Tipp: du kannst mit der Tastatur blättern
Die Specialized Boomslang-Plattform-Pedale sind seit 2015 auf dem Markt
Die Specialized Boomslang-Plattform-Pedale sind seit 2015 auf dem Markt - neben dem gerade einmal 10 mm hohen Pedalkörper sind die langen, scharfen Pins sicherlich eines der Alleinstellungsmerkmale. Der Preis liegt bei happigen 170 €.
In der Mitte misst der Pedalkörper schlanke 10 mm
In der Mitte misst der Pedalkörper schlanke 10 mm - die leichte Verdickung zu den Außenkanten hin sorgt dafür, dass die Pins in diesen Bereichen stärker in die Sohle eingreifen.
Es gibt größere Pedale, doch nur wenige flachere
Es gibt größere Pedale, doch nur wenige flachere - bei Schuhgröße 44 hatte ich keinerlei Probleme mit der Pedalfläche, von Größe 46 aufwärts könnte es eng werden.
Alle Kanten der Specialized Boomslang-Pedale sind angeschrägt, sodass das Pedal leichter über Hindernisse hinweg rutschen kann.
Alle Kanten der Specialized Boomslang-Pedale sind angeschrägt, sodass das Pedal leichter über Hindernisse hinweg rutschen kann.
Großflächige Öffnungen im Pedal werden durch schmale Stege und eine schlanke Achse ermöglicht
Großflächige Öffnungen im Pedal werden durch schmale Stege und eine schlanke Achse ermöglicht - so bleibt der Halt auch bei Matsch oder Schnee gut.
Explosionszeichnung: Das kompakte Nadellager rechts oben ist doppelt gedichtet und ermöglicht den flachen Pedalkörper
Explosionszeichnung: Das kompakte Nadellager rechts oben ist doppelt gedichtet und ermöglicht den flachen Pedalkörper - gleichzeitig ist es der wohl größte Schwachpunkt der Boomslang-Pedale und kann zum Glück bei Bedarf relativ einfach ersetzt werden.
Das Hauptlager direkt am Kurbelarm ist besonders groß ausgeführt und sitzt im einzigen dicken Teil des Pedals
Das Hauptlager direkt am Kurbelarm ist besonders groß ausgeführt und sitzt im einzigen dicken Teil des Pedals - daneben sind links und rechts jeweils zwei Ersatzpins eingeschraubt, damit im Falle eines Falles keine Kompromisse gemacht werden müssen.
Über ein von Specialized angebotenes Spezialwerkzeug kann der Lagerdeckel entfernt werden
Über ein von Specialized angebotenes Spezialwerkzeug kann der Lagerdeckel entfernt werden - das ist nötig, wenn man die Lager wechseln oder nachfetten will.
In dem kleinen Einsatz rechts von der Pedalmitte sitzt das kompakte Nadellager, das die niedrige Bauhöhe ermöglicht
In dem kleinen Einsatz rechts von der Pedalmitte sitzt das kompakte Nadellager, das die niedrige Bauhöhe ermöglicht - gehalten wird es von zwei Pins.
Durch den flachen Pedalkörper steht man gefühlt eher in der Achse als darauf …
Durch den flachen Pedalkörper steht man gefühlt eher in der Achse als darauf …
… das reduziert das Gefühl, über das Pedal zu rollen
… das reduziert das Gefühl, über das Pedal zu rollen - gleichzeitig wird die Bodenfreiheit erhöht.
Gar nicht so leicht ein Bild zu finden, auf dem man Pedale gut sieht
Gar nicht so leicht ein Bild zu finden, auf dem man Pedale gut sieht - Pedale, welche Pedale mag das Matterhorn fragen
Irgendwann erwischt es jeden, zumindest, wenn man das Pedal so lange fährt, wie ich in diesem Fall …
Irgendwann erwischt es jeden, zumindest, wenn man das Pedal so lange fährt, wie ich in diesem Fall …
… als Ostergeschenk 2019 gab es frische Narben am Schienbein
… als Ostergeschenk 2019 gab es frische Narben am Schienbein - eine bleibende Erinnerung an die traktionsstarke Zeit mit dem Specialized Boomslang-Pedal.
Der Lagerwechsel bei den Boomslang-Pedalen ist einfach
Der Lagerwechsel bei den Boomslang-Pedalen ist einfach - zumindest, wenn man das passende Werkzeug hat. Sonst ist etwas Fingerspitzengefühl erfordert.
Ist die Lagerabdeckung gelöst, kann die Achse einfach herausgezogen werden
Ist die Lagerabdeckung gelöst, kann die Achse einfach herausgezogen werden - wie man im Bild sieht, ist die Schmierung von Haus aus umfangreich und es befindet sich auch nach über 2 Jahren kein nennenswerter Dreck im Gehäuse. Wohl aber hat das Nadellager deutliche Laufspuren am linken Ende der Achse hinterlassen.
Nachdem man zwei Pins gelöst hat, kann der kleine Einsatz für das Nadellager um 90° gedreht und bei demontierter Achse entnommen werden
Nachdem man zwei Pins gelöst hat, kann der kleine Einsatz für das Nadellager um 90° gedreht und bei demontierter Achse entnommen werden - über den Specialized-Handel gibt es hier entsprechende Ersatzteile.
Die Specialized Boomslang-Pedale überzeugen mit hervorragendem Grip und guter Haltbarkeit
Die Specialized Boomslang-Pedale überzeugen mit hervorragendem Grip und guter Haltbarkeit - der Pedalkörper überlebt dabei klar die Lagerung und man sollte von der Möglichkeit Gebrauch machen, die Lager zu gegebener Zeit zu wechseln. Dann ist das Pedal sein Geld wert.

