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Edler geht kaum
Edler geht kaum - Das Topmodell Stumpjumper FSR S-Works Carbon 29".
Rauf aufs Rad und ab auf die Trails.
Rauf aufs Rad und ab auf die Trails. - Im neuseeländischen Rotorua konnten wir den neuen Stumpy Modellen so richtig auf den Zahn fühlen.
Ab durch die Mitte
Ab durch die Mitte - mit dem Stumpjumper Elite 29" durch Mittelerde
Tolles Feature
Tolles Feature - Während am Carbon-Modell das Minitool einen festen Platz am Rahmen bekommt, wird es am günstigeren Alu-Modell einfach samt Falschenhalter mitgeliefert und befestigt.
SWAT-Philosophie
SWAT-Philosophie - Werkzeug gehört ans Rad, so die Botschaft von Specialized. Das Minitool sitzt clever verstaut unter dem Oberrohr.
Funktioniert zwar so wie sie soll, trübt aber dennoch die Kauflust
Funktioniert zwar so wie sie soll, trübt aber dennoch die Kauflust - Eine günstige Pike RC in einem Bike jenseits der 4.000 Euro-Marke ist fast schon ärgerlich.
"RX Tune" - so das custom Tune in den Fox Dämpfern der neuen Stumpys
"RX Tune" - so das custom Tune in den Fox Dämpfern der neuen Stumpys - RX-Tune steht für recommended experience tune und wurde auf die jeweilige Nutzung der Bikes ausgelegt.
Lässt sich wunderbar aufs Hinterrad ziehen...
Lässt sich wunderbar aufs Hinterrad ziehen...
und das obwohl der Hinterbau mit 438 mm gar nicht mal super kurz ausfällt.
und das obwohl der Hinterbau mit 438 mm gar nicht mal super kurz ausfällt.
Die Handhabung des neuen Stumpys fällt ausgesprochen ausgewogen aus.
Die Handhabung des neuen Stumpys fällt ausgesprochen ausgewogen aus. - Die Geometrie bietet eine perfekte Mischung aus Agilität und Laufruhe.
Selbst flache Singletrails machen so viel Spaß als ginge es bergab
Selbst flache Singletrails machen so viel Spaß als ginge es bergab - Dank des straffen Fahrwerks steht das Bike immer hoch im Federweg und sackt nicht weg. Kompressionen können so knackig durchfahren werden - ob im Stehen oder im Sitzen mit Zug auf der Kette.
Im Uphill lädt das Stumpy S-Works zu spritzigen Sprints ein.
Im Uphill lädt das Stumpy S-Works zu spritzigen Sprints ein.
Liegt ausgewogen in der Luft..
Liegt ausgewogen in der Luft..
und macht einfach nur verdammt viel Spaß.
und macht einfach nur verdammt viel Spaß.
Destination Trail: raus mit euch auf den Trail!
Destination Trail: raus mit euch auf den Trail!
Ladeluke
Ladeluke - Unter dieser Klappe verbirgt sich ungeahnter Stauraum.
Wer die Wahl hat hat die Qual
Wer die Wahl hat hat die Qual - Ich persönlich bevorzuge das Gewicht am Mann zu haben - schließlich liegt hier das wahre Center of Gravity.
Sportwagen trotz Kofferraum!
Sportwagen trotz Kofferraum! - Das Stumpy liegt auch mit voller Ladung gut in der Luft.
Trail-Spaß pur!
Trail-Spaß pur!
Specialized Stumpjumper FSR Elite Alloy 29"
Specialized Stumpjumper FSR Elite Alloy 29" - Das 29"-Trail-Bike für Shredder!
So schön aber doch so unerschwinglich
So schön aber doch so unerschwinglich - Das Spumpjumper S-Works 29" lässt in Sachen Ausstattung keine Wünsche offen.

Specialized Stumpjumper FSR S-Works & Elite 29″: Sportlicher denn je soll es sein, eleganter als zuvor sieht es aus. Specialized bringt das neue Stumpjumper FSR mit gleich drei System-Konzepten (29″, 650b und 6Fattie) und will damit das passende Gefährt für jeden Typ Trail-Biker anbieten. Die 29er kommen neuerdings mit 135 mm Federweg, so wie bisher die ab 2016 ausrangierte EVO-Linie. Dass Specializied seinem bisher gutmütigsten Bike Aggressivität einhauchen möchte, unterstreicht auch der 67,5° flache Lenkwinkel, der damit überraschenderweise auf Augenhöhe mit dem abfahrtslastigen Enduro 29″ liegt. Doch wie aggressiv ist das neue Stumpy wirklich und wie viel ist vom komfortablen und jedermann-tauglichen All Mountain-Klassenprimus übrig geblieben? Wir haben es getestet.

