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Shimano XTR M9210 im Test
Shimano XTR M9210 im Test - was kann die Vierkolbenbremse im Langzeittest?
Runderes Design am Bremssattel der XTR M9120 Bremse
Runderes Design am Bremssattel der XTR M9120 Bremse - damit die Hitze nicht ins Öl gelangt und möglichst schnell abgeleitet wird, verwendet Shimano Keramik-Kolben und Bremsbeläge mit Kühlrippen.
Banjo-Anschluss auf der Innenseite
Banjo-Anschluss auf der Innenseite - Leitungsabgang und Entlüftungsöffnung auf der Unterseite sind nicht durch einen direkten Weg verbunden, beim Entlüften werden alle Hohlräume durchspült.
Optisch ähnlich wie der Vorgänger ist die Gebereinheit
Optisch ähnlich wie der Vorgänger ist die Gebereinheit - einige Details wurden aber verändert. Die Klemmschellen-Position und das Material des Hebels springen am schnellsten ins Auge.
Steifere Pumpenkonstruktion dank neu positionierter Schelle und zusätzlicher Abstützung
Steifere Pumpenkonstruktion dank neu positionierter Schelle und zusätzlicher Abstützung - die neue Schelle wird durch I-Spec EV ermöglicht, Shimanos neuester Lösung zur Verbindung von Schalthebel und Bremse.
I-Spec EV lässt sich mit leichten Modifikationen auch mit dem SRAM-Interface koppeln
I-Spec EV lässt sich mit leichten Modifikationen auch mit dem SRAM-Interface koppeln - so können Fans von SRAM-Schaltwerken und Nutzer einer Variostütze eine einfache, saubere Lösung fürs Cockpit finden.
Freeza Scheibe
Freeza Scheibe
Ice Tec-Scheibe
Ice Tec-Scheibe
XTR M9120 Vorderrad
XTR M9120 Vorderrad
XTR M9120 Hinterrad
XTR M9120 Hinterrad
Freeza Scheibe 203 mm
Freeza Scheibe 203 mm
Freeza Scheibe 180 mm
Freeza Scheibe 180 mm
Adapter VR PM7" auf 203 mm Scheibe
Adapter VR PM7" auf 203 mm Scheibe
Ausreichend Bremskraft auch für schwere Piloten
Ausreichend Bremskraft auch für schwere Piloten - die XTR soll auf dem Level der Saint angekommen sein. Auch wir sehen die Bremse im Enduro- bis DH-Einsatz als sinnvoll an.
Im Vergleich zur Zweikolben-Vorgängerin beißt die neue Bremse etwas weniger feinfühlig zu, zum Glück ist sie aber weiterhin gut genug modulierbar
Im Vergleich zur Zweikolben-Vorgängerin beißt die neue Bremse etwas weniger feinfühlig zu, zum Glück ist sie aber weiterhin gut genug modulierbar - vor allem aufgrund der versteiften Geber-Konstruktion geht weniger Kraft in einen sich verwindenden Geber verloren und kommt direkter durch den Hebel.
Standfest auch auf langen Abfahrten unter der brennenden Sonne Madeiras
Standfest auch auf langen Abfahrten unter der brennenden Sonne Madeiras - Hitzeprobleme gab es an der XTR nicht: weder mit den großen noch den kleinen Bremsscheiben, weder mit organischen noch mit Sintermetall-Belägen.
Druckpunktwandern adé
Druckpunktwandern adé - mit dem Druckpunkt der Bremse gab es unabhängig von den Temperaturen keine Probleme – das konnte man von Shimano in den letzten Jahren nicht immer behaupten. Umso mehr haben wir uns über die wieder gewonnene Zuverlässigkeit gefreut.
In Summe ist die Shimano XTR M9120 eine sehr fähige Bremse geworden
In Summe ist die Shimano XTR M9120 eine sehr fähige Bremse geworden - genau richtig für diejenigen, die eine schicke, kraftvolle und zuverlässige Bremse suchen.

