Sendhit Nock Handguards V2 im Test: Man sieht sie mittlerweile immer öfter an beiden Lenkerenden hervorragen, diese etwas martialisch anmutenden Schilde aus elastischem Kunststoff. Die Rede ist von Handguards, die die Hände im Trail- und Enduro-Einsatz schützen sollen. Ob die Nock V2 Handguards von Sendhit halten, was sie versprechen, erfahrt ihr in unserem Test.
Sendhit Nock Handguards V2 – Infos und Preise
Handguards sind keine Seltenheit mehr und werden immer häufiger von Enduro-Racern im Renngeschehen eingesetzt. Auch auf unseren Hometrails sieht man die zu Beginn vielleicht etwas befremdlich wirkenden Kunststoffschilde zunehmend. Im Motocross bzw. Enduro-Motorradsport sind solche Handguards, die an den Lenkerenden befestigt werden und die Hände vor Sträuchern, Ästen und ganzen Bäumen schützen sollen, nicht wegzudenken und gehören zur Basisausstattung. Nicht ohne Grund also haben sie ihren Weg in den Mountainbike-Sport gefunden und sind beispielsweise an den Arbeitsgeräten von Christian Textor oder Raphaela Richter zu sehen. Ein recht verbreiteter Anbieter dieser Schutzschilde für unsere Hände trägt den Namen Sendhit und hat mit dem Nock Handguard V2 eine neue, etwas überarbeitete Version seiner Handguards im Programm.
- Schilde aus schlagfestem Kunststoff zum Schutz der Hände
- verstellbar in 4 Positionen (zwei horizontal, zwei vertikal)
- Besonderheiten in 4 Positionen einstellbar, gepolsterte Innenflächen, kompatibel mit allen Bremshebeln, optimiert für Shimano
- Maße Handschild ca. 170 mm (Länge), ca. 53 – 70 mm (Breite)
- Gewicht 168 g (Paar, Herstellerangabe)
- Herstellungsland Frankreich
- Verfügbarkeit ab sofort
- www.sendhit.net | www.mrc-trading.de
- Preis 74,99 € (UVP) | Bikemarkt: Sendhit Nock Handguards kaufen
Die Sendhit Nock V2 bestehen aus einem schlagfesten Kunststoff mit einem absorbierenden Schaumstoff im Inneren. Die Halterung wird aus Aluminium gefertigt. Sie sind in vier Positionen anpassbar und laut Hersteller nun auch kompatibel mit allen gängigen Bremshebeln. Hergestellt werden die 168 Gramm leichten Handschützer in Frankreich. Für das aktuelle Modell sollen sie nochmals stabiler sein und dabei auch die Bruchgefahr bei einem Aufprall minimieren. Dabei wurde im Speziellen die Schnittstelle zwischen der Halterung und dem Schild überarbeitet und auch die Integrationsfähigkeit ins eigene Cockpit verbessert, sodass jetzt auch keine Probleme mehr mit Shimano-Bremshebeln entstehen sollen.
Die neuste Version der Nock Handguards mit der Endung V2 ist bei gängigen Onlineshops oder direkt beim Distributor MRC-Trading für 74,99 € erhältlich.
Im Detail
Für die zweite Version der Sendhit Nock Handguards gab es ein paar Verbesserungen, die für mehr Stabilität und Widerstandskraft im Falle von Feindkontakt sorgen und dabei auch der Kompatibilität sowie Einstellbarkeit zugutekommen sollen. Eine größere Kontaktfläche zwischen der Halterung und dem Kunststoffschild bietet mehr Steifigkeit, ohne die Flexibilität des Schilds negativ zu beeinflussen. Ziel ist es, die Aufprallenergie in elastische Verformung zu verwandeln, um so die Kraft zu absorbieren, statt sie an die metallische Halterung weiterzugeben. Dazu dient auch der integrierte Schaum auf der Innenseite. Fixiert wird das Ganze mit einer 28 mm-Schraube samt Nylon-Einsatz zur Sicherung dieser Verbindung. Des Weiteren unterscheidet sich die V2-Version durch ihre Lenkermontage per Schnellverschluss (Scharnierfunktion) von ihrem Vorgänger. Hier mussten in der Vergangenheit noch die Griffe demontiert werden, um die Metall-Halterung anzubringen – was fummelig und nervig werden kann, wenn es mal schnell gehen soll.