Wie schon erwähnt verpasst Specialized seinem Dauerbrenner Stumpjumper FSR ein neues Antlitz: Allem voran steht eine neue Geometrie, welche sich in Sachen Lenkwinkel am großen Bruder Enduro 29″ anlehnt und dennoch nicht ganz so rabiat ausfällt. Zwar wurde nun auch dem Stumpjumper das Heck gestutzt, doch beließen es die Kalifornier bei moderaten 438 mm Länge. Auch die Front wurde gekürzt, laut Papier sogar um ganze 10 mm (bei Größe L). Im Verhältnis zum Stack (fällt neuerdings höher aus als beim Vorgänger) relativiert sich der Längenverlust nach vorne jedoch wieder. Allgemein soll das Bike verspielter und agiler geworden sein, ohne bei hohen Geschwindigkeiten aus der Ruhe zu kommen. Die Veränderungen geben die Richtung klar vor: das Stumpjumper mutiert zum spritzigen Trail-Bike, welches sowohl in der Ebene wie auch am Berg Spaß am sportlichen Singletrail-Fahren garantieren soll. Detaillierte Infos zum neuen Stumpjumper FSR findet ihr in folgendem Artikel: Stumpjumper FSR 2016 – die Vorstellung!

Edler geht kaum
# Edler geht kaum - Das Topmodell Stumpjumper FSR S-Works Carbon 29".

Ein erster Test des Specialized Stumpjumper FSR 29″

Details zum Test

Wo und wie wurde getestet?

Rund drei Tage hatte ich Zeit, das neue Stumpjumper im Neuseeländischen Rotorua und Umgebung auf Herz und Nieren zu testen. In Anbetracht von Eingewöhnungszeit, Ein- und Umstellmaßnahmen entschied ich mich dazu, lediglich eines der drei Stumpjumper-Konzepte auf die Probe zu stellen.

Da Specialized seinen jüngsten Wurf als Trail-Bike anpreist, fiel meine Wahl unweigerlich auf die 29″-Plattform. Getestet wurde sowohl das teure und wunschlos gut ausgestattete Stumpjumper S-Works 29″ wie auch die deutlich günstigere Alu-Version Stumpjumper FSR Elite – beide Bikes in Größe „Large“, mit Klick-Pedalen und schlauchlos aufgebauten Laufradsätzen.

Rauf aufs Rad und ab auf die Trails.
# Rauf aufs Rad und ab auf die Trails. - Im neuseeländischen Rotorua konnten wir den neuen Stumpy Modellen so richtig auf den Zahn fühlen.
Ab durch die Mitte
# Ab durch die Mitte - mit dem Stumpjumper Elite 29" durch Mittelerde

Das fällt auf

Stumpjumper FSR Elite: Sehr positiv bemerke ich den serienmäßig verbauten Zee Cage II Flaschenhalter mit integrierter Aufnahme für das ebenfalls im Lieferumfang enthaltenen EMT Cage Mount Minitool. Auch wenn die Ausstattung hier und da dem Verhältnis des Kaufpreises hinterher hinkt, so ist sie ohne Blick auf den Preis im Praxiseinsatz absolut überzeugend für den angedachten Einsatzzweck – was Details wie der oben angesprochene Flaschenhalter oder die Command Post IRcc mit innen liegender Kabelführung sowie eine obere Kettenführung am 1×11-Antrieb unterstreichen.

Tolles Feature
# Tolles Feature - Während am Carbon-Modell das Minitool einen festen Platz am Rahmen bekommt, wird es am günstigeren Alu-Modell einfach samt Falschenhalter mitgeliefert und befestigt.
SWAT-Philosophie
# SWAT-Philosophie - Werkzeug gehört ans Rad, so die Botschaft von Specialized. Das Minitool sitzt clever verstaut unter dem Oberrohr.

