Centurion steigt als Hauptsponsor beim Marathonteam Centurion Vaude aus. Das Team wird entgegen erster Meldungen weiterbestehen. Mit welchen Sponsoren sowie mit welcher Besetzung ist momentan noch nicht bekannt. Alle Infos zum Ausstieg von Centurion aus dem Rennsport gibt’s hier.

Update: Entgegen der ersten Meldung hier auf MTB-News wird das Team Ende des Jahres nicht aufgelöst. Die Pressemitteilung seitens Centurion (siehe unten) war dahingehen etwas missverständlich formuliert. Wir bitten dies zu entschuldigen! Unseren Informationen zufolge bleibt Vaude der Equipe weiterhin als Sponsor erhalten, auf welchen Bikes das Team 2021 unterwegs sein wird, ist aktuell noch nicht bekannt. Gleiches gilt für die Teamzusammensetzung.


Das Team Centurion Vaude war über Jahre hinweg mit eine der erfolgreichsten Marathonmannschaften dieses Planeten. 2003 wurde die Equipe von Richard Dämpfle sowie Harald und Heiko Mathis unter dem Namen „Team Dämpfle/Mathis“ gegründet. Seit 2005 unterstützt der Bekleidungshersteller Vaude die Equipe. Bevor gemeinsam mit Centurion die Mannschaft international richtig durchstartete, war Simplon als Hauptsponsor aktiv und stellte für Markus Kaufmann und Co. den fahrbaren Untersatz.

Das Palmarès des Teams ist lang: Daniel Geismayr sicherte sich 2017 WM-Bronze in Singen und 2018 WM-Silber in Auronzo. Markus Kaufmann gewann im rot-weißen Trikot zwei DM-Titel, Matthias Pfrommer und Daniel Geismayr landeten jeweils mit Gastfahrer Nicola Rohrbach auf dem Podium des Cape Epic, stolze sieben Transalp-Siege stehen zusätzlich in der Erfolgsliste des Teams.

Gastfahrer Nicola Rohrbach und Matthias Pfrommer (hier im Bild) landeten beim Cape Epic 2016 auf Gesamtrang zwei
# Gastfahrer Nicola Rohrbach und Matthias Pfrommer (hier im Bild) landeten beim Cape Epic 2016 auf Gesamtrang zwei

Vor wenigen Wochen schrieb Jochen Käß Geschichte und durfte als erster Fahrer überhaupt das DM-Trikot in der E-Bike-Kategorie überstreifen – ein wichtiger Sieg auch für die firmeninterne Ausrichtung des Herstellers Centurion, die in den vergangenen Jahren ihren Entwicklungsfokus vermehrt auf die elektrischen Fahrräder legten. Der Ausstieg aus dem Rennsport hängt schlussendlich auch mit dieser strategischen Neuorientierung zusammen. Geschäftsführer Wolfgang Renner begründet in einer Pressemitteilung diesen Schritt: „Der Markt verändert sich in den letzten Jahren zunehmend in Richtung E-Bike. Dort genießt Centurion einen hohen Stellenwert. Mein ganz persönliches Ziel ist es, diesen Stellenwert mit der gesamten Centurion-Mannschaft in Zukunft noch weiter auszubauen.“

2020 traten für das Team Daniel Geismayr, Jochen Käß, Ben Zwiehoff, Stefanie Dohrn, Philip Handl und Vinzent Dorn in die Pedale. Ausnahmefahrer Zwiehoff hat vor geraumer Zeit seinen Abschied vom MTB-Sport verkündet und ist ab kommender Saison an der Seite von Emanuel Buchmann auf der Straße beim Team Bora-Hansgrohe unterwegs. Ob Dohrn und ihre männlichen Teamkollegen 2021 weiterhin für die Equipe, die dann unter anderem Namen unterwegs sein wird, auf Podiums jagd gehen oder sich einen anderen Arbeitgeber suchen ist aktuell noch nicht bekannt.