Specialized Boomslang Pedale im Test: Als noch Sam Hill und Brendan Fairclough als Flatpedal-Fräser für Specialized im Downhill World Cup an den Start gingen, war es höchste Zeit für ein hauseigenes Pedal. So ist es inzwischen über zehn Jahre her, dass wir die ersten Prototypen der Specialized Boomslang-Pedale zu Gesicht bekommen haben. Seither hat sich viel getan und das Pedal ist seit seiner Einführung im Jahr 2015 unverändert auf dem Markt. Und seit diesem Zeitpunkt habe ich zwei Paar der Pedale gefahren. So viel: Das ist ein echter Dauertest!

Specialized Boomslang-Pedale – Infos & Preise

Zwei Downhill-Legenden auf Flatpedals sind maßgeblich in die Entwicklung der Specialized Boomslang-Pedale eingebunden gewesen – umso gespannter durfte man sein, was das gerade einmal 10 mm dicke Pedal auf dem Trail zu bieten haben würde. Die Erwartung war klar: Erstklassigen Halt und hervorragende Haltbarkeit sollten sie bieten. Die harten Fakten lesen sich dahin gehend vielversprechend.

  • Material Käfig – Aluminium / Achse – Stahl
  • Anzahl Pins 11 (pro Seite), je vier Ersatzpins pro Pedal
  • Länge Pins 4 mm
  • Höhe x Breite x Länge 10 x 97 x 98 mm (effektive Fläche, gemessen)
  • Lagerung 1 x Kugellager, 1 x Nadellager
  • Farbe Schwarz
  • Gewicht 430 g (Paar, gewogen)
  • www.specialized.com
  • Preis 170 € (UVP)
Die Specialized Boomslang-Plattform-Pedale sind seit 2015 auf dem Markt
# Die Specialized Boomslang-Plattform-Pedale sind seit 2015 auf dem Markt - neben dem gerade einmal 10 mm hohen Pedalkörper sind die langen, scharfen Pins sicherlich eines der Alleinstellungsmerkmale. Der Preis liegt bei happigen 170 €.

Im Detail

Schon auf den ersten Blick zeigt das Specialized Boomslang-Pedal, dass es anders ist. Klar, wie so viele andere Pedale auch ist es schwarz, der Pedalkörper besteht aus Aluminium und die Achse aus Stahl – und dennoch ist es eindeutig anders. Das liegt hauptsächlich an seinem flachen Profil: Schlanke 10 mm misst das Pedal in der Mitte über der Achse. Damit ist es dünner als die meisten anderen Flatpedale auf dem Markt. Im Längsschnitt ist der Pedalkörper leicht konkav, sodass es an der vorderen und hinteren Kante jeweils 13,5 mm misst. Die leichte Durchbiegung erhöht den Halt, da die vordere und hintere Pedalkante im Vergleich höher belastet werden.

