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Carbon-Laufräder made by SRAM: Der Schaltungsriese, der seit einiger Zeit auch Laufräder und Naben anbietet, hat beim Presselaunch in Arizona neue Laufräder für alle drei Größen präsentiert. Topmodell ist der Carbon-Laufradsatz Sram Roam 60, der mit einem Komplettgewicht von 1495 Gramm in der 26”-Version extrem leicht, aber dennoch enorm stabil sein soll.

Gleich drei neue Modelle gibt es im Laufrad-Segment von SRAM: Nach der Vorstellung der Rise-Serie vor knapp anderthalb Jahren wenden sich die US-Amerikaner mit den neuen Produkten dem abfahrtslastigeren Mountainbiken zu. Neben dem Top-Modell “Roam 60” aus Kohlefaser gibt es mit dem “Rail 50”-Modell das passende Alu-Pendant für den Enduro-Bereich, dazu kommt das leichtere, aber für etwas gemäßigtere Trailspielereien gedachte AM-Modell “Roam 50”. Alle Laufradsätze positionieren sich gewichts- und preistechnisch in der Premiumklasse und kommen, passend zur ebenfalls frisch vorgestellten Pike, in allen drei Größen: 26”, 27.5” und 29”.

Roam 60

“The Extra Mile. And Beyond.” lautet das Credo von SRAM, wenn es um das neue Topmodell in der Laufrad-Familie geht. Der Carbon-Laufradsatz „Roam 60“ ist laut SRAM für den härtesten Enduro-Einsatz gedacht und wiegt in der 26”-Version knapp unter 1,5 Kilogramm.

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# Roam 60 – das neue Flaggschiff der SRAM-Laufräder.

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# Die Roam 60-Felgen: Lackiertes, unidirektional angelegtes Sichtcarbon.

Mit 28mm Breite und einer Felgen-Innenbreite (SRAM nennt dies “Wide Angle”) von 21mm soll das Laufrad besonders in engen Kurven eine hohe Stabilität bieten, durch das niedrige Gewicht allerdings alles andere als träge sein und enorm schnell beschleunigen.

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Das breitere Felgenprofil soll zudem die Reifenform besser halten und zudem verhindern, dass der Reifen über die Felge klappt. Außerdem soll so eine bessere Traktion in Kurven realisiert werden.

Trotz bzw. gerade aufgrund des verwendeten Kohlefaser-Werkstoffs sollen die Laufräder enorm stabil sein und problemlos auf harten Endurostrecken gefahren werden können. Möglich machen soll dies eine Verstärkung des Felgenhorns, um heftigen Einschlägen besser widerstehen zu können. Gleichzeitig sind die Flanken in der Mitte verjüngt, um Gewicht zu sparen. Wie beim „Rise 60“ XC-Laufradsatz besteht die Felge aus unidirektionalem Sichtcarbon, was für eine edle Optik sorgt.

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# Felgenprofil: 21mm Innenweite, stark verjüngte Flankenbereiche und verdickte Felgenhörner

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# Die passenden Naben zu den Felgen: Fein gefräster Alu-Body mit DT Swiss-Innenleben und manuell austauschbaren Achs-Adaptern. 

Features

  • Ausgelegt für: XC/Trail/AM
  • “Carbon tuned”: unidirektionale Carbonstruktur, asymmetrisches Felgenprofil
  • “Wide Angle”-Profil – 21mm Innenbreite
  • UST-kompatibel
  • Mit XD 11speed- oder 9/10speed-Freilaufkörper verfügbar
  • Aluminium-Nippel mit Nylon-Lockring
  • “Solo Spoke Design” – durch die SRAM-spezifische Anordnung der Nabenflansches wird nur eine Speichenlänge benötigt
  • Star Ratchet 36t System, bekannt aus den DT Swiss-Naben
  • “Side Swap”: einfacher Umbau für allen Achs-Typen per Hand, ohne zusätzliches Werkzeug

Gewicht

  • 26” – 1495g
  • 27.5” – 1550g
  • 29” – 1625g

Verfügbar ab: Juli (26”) und August (27.5” und 29”)

UVP: 1974 €

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Neben dem Topmodell aus Carbon gibt es zwei weitere Laufradsätze aus Aluminium, die sowohl im niedrigen Gewicht wie auch im Preis auf hohem Niveau angesiedelt sind.

