angeschnitten, verjüngt sich dann jedoch zu einem dünnen Gurt wie an der Brust - das schadet dem Komfort und die kleine Schnalle ist mit Handschuhen schwer zu bedienen.
Hinten im Rucksack sitzt der Rückenprotektor, der aus einem mehrlagigen, stark dämpfenden Material hergestellt ist
Hinten im Rucksack sitzt der Rückenprotektor, der aus einem mehrlagigen, stark dämpfenden Material hergestellt ist - in diesem Fach lässt sich mit etwas Nachdruck auch die Trinkflasche unterbringen, so dass sie nicht im Hauptfach eingeführt werden muss
Von der Fläche her ist der Rückenprotektor im Grafter trotz des schlanken Rucksacks ähnlich breit wie die Modelle der Konkurrenz
Von der Fläche her ist der Rückenprotektor im Grafter trotz des schlanken Rucksacks ähnlich breit wie die Modelle der Konkurrenz
Die gepolsterten Schultergurte helfen dabei, komfortabel das Rad zu tragen
Die gepolsterten Schultergurte helfen dabei, komfortabel das Rad zu tragen - der Rucksack selbst ist dabei nicht im Weg
Testfahrer Thomas Fritsch nimmt den Grafter mit auf den Trail
Testfahrer Thomas Fritsch nimmt den Grafter mit auf den Trail - für abfahrtslastige Touren ist er ein guter Begleiter
Bergauf hilft der schmale Rucksack bei der Belüftung, doch unter dem eng anliegenden Rückenprotektor wird es zwangsläufig warm
Bergauf hilft der schmale Rucksack bei der Belüftung, doch unter dem eng anliegenden Rückenprotektor wird es zwangsläufig warm
Wer auf dem Trail ein wenig spielt kann sich auf den Grafter verlassen
Wer auf dem Trail ein wenig spielt kann sich auf den Grafter verlassen - der sitzt ruhig und fest am Rücken und reduziert seine Bewegungen auf ein Minimum
Da das Rückenteil nicht in der Länge verstellbar ist und der Rucksack nur 46 cm lang ist, kann der Schutz bei großen Personen eingeschränkt sein
Da das Rückenteil nicht in der Länge verstellbar ist und der Rucksack nur 46 cm lang ist, kann der Schutz bei großen Personen eingeschränkt sein

Der Scott Grafter Protect 12 Rucksack ist das Angebot von Scott an Enduro-Biker und Freerider, die einen Rucksack mit integriertem Rückenprotektor und kompakten Abmessungen für kurze Touren und Ausflüge zu Rennen oder in den Bike-Park suchen. Nachdem das Vorgängermodell uns nicht voll überzeugen könnte, haben wir im Test überprüft, wie sich der Nachfolger schlagen kann. Neben diesem Einzeltest zum Scott Grafter 12 wird es anschließend am kommenden Montag den Vergleichstest der Mountainbike-Rucksäcke zu lesen geben, indem wir beschreiben, wie der Scott sich im Vergleich mit seinen wichtigsten Wettbewerbern präsentiert.

Der Scott Grafter Protect 12 wird in zwei Farben und einer Größe angeboten
# Der Scott Grafter Protect 12 wird in zwei Farben und einer Größe angeboten - wir haben den kompakten Rucksack einem intensiven Test unterzogen

Test Scott Grafter Protect 12 Rucksack

Kurz & Knapp

Der Scott Grafter Protect 12 kommt als leichter Rucksack mit integriertem Rückenprotektor. Zum Preis von 99,95 € ist der Protektor enthalten, eine Trinkblase muss jedoch separat erworben werden. Insgesamt 12l Volumen stehen zur Verfügung und Scott hat auch an diverse Spanngurte und Taschen gedacht, damit der Rucksack in der Praxis gut nutzbar wird.

Der Vorgänger hatte uns nicht überzeugen können
# Der Vorgänger hatte uns nicht überzeugen können - umso gespannter sind wir auf die Leistung des neuen Modells gewesen, das sich auf der Eurobike bereits in vielen Details verbessert gezeigt hatte
Breite Schultergurt aber ein dünner Hüftgurt
# Breite Schultergurt aber ein dünner Hüftgurt - wie gut funktioniert dieses voll einstellbare Tragesystem auf dem Trail?