Für die Anpassbarkeit an eigene Vorlieben, Bremshebelgriffweite oder einfach Fingerlänge verfügen die neuen Handguards zudem über eine Art Flipchip, mit dem der Schild in vier möglichen Positionen an der Halterung angebracht werden kann. Dabei wurden nun auch Design und Maße von Shimano-Bremshebeln berücksichtigt, damit die Sendhit Nock jetzt ohne Probleme mit den Bremsen des japanischen Herstellers genutzt werden können.
Auf dem Trail
Bevor wir uns Büschen, Ästen und fiesen Dornen stellen können, müssen die Handguards von Sendhit erst einmal montiert werden. Dank der neuen Scharnierfunktion ist dies jedoch schnell erledigt. Zuvor habe ich mich für die am weitesten vom Lenker entfernte Position der Kunststoffschilde entschieden, da lange Finger kombiniert mit weit herausgestellten Bremshebeln dies einfach voraussetzen. Zwar bin ich in bestimmten Handpositionen noch immer mit dem Bremsfinger an die Innenseite des Schilds gekommen, doch nach ein paar Metern auf dem Trail hat man sich daran gewöhnt. Die Integration der Befestigungsschellen an unterschiedlichen Cockpits war nie ein Problem. Somit konnte es nach dem Ausrichten inklusive kleiner Feinjustage direkt auf den Trail gehen.
Rein aus der Fahrerposition machen die Handguards vom Start weg einen soliden Eindruck. Sobald man hinterm Cockpit Platz nimmt, kommt tatsächlich etwas Race-Feeling auf. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden – mir persönlich gefällt die Optik gut und es stellt sich sogar ein kleines Plus an Sicherheitsgefühl ein. Auf den ersten Metern bergab kam es dann doch mehrfach vor, dass ich den Schild mit meinem Bremsfinger berühre. Hierbei ist festzuhalten, dass ich über wirklich große Hände verfüge und Handschuhe ausschließlich in XL oder besser noch XXL trage. Wirklich störend ist der Kontakt nicht und über weitere Kilometer hat sich der Kontakt auch etwas reduziert, da ich hier scheinbar eine andere Fingerposition eingenommen habe. Grundsätzlich könnten Menschen meines Schlags jedoch davon profitieren, noch ein zusätzliches Distanzstück im Lieferumfang vorzufinden. Zu diesem Zweck kann man natürlich auch selbst aktiv werden und sich ein kleinen „Spacer“ basteln, der einem ein paar Extra-Millimeter Platz verschafft.
Nun aber zur eigentlichen Fragestellung: Sind Handguards nur für den Race-Look oder wirklich sinnvoll? Der Testzeitraum umfasste alles von angenehmen milden bis zu bitteren Minusgraden. Dabei wurden die Handguards auf verschiedene Testräder geschnallt, egal ob Bikepark oder Trail-Runde am Hausberg. Auch enge Vogesen-Trails wurden attackiert. Feindkontakt konnte im Rahmen des Tests mehrfach verbucht werden – inklusive eines Sturzes, bei dem ich mit dem rechten Lenkerende bei hoher Geschwindigkeit in eine Wand eingeschlagen bin, um dann zu Boden zu gehen (Little Champery lässt Grüßen). Dabei hat der Schild meine Hand scheinbar vor schlimmeren geschützt, sodass nur Kratzer auf dem Kunststoff zurückblieben, jedoch nicht an meiner Hand.
Fazit – Sendhit Nock Handguards V2
Im Laufe des Testzeitraums habe ich mich kaltem Wind, so manchem Busch, Dornen und dem ein oder anderen Ast gestellt. Haben mich die Sendhit Nock V2 dabei vor kalten Fingern und demolierten und zerkratzen Händen geschützt? Ich würde sagen ja, zumindest wenn es um den Schutz vor Büschen, Ästen und anderen in den Trail ragenden Gegenständen geht. Bezüglich des Schutzes vor Wind und Wetter sollte man keine allzu großen Hoffnungen hegen, denn eisiger Wind findet seinen Weg zu den Fingerspitzen. Dennoch würde ich auch eine gewisse Abschirmung attestieren, wenn auch nicht wirklich messbar. Der Fokus eines solchen Handguards liegt jedoch auf der Schutzwirkung, und die ist gegeben. Freunden enger und zugewucherter Trails dürften die Sendhit Nock Handguards eine wirkungsvolle Hilfe sein.
Wie steht ihr zu den Nock Handguards V2 von Sendhit? Würdet ihr sie euch ans Bike schrauben?
- Fahrstil
- verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill
- Vorlieben beim Fahrwerk
- etwas straffer, schneller Rebound, so wenig Dämpfung wie nötig
- Vorlieben bei der Geometrie
- ausreichender Reach, mittellange Kettenstreben, tendenziell flacher Lenkwinkel
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