Shimano XTR M9120-Bremse im Test: Besonders lange ist die neue XTR-Gruppe noch nicht auf dem Markt, dafür bereits durchaus erfolgreich und in den prestigeträchtigsten Rennserien der Welt fester Bestandteil an den Bikes der Profis. Ob Richie Rude, Gewichtsfetischist Loris Vergier oder Multitalent Martin Maes – ob DH-Rad oder Enduro-Bike – die XTR trägt mit zu ihrem Erfolg bei. Braucht es da überhaupt noch eine waschechte DH-Bremse wie die Saint? Wir sind die Vierkolben-XTR ein ganzes Jahr gefahren. Schwere Testpiloten, Fliegengewichte, lange Abfahrten und Alltagseinsatz – wo fühlt sie sich zu Hause?

Shimano XTR M9120-Bremse – Infos und Preise

Während sich der Shimano XTR M9100-Antrieb an ein recht breites Spektrum an Piloten wendet, wird bei der Bremse ein Unterschied gemacht. Zweikolben-Bremspower mit Shimanos XTR M9100-Bremse sollen reichen, wenn man sich mehr auf dem XC-Bike aufhält. Für schwere Fahrer und den Trail- bis Enduro-Einsatz wurde die XTR M9120 gebaut. Auch an den Downhillbikes diverser Shimano-Piloten war sie schon im Einsatz zu sehen.

Hauptsächlicher Unterschied zwischen den beiden MTB-Bremsen: M9100 setzt nur auf zwei Kolben, M9120 auf die Bremskraft von vier Kolben. Auch am Hebel gibt es Unterschiede: Während die Zweikolben-Bremse auf minimales Gewicht getrimmt wurde, soll man mit der Vierkolben-Bremse möglichst gute Bedienbarkeit erhalten. Dazu später mehr.

  • Bremsflüssigkeit Mineralöl
  • Hebel Shimano Servowave BL M9120
  • Sattel 4 Kolben
  • Einstellungen Hebelweite (werkzeuglos), Free Stroke
  • Material Alu
  • Bremsbeläge organisch, metallisch
  • Bremsscheiben Shimano Freeza
  • Farbe grau-metallic
  • Gewicht
  • bike.shimano.com
  • Preis 199 € pro Bremse (UVP) | Bikemarkt: Shimano XTR M9120 kaufen
Shimano XTR M9210
# Shimano XTR M9210 - was kann die Vierkolbenbremse im Langzeittest? Wir haben es herausgefunden!
Diashow: Shimano XTR M9120-Bremse im Langzeit-Test: Rennerprobter Anker
In Summe ist die Shimano XTR M9120 eine sehr fähige Bremse geworden
Shimano XTR M9210 im Test
Freeza Scheibe
Banjo-Anschluss auf der Innenseite
I-Spec EV lässt sich mit leichten Modifikationen auch mit dem SRAM-Interface koppeln
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In der Hand

Wer nicht gerade auf Fräskunst à la Hope abfährt, der wird bei der XTR-Bremse weiterhin schwitzige Finger bekommen: Superschicke Oberflächen, tolle Formen, alles wirkt dem Preis absolut gerecht, modern, aber nicht aufdringlich. Rein optisch haben die Japaner ein weiteres kleines Kunstwerk geschaffen. Vorerst mal genug Lobhudelei – schauen wir uns die Bremse im Detail an.

Bremssattel

Mit der XTR brachte Shimano einen neuen Bremssattel auf den Markt. Nachdem die bisherigen Vierkolben-Bremssättel von XT M8020, Saint M820 und Zee M640 den gleichen Formen entsprungen sind, wurde der Sattel für die neuen Komplettgruppen angepasst. Nicht nur optisch wurde verändert, auch die Konstruktion der Bremszange wurde überarbeitet. Gleich geblieben ist der Kolben-Durchmesser der vier Bremskolben. Shimano verbaut zwei 15 mm und zwei 17 mm Keramik-Kolben, die die Beläge gegen die Scheibe drücken.

Runderes Design am Bremssattel der XTR M9120 Bremse
# Runderes Design am Bremssattel der XTR M9120 Bremse - damit die Hitze nicht ins Öl gelangt und möglichst schnell abgeleitet wird, verwendet Shimano Keramik-Kolben und Bremsbeläge mit Kühlrippen.
Banjo-Anschluss auf der Innenseite
# Banjo-Anschluss auf der Innenseite - Leitungsabgang und Entlüftungsöffnung auf der Unterseite sind nicht durch einen direkten Weg verbunden, beim Entlüften werden alle Hohlräume durchspült.