Mit den folgenden Worten beschreibt Scott den Grafter Protect 12 auf der Homepage:

Der SCOTT Grafter Protect 12 Rucksack ist ein widerstandsfähiger, perfekt dimensionierter Rucksack für hohe Beanspruchungen, der gleichzeitig auf die Komfort-Bedürfnisse von Freeridern eingeht. Das ergonomisch geformte Netz-Panel mit belüfteten Schaum-Einsätzen und die herausnehmbare Rückenprotektorplatte bieten Dir optimalen Tragekomfort und Schutz in einem. Dieser Rucksack ist mit einem Helmträgersystem für Integralhelme, einem Protektoren-Befestigungssystem sowie einer hochfunktionellen Brustgurtschnalle ausgestattet. Mit dem Grafter Protect 12 bleiben keine Wünsche offen.

Technische Daten

Scott Grafter Protect 12
Volumen12l
Gewicht1.060 g
Abmessungen (LxBxH)13 x 20 x 46 cm
GrößenEinheitsgröße
Preis (UVP)99,95 €
Farbenblack/grey, black/blue
Material210D Diamond Ripstop Polyurethan, 360 Double Twin Chain, 600 Polyester, 210D Polyester

Ausstattung

Ausstattungsmerkmal
Hüftgurtja
Brustgurtja, elastisch
Verstellung Rückenlängenein
Kompressionsriemennein
Helmhalterungja, integriert
Rückenprotektorja, integriert
Trinkblasekompatibel bis 3l (nicht im Lieferumfang enthalten)
Brillenfachja
Werkzeugfachja
Kartenfachnein
Regenhüllenein
Rücklichtbefestigungnein
Reflektorennein

Praxisnutzen

Der Scott Grafter Protect wird in verschiedenen Größen angeboten und ist zur Eurobike gründlich überarbeitet worden. Während wir im Herbst das Modell mit 16l im Test hatten und nicht ganz überzeugt waren – die Kritikpunkte lagen insbesondere bei der Verarbeitung, der Fächereinteilung und dem Tragesystem – präsentiert sich der Nachfolger mit kompakten 12l und einigen offensichtlichen Veränderungen. Bereits beim Auspacken wird dabei deutlich: Dieser Rucksack ist wesentlich besser verarbeitet als das letzte Testmodell.

Der integrierte Rückenprotektor soll den Rucksack zu einem idealen Begleiter für abfahrtslastige Ausfahrten machen, bei denen eine gewisse Ausrüstung mit am Mann sein muss. Platz für Pumpe, Schlauch und Verpflegung sollte im Rucksack in jedem Fall sein. Wie sich der Rucksack in den verschiedenen Bewertungsdimensionen geschlagen habt haben wir in den folgenden Unterpunkten für euch differenziert beschrieben.

Beladung & Sortierung

Über den vordersten Rucksack wird beim Scott Grafter Protect 12 das Hauptfach geöffnet, das über die gesamte Länge des Rucksacks reicht. Auf der Vorderseite ist es mit länglichen Einschubtaschen versehen, die beispielsweise eine Pumpe sicher aufnehmen und an Ort und Stelle halten. Auf der Rückseite befindet sich eine Netztasche, die gut geeignet ist, zum Beispiel den Geldbeutel und die Autoschlüssel aufzunehmen. Das Hauptfach kann bis knapp zur Hälfte geöffnet werden und verhindert so ein unbeabsichtigtes Herausfallen des Inhalts. Gleichzeitig wird aber auch der Zugang zu den tiefer im Rucksack befindlichen Gegenständen etwas erschwert.

Das Hauptfach kann zur Hälfte aufgeklappt werden
# Das Hauptfach kann zur Hälfte aufgeklappt werden - hier befindet sich eine große Netztasche, kleine Einschubtaschen (nicht zu sehen) und einige Hinweise zum Rucksack inklusive dem Hinweis auf den Protektor. Scott gibt den Rucksack von 38 bis 50 cm frei.