Das Setup

Beim Abstimmen des Fahrwerks am Alu-Modell Stumpjumper Elite, welches mit einem stolzen Preis jenseits der 4.000 Euro-Marke zu Buche schlägt, fällt schnell die günstige Pike RC auf, welche ohne dreistufige Druckstufe (Open, Pedal, Lock) auskommt. Während die Gabel in Sachen Wertigkeit dem Komplett-Bike-Preis etwas hinterher hinkt, fällt ihre Fahrperformance nicht weiter negativ auf. Zwar lässt sich die Low-Speed-Druckstufe über den LSC-Hebel nicht ganz so fein einstellen wie im offenen Modus der RCT3-Dämpfungskartusche, doch reicht der Einstellbereich aus, um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Wichtig: Wie immer an der Pike bedarf es einer genauen Anpassung der Federkennlinie über die roten Luftvolumen-Spacer, genannt Tokens. Bei einem fahrfertigen Gewicht von 80 kg finde ich unter Verwendung von 3 Tokens (max. 4) die beste Performance.

Das Setup des eigens von Fox für Specialized überarbeiteten Float CTD Dämpfers geht denkbar einfach vonstatten: Dank Auto-Sag-Ventil pumpt man den Dämpfer mit gehörig viel Druck auf, setzt sich in Fahrposition aufs Rad und lässt von einem Helfer das Auto-Sag-Ventil bedienen. Es bedarf jedoch mehrmaligem Drücken, bis der Idealdruck erreicht ist. Specialized empfiehlt einen Sag von rund 25 %, gibt Fahrern mit aggressivem Fahrstil und/oder Vorliebe für satte Hinterbauten den Tipp, gleich auf 30% Sag zu erhöhen.

Funktioniert zwar so wie sie soll, trübt aber dennoch die Kauflust
# Funktioniert zwar so wie sie soll, trübt aber dennoch die Kauflust - Eine günstige Pike RC in einem Bike jenseits der 4.000 Euro-Marke ist fast schon ärgerlich.
"RX Tune" - so das custom Tune in den Fox Dämpfern der neuen Stumpys
# "RX Tune" - so das custom Tune in den Fox Dämpfern der neuen Stumpys - RX-Tune steht für recommended experience tune und wurde auf die jeweilige Nutzung der Bikes ausgelegt.

Auf den Trails rund um Rotorua

Allgemeines Fahrgefühl

Passt, sitzt aber hat kein Spiel! Das neue Stumpjumper weckt Specialized-typische Wohlfühlstimmung. Die Geometrie ist enorm ausgewogen und ist weder zu konservativ noch geht sie zu sehr ins Extreme. Trotz der großen 29″-Laufräder steht man dank tiefem Tretlager gefühlt nah über dem Boden, was von Anfang an ein hohes Sicherheitsempfinden auslöst – genau das, wofür Specialized-Bikes allgemein bekannt sind. Die Kalifornier gehen demnach doch keinen gänzlich neuen Weg, sondern halten an einem erfolgreichen Konzept fest, welches sie nun schon seit Jahren kontinuierlich weiterentwickeln.

Beim obligatorischen Parkplatz-Test fällt schnell auf, dass das neue Stumpjumper bis die Laufradgröße und das angenehme Fahrgefühl nicht mehr all zu viel mit seinem Vorgänger gemein hat. Deutlich leichter, ja um nicht sogar zu sagen, sehr leicht lässt sich das Rad aufs Hinterrad ziehen, und das, obwohl die Kettenstreben mit 438 mm Länge gar nicht mal besonders kurz ausfallen.

Lässt sich wunderbar aufs Hinterrad ziehen...
# Lässt sich wunderbar aufs Hinterrad ziehen...
und das obwohl der Hinterbau mit 438 mm gar nicht mal super kurz ausfällt.
# und das obwohl der Hinterbau mit 438 mm gar nicht mal super kurz ausfällt.

Das sollen sie auch nicht, denn gegenüber dem Enduro 29″ dessen Kettenstreben noch mal 8 mm kürzer sind, soll das Stumpy bessere Klettereigenschaften bieten und dank höherer Laufruhe auch weniger versierten Fahrern viel Sicherheit und Vertrauen in grobem Gelände bescheren. Denn das Rad ist agil, sehr agil sogar. Wie schon gesagt, lässt sich das Rad leicht aufs Hinterrad ziehen, was auch der höheren Front zu verdanken ist, durch die sich der Sweet Spot sehr zentral über dem Bike befindet. Ist man im Sweet Spot zentriert, lässt sich das Bike ausgesprochen handlich und vor allem sicher manövrieren. In diesem Punkt kann das neue Stumpjumper gegenüber seinem trägen Vorgänger deutlich punkten.