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# Bastien Donzé erklärt den Journalisten vor Ort die Idee der neuen Laufräder.

Roam 50

Der mit “Trail Blazer” betitelte “Roam 50”-Laufradsatz wiegt noch ein Stück weniger als der leichte Bruder aus Carbon und ist daher auch nicht als Hardcore-Enduro-Modell, sondern als XC- und Trail-Laufradsatz konzipiert.

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# Der „Roam 50“-Laufradsatz – fotografiert von Sebastian Schieck.

Auch hier findet das “Wide Angle”-Profil Verwendung und die Innenbreite von 21mm ist identisch, allerdings ist die gesamte Felge mit 25mm etwas schmaler.

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# Schmale, aber trotzdem stabile Felgen in drei Größen – der „Roam 50“-LRS.

Features

  • Ausgelegt für: XC/Trail
  • “Wide Angle”-Profil – 21mm Innenbreite
  • UST-kompatibel
  • Mit „XD“ 11 Gang- oder 9/10 Gang-Freilaufkörper verfügbar
  • Aluminium-Nippel mit Nylon-Lockring
  • “Solo Spoke Design” – durch die SRAM-spezifische Anordnung der Nabenflansches wird nur eine Speichenlänge benötigt
  • Star Ratchet 36t System, bekannt aus den DT Swiss-Naben
  • “Side Swap”: einfacher, werkzeugfreier Umbau auf verschiedene Achstypen

Gewicht

  • 26” – 1475g
  • 27.5” – 1530g
  • 29” – 1611g

Verfügbar ab: Juli (26”, 27.5” und 29”)

UVP: 960,00 €

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Rail 50

Mit “Aggressive Behavior” wird der “Rail 50”-Laufradsatz betitelt – und für ebensolche aggressiven Enduro-Einsätze wurde dieser Laufradsatz konzipiert.

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# Passend für die härtere Gangart: Der „Rail 50“-Laufradsatz.

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# „Rail 50“ – straff und leicht für den Enduro-Einsatz.

Das “Wide Angle”-Profil misst hier 23c in der Innenbreite und volle 28mm außen. Das Gewicht ist in der 26”-Version rund 200 Gramm höher als bei den “Roam”-Modellen, liegt jedoch mit 1690g auf einem sehr ordentlichen Niveau für einen Laufradsatz für den etwas gröberen Einsatz.

Features

  • Ausgelegt für: AM
  • “Wide Angle”-Profil – 23c Innenbreite / 28mm Außenbreite
  • UST-kompatibel
  • Mit XD 11speed- oder 9/10speed-Freilaufkörper verfügbar
  • Aluminium-Nippel mit Nylon-Lockring
  • “Solo Spoke Design” – durch die SRAM-spezifische Anordnung der Nabenflansches wird nur eine Speichenlänge benötigt
  • Star Ratchet 36t System, bekannt aus den DT Swiss-Naben
  • “Side Swap”: einfacher Umbau für allen Achs-Typen per Hand, ohne zusätzliches Werkzeug

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# Die drei Felgenprofile in der Übersicht.

Gewicht

  • 26” – 1690g
  • 27.5” – 1750g
  • 29” – 1820g

Verfügbar ab: Juli (26”, 27.5” und 29”)

UVP: 960,00 €

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Angetestet

Viele Faktoren hängen davon ab, wie ein Produkt an zwei Testtagen bewertet wird – so auch in diesem Fall. Ein unbekanntes Bike, brandneue Federelemente, ein sehr straffer Zeitplan und nicht zuletzt die unbekannten Trails vor Ort stellen uns als Tester vor die durchaus komplexe Herausforderung, die einzelnen Faktoren eines Bikes unabhängig voneinander beurteilen zu können. Während dies durch die unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten und durch viele bisher gefahrene Dämpfer und Gabeln bei den Dämpfungskomponenten etwas einfacher ist, gerät man in dieser kurzen Zeit und ohne Vergleichsmöglichkeiten vor Ort bei der Beurteilung eines Laufradsatzes schnell an seine Grenzen.