In der Mitte misst der Pedalkörper schlanke 10 mm
# In der Mitte misst der Pedalkörper schlanke 10 mm - die leichte Verdickung zu den Außenkanten hin sorgt dafür, dass die Pins in diesen Bereichen stärker in die Sohle eingreifen.
Es gibt größere Pedale, doch nur wenige flachere
# Es gibt größere Pedale, doch nur wenige flachere - bei Schuhgröße 44 hatte ich keinerlei Probleme mit der Pedalfläche, von Größe 46 aufwärts könnte es eng werden.
Alle Kanten der Specialized Boomslang-Pedale sind angeschrägt, sodass das Pedal leichter über Hindernisse hinweg rutschen kann.
# Alle Kanten der Specialized Boomslang-Pedale sind angeschrägt, sodass das Pedal leichter über Hindernisse hinweg rutschen kann.
Großflächige Öffnungen im Pedal werden durch schmale Stege und eine schlanke Achse ermöglicht
# Großflächige Öffnungen im Pedal werden durch schmale Stege und eine schlanke Achse ermöglicht - so bleibt der Halt auch bei Matsch oder Schnee gut.

Um das Mountainbike-Pedal so flach zu bekommen, musste man tiefer als üblich in die Trickkiste greifen. Je Seite befinden sich zwei Lager im Pedal: Ein groß dimensioniertes Kugellager sitzt direkt neben dem Achsgewinde zum Kurbelarm. Da es außerhalb der Trittfläche liegt, kann das Lager so groß ausgelegt sein, dass das zweite Lager unter der Trittfläche mit minimalem Bauraum auskommt. Dennoch hat man sich hier zwecks der Haltbarkeit gegen ein Gleitlager, sondern für ein Nadellager entschieden. Das Nadellager sitzt in einem eigenen Gehäuse, das mit dem Pedalkörper verschraubt wird. Auf diese Weise muss das Lager nicht eingepresst werden und es entfällt die entsprechende Bearbeitung im Pedalkörper. Das spart Kosten und erleichtert die Wartung. Die Achse selbst wird von außen eingesteckt und mit einer Abschlussmutter fixiert (Spezialwerkzeug oder etwas Geschick zum Lösen erforderlich).

Zu beachten ist, dass das dicke Ende des Pedalkörpers bei einigen Kurbeln in Konflikt mit den Gummi-Verhüterlies gegen Steinschläge kommen kann. Gerade bei e*thirteen-Kurbeln zum Beispiel sind die Gummifüße verbreitert ausgeführt, sodass im Zweifelsfall das Teppichmesser weiterhelfen muss. Specialized liefert eine Unterlegscheibe mit, die vor allem bei Carbon-Kurbeln zwingend ist. Wer sie vergisst oder verliert, kann schon mal in die Röhre schauen …

Explosionszeichnung: Das kompakte Nadellager rechts oben ist doppelt gedichtet und ermöglicht den flachen Pedalkörper
# Explosionszeichnung: Das kompakte Nadellager rechts oben ist doppelt gedichtet und ermöglicht den flachen Pedalkörper - gleichzeitig ist es der wohl größte Schwachpunkt der Boomslang-Pedale und kann zum Glück bei Bedarf relativ einfach ersetzt werden.
Das Hauptlager direkt am Kurbelarm ist besonders groß ausgeführt und sitzt im einzigen dicken Teil des Pedals
# Das Hauptlager direkt am Kurbelarm ist besonders groß ausgeführt und sitzt im einzigen dicken Teil des Pedals - daneben sind links und rechts jeweils zwei Ersatzpins eingeschraubt, damit im Falle eines Falles keine Kompromisse gemacht werden müssen.
Über ein von Specialized angebotenes Spezialwerkzeug kann der Lagerdeckel entfernt werden
# Über ein von Specialized angebotenes Spezialwerkzeug kann der Lagerdeckel entfernt werden - das ist nötig, wenn man die Lager wechseln oder nachfetten will.
In dem kleinen Einsatz rechts von der Pedalmitte sitzt das kompakte Nadellager, das die niedrige Bauhöhe ermöglicht
# In dem kleinen Einsatz rechts von der Pedalmitte sitzt das kompakte Nadellager, das die niedrige Bauhöhe ermöglicht - gehalten wird es von zwei Pins.