Zu den Änderungen: Der bisherige XTR-Bremssattel war einteilig ausgeführt, für den Wechsel auf vier Bremskolben setzt Shimano nun wieder auf einen zweiteiligen Sattel. Die zwei Hälften sind mit Schrauben verbunden. An anderer Stelle als bisher sitzt außerdem die Entlüftungsöffnung. Shimanos One-Way-Bleeding-System soll so optimiert worden sein, dass die Bremse sich möglichst einfach entlüften lässt und ein Hin- und herpumpen des Bremsmediums nicht nötig ist. Konkret an der XTR bedeutet das: Die Öffnung sitzt an der dem Leitungsanschluss gegenüberliegenden Seite. So positioniert sollen sich keine Luftbläschen mehr im Bremssattel verstecken können.

Der optisch stärker gerundete Bremssattel ist auch intern mehr gerundet, verbesserte Kanäle sollen für verbessertes Strömungsverhalten des Öls sorgen. Weiterhin wichtig für Shimano ist auch das Hitzemanagement an der Bremse: Neben Keramik-Kolben, die die Hitze nicht leiten, sollen Kühlrippen an den Bremsbelägen die Oberfläche vergrößern und so für verbesserte Kühlung sorgen.

Gebereinheit & Hebel

Rein optisch fallen die neuen Geber ähnlich aus, unterscheiden sich in Details aber doch vom Vorgänger. Auffälligste Änderung: Die Klemmschelle wandert in die Mitte der Einheit, weg vom Lenkergriff. An der Seite des Lenkergriffs findet sich aber eine Abstützung der Einheit, die wir in dieser Form schon von anderen Herstellern kennen. Angepasst wurde auch die Schelle selbst, sie klappt jetzt nach oben auf. Als Montagehilfe dient weiterhin eine Arretierung – die Schelle rastet ein, damit der Geber nicht vom Lenker fallen kann. Das neu positionierte Gelenk an der Lenkerklemmung eröffnet die Möglichkeit, unten am Hebel via I-Spec EV den Schalthebel direkt an die Bremse zu koppeln. Kleine Überraschung: Auch die silberne Gewindescheibe von SRAM passt in den Shimano-Hebel, sodass sich das SRAM Schalthebel-Interface montieren lässt, mit dem wiederum die meisten Variostützen-Lenkerhebel kompatibel sind. Von außen erkennt man außerdem: Der Hebel ist wieder aus Alu gefertigt – am Vorgänger hatten wir einen Carbon-Bremshebel abgebrochen.

Optisch ähnlich wie der Vorgänger ist die Gebereinheit
# Optisch ähnlich wie der Vorgänger ist die Gebereinheit - einige Details wurden aber verändert. Die Klemmschellen-Position und das Material des Hebels springen am schnellsten ins Auge.
Steifere Pumpenkonstruktion dank neu positionierter Schelle und zusätzlicher Abstützung
# Steifere Pumpenkonstruktion dank neu positionierter Schelle und zusätzlicher Abstützung - die neue Schelle wird durch I-Spec EV ermöglicht, Shimanos neuester Lösung zur Verbindung von Schalthebel und Bremse.
I-Spec EV lässt sich mit leichten Modifikationen auch mit dem SRAM-Interface koppeln
# I-Spec EV lässt sich mit leichten Modifikationen auch mit dem SRAM-Interface koppeln - so können Fans von SRAM-Schaltwerken und Nutzer einer Variostütze eine einfache, saubere Lösung fürs Cockpit finden.

Hebel- und Geberverbindung stellt weiterhin Shimanos Servo Wave-Übersetzung. Diese schließt möglichst schnell den Spalt zwischen Belag und Scheibe, sorgt danach aber für eine gleichmäßigere Entfaltung der Bremskraft hin, damit die Bremse fein modulierbar bleibt. Analog zu den bisherigen Gebereinheiten für Vierkolben-Bremsen verdrängen auch die neuen XTR-Geber mehr Öl, um die vier Kolben am anderen Ende der Leitung zu betätigen.