Auch die Anfahrt zum Trail über befestige Wege bereitet dem Fahrer dank ausgezeichneter Vortriebsstärke und straffem, ja nahezu wippfreiem Heck keine Mühe. Schon in der „Trail“-Stellung des Float CTD Dämpfers wird Wippen größtenteils eliminiert. Gepaart mit der antriebseffizienten Gestaltung der FSR-Kinematik, welche Specialized am neuen Stumpjumper besonders gut geglückt ist, merkt man dem Bike seinen Federweg nicht an und so schiebt es unter voller Antriebslast bestens nach vorne. Der Steifigkeitsunterschied zwischen S-Works Carbon und dem günstigem Alu-Modell Elite fällt dabei nur minimal ins Gewicht und dürfte abseits der Rennstrecke vom Otto-Normalnutzer nicht sonderlich störend wahrgenommen werden. Lange Touren abseits von Singletrails sind dank der entspannt aufrechten Sitzposition, der guten Tretergonomie und der antriebseffizienten Rahmenkonstruktion gar kein Problem und sogar angenehmer als mit dem Vorgänger zu meistern.

Die Handhabung des neuen Stumpys fällt ausgesprochen ausgewogen aus.
# Die Handhabung des neuen Stumpys fällt ausgesprochen ausgewogen aus. - Die Geometrie bietet eine perfekte Mischung aus Agilität und Laufruhe.

Auf Trails in der Ebene

Das Stumpjumper geht gut vorwärts, richtig gut sogar. Vor allem die edle S-Works Version mit Carbon-Rahmen und Carbon-Laufrädern bringt die eingespeiste Energie im Gelände effizient auf den Boden. Das Alu-Stumpjumper ist der subjektiven Empfindung nach erstaunlicherweise auch nicht nennenswert schlechter. Vor allem aber ist es das Fahrwerkssetup am Heck, welches an beiden Bikes identisch ist und sich stark positiv bemerkbar macht.

Der von Specialized in Zusammenarbeit mit Fox erarbeitete Dämpfer-Tune (neuerdings von Specialized RX-Tune genannt) ist bei der Low-Speed-Druckstufe enorm straff gewählt. Das straffe Heck steht dadurch hoch im Federweg und gibt bei Schlägen nur das Nötigste an Federweg frei. Das hat zur Folge, dass das Bike beim Überfahren von Unebenheiten und Hindernissen nicht durchsackt und nachwippt. Beim Pedalieren im Sitzen ergibt sich daher eine konstante Sitzposition, die sich auch beim Einfedern nicht großartig ändert, sodass ununterbrochen ordentlich Zug auf die Kette gebracht werden kann. In dieser Hinsicht hat sich das Specialized Stumpjumper gegenüber seinem Vorgänger spürbar sportlicher ausgelegt – zu vergleichen ist die subjektive Wahrnehmung des Hecks mit einem Brain-Dämpfer, allerdings mit einem erheblich besseren Ansprechverhalten.

Dank der feinen Rasterung im mittleren Hub-Bereich der neuen Command Post IRcc lässt sich die Sattelposition bei zügig wechselndem Auf und Ab schnell in die jeweils passende Höhe bringen. Etwas Eingewöhnungszeit ist jedoch nötig, um sich an die feine Rasterung zu gewöhnen.

Selbst flache Singletrails machen so viel Spaß als ginge es bergab
# Selbst flache Singletrails machen so viel Spaß als ginge es bergab - Dank des straffen Fahrwerks steht das Bike immer hoch im Federweg und sackt nicht weg. Kompressionen können so knackig durchfahren werden - ob im Stehen oder im Sitzen mit Zug auf der Kette.

Uphill

Auch bergauf kann das Stumpjumper punkten. Der FSR-Hinterbau ist wie schon erwähnt effizienter denn je zu. Schon im offenen „Descend“-Modus wippt der Hinterbau nur geringfügig, schaltet man dann jedoch in den „Trail“-Mode, so lässt sich der Hinterbau auch im Wiegetritt nicht aus der Ruhe bringen, nimmt Hindernisse am Untergrund aber weiter gut, wenn auch stark gedämpft auf. Man hat das Gefühl, als würde der Antriebsstrang kaum nennenswert Einfluss auf die Federung nehmen und so bleibt diese auch unter Last voll aktiv, wenn auch mit spürbaren Einschränkungen auf das Komfortempfinden. Im Gelände sorgt die Hinterbau-Performance allerdings für mächtig gute Traktion, wodurch sich das Stumpjumper bergauf gerade zu den Trail hinauf saugt. Dank der großen Laufräder fällt die Komforteinbuße im Gelände weniger ins Gewicht als vermutet, denn das sanfte Überrollverhalten nimmt scharfen Schlägen ihren Schrecken.