Kommen wir zu den Pins! Sie sind der eigentliche Grund dafür, warum der Schuh auf dem Pedal hält. Specialized platziert beim Boomslang elf Pins pro Seite. Jeder Pin ist 4 mm lang, um sich tief in die Schuhsohle bohren zu können. Zusätzlich sind je Pedal vier Ersatzstifte seitlich in den Pedalkörper eingeschraubt, sodass bei Bedarf schnell Ersatz zur Hand ist. Die Pins werden von unten eingeschraubt und haben eine Sollbruchstelle. Das soll einerseits den Pedalkörper bei den unweigerlichen Bodenkontakten schützen und anderseits den Halt erhöhen. In der Seitenansicht sind die Pins nämlich Sanduhr-förmig. So sollen sie sich besonders gut in die Sohle graben. Oder ins Schienbein. Doch dazu später mehr.

Das Gewicht der Specialized Boomslang-Pedale liegt unseren Messungen nach bei 430 g. Das ist in Ordnung, aber kein auffälliger Wert. In Anbetracht des Aluminiumkörpers und der Stahlachse war das zu erwarten – eine leichte Version mit Magnesiumkörper und Titanachse wird nicht angeboten.

Auf dem Trail

Der Volksmund sagt: „Hunde, die bellen, beißen nicht!“. Nun, bei den Specialized Boomslang-Pedalen verhält sich das anders. Obwohl sie mit ihrer effektiven Standfläche von 97 x 98 mm beileibe nicht die Größten auf dem Markt sind, flößen die langen, scharf geschnittenen Pins doch einigen Respekt ein. Sobald der Schuh auf dem Pedal steht, wir dann zugebissen. Selten habe ich ein Pedal gehabt, das so konsequent Grip bietet wie das Boomslang. Einen aktuellen Bike-Schuh mit Last auf dem Pedal zu verdrehen, ist quasi unmöglich. Steinfelder verlieren ihren Schrecken, denn der Fuß bleibt exakt dort, wo man ihn abstellt. Für den ein oder anderen Flatpedal-Fahrenden könnte das im Zweifelsfall sogar etwas zu viel sein. Jedenfalls zahlt sich die konkave Form in Verbindung mit den langen Pins voll aus.

Positiv bemerkbar macht sich meiner Wahrnehmung nach, dass das Pedal mit 10 mm sehr flach baut. So tritt man weniger „über“ die Pedalachse. Das macht sich hauptsächlich in ruppigen Sektionen bemerkbar, wo auch beim Pedalieren quasi kein Rollen über das Pedal zu spüren ist. Entsprechend seltener wandert das Pedal in Richtung Wade.

Durch den flachen Pedalkörper steht man gefühlt eher in der Achse als darauf …
# Durch den flachen Pedalkörper steht man gefühlt eher in der Achse als darauf …
… das reduziert das Gefühl, über das Pedal zu rollen
# … das reduziert das Gefühl, über das Pedal zu rollen - gleichzeitig wird die Bodenfreiheit erhöht.
Gar nicht so leicht ein Bild zu finden, auf dem man Pedale gut sieht
# Gar nicht so leicht ein Bild zu finden, auf dem man Pedale gut sieht - Pedale, welche Pedale mag das Matterhorn fragen

Die Frage ist nur, wie tief das Schienbein verliert.

Womit wir beim Schienbeintest wären. Aus meiner Perspektive gehört der eigentlich in das folgende Kapitel zur (menschlichen) Haltbarkeit, doch wir alle wissen, wie diese Begegnungen ausgehen. Das Pedal gewinnt. Die Frage ist nur, wie hoch (oder tief?) das Schienbein verliert. Bei mir war es an einem ohnehin schon verhassten Drop im Jahr 2019 so weit. Hometrails, bestes Wetter, beste Laune. Leider kickt der Absprung noch ein wenig mehr als ohnehin schon, irgendwie auf der Suche nach Ausgleichsbewegung wandert der linke Fuß vom Pedal. Dumpfer Einschlag, gefolgt von stechendem Schmerz. Das Pedal hat einmal mehr gewonnen und die Form der Pins ist hiermit offiziell nicht nur als Sohlenfresser zu betrachten, sondern auch als Schienbeinschneider. Hätte man vielleicht klammern können, aber es ging auch so.