Bremsscheiben

Mit den neuen Bremsen kommt auch eine neue Scheibe. In einigen Details unterscheidet sie sich von den vorherigen Scheiben. So ist die Reibfläche neu und der Spider kommt mit geraden Stegen anstelle der bisherigen, in Rotationsrichtung gebogenen. Auch hier wird der Fokus aufs Hitzemanagement wieder klar: Mit den Ice Tec-Scheiben führte der Hersteller bereits recht lange den mehrlagigen Aufbau der Reibfläche im Portfolio. Reibringe aus Stahl, verbunden mit einem Kern aus Alu, sollen für Standfestigkeit auf langen Abfahrten sorgen. Mit Ice Tec Freeza ging man einen Schritt weiter – der Alu-Kern fällt zur Rotationsachse hin wesentlich größer aus, die Alu-Profilelemente in der Mitte vergrößern die Oberfläche, die Wärme an die Umgebung abgeben kann. An den XTR-Bremsscheiben ist der Freeza-Teil schwarz eingefärbt – so sollte die Scheibe noch mehr Wärme abstrahlen.

Angeboten werden die neuen XTR-Scheiben lediglich als CenterLock-Option. Bereits die bisherigen Freeza-Scheiben waren nur mit CenterLock verfügbar – wer 6-Loch-Aufnahmen fahren will, muss auf das Temperaturmanagement-Feature an der Bremsscheibe also zwangsweise verzichten.

Freeza Scheibe
# Freeza Scheibe
Ice Tec-Scheibe
# Ice Tec-Scheibe
Shimano XTR M9120 – Eckdaten-Vergleich und Gewichte

Marke ModellUVPGewichtKolbendurchmesserBremsbelag Kosten
FormulaCura 4183,00 €249 g (900 mm Leitung)4 x 18 mm27,99 € (organisch), 36,99 € (metallisch)Testbericht folgt
HayesDominion235,00 €312 g (1.000 mm Leitung)4x 17 mm29,90 € (alle)Testbericht lesen
MaguraMT7219,90 €260 g (1.000 mm Leitung)4x 17 mm15,50 € (Comfort einteilig), 19,90 € (Performance einteilig), 22,90 € (Performance zweiteilig), 29,90 € (Race zweiteilig)Testbericht lesen
SRAM G2 Ultimate295,00 €242 g (850 mm Leitung)2x 14 mm, 2x 16 mm24,00 € (metallisch)Testbericht lesen
SRAM Code RSC270,00 €297 g (1.000 mm Leitung)2x 15 mm, 2x 16 mm26,00 € (metallisch), Testbericht lesen
ShimanoXTR199,00 €266 g (1.000 mm Leitung)2x 15 mm, 2x 17 mmca. 17,00 € (organisch), ca. 25,00 € (metallisch)
ShimanoXT155,00 €301 g (1.000 mm Leitung)2x 15 mm, 2x 17 mmca. 17,00 € (organisch), ca. 25,00 € (metallisch)
Shimano Saint279,90 €335 g (1.700 mm Leitung)2x 15 mm, 2x 17 mmca. 20,00 € (organisch), ca. 26,00 € (metallisch) Testbericht lesen
TrickstuffDiretissima450,00 €234 g (750 mm Leitung)2x 14 mm, 2x 17 mm24,90 €Testbericht lesen
TRPQuadiem219,00 €317 g (1.000 mm Leitung)4 x 16 mm24,90 € (semi-metallisch)Testbericht lesen

XTR M9120 Vorderrad
# XTR M9120 Vorderrad
XTR M9120 Hinterrad
# XTR M9120 Hinterrad

Freeza Scheibe 203 mm
# Freeza Scheibe 203 mm
Freeza Scheibe 180 mm
# Freeza Scheibe 180 mm

Adapter VR PM7" auf 203 mm Scheibe
# Adapter VR PM7" auf 203 mm Scheibe

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Montage

Mit entlüfteten, aber nicht vorab abgelängten Leitungen erreicht uns die neue XTR-Bremse zum Test – genau so, wie der Endkunde sie beim Kauf aus der Box zieht. Die Montage gestaltet sich nicht als schwierig, lediglich beim Einsatz verschiedener Lenker-Fernbedienungen für Schaltung oder Variostütze, die nicht via I-Spec EV direkt an der Bremse hängen, wird es etwas umständlich, alles in passender Reichweite zu den Fingern unterzubringen. Aufgrund der geklebten Renthal-Griffe wird unser Aufbau aber ohnehin komplett mit I-Spec aufgebaut. Das Kürzen der Leitungen und Entlüften selbiger ist bei Shimano seit Jahren keine große Herausforderung mehr. Insofern ist die Bremse nach wenigen Minuten in der Werkstatt montiert und einsatzbereit.