Seitlich am Rucksack befinden sich zwei flache Fächer, in denen beispielsweise Riegel oder ein Multitool ihren Platz finden können. Im Gegensatz zum Klettverschluss beim alten Modell findet sich hier ein Reißverschluss, der den Inhalt sicher verstauen hilft.

Seitlich befinden sich schlanke Taschen, die durch einen Reißverschluss gesichert sind
# Seitlich befinden sich schlanke Taschen, die durch einen Reißverschluss gesichert sind

Oben in der Mitte befindet sich ein weiteres relativ großes Fach, in dem Handy, Brille oder andere Gegenstände, die schnell zur Hand sein müssen, abgelegt werden können. Es ist zwar nicht weich ausgepolstert, sollte jedoch trotzdem seinen Dienst tun und den Inhalt vor den Gegenständen im Hauptfach schützen.

Die Trinkblase befindet sich hinten zusammen mit dem Rückenprotektoren in einem Fach. Das hilft bei der Beladung und ermöglicht die Unterbringung von bis zu 3l großen Trinkvolumen. Dabei wird der Platz zwar sehr eng, doch für unseren Packtest ist es uns gelungen. Der Schlauch der Trinkblase wird oben mittig aus dem Rucksack geführt und während wir im letzten Jahr hier noch Grund zur Kritik hatten, wird er nun sauber mit zwei Laschen und einem Clip direkt am Brustgurt sauber geführt. Da wackelt nichts und die Flüssigkeit ist stets griffbereit.

Die Helmhalterung des Grafter ist für Halbschalen- und Vollvisier-Helme getrennt ausgeführt. Unter der vorderen Abdeckung, die mit vier Spanngurten die gleichzeitig als Kompressionsriemen dienen, kann der Kinnbügel eines Downhill-Helms fixiert werden. Gummierte Aufnäher sorgen hier dafür, dass der Helm sicher befestigt wird und gleichzeitig der Rucksack geschützt ist. Auf der Innenseite verfügt sie außerdem über ein tiefes Einschubfach, in dem sich ein weiteres Werkzeug oder nasse Handschuhe sehr gut unterbringen lassen. So wird der Raum voll genutzt und die praktischen Details verbessern die Nutzbarkeit im Alltag.

Für Halbschalenhelme findet sich oben auf dem Rucksack eine leichte und effektive Lösung: Die ovale Kunststoffplatte ist an einem elastischen Zug befestigt und kann durch eine Belüftungsöffnung gefädelt werden. Dreht man sie anschließend um 90°, so legt sie sich flach oben auf den Helm und hält diesen in Position. Das funktioniert schnell und einfach – zumindest solange man einen Helm mit ausreichend großen Belüftungsöffnungen hat.

Vier Kompressionsriemen helfen dabei, alles sicher zu verzurren
# Vier Kompressionsriemen helfen dabei, alles sicher zu verzurren

Vorne quer unter der Helmhalterung befindet sich noch ein langer Spanngurt, der genutzt werden kann, um Jacken oder Knieprotektoren am Rucksack zu befestigen. Diese Lösung ist sauber und ordentlich, da der Spanngurt bei Nicht-Gebrauch durch zwei Öffnungen ins Innere des Rucksacks gelegt werden kann. Dennoch hat der Scott mit seinen vier Kompressionsriemen insgesamt viele Bändel und offene Gurtenden. Da kommt es gerade recht, dass überall elastische Bänder angebracht sind, um die freien Enden zu fixieren. Zu guter Letzt befinden sich zwei flache Taschen auf dem Hüftgurt links und rechts.

In unserem Packtest wäre der Scott Grafter fast gescheitert. Seine 12l Volumen sind durch die schlanke Bauweise schnell aufgebraucht und nur der Spanngurt auf der Vorderseite rettet ihn, so dass wir alle gewünschten Ausrüstungsgegenstände auch unterbringen konnten. Platz ist dann jedoch keiner mehr gewesen, wodurch die Mitnahme von Verpflegung eingeschränkt gewesen wäre.