Das geringere Gesamtgewicht des leichteren und steiferen S-Works macht sich mit steigender Steigung gegenüber dem Alu-Modell dann doch bemerkbar. Die Kletterkünste des leichten S-Works sind enorm, es kommt mit dem Carbon-Bike fast schon Race-Bike-Feeling auf. Da der Hinterbau an beiden Bikes nicht zu kurz gewählt wurde, steigt auch die Front trotz aufrechter Sitzposition erst dann, wenn an Fahren aufgrund der Steigung ohnehin nicht mehr zu denken ist. Dieser Punkt wird jedoch stark vom 1×11-Antrieb beeinflusst, welcher zwar voll und ganz den Einsatzgebieten eines Trail-Bikes gerecht wird, den All Mountain-Faktor aber deutlich beschneidet.

Im Uphill lädt das Stumpy S-Works zu spritzigen Sprints ein.
# Im Uphill lädt das Stumpy S-Works zu spritzigen Sprints ein.

Downhill

Geht es bergab, so fühlt man sich hinter der hohen Front bestens beschützt. Vorbei die Zeiten supertiefer Cockpits, dank denen man mit steigendem Gefälle und unter Einwirkung grober Schläge den Abwurf über den Lenker fürchten musste. Man steht auch bergab entspannt im Sweet Spot des Bikes, von wo aus das agile aber dennoch erstaunlich laufruhige Specialized Stumpjumper entspannt kontrolliert werden kann. Enge Kehren können mit einer spielerischen Spritzigkeit durchzirkelt werden während der flache Lenkwinkel erlaubt, in uneinsehbare Sektionen Speed mitzunehmen, wo er unvorhersehbaren Schlägen den Schrecken nimmt.

Mit dem Laufen lassen ist es jedoch so eine Sache: Denn das Stumpjumper kann nicht nur schnell, es muss quasi auch schnell. Der straffe Dämpfer-Tune sorgt nämlich dafür, dass das Rad bei gemächlicher Fahrweise bergab etwas unkomfortabel wird. Zwar spricht der Hinterbau feinfühlig an, doch verarbeitet er Schläge aufgrund der hohen Druckstufen Dämpfer auf so kurzem Weg, dass es fast schon ermüdend auf den Köper wirkt. Wie bei jedem straffen Setup bedeutet das – je schneller man fährt, desto besser arbeitet die Federung.

Genau aus diesem Grund ist das neue Stumpjumper 29″ ein so gelungenes Trail-Bike. Es funktioniert bei spritzig knackiger Fahrweise in der Ebene genauso gut wie bergab. Die Komponenten sind dabei wohl gewählt und entsprechen allesamt dem Anforderungsprofil des angestammten Einsatzzwecks. Seinen einstigen komfortablen All Mountain-Charakter büßt das Specialized Stumpjumper jedoch etwas ein.

Liegt ausgewogen in der Luft..
# Liegt ausgewogen in der Luft..
und macht einfach nur verdammt viel Spaß.
# und macht einfach nur verdammt viel Spaß.
Destination Trail: raus mit euch auf den Trail!
# Destination Trail: raus mit euch auf den Trail!

SWAT Door – wer braucht das?

Zugegeben, der Stauraum im Unterrohr des neuen Specialized Stumpjumper Carbon ist gar nicht mal übel. Problemlos verstaute ich die mitgelieferte Stofftasche mit Reifenhebern und Minipumpe, dazu noch einen Ersatzschlauch sowie zwei Müsliriegel und Power-Gels. Doch all das beläuft sich auf ein Gewicht von rund einem Kilogramm. Moment mal – ein Kilogramm Mehrgewicht? Warum sollte man sich das freiwillig ans Bike packen, vor allem wenn man im Vorfeld ganze Monatsgehälter in die Gewichtsreduzierung seines Bikes investiert hat? Ist Gewicht jetzt nicht mehr relevant?