Irgendwann erwischt es jeden, zumindest, wenn man das Pedal so lange fährt, wie ich in diesem Fall …
# Irgendwann erwischt es jeden, zumindest, wenn man das Pedal so lange fährt, wie ich in diesem Fall …
… als Ostergeschenk 2019 gab es frische Narben am Schienbein
# … als Ostergeschenk 2019 gab es frische Narben am Schienbein - eine bleibende Erinnerung an die traktionsstarke Zeit mit dem Specialized Boomslang-Pedal.

Haltbarkeit

Seit 2015 begleiten mich die Specialized Boomslang Pedale von Testrad zu Testrad zu Testrad und so weiter. Mit keinem anderen Pedal bin ich in den letzten 6 Jahren mehr gefahren. Insgesamt habe ich dabei zwei Paar der Pedale verwendet – und entsprechend detailliert sind in diesem Test die Erkenntnisse zur Haltbarkeit.

Das Gute vorweg: Ich habe keinen Ausfall mit den Pedalen zu beklagen gehabt. Außer zwei abgescherten Pins, die nun irgendwo in den Dolomiten ihr gewindeloses Dasein fristen, haben die Pedale sich äußerlich gut geschlagen. Einige tiefere Kratzer zeigen von diversen Kämpfen gegen Steine, doch abgesehen davon ist die Struktur unerschüttert. Dennoch ist es jeweils nach gut zwei bis drei Jahren im Einsatz zu Lagerschäden gekommen.

Beim ersten Pedal stellte sich auf der rechten Seite Spiel quer zur Achse ein. Im folgenden Video sieht man relativ schön, wie sich der Schaden am Hauptlager darstellte:

Specialized Boomslang Lager von TobiasMehr Mountainbike-Videos

Dieser Schaden ist zunächst einmal nicht kritisch und kann weitergefahren werden. Dank der Konstruktion kann das Pedal nicht ohne Weiteres von der Achse abrutschen. Doch lässt sich das Lager auch problemlos austauschen. Zur Demontage der Verschlussmutter ist ein Spezialwerkzeug erforderlich, das direkt von Specialized angeboten wird. Alternativ passen auch andere Stirnlochschlüssel mit 2 mm Pins. Mit einer größeren Sprengringzange oder etwas Gefühl und handelsüblichem Werkzeug (nur bedingt zur Nachahmung empfohlen, Beschädigungen sind möglich) kann man sich aber auch selbst Zugang zum Lager verschaffen.

Der zweite Lagerschaden betraf das kleine Nadellager am Achsende. Hier fing das Pedal an, sich zunehmend schwerer zu drehen und schien nach längerer Standzeit immer wieder fest zu sein. Für den Wechsel dieses Lagers muss ebenfalls die Achse entfernt werden. Im Anschluss entfernt man die beiden Pins, die das Lagergehäuse mit dem Pedalkörper verbinden. In 90° gedrehter Position kann dann die Einheit entnommen und ausgetauscht werden.

Specialized bietet das passende Werkzeug, die vier Lager sowie alle Dichtungen als Service-Set für ca. 50 € an. Das ist etwa so viel, wie für manch anderes Pedal neu ausgegeben werden muss. Doch wer einmal in das Boomslang-Pedal investiert hat, kann so in sinnvoller und Ressourcen schonender Art und Weise das Leben des Pedals verlängern. Theoretisch sollten die Lager auch über Drittanbieter etwas günstiger zu bekommen sein. Zumindest bei den Nadellagern jedoch empfiehlt es sich, beim Wechsel auch die Dichtungselemente zu tauschen. Diese sind proprietär und machen so das Service-Kit zu einer Empfehlung. Wer die Lager selbst beschaffen will:

  • Hauptlager: 2x 6802 (2RS oder LLB)
  • Nadellager: 2x K6x9x10

Der Lagerwechsel bei den Boomslang-Pedalen ist einfach
# Der Lagerwechsel bei den Boomslang-Pedalen ist einfach - zumindest, wenn man das passende Werkzeug hat. Sonst ist etwas Fingerspitzengefühl erfordert.

