Die Specialized-SRAM Enduro Series machte mit der dritten Runde Halt im bayerischen Samerberg. Etwa 270 Teilnehmer aus 9 Nationen fanden sich bei eher unterdurchschnittlichen kalten Temperaturen im Chiemgauer Alpenland ein. – Pressemitteilung, Samerberg 26.05.2013


# Abfahrt bei nasskaltem Wetter

Der Timezone Bikepark war bereits im letzten Jahr Austragungsort eines Stopps der deutschsprachigen Enduro Serie und konnte mit den Strecken im Umland das perfekte Terrain für ein Rennen bieten. Grund genug auch in diesem Jahr erneut in den Teil der Hochries am Nordrand der Chiemgauer Alpen zurückzukehren. Die Strecke wurde an vielen Stellen verändert und am Ende waren 30 km mit 1290 Höhenmetern zu absolvieren, die insbesondere durch den nassen und oftmals klebrigen Untergrund eine wirkliche Herausforderung darstellte. Gezeitet wurden 6 Wertungsprüfungen, die von schroffem felsigem Untergrund bis Wald- und Wiesentrails mit Wurzelpassagen alles zu bieten hatten.

Los ging es gewohnheitsmäßig am Samstag mit dem freien Training, bei dem sich alle schon einmal einen ersten Einblick verschaffen konnten. Anschließend lud der Veranstalter des Bikeparks Samerberg zu einem Chainless Rennen ein, um den Tag mit einem spaßigen Event ausklingen zu lassen. Das Wetter zeigte sich allerdings von seiner schlechtesten Seite und irgendwie schien es, dass es in diesem Jahr um das zu kalt war, was es beim letztjährigen Rennen zu warm war. Aber was soll´s, es war für alle gleich und wenn man eine Outdoor-Sportart gewählt hat, dann muss man auch die Bedingungen akzeptieren.


# Markus Reiser auf dem Weg zum Sieg

Das Starterfeld war sehr gut besetzt und somit ging es bei vielen Teilnehmern darum, wertvolle Punkte für die Gesamtwertung zu sammeln. Aufgrund der Abwesenheit der Serienführenden Nicolas Lau (FRA – Cube Action Team) und Anneke Beerten (NED – Specialized Factory Team) hatten die direkt dahinter Platzierten die Chance, die Führung im Gesamtklassement zu übernehmen. Als hohe Favoriten galten André Wagenknecht (GER – Cube Action Team) und Petrik Brückner (GER – Rose Vaujany Team) sowie in der Women Kategorie Ines Thoma (GER – Canyon Factory Team).

In der Men Kategorie machte allerdings Markus Reiser (GER – Cannondale/Infocus) den beiden einen Strich durch die Rechnung. Genau wie schon im letzten Jahr dominierte er das Rennen. Nach etwas mehr als vier Stunden Fahrzeit überquerte er die Ziellinie und setzte mit 15:22.65 min die Tagesbestzeit. André Wagenknecht konnte mit etwas mehr als 2 Sekunden Rückstand den zweiten Platz einfahren. Sein Punktestand in der Gesamtwertung zeigt nun 268 Zähler an, jedoch fehlen ihm somit noch zwei Punkte auf den Serienführenden. Drittplatzierter wurde Petrik Brückner, allerdings schon mit einem Rückstand von mehr als 13 Sekunden.


# Podium Herren: André Wagenknecht, Markus Reiser & Petrick Brückner. [v.l.n.r.]

Die Klasse der Women wurde wie auch 2012 wieder von Ines Thoma gewonnen. Die Fünftplatzierte des Worldseries Auftakts in Punta Ala legte mit 18:43.46 eine exzellente Zeit vor, an die keine ihrer Kontrahentinnen heran kommen konnte. Damit scheint sie in dieser Saison das Maß aller Dinge der deutschen Enduristinnen zu sein. Sie setzt sich zu Recht an die Spitze der Serienwertung und konnte damit Anneke Beerten das Thirty7even-Leadertrikot abnehmen. Auf den zweiten Platz fuhr an diesem Wochenende Antje Kramer (GER – Giant/SRAM), die sich damit ihren dritten Podestplatz sicherte und nun in der Gesamtwertung auf dem zweiten Rang liegt. Als Dritte komplettierte Carolin Gehrig (SUI – Specialized Twins) das Podest.


# Podium Damen: Antje Kramer, Ines Thoma & Carolin Gehrig. [v.l.n.r.]

Schnellster der Masters Klasse wurde nach Treuchtlingen nun bereits zum zweiten Mal Guido Wachter (GER – Bock), der damit die Führung in der Serienwertung übernimmt. Wilfred van de Haterd (NED – Nicolai/iXS), der bislang Führende, wurde Zweiter. Stefan Herrmann (GER – MTB Academy) bestätigte mit dem dritten Rang seine Qualität, schließlich landete er in Riva bereits auf dem zweiten Podestplatz.

Die Teamwertung konnte diesmal das Enduro-MTB.com Team 1 (Max Schuhmann, Jens Kraft und Fabian Scholz) für sich entscheiden. Auf dem zweiten Platz reihte sich Team DNF (Deutsch-Niederländische Freundschaft) mit Daniel Jahn, Wilfred van de Haterd und Falk Baron ein. Über den dritten Rang konnte sich das Team Ultimate Enduristi freuen, bestehend aus Petrik Brückner, Frank Hedwig und Markus Hillmann.