Auf dem Trail

Mit Shimanos XTR M9120-Bremse waren wir ein ganzes Jahr lang unterwegs. Lange, fordernde Abfahrten auf der Blumeninsel Madeira und in den italienischen und österreichischen Alpen, Bikepark-Einsätze mit ordentlich Höhenmetern am Tag, aber auch herkömmlicher Alltags-Einsatz sollten die Bremse auf die Probe stellen. So musste die Bremse besonders hohen Ansprüchen an Ausfallsicherheit, Bremskraft, Hitzemanagement, aber auch Dosierbarkeit unter diversen Testfahrern genügen. Dem Vergleich muss sie sich außerdem mit den aktuellen Konkurrenzprodukten sowie der Vorgängerbremse stellen.

Ausreichend Bremskraft auch für schwere Piloten
# Ausreichend Bremskraft auch für schwere Piloten - die XTR soll auf dem Level der Saint angekommen sein. Auch wir sehen die Bremse im Enduro- bis DH-Einsatz als sinnvoll an.

Wie man es von einem Bremssystem mit vier Bremskolben erwartet, bietet auch die Shimano XTR Bremskraft en masse. Im Testbetrieb sind wir die schicke Bremse vor allem mit 180/180 mm, aber auch 203/180 mm Bremsscheiben gefahren. In sämtlichen Konfigurationen bieten die Stopper unseren Testfahrern bis knapp 100 kg ausreichend Power, auch für Stoppies, Endos und Co. Ist sie stärker als die Saint? Betrachtet man ausschließlich die Eckdaten, dürfte sie das nicht sein – beide Bremsen setzen auf Kolben mit 17 mm- und 15 mm-Kolben sowie eine ähnliche Geberkolben-Konstruktion. Laut Shimano sollen die Bremsen die identische Bremskraft bieten – auch wir sehen das so.

Definitiv stärker als die M9020 ist die Bremse, im Gegensatz zu dieser hat sie aber auch etwas ihrer grandiosen Dosierbarkeit eingebüßt. Während die Vorgängerbremse noch mit Carbon-Hebel und unabgestützter Gebereinheit ausgeführt war, setzt man jetzt auf die breitere Abstützung und wieder einen Hebel aus Alu. Damit wird das gesamte System bereits am Geber steifer, die Krafteinleitung gelingt direkter, die Dosierbarkeit wird dadurch etwas verschlechtert. Will man auf Biegen und Brechen zum Stillstand kommen, benötigt es an der neuen Bremse weitaus weniger Kraft vom Finger, um zu verzögern.

Im Vergleich zur Zweikolben-Vorgängerin beißt die neue Bremse etwas weniger feinfühlig zu, zum Glück ist sie aber weiterhin gut genug modulierbar
# Im Vergleich zur Zweikolben-Vorgängerin beißt die neue Bremse etwas weniger feinfühlig zu, zum Glück ist sie aber weiterhin gut genug modulierbar - vor allem aufgrund der versteiften Geber-Konstruktion geht weniger Kraft in einen sich verwindenden Geber verloren und kommt direkter durch den Hebel.
Standfest auch auf langen Abfahrten unter der brennenden Sonne Madeiras
# Standfest auch auf langen Abfahrten unter der brennenden Sonne Madeiras - Hitzeprobleme gab es an der XTR nicht: weder mit den großen noch den kleinen Bremsscheiben, weder mit organischen noch mit Sintermetall-Belägen.