Gute Frage und um ehrlich zu sein habe ich hier auch nicht gerade die Paradeantwort auf Lager, ebenso wenig wie sie Specialized hatte. Ich für meinen Teil bin jedoch kein großer Freund von Rucksäcken und lasse diese, abgesehen von alpinen Bergtouren oder ausgedehnten Enduro-Ausfahrten, am liebsten zu Hause. Irgendwo muss das nötigste Equipment aber dennoch untergebracht werden. Die Trinkflasche verstaute ich daher meist eingespannt im Hosenbund am Rücken während Schlauch, CO2-Kartusche und Minitool mit Klebeband am Rahmen befestigt wurden. Sprich, ein Teil des Zusatzgewichts war doch wieder am Rad, und das meist an einer höher gelegenen Stelle als am Unterrohr, wo sich das Gewicht dank SWAT Door neuerdings zentral und tief im Rahmen sammeln lässt.

Mit der neuen SWAT Bib Pro von Specialized, die man parallel zum Stumpjumper präsentierte, fand ich in letzter Zeit jedoch die ideale Alternative zum oben beschriebenen Packsystem – für mich die derzeit beste Form des Stauraums – auch deshalb, weil ich das Gewicht vom Bike fernhalte und es im Bereich der Hüfte und somit nahe dem echten Center of Gravity (schließlich sitzt auf dem 12 Kilogramm schweren Bike auch noch ein 80 Kilogramm schwerer Fahrer) – also dem Gesamtmassenpunkt positioniere. Und der Volksmund sagt ja schließlich: 1 Kilogramm Gewichtsersparnis am Rad entsprechen 3 Kilogramm Ersparnis an Körpergewicht.

Ladeluke
# Ladeluke - Unter dieser Klappe verbirgt sich ungeahnter Stauraum.
Wer die Wahl hat hat die Qual
# Wer die Wahl hat hat die Qual - Ich persönlich bevorzuge das Gewicht am Mann zu haben - schließlich liegt hier das wahre Center of Gravity.

Störend fiel mir das Zusatzgewicht aber zugegebenermaßen auch nicht auf, was aber auch daran liegen dürfte, dass ich es schlicht nicht gewöhnt bin, ein so leichtes Bike wie das Stumpjumper Topmodell S-Works 29″ zu fahren. Eins steht jedenfalls fest – dank der cleveren Neopren-Tasche in der die harten Gegenstände verstaut werden können, hört und merkt man nichts vom Gepäck im Unterohr – auch der Zugang war einfach und unkompliziert und erwies sich bei ersten Versuchen als wasserdicht. Wo man sein Gepäck also zukünftig unterbringt und transportiert – ob im Rucksack, Staumöglichkeiten in der Kleidung oder komplett am Bike, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein Nachteil ist diese Option jedenfalls nicht, denn die 200 Gramm Mehrgewicht dürften wir Normalsterblichen wohl kaum im Fahrbetrieb spüren.

Sportwagen trotz Kofferraum!
# Sportwagen trotz Kofferraum! - Das Stumpy liegt auch mit voller Ladung gut in der Luft.

Erstes Fazit zum Specialized Stumpjumper FSR 29″ 2016

Geht es rein um die Fahrdynamik, so kann man dam neuen Specialized Stumpjumper 29″ ruhigen Gewissens die Bestnote attestieren. Vor dem Kauf sollte man sich jedoch gut überlegen, wie und wo man das Bike überwiegend einsetzen wird. Lange Distanzen meistert es bestens - der Komfort ist durch das straffe Fahrwerk jedoch nur auf gemäßigten oder gar befestigen Wegen so gut wie am Vorgänger. Geht es ins Gelände, so schreit das Stumpjumper förmlich nach Speed - ganz egal ob in der Ebene, bergauf oder bergab. Kaum ein bisher getestetes Trail-Bike war so effizient und ausgewogen wie das Stumpjumper, für schnelle Trail-Ausritte dürfte es daher derzeit eine Referenz unter den sportlichen Trail-Bikes sein.

Die Geometrie, welche Specialized am neuen Stumpjumper 29" umsetzt, ist nicht nur erstklassig, sondern dürfte auch bei den Mitbewerbern für interessierte Seitenblicke sorgen. Sie spricht Fortgeschrittene ebenso an wie Experten - ein Spagat, der nur selten gelingt. Während sich weniger geübte Biker an der Sicherheit erfreuen, die das Stumpjumper vermittelt, so begeistert Experten die Verspieltheit und Effizienz des Bikes.

Die SWAT Door ist sicherlich nicht jedermanns Sache, denn nicht jeder möchte Extragewicht am Bike anbringen, nachdem man viel Geld investierte, um das geliebte Stück besonders leicht aufzubauen. Dennoch ist das System enorm praktisch und dürfte gerade auf normalen Touren oder der Feierabendrunde, wo ein paar Gramm mehr nicht über Sieg oder Niederlage entscheiden auf Dauer großen Anklang finden.