Ist die Lagerabdeckung gelöst, kann die Achse einfach herausgezogen werden
# Ist die Lagerabdeckung gelöst, kann die Achse einfach herausgezogen werden - wie man im Bild sieht, ist die Schmierung von Haus aus umfangreich und es befindet sich auch nach über 2 Jahren kein nennenswerter Dreck im Gehäuse. Wohl aber hat das Nadellager deutliche Laufspuren am linken Ende der Achse hinterlassen.
Nachdem man zwei Pins gelöst hat, kann der kleine Einsatz für das Nadellager um 90° gedreht und bei demontierter Achse entnommen werden
# Nachdem man zwei Pins gelöst hat, kann der kleine Einsatz für das Nadellager um 90° gedreht und bei demontierter Achse entnommen werden - über den Specialized-Handel gibt es hier entsprechende Ersatzteile.

Insgesamt schlägt sich das Specialized Boomslang-Pedal damit im Hinblick auf seine Haltbarkeit und Verschleiß gut. Das kleine Nadellager ist in meinen Augen der größte Schwachpunkt – doch die Vorteile des flachen Pedalkörpers überwiegen für mich diesen Nachteil. Wer lange Freude an seinem Pedal haben möchte, sollte auf der Basis meiner Erfahrungen über einen zweijährlichen Lagerwechsel nachdenken. Der Pedalkörper und die Stahlachse an sich zeigen sich von den Belastungen weitgehend unbeeindruckt und die von unten geschraubten Pins sorgen dafür, dass das auch so bleibt.

🔽 Inhalte ausklappen 🔽🔼 Inhalte einklappen 🔼

Fazit – Specialized Boomslang

Die Specialized Boomslang-Pedale bieten mit scharfen, langen Pins herausragenden Halt für den Fuß und erwiesen sich im Test als langlebig. Der flache Pedalkörper erhöht nicht nur die Bodenfreiheit, sondern reduziert auch die Gefahr, über das Pedal abzurollen. Damit sind sie eine Empfehlung – wenn nur der Preis nicht wäre.

Sind sie ihr Geld wert? 170 € sind viel für ein 430 g schweres Pedal, doch wer alle zwei Jahre einen Lagerwechsel macht, wird an diesen Pedalen lang genug Spaß haben, um die Investition rechtfertigen zu können.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • flache Form
  • viel Grip
  • gute Haltbarkeit

Contra

  • hoher Preis
  • Spezialwerkzeug für Lagerwechsel erforderlich
Die Specialized Boomslang-Pedale überzeugen mit hervorragendem Grip und guter Haltbarkeit
# Die Specialized Boomslang-Pedale überzeugen mit hervorragendem Grip und guter Haltbarkeit - der Pedalkörper überlebt dabei klar die Lagerung und man sollte von der Möglichkeit Gebrauch machen, die Lager zu gegebener Zeit zu wechseln. Dann ist das Pedal sein Geld wert.

Wie lange halten eure Pedale im Schnitt?


Testablauf

Die Specialized Boomslang-Pedale sind uns von Specialized zur Verfügung gestellt worden. Da es sich bei Pedalen um Verschleißteile handelt, haben wir sie jeweils bis zu ihrem regulären Lebensende gefahren.

Hier haben wir die Specialized Boomslang-Pedale getestet:

  • Diese Liste ist zu lang, um sie zu füllen. Seit 2015 haben mich zwei Paar der Specialized-Pedale immer dann begleitet, wenn ich auf Plattform-Pedalen unterwegs gewesen bin.
Tester-Profil: Tobias Stahl
52 cm70 kg83 cm58 cm177 cm
Tobias lebt für flowigen, sprunglastigen Singletrail durch lichten Wald und kann mit zwei Brettern fast so viel anfangen wie mit zwei Rädern.
Fahrstil
Beide Räder am Boden und Vollgas: Attacke bergauf, sauber bergab
Ich fahre hauptsächlich
Trail, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
Gabel straff, Hinterbau effizient
Vorlieben bei der Geometrie
Mittellang und flach