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# Duncan Riffle gibt seinen Carbon-Laufrädern die Sporen.

Dennoch wollen wir die ersten Erfahrungen mit dem im Testbike verbauten Sram „Roam 60″-Laufradsatz kurz zusammenfassen. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wird deutlich, dass die leichten Carbonlaufräder für ein Bike dieser Klasse einen enorm spritzigen Vortrieb ermöglichen, was zum einen am geringen Gewicht der Felgen liegt, zum anderen am fein einrastenden Freilauf mit DT Swiss Know-How. Das Laufrad ist in der getesteten 26“-Version sehr steif und verzeiht wenig Steuerfehler in verblocktem Gelände. Insbesondere in (teilweise abfallenden) Kurven fällt auf, dass sich beide Laufräder so sehr gut dirigieren lassen und man diese nach kurzer Übungszeit in rutschigen Kurven kontrolliert, bis hin zum kleinen Two-Wheel-Drift, ausbrechen lassen kann. Selbstredend leisten hier die verbauten Reifen den Hauptanteil – dennoch lässt sich festhalten, dass sich das Laufrad besonders in Kurven steif und kontrolliert verhält.

Was Dauerhaltbarkeit, insbesondere in steinigem, fiesen Geläuf, angeht, konnten wir vor Ort nachvollziehbarerweise noch nicht beurteilen.

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# Redakteur Hannes prescht durch die Prärie Arizonas.

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Fotos: Adrian Marcoux, Sebastian Schieck, Johannes Herden

  1. benutzerbild

    duc-mo

    dabei seit 05/2011

    Die Frage ist, ob die Speichen für eine andere Felge die richtige Länge habe... Vermutlich sind ja keine 0815 Speichen vorgesehen und dann bringt dir die neue Felge auch nichts, weil du keine Speichen bekommst...

  2. benutzerbild

    Triple F

    dabei seit 12/2001

    Speichen bekommst du aber als Endkunde ohne Probleme - wenn auch nur im 6er-Pack oder so.

    Ich habe den Roam 60 fast neun Monate im Einsatz, auch zwei mal Trail Trophy. Muss sagen, dass der LRS für 85% meiner Fahrten ausreicht (ich fahre ohnehin nicht mit sehr niedrigem Luftdruck) . Ich habe hinten einen leichtlaufenden Reifen drauf, damit ist er ideal für längere Touren und schnelle Hometrails. Wenn es ruppiger zugeht, montiere ich den Spline One EX 1501.

  3. benutzerbild

    luniz

    dabei seit 11/2002

    Ich habe ja auch nichts gegen den LRS per se, ich hab ja gesagt es war ein Fahrfehler der ihn zerstört hat. Dem Laufrad mach ich keinen Vorwurf.

    Speichen sind Sapim CX Ray mit geradem Kopf, die kriegt man wohl her, das Problem ist eher eine Felge mit 24h zu finden.

  4. benutzerbild

    duc-mo

    dabei seit 05/2011

    Wenn du fürs Umspeichen nicht nur eine neue Felge, sondern auch noch neue Speichen brauchst, dann ist die Kosteneinsparung gegenüber einem kompletten und konventionell aufgebautem Laufrad nicht mehr hoch... Aber auch dann bleibt die Frage, ob eine andere Felge "haltbarer" wäre als die Bisherige und 24Speichen sind halt acht Stück weniger als bei einem konventionellen Laufrad...

    Ganz ehrlich, wenn keine Ersatzfelge auf zu treiben ist, dann würde ich das Laufrad ausmustern!

  5. benutzerbild

    luniz

    dabei seit 11/2002

    Ja das ist mir schon auch klar... Ich finde es halt nur extrem ärgerlich, ein Laufrad für 500€ auszumustern, nur weil die Felge eine Delle hat.

    Ich hab mir gestern erstmal irgendeine WTB Felge auf irgendeienr Nabe mit irgendwelchen Speichen für 130€ gekauft. Jetzt warte ich, bis das Hinterrad auch platzt und dann überlege ich, was für einen LRS ich dann haben möchte.

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