Ganz objektiv muss allerdings die mäßige Preis-Leistung gerügt werden, denn obwohl die verbauten Komponenten im Einsatz tadellos funktionierten, so steht ihre Wertigkeit nicht im Verhältnis zum beachtlichen Anschaffungspreis.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • sehr sportlicher Charakter (bergauf wie bergab)
  • präzises Lenkverhalten
  • enorm vortriebsstark
  • sehr gut ausbalancierte Fahrdynamik
  • erstklassiges Fahrwerk/Hinterbau (für sportliche Fahrer)

Contra

  • nicht das komfortabelste Bike
  • nicht mehr so jedermanntauglich wie früher
  • Preis-Leistung bezüglich Ausstattungsniveau
Trail-Spaß pur!
# Trail-Spaß pur!

Technische Details

Aufbau unserer Test-Bikes

Rahmen: Specialized Stumpjumper FSR Elite Alu 29″, Gr. L
Gabel: Rock Shox Pike RC – 140 mm – 29″
Dämpfer: Fox Float Factory CTD Kashima Boostvalve Auto-Sag, RX Trail-Tune, 200 x 50 mm
Vorbau: Thomson – 40 mm Länge
Lenker: Specialized S-Works DH – 38 mm rise – 780 mm Breite
Bremsen: Shimano SLX, 200 mm/180 mm Scheiben
Laufradsatz: Specialized Roval Traverse Fattie Alu // 29″ // 10×100 mm vorn, 12×142 mm hinten
Reifen: Specialized Butcher 2Bliss 29″x2.3″ vorne // Specialized Pergatory 2Bliss 29″x2,3″ hinten
Kurbeln: SRAM X1 Kurbel, PF30 Innenlager, 30t Kettenblatt
Antrieb: SRAM x1 11fach, KMC 11-fach Kette
Sattel: Specialized Body Geometry Henge Comp
Sattelstütze: Specialized Command Post IRcc, 125 mm Hub

Preis: 4.300 US-Dollar

Specialized Stumpjumper FSR Elite Alloy 29"
# Specialized Stumpjumper FSR Elite Alloy 29" - Das 29"-Trail-Bike für Shredder!

Rahmen: Specialized Stumpjumper FSR S-Works Carbon 29″, Gr. L
Gabel: Rock Shox Pike RCT3, Solo Air – 140 mm – 29″
Dämpfer: Fox Float Factory CTD Kashima Boostvalve Auto-Sag, RX Trail-Tune, 200 x 50 mm
Vorbau: Thomson – 50 mm Länge
Lenker: Specialized S-Works FACT carbon – 10 mm rise – 750 mm Breite
Bremsen: Shimano XTR Trail, 200 mm/180 mm Scheiben
Laufradsatz: Specialized Roval Traverse Fattie SL Carbon // 29″ // 10×100 mm vorn, 12×142 mm hinten
Reifen: Specialized Butcher 2Bliss 29″x2.3″ vorne // Specialized Pergatory 2Bliss 29″x2,3″ hinten
Kurbeln: S-Works, FACT carbon, 30t X-Sync Kettenblatt, PF 30 Innenlager
Antrieb: SRAM XX1 11fach
Sattel: Specialized Body Geometry Henge Expert
Sattelstütze: Specialized Command Post IRcc, 125 mm Hub

Preis: 8.900 US-Dollar

So schön aber doch so unerschwinglich
# So schön aber doch so unerschwinglich - Das Spumpjumper S-Works 29" lässt in Sachen Ausstattung keine Wünsche offen.

Details zum 29″-Rahmen

HerstellerSpecialized
ModellStumpjumper FSR 29"
Modelljahr2015
RahmenmaterialAluminium und Voll-Carbon
EinsatzbereichTrail, All Mountain, Enduro
HinterbausystemFSR (Viergelenker mit Horstlink)
Federweg (Rahmen)135 mm
Laufradgröße29"
Federweg Gabel (Herstellerempfehlung)140 mm
Steuerrohr1.5 tapered
Umwerferaufnahmeja - low direct mount (via Taco Blade)
KettenführungsaufnahmeISCG 05
Sattelrohrdurchmesser30,9 mm
BremssattelaufnahmePost Mount 160
TretlagergehäusePF 30
Ausfallenden142 x 12 mm
Austauschbares Schaltaugeja
Verstellbare Geometrie nein
Reifenfreiheitbis 2,5"