Preisvergleich

  1. benutzerbild

    DJeep

    dabei seit 02/2013

    Warum brauchst du einen Gewindebohrer bei den Horizon?
    Ja Spreizringzsnge geht auch hat aber auch nicht jeder daheim. Normalerweise gibt's das Werkzeug beim Lagerset von Specialized dazu. Das Original Rebuild Kit bei den Speci war schwer aufzutreiben und hat €50 gekostet. Das Nukeproof bei CRC 20 euro
    Anscheinend wurde das geändert. Bei den ersten musstest du die äussere Verschlusskappe mit einem Gewindebohrer ausdrehen. An den aktuellen ist da jetzt ein Inbus.

    Und ich sprach von den reinen Kosten der Lager, nicht vom kompletten Service-Kit. Du hattest ja oben auch nur die Lager erwähnt. Die sind bei beiden ungefähr gleich. Wobei du die Buchsen ja kaum einzeln bekommst. Bei Spezi braucht du je Pedal ein Kugel- und ein Nadellager. Bei NP je Pedal zwei Kugellager und die Buchse.

    Auf jeden Fall beides top Pedale. Aus meiner Sicht kann da nur noch die Stamp 7 mithalten. Alles ander ist entweder teurer, hat weniger Grip, ist dicker oder schlechter gelagert.
  2. benutzerbild

    Eiscaferocker

    dabei seit 12/2015

    Erhöht sich der Grip wenn man die Pins entlang der Achse entfernt?

  3. benutzerbild

    LaserRatte

    dabei seit 07/2022

    Hm, hab sie jetzt bestellt - habe zur Zeit die One Up Componente, die finde ich schon sehr gut, habe auch 44.

    One Up Components
    Platform Size: 115x105mm

    Boomslang
    Platform Size: 110 x 108 mm

    allerdings hat die OneUp Components nicht so ein ausladenes dickes Lager

    Die Boomslang wirken schon deutlich kleiner wenn man drauf steht als die One Up. Der Grip ist ähnlich.
  4. benutzerbild

    gili89

    dabei seit 02/2010

    100kg gehen oft mit grossen Füssen einher. Die Boomslang sind mir für meine 43er zu klein. Nukeproof Horizon haben mehr Grip, sind billiger und größer.

    hab auch beide und kann das so bestätigen. Mit SG 42 gehen die Boomslang noch gut klar.
    Meine Favoriten sind aber auch die Horizon, der Grip ist schon immens und die Lager halten bei meinen seit 3000km. Den Pins nach dem Kauf etwas Schraubensicherung spendieren schadet nicht, da haben sie etwas gespart smilie
  5. benutzerbild

    LaserRatte

    dabei seit 07/2022

    hab auch beide und kann das so bestätigen. Mit SG 42 gehen die Boomslang noch gut klar.
    Meine Favoriten sind aber auch die Horizon, der Grip ist schon immens und die Lager halten bei meinen seit 3000km. Den Pins nach dem Kauf etwas Schraubensicherung spendieren schadet nicht, da haben sie etwas gespart smilie

    Stimmt. Die Madenschrauben hab ich auch verloren bevor ich sie geklebt habe.

    Insgesamt sind die Horizon (ich hab die DH) genau das was ich immer Gesuch habe. Die Boomslang hab ich auf Grund vieler guter Erfahrungen hier auch Mal probiert weil ich ie günstig gebraucht bekommen habe. Die haben mich aber nach all dem was ich hier gelesen habe eher enttäuscht. Die Horizon sind drauf steigen und losfahren. Ohne den Fuss gern zu rücken und den Sweet Spot zu finden und ohne in einem Steinfeld jemals das Pedal zu verlieren. Das erste Pedal auf dem ich auch was anderes als nur die 5.10 Freerider fahren kann. Auf anderen Pedalen hatte ich nie genug Grip um mit festeren Schuhen zu fahren weil ich das sensorische Feedback meiner Fußsohle gebraucht habe um mich sicher zu fühlen. Bei den Nukeproof kann ich theoretisch mit Skischuhen fahren.

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!