Knapp bestanden: Im Packtest geht der Grafter Protect 12 an seine Grenzen und kann eben so die geforderten Artikel verstauen
# Knapp bestanden: Im Packtest geht der Grafter Protect 12 an seine Grenzen und kann eben so die geforderten Artikel verstauen
Als besonders hilfreich erweisen sich dabei die Spanngurte an der Helmhalterung und der zusätzliche Gurt vorne auf dem Rucksack
# Als besonders hilfreich erweisen sich dabei die Spanngurte an der Helmhalterung und der zusätzliche Gurt vorne auf dem Rucksack - so kann da Volumen wirksam auf der Außenseite erweitert werden

Bei schlechtem Wetter muss man beim Scott Grafter Protect auf eine Regenhülle verzichten, wodurch der Rucksack voll eingematscht werden kann. Während der untere Bereich gut zu reinigen ist, fällt im oberen Bereich aufgrund der vielen Reißverschlüsse und Gurte das Säubern etwas schwerer.

Qualitativ hat Scott den Grafter auf eine deutlich höhere Ebene gehoben. So sind zwar immer noch kleine Abweichungen im Nahtbild und im Zuschnitt der Stoffe sichtbar, die im direkten Vergleich mit Konkurrenten wie dem POC, Deuter oder Evoc auffallen, doch der Gesamteindruck ist erheblich verbessert worden. Besonders das Tragesystem hat von der Qualitätssteigerung profitiert.

Rücken, Gurte und Einstellungen

Scott bietet den Grafter Protect 12 Rucksack in einer Größe mit fester Rückenlänge an. Zwar ist im Lieferumfang keine Anleitung mit Hinweisen zur richtigen Anpassung des Rucksacks enthalten, doch da alle Gurte längs einstellbar sind und der Rücken für den Fahrer vorgeformt ist fällt die Anpassung jedem leicht, der schon mal einen Rucksack getragen hat.

Der Rücken des Grafter ist vollständig überarbeitet. Eine Kunststoffeinlage gibt die Form vor und die Polsterung ist nur an den wichtigsten Punkten hervorgehoben
# Der Rücken des Grafter ist vollständig überarbeitet. Eine Kunststoffeinlage gibt die Form vor und die Polsterung ist nur an den wichtigsten Punkten hervorgehoben - den Kern bildet am Rücken und dem Hüftgurt jeweils ein gelochter Schaumstoff

Beim Vorgängermodell hatten wir kritisiert, dass das Rückenteil relativ formlos gestaltet ist und immer flächig am Körper anliegt, wodurch sich die Hitze am Rücken stauen kann. Das neue Modell zeigt sich hier entscheidend weiter entwickelt und verbaut hinter dem Rückenprotektoren nochmals eine durchgehend Kunststoffeinlage, die die Form des Rucksacks vorgibt und ein Durchdrücken des Inhaltes in den Rücken verhindern hilft.

Die Rückenpolsterung ist durch einen unter einem offenporigen Mesh fixierten Schaumstoff mit gleichmäßig verteilten Öffnungen realisiert und zieht sich über die gesamte Fläche des Rückenteils. An den Schultern sowie über dem Steißbein sind zusätzlich leicht verdickte Polsterungen vorgesehen, die den Tragekomfort steigern sollen.

Die Schultergurte greifen relativ weit vorne am Rucksack an
# Die Schultergurte greifen relativ weit vorne am Rucksack an - so stellen sie sicher, dass der Rückenprotektor so nah als Möglich am Körper gehalten wird

Die Schultergurte sind direkt über dem Hauptfach angeschlagen und sorgen so dafür, dass der Rückenprotektor so nah als möglich an den Rücken herangedrückt wird. Die Gurte sind ergonomisch vorgeformt und bestehen aus einem Neoprenkern, der in den Kontaktbereichen mit weicher Microfaser umhüllt ist. Der Brustgurt ist in einem sehr weiten Bereich einstellbar und elastisch ausgeführt.

