Ausprobiert! In dieser Rubrik findet ihr regelmäßig kurze Vorstellungen von spannenden Produkten, die wir einem ersten Check unterzogen haben. Heute stellen wir euch den Syntace Spaceforce-Vorbau vor, der Downhill-Eignung mit Platzersparnis kombinieren soll.
Syntace Spaceforce: Infos und Preise
Mountainbikes werden in den letzten Jahren, ja Jahrzehnten, eigentlich immer nur größer. Das kann beim Transport mit Auto, Zug oder Wohnmobil ein Problem sein – je nach Anzahl Fahrräder auch bei der Aufbewahrung im Keller. Genau in diesen Situationen soll der Syntace Spaceforce-Vorbau helfen, indem er ein Drehen des breiten Lenkers um 90° vereinfacht – und zwar ohne Nachteile bei der Funktion mit sich zu bringen.
- Besonderheit Lenker kann mit nur einer Schraube und zuverlässig gedreht und wieder gerade gestellt werden.
- Maße 50 mm Länge, 31,8 mm Lenkerklemmung
- Gewicht 172 g
- Material Aluminium
- www.syntace.de
- Preis 298 € (UVP)
Im Detail
Für Klappräder gibt es häufig Vorbauten, die sich werkzeuglos drehen oder in der Höhe verstellen lassen. Die verfügen aber alle nicht über eine Freigabe für die schonungslose Nutzung im Downhill, und häufig auch nicht über die gewünschte Steifigkeit – wenn sie denn überhaupt in der richtigen Länge verfügbar sind. Syntace kennt sich mit Vorbauten bestens aus und sagt: Dieser Vorbau ist ein echter Syntace! Nur eben schwenkbar. Und der leichteste Schwenkvorbau der Welt soll er obendrein sein.
Bevor wir zum Fahreindruck kommen, reden wir über die Montage. Die ist für einen Vorbau ungewöhnlich kompliziert. Es gilt, den fest am Schaft verschraubten Kern zu montieren – während außen drum der eigentliche Vorbau gedreht werden kann. Wegen der asymmetrischen Verschraubung muss dieser Kern einige Grad verdreht aufgesetzt werden; er dreht sich dann beim Festschrauben gerade. Das klappt nicht im ersten Anlauf, aber dank der Anleitung dann doch erfolgreich.
Die Verarbeitung des Vorbaus ist absolut erstklassig. Das liegt nicht nur an der bewährten Kombination aus Fräsen, Anodisieren und Gravieren, sondern auch der geschliffenen Oberfläche, durch die der Vorbau seidenmatt wirkt – etwas anders als ich es von den etwas rauer gestrahlten Syntace Vorbauten kenne.
Ausprobiert! Syntace Spaceforce
Für gewöhnlich sind Vorbau-Tests schnell abgehandelt, da sich primär die Steifigkeit im Fahreindruck beurteilen lässt. Hierzu lässt sich nur sagen: Der Spaceforce ist steif, quasi wie ein nicht schwenkbarer Syntace Vorbau. Er ist möglicherweise einen Hauch weniger steif, aber wir bewegen uns in einem Bereich, in dem sich das ohne Prüfstand schwer sagen lässt. So weit löst er also sein Versprechen ein.
Bei einem Schwenkvorbau geht der Testeindruck aber weiter: Wie gelingt das Schwenken? Vielleicht überraschend ist: Es muss weiterhin eine Schraube gelöst werden. Die Betonung liegt auf eine, statt zwei. Anschließend wird ein kleiner Hebel seitlich gezogen und der Vorbau kann gedreht werden, wobei das Vorderrad idealerweise mit Fuß, Knie oder einem Objekt blockiert wird. Soll der Lenker wieder gerade ausgerichtet werden, genügt umgekehrt Drehen, bis der Hebel selbstständig einrastet, um das Fahrrad wieder fahrfähig zu machen. Der Vorbau ist dann bereits sicher, hat aber noch deutlich spürbares Spiel. Dieses wird erst durch Festziehen der besagten Schraube entfernt.
Bedeutet unterm Strich: Der Inbusschlüssel darf leider nicht im Rucksack, der Hinterachse oder der Hosentasche bleiben. Der eigentliche Vorteil des Vorbaus ist die zuverlässige Zentrierung.
Es ist unbestreitbar, dass das gerade Ausrichten des Lenkers normalerweise deutlich länger dauert. Dennoch ist das Schwenken des Spaceforce-Vorbaus eben durch die Verschraubung unbequem. Da das Drehmoment von 8 Nm nicht deutlich verfehlt werden sollte, ist außerdem gutes Gefühl oder zumindest ein Regelvorgehen (Schraube etwa zweimal eine halbe Umdrehung lösen) nötig.
Fazit – Syntace Spaceforce
Ich hatte gehofft, den Schwenkvorbau öfter zu benutzen – Platz sparen finde ich nämlich sowohl im Keller als auch beim Transport gut. Nachdem hier aber immer noch ein Werkzeug benötigt wird, habe ich ihn dann doch in den allermeisten Fällen nicht benutzt. Aus meiner Sicht ist der Syntace Spaceforce also nur für eine Nische interessant, für die er wirklich ein Problem löst. Diese Nische wird durch den Preis von 298 € sicher noch kleiner.
Syntace Spaceforce Pro / Contra
Pro
- steif und vertrauenserweckend
- hochwertig
- deutliche Platzersparnis möglich
Contra
- immer noch Werkzeug benötigt
- teuer!
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Weitere kurze Tests aus der Serie Ausprobiert findest du auf dieser Übersichtsseite. Wenn du ein Produkt für einen ersten Test vorschlagen möchtest, schreibe uns einfach hier eine Nachricht!
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