Geometrie des 29″-Rahmens

GrößeSmallMediumLargeXLXXL
Sattelrohrlänge196 mm430 mm468 mm523 mm564 mm
Reach389 mm417 mm435 mm461 mm477 mm
Stack617 mm617 mm645 mm663 mm686 mm
Lenkwinkel67,5°67,5°67,5°67,5°67,5°
Sitzwinkel75°75°75°74°74°
Oberrohrlänge (horizontal)551 mm582 mm611 mm647 mm674 mm
Tretlagerhöhe336 mm336 mm336 mm336 mm336 mm
Tretlagerabsenkung-36 mm-36 mm-36 mm-36 mm-36 mm
Hinterbaulänge437 mm437 mm437 mm437 mm437 mm
Radstand1.115 mm1.143 mm1.172 mm1.206 mm1.232 mm

  • Text und Redaktion: Maxi Dickerhoff
  • Testfahrer: Maxi Dickerhoff
  • Bilder: Paris Gore, Maxi Dickerhoff
  1. benutzerbild

    larres

    dabei seit 04/2002

    . Bekomme mein Camber Expert Evo nicht los... smilie
    Wundert mich nicht... Normalerweise, nach einem Jahr und abhängig vom Modell, kannst Du froh sein, noch ca 60% vom Neupreis zu bekommen...
    Räder jenseits der 3000€ Marke, bekommt man eh nur sehr, sehr schwer los...
    Am besten in Einzelteilen verkaufen.
  2. benutzerbild

    univega970

    dabei seit 08/2008

    Ist es möglich an einem Stumpjumper Elite 2016 ein 28er Kettenblatt https://www.bike-components.de/de/S...ect-Mount-Boost-fuer-XX1-X01-X1-X0-X9-p47981/ zu montieren.

    Auf der Specialized seite steht folgendes bei der Kurbel: SRAM X1, alloy, PF30 spindle, 30T, 94mm BCD spider

    PS: Weis jemand das genaue Modell der Kurbel?

  3. benutzerbild

    Hillside

    dabei seit 05/2013

    Ist es möglich an einem Stumpjumper Elite 2016 ein 28er Kettenblatt https://www.bike-components.de/de/S...ect-Mount-Boost-fuer-XX1-X01-X1-X0-X9-p47981/ zu montieren.

    Auf der Specialized seite steht folgendes bei der Kurbel: SRAM X1, alloy, PF30 spindle, 30T, 94mm BCD spider

    PS: Weis jemand das genaue Modell der Kurbel?

    Es gibt in der Gruppe mehrere Kurbeln, eine 1000er, eine 1400er und neuerdings wohl auch eine 1200er. Nur bei der 1400er sind Spider und Kurbel getrennt:

    https://www.sram.com/sram/mountain/products/x1-1400-x-sync-crankset

    So wie das Bild des Stumpy Elite aussieht, handelt es sich leider um die 1000er – aber Herstellerfotos sind ja öfters mal nicht aktuell.
  4. benutzerbild

    univega970

    dabei seit 08/2008

    Das Enduro elite 29 2016 hat eine (SRAM GX-1000, 11-speed, PF30, 28T X-Sync ring, 94mm BCD spider ) Kurbel mit 28 Zähnen. Ich finde es schade, dass das SJ 30 Zähne hat. Hier in den Alpen kann man meiner Meinung längere steile Anstiege damit vergessen. Eine andere Möglichkeit wäre ja noch der Umbau/Austausch der Kassette. Von e-thirteen gibt es eine 9-44 Kassette welche dann aber für ca. 300 doch sehr viel für ein Verschleisteil ist. Oder der Austausch des Grössten Kettenblattes. Hat schon jemand Erfahrungen sammeln können?

  5. benutzerbild

    Hillside

    dabei seit 05/2013

    Es gibt Zusatz- bzw. Austauschritzel, z. B. von http://www.oneupcomponents.com wohl bis zum 50er Ritzel. Man muss nicht unbedingt eine neue Kassette kaufen, sondern kann die Ritzel (je nach Kassette) einzeln tauschen.

    Für mich wäre ein Zusatzritzel aber nur eine Zwischenlösung. Ich würde die Kurbel verkaufen und mir eine mit demontierbarem Spider holen. Dann kannst Du Direct Mount Kettenblätter verwenden (von SRAM derzeit 26er-40er).

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