Der Hüftgurt ist breit angeschnitten, verjüngt sich dann jedoch zu einem dünnen Gurt wie an der Brust
# Der Hüftgurt ist breit angeschnitten, verjüngt sich dann jedoch zu einem dünnen Gurt wie an der Brust - das schadet dem Komfort und die kleine Schnalle ist mit Handschuhen schwer zu bedienen.

Der Hüftgurt greift seitlich breit am Rückenteil an und ist mit dem identischen Schaumstoff gepolstert wie der Rücken selbst. Verschlossen wird er mit einem dünnen Gurt mit kleiner Schnalle, was nicht ideal zu bedienen ist und bei engem Verschluss relativ stark einschneidet. Wie das den Tragekomfort beeinflusst, haben wir auf dem Trail erfahren.

Sicherheitsausstattung

Abgesehen vom Rückenprotektor ist der Scott Grafter Protect 12 bei der Sicherheitsaussattung relativ spärlich ausgerüstet. So finden sich weder eine Halterung für ein Rücklicht noch Reflektoren oder eine Pfeife am Rucksack. Der integrierte Rückenprotektor entspricht den CE Richtlinien und kann bei Bedarf herausgenommen werden. Er ist perforiert und aus drei Lagen eines zäh elastischen Stoffs gefertigt – ähnlich dem Modell von Camelbak. Von der Form her verbreitert er sich an den Enden etwas und soll so besseren Schutz an der Hüfte und den Schulterblättern bieten, im Kern jedoch die Wirbelsäule abdecken.

Hinten im Rucksack sitzt der Rückenprotektor, der aus einem mehrlagigen, stark dämpfenden Material hergestellt ist
# Hinten im Rucksack sitzt der Rückenprotektor, der aus einem mehrlagigen, stark dämpfenden Material hergestellt ist - in diesem Fach lässt sich mit etwas Nachdruck auch die Trinkflasche unterbringen, so dass sie nicht im Hauptfach eingeführt werden muss
Von der Fläche her ist der Rückenprotektor im Grafter trotz des schlanken Rucksacks ähnlich breit wie die Modelle der Konkurrenz
# Von der Fläche her ist der Rückenprotektor im Grafter trotz des schlanken Rucksacks ähnlich breit wie die Modelle der Konkurrenz

Zu den Schutzwerten und Einstufungen nach EN Richtlinien macht Scott beim Rückenprotektor keine Angaben und veröffentlicht keine Messwerte.

Die gepolsterten Schultergurte helfen dabei, komfortabel das Rad zu tragen
# Die gepolsterten Schultergurte helfen dabei, komfortabel das Rad zu tragen - der Rucksack selbst ist dabei nicht im Weg
Testfahrer Thomas Fritsch nimmt den Grafter mit auf den Trail
# Testfahrer Thomas Fritsch nimmt den Grafter mit auf den Trail - für abfahrtslastige Touren ist er ein guter Begleiter

Auf der Tour

Tragekomfort & Belüftung

Beim ersten Aufziehen fällt auf, dass der Scott Grafter Protect trotz 355 g schwerem Rückenprotektor insgesamt relativ leicht ist. So bringt er gerade 1.060 g auf die Waage und ist damit ein gutes Stück leichter als einige der Konkurrenten. Nach dem ersten Einstellen liegt er eng am Rücken an und fühlt sich gut an. Der Hüftgurt leistet hier gute Arbeit, wobei der dünne Gurt an der Vorderseite nicht nur mit Handschuhen schlecht zu bedienen ist, sondern auch beim Fahren in den Bauch einschneidet. Das wird auf langen Ausfahrten spürbar und könnte durch einen breiteren Gurt leicht behoben werden.

Bergauf hilft der schmale Rucksack bei der Belüftung, doch unter dem eng anliegenden Rückenprotektor wird es zwangsläufig warm
# Bergauf hilft der schmale Rucksack bei der Belüftung, doch unter dem eng anliegenden Rückenprotektor wird es zwangsläufig warm

So zeigt sich der Tragekomfort insgesamt als gut, mit kleinen Abstrichen beim Hüftgurt. Leichte Einschränkungen gibt es auch bei der Belüftung. Im direkten Vergleich zum Vorgängermodell ist diese aber erheblich verbessert und der Rucksack staut gefühlt weniger Wärme auf. Hierbei hilft auch die relativ schlanke Bauweise, die ähnlich den Ergon Rucksäcken viel Fläche des Rückens frei gibt und so eine gute Zirkulation ermöglicht.