Hier muss man aber differenzieren: Die Dosierbarkeit bleibt auch an der neuen Bremse auf einem guten Level und ist nicht problematisch. Bei nassen Bedingungen bedarf es aber etwas Gewohnheit: Beim Wechsel zwischen älteren Shimano-Bremsen und der neuen XTR war die verschiedenen Charakteristika direkt spürbar – um nach diesen Wechseln direkt im Matsch fahren, war teilweise etwas Umgewöhnung erforderlich. Die schwereren Testpiloten kamen mit der etwas knackigeren Modulation besser zurecht und lobten diese, vor allem im Vergleich zum Vorgänger.

Hinsichtlich der Standfestigkeit stellten sich mit organischen und metallischen Belägen keine Probleme beim Testen ein. Selbst extrem lange Abfahrten am Stück bei höherer Umgebungstemperatur steckte die XTR weg, ohne Hitzeprobleme zu bekommen. Auch für 6-loch-Fans gibt es hier Entwarnung – die herkömmlichen Ice Tec-Scheiben harmonieren wunderbar mit der XTR. Auch hinsichtlich der Hitzeentwicklung gab es mit den alten Scheiben keine Probleme.

Druckpunktwandern adé
# Druckpunktwandern adé - mit dem Druckpunkt der Bremse gab es unabhängig von den Temperaturen keine Probleme – das konnte man von Shimano in den letzten Jahren nicht immer behaupten. Umso mehr haben wir uns über die wieder gewonnene Zuverlässigkeit gefreut.

Das ist uns aufgefallen

  • Cockpit-Integration An einen Zufall glauben wir in diesem Fall nicht: Bei der Montage der XTR am Testrad und dem Koppeln der Lenker-Remote für die Variostütze bekommt man leuchtende Augen – die vorgeformte SRAM-Mutter passt in die Aussparung am Bremshebel, gegebenenfalls muss sie leicht angeschliffen werden. Damit ist auch mit Komponenten anderer Hersteller ein aufgeräumtes Cockpit ohne viele Schellen möglich. Super!
  • Haltbarkeit Bereits früh musste die hintere Bremsscheibe beweisen, wie haltbar sie ist. Einmal die kleinere Radlaufkurve des Hinterrads nicht in die Linienwahl mit einbezogen, Pedal nach oben gerissen, dafür dann mit Kettenstrebe und Scheibe am Stein eingefädelt. Ein kleines, ca 1,5 x 1,5 mm großes Stück Metall liegt jetzt auf irgendeinem Test-Trail und fehlt der Scheibe. Abgesehen davon ist nur ein leichter Schlag zu beanstanden, der sich heraus biegen ließ.
  • Alt gegen neu Vor allem am Geber merkt man, wie viel Dosierbarkeit auch der Pumpenkonstruktion geschuldet ist. Der neue Geber flext weniger, die Dosierbarkeit ist dadurch etwas geringer geworden.

Fazit – Shimano XTR M9120-Bremse

Satte Bremskraft, gutes Hitzemanagement auch auf langen Abfahrten und für schwere Fahrer sowie eine Zuverlässigkeit, wie man sie sich in den letzten Jahren von Shimano-Bremsen immer wieder gewünscht hätte: Die schicke XTR M9120 Vierkolbenbremse ist Hingucker und Arbeitstier zugleich und glänzt dank der bisher besten I-Spec-Lösung mit hervorragender Cockpit-Integration. Die minimal geringere Modulation ist Geschmackssache – bei einigen Fahrern benötigte sie eine kurze Eingewöhnungszeit, während sie die Bremse für andere Tester wesentlich angenehmer machte.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • Zuverlässigkeit
  • Bremskraft
  • Optik
  • Tolle Cockpit-Integration dank I-Spec EV

Contra

  • Freeza-Scheiben nur als Center-Lock
  • Cockpit mit mehreren Klemmschellen schwierig zu organisieren

Konntet ihr ähnliche Erfahrungen mit der XTR sammeln?

In Summe ist die Shimano XTR M9120 eine sehr fähige Bremse geworden
# In Summe ist die Shimano XTR M9120 eine sehr fähige Bremse geworden - genau richtig für diejenigen, die eine schicke, kraftvolle und zuverlässige Bremse suchen.

Testablauf

Mit Shimanos XTR M9120-Bremse waren wir ein ganzes Jahr im Dauereinsatz unterwegs. Die Bremse war die meiste Zeit am Transition Sentinel montiert, wo sie von einer Menge verschiedener Testfahrer gefahren wurde. Sowohl metallische als auch organische Beläge wurden im Testbetrieb eingesetzt, ebenso Freeza- und die bisherigen Ice-Tec-Bremsscheiben.