# Samerberg in Oberbayern 

Als Fazit kann gesagt werden, dass trotz der eher schlechteren Wetterbedingungen ein schönes Rennen hinter den Teilnehmern liegt, das aber auch wirklich eine Herausforderung darstellte. Jeder der Fahrer hat absolute Höchstleistungen vollbracht und sollte mit dem Geleisteten zufrieden sein, egal welche Platzierung am Ende herauskam. Enduro-Rennen sind eben nicht einfach nur mal eben eine kleine Runde mit ein paar gezeiteten Bergabstücken fahren, sondern es ist eine ernstzunehmende Disziplin, die eine gewisse sportliche Leistungsfähigkeit voraussetzt. Immer deutlicher wird auch, dass mehr Regeln notwendig werden.

Obwohl gerade in dieser Sportart der Spaß im Vordergrund stehen sollte und man anfangs von der Uneingeschränktheit, die der Begriff Enduro zulässt, begeistert war, wird ein enger gefasstes Regelwerk in Zukunft unumgänglich werden. Jedoch ist sicherlich das Mitwirken an der Entwicklung des zeitgeistlichen Verständnisses dieser Disziplin der Reiz, den auch viele Teilnehmer verspüren, denn definitiv sollen nicht von oben herab Richtlinien aufgestellt werden, sondern es sollen gemeinsam die Grenzen festgelegt werden, in denen Endurowettbewerbe ausgetragen werden. An der Specialized-SRAM Enduro Series sind sehr viele verschiedene Leute beteiligt und somit sollte sicherlich der bestmögliche Konsens entstehen. Die Disziplin und somit auch diese Serie haben eine erfolgversprechende Zukunft vor sich, auch wenn ab und zu sich Leute abwenden, die die sportlichen Anforderungen etwas unterschätzt haben.

Weiter geht es nun am 15./16. Juni mit dem vierten Rennen im Rahmen des Bike Festivals in Willingen. Weitere Informationen und die vollständigen Ergebnisse finden sich auf enduroseries.net.


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Text: Pressemitteilung Racement [SSES News Service] // Bilder: Christoph Bayer

  1. benutzerbild

    SamyRSJ4

    dabei seit 03/2007

    Die Idee finde ich nicht schlecht!

  2. benutzerbild

    TuN3M@N

    dabei seit 05/2006

    ...Schnell bergauf fahren kann sich ja praktisch jeder angewöhnen, schnell bergab ist schon schwerer.

    Das mit dem schnell Bergauf ist auch so ein Irrglaube. Ganz so einfach ist das Ganze nicht. Wenn man mal Barel als Vergleich für schnell Bergab nimmt, kann man ja Absolon für schnell Bergauf heranziehen. Beides sind Athleten, die sich mit dem Thema Enduro beschäftigen, nur das sie aus genau entgegengesetzten Lagern kommen. Dann sind wir aber bei konstant 400W über 1,5Std. und auch gerne mal 1-2Minuten mit 600-800Watt und das ist etwas, was man sich nahezu garnicht antrainieren kann. Das kann dein Körper oder eben nicht.

    Jeder der mit 60-70kg Körpergewicht mal 800Watt probiert hat, weiß was ich meine...
  3. benutzerbild

    Powderfreak1

    dabei seit 01/2013

    Verstehe... Dann könnte man doch die einzelnen Stages sinnvoll erweitern, in dem man sie nicht nur bergab verlaufen lässt, sondern auch mal vier, fünf km horizontal, leicht bergauf und bergab.

    ich glaube, das Hauptproblem an den hiesigen Rennen ist der Mangel an guten Trails.


    Die Trails würds am Samerberg scho geben aber dafür bekommen die Veranstalter (Bikepark Samerberg) leider keine Genehmigungen. Es muss von jedem Grundeigentümer der ganzen Strecke eine Erlaubnis eingeholt werden.
  4. benutzerbild

    Deleted 8566

    dabei seit 12/2015

    Diese Problematik ist mir nur zu gut bekannt.

  5. benutzerbild

    oldie-pilot

    dabei seit 11/2006

    Der Vergleich mit dem Motorradgeländesport vorhin war leider nicht ganz richtig.
    dort gibt es auch nur gezeitete Sonderprüfungen und die Verbindungsetappen haben ein Zeitlimit.
    Dort spricht man von a bis c Zeiten (je nach Bedingungen).

    Ich find das MTB Enduroformat Klasse, die uphills bei den Verbindungsetappen schlauchen mich schon (und ja ich muß teilweise schieben), sodaß ich bergab ind den Stages leider nicht mehr 100% geben kann. Da muß ich mir meine Kraft schon für dir flachen stücke oder teilweise leichte bergaufpassagen aufteilen.
    Ich persönlich finde eine Lenkerbeissermentalitäz bei endurorennen unangebracht.
    außerdem sollte man bedenken, was du uphill an Zeit verlierst, kannst du downhill meist nicht wieder aufholen.

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