Wer auf dem Trail ein wenig spielt kann sich auf den Grafter verlassen
# Wer auf dem Trail ein wenig spielt kann sich auf den Grafter verlassen - der sitzt ruhig und fest am Rücken und reduziert seine Bewegungen auf ein Minimum

Dennoch ist die Belüftung durch den eng anliegenden Rücken ohne Belüftungskanäle nur eingeschränkt möglich und eine freie Zirkulation der Luft wird unterbunden. Hier präsentiert sich einmal mehr der Zielkonflikt zwischen Komfort und Schutz, den auch Scott zu Gunsten des Schutzes entschieden hat.

Schutz

Wie bei den anderen Modellen mit einem mehrlagigen Schaumstoffprotektor auch hat der Scott Grafter Protect 12 den Vorteil, dass sein Protektor im Falle eines Sturzes seine dämpfenden und schützenden Eigenschaften behält. So muss nach einem Sturz nur der Zustand des Protektors geprüft werden, doch wenn dieser keine Schnitte oder andere bleibenden Schäden davongetragen hat, kann man ihn bedenkenlos weiter verwenden.

Da das Rückenteil nicht in der Länge verstellbar ist und der Rucksack nur 46 cm lang ist, kann der Schutz bei großen Personen eingeschränkt sein
# Da das Rückenteil nicht in der Länge verstellbar ist und der Rucksack nur 46 cm lang ist, kann der Schutz bei großen Personen eingeschränkt sein

Das Tragesystem stellt sicher, dass der Protektor eng am Rücken getragen wird. Angaben zur Zertifizierung und Wirkung des Rückenprotektors lassen sich bei Scott jedoch nicht schicken und in Ermangelung eines entsprechenden Prüfstandes nicht selbst generieren.

Fazit

Der Scott Grafter Protect 12l präsentiert sich gründlich überarbeitet und in vielen Details überarbeitet zur neuen Saison. Sein Tragesystem arbeitet effizient und die Veränderungen am Aufbau des Rückenteils wirken sich positiv auf den Tragekomfort aus. Verbessert wurde auch die Einteilung der Fächer und Taschen am Rucksack. Aufgrund der schlanken Bauweise ist das Volumen dennoch relativ begrenzt und der Rucksack so eher ein Begleiter für kurze Touren oder Ausflüge mit dem Lift.

Preisvergleich Scott Grafter Protect 12l

Weitere Informationen

Scott Homepage
Bilder: Jens Staudt, Stefanus Stahl, Tobias Stahl
Text & Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de

  1. benutzerbild

    Tobias

    dabei seit 08/2001

    Der Scott Grafter Protect 12 Rucksack ist das Angebot von Scott an Enduro-Biker und Freerider, die einen Rucksack mit integriertem Rückenprotektor und kompakten Abmessungen für kurze Touren und Ausflüge zu Rennen oder in den Bike-Park suchen. Nachdem das Vorgängermodell uns nicht voll überzeugen könnte, haben wir im Test überprüft, wie sich der Nachfolger schlagen kann. Neben diesem Einzeltest zum Scott Grafter 12 wird es anschließend am kommenden Montag den Vergleichstest der Mountainbike-Rucksäcke zu lesen geben, indem wir beschreiben, wie der Scott sich im Vergleich mit seinen wichtigsten Wettbewerbern präsentiert.


    → Den vollständigen Artikel "Kompakter Freeride-Rucksack: Scott Grafter Protect 12 im Test" im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    jeahbikes

    dabei seit 08/2012

    Der Rucksack gefällt mir an sich schon sehr gut, noch viel besser finde ich aber, dass ihr hier direkt ein Nachfolgermodell testet und aufzeigt, wo die Hersteller verbessert haben. Sowas ist selten geworden.

    Scott hat ja offensichtlich bei diesem Modell einiges getan - werde ich mir mal im Laden anschauen.

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!