Hier haben wir die Shimano XTR M9120-Bremse getestet

  • Madeira: Testbetrieb im Renneinsatz. Lange Abfahrten mit vielen Höhenmetern am Stück.
  • Bikeparks: Kurz und knackig in Beerfelden, etwas längere Abfahrten in Bischofsmais.
  • Reschenpass: Längere, naturbelassene Trails.
  • Singletrails: Hometrails mit schwierigen Offcamber-Sektionen, teils sehr steil.
Tester-Profil: Christoph Spath
49 cm70 kg94 cm60 cm190 cm
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Tester-Profil: Jens Staudt
56 cm95 kg91 cm61 cm190 cm
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Preisvergleich

  1. benutzerbild

    xlacherx

    dabei seit 06/2014

    Meine SLX/XT/XTR-Bremsen verrichten alle gute Dienste. Das einzige was mir konstruktiv garnicht gefällt ist die Schelle vom Bremshebel. Die finde ich für Carbonlenker nicht gelungen.

    Glaubt ihr, zur nächsten Saison wird es mal ein Update geben? Eventuell dann mit vernünftigen Schellen. Wäre langsam Zeit...
    naja, sage wir so... ich bin die Bremen einige jahre am C-Lenker gefahren, ohne jegliche Probleme. Und da wird es auch viel weitere Menschen da draußen geben, denen es genauso ergeht. Von daher - warum?
    Und was man grad so an "Spy Shots" von der neuen Shimano Bremse sieht, ändert sich an der klemme (bis jetzt) wohl nix
  2. benutzerbild

    ecafecar

    dabei seit 12/2006

    naja, sage wir so... ich bin die Bremen einige jahre am C-Lenker gefahren, ohne jegliche Probleme. Und da wird es auch viel weitere Menschen da draußen geben, denen es genauso ergeht. Von daher - warum?
    Und was man grad so an "Spy Shots" von der neuen Shimano Bremse sieht, ändert sich an der klemme (bis jetzt) wohl nix
    vielleicht schreiben die, bei denen mit C-Lenker was passiert ist einfach keine Beiträge mehr?
    Ich find's auch Käse, wäre nicht so schwierig.
  3. benutzerbild

    xlacherx

    dabei seit 06/2014

    vielleicht schreiben die, bei denen mit C-Lenker was passiert ist einfach keine Beiträge mehr?
    Ich find's auch Käse, wäre nicht so schwierig.
    passieren wird immer was. aber ich hab z.b. an 3 Rädern mit One Up C-Lenker die Shimano Bremsen über mehrere jahre gefahren. Natürlich inkl. Bodenproben.
    Das ganze habe ich halt in der Regel mit den angegeben Drehmomenten montiert. Ich hab bisher genau ein lenker kaputt bekommen, und das lag aber daran, dass das Rad vom Radträger gekippt ist, und sich der Lenker am Boden abgeschliffen hat - aber nichtmal da ist was gebrochen smilie 😅
    Wenn man die Schelle natürlich anzieht bis es knackt, is es kein wunder, dass ein lenker darunter leidet.
  4. benutzerbild

    Pixelsign

    dabei seit 08/2014

    Ich zieh meine XTR Bremshebel immer mit 1,5 Nm fest. Da entstehen kaum Abdrücke und sie sind trotzdem so fest das sie nicht ungewollt verdrehen. Bei den Sram Matchmaker Schellen habe ich auch schon so einige Einkerbungen gesehen, besonders bei Neurädern nach Werksmontage.

  5. benutzerbild

    MTBPaco

    dabei seit 08/2022

    Und was man grad so an "Spy Shots" von der neuen Shimano Bremse sieht, ändert sich an der klemme (bis jetzt) wohl nix
    Ja. Schade.
    Wenn man die Schelle natürlich anzieht bis es knackt, is es kein wunder, dass ein lenker darunter leidet.
    Toitoitoi ist noch nichts passiert. Aber ich fahre auch keine Leichtbau Carbon-Lenker. Das wäre für mich nicht kompatibel.

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