Die Bike Transalp war wohl das Lieblingsrennen des Teams Centurion Vaude
# Die Bike Transalp war wohl das Lieblingsrennen des Teams Centurion Vaude - Insgesamt sieben Gesamtgesiege verbuchte die Equipe seit 2013 für sich
Transalp 2
# Transalp 2
MMP 6893A Miha Matavz (Sieger 2017) - Kopie
# MMP 6893A Miha Matavz (Sieger 2017) - Kopie

Eine Ära geht zu Ende: Kein Team Centurion Vaude im Jahr 2021

Nach zehn äußerst erfolgreichen Jahren im Rennzirkus ist 2021 Schluss: Team Centurion Vaude wird im kommenden Jahr nicht mehr fortgeführt. Eine Ära des Bike-Rennsports geht damit zu Ende. Mit sieben Siegen bei der BIKE Transalp, mehreren Podiumsplätzen bei den Weltmeisterschaften und dem legendären Cape Epic sowie mehreren nationalen Meisterschaften durch Markus Kaufmann und Daniel Geismayr, war der Weg des Teams stets mit Erfolg gepflastert. Jüngst konnte Jochen Käß auf dem Backfire E die ersten offiziellen Deutschen E-Bike Meisterschaften für Centurion Vaude entscheiden.

Stolz blickt Team-Gründer Richard Dämpfle auf die vergangenen Jahre zurück:

„Unser Team Centurion Vaude hat sich in der letzten Dekade in die Geschichtsbücher des MTB-Sports gefahren. Neben den bereits erwähnten Erfolgen, machen mich alle als Mannschaft errungenen Siege, wie der beim Swiss Epic, besonders stolz. Als „Titanblock“ werden allerdings die legendären sieben BIKE Transalp Siege hintereinander die Team-Geschichte schreiben. Mit dieser unglaublichen Serie verabschieden wir uns von dieser Bühne. Unser Dank geht an die gesamte Centurion-Mannschaft für diese tollen wie erfolgreichen zehn Jahre Partnerschaft. Ganz besonders aber an den Centurion „Boss“ Wolfgang Renner: Du hast an uns und unsere Vision geglaubt. Wir waren immer sehr stolz den MTB-Pionier auf den Rennstrecken der Welt repräsentieren zu dürfen. Vom 26″ Rad über das High End 29er bis hin zum E-Bike Sport, wo es uns 2020 gelungen ist, den überhaupt ersten offiziellen Deutschen Meistertitel durch Jochen Käß für die Marke Centurion zu erringen.“

Um die Marke Centurion noch besser für die Zukunft zu wappnen und sämtliche Kapazitäten auf die Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu bündeln, haben wir uns zu diesem strategischen Schritt entschieden. Centurion-Gründer Wolfgang Renner führt weiter aus:

„Obwohl meine Wurzeln im Rennsport liegen und nach so vielen Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit ein Abschied natürlich schmerzt, habe ich diese nicht leichte Entscheidung mitgetragen. Der Markt verändert sich in den letzten Jahren zunehmend in Richtung E-Bike. Dort genießt Centurion einen hohen Stellenwert. Mein ganz persönliches Ziel ist es, diesen Stellenwert mit der gesamten Centurion-Mannschaft in Zukunft noch weiter auszubauen. Trotz des Abschieds vom Profi-Rennsport, freut es mich ungemein, dass wir mit Hannes Genze und Matthias Pfrommer schon seit einigen Jahren zwei ehemalige Profis vom Team Centurion Vaude für unsere Entwicklungsabteilung gewinnen konnten. Von ihrem großen Erfahrungsschatz profitieren wir immens. Für die Zukunft bleibt so zumindest ein kleiner Teil des Teams in der Marke Centurion erhalten.“

Derzeit aktiv für das Team Centurion Vaude sind Daniel Geismayr (mehrfacher österreichischer Staatsmeister und Vize-Weltmeister 2018), Jochen Käß (mehrfacher BIKE Transalp Sieger), Ben Zwiehoff, Stefanie Dohrn (BIKE Transalp Siegerin – mixed – 2019), Philip Handl und Vinzent Dorn.

Die in unterschiedlichsten Bereichen seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Centurion und Vaude bleibt selbstverständlich auch ohne das MTB-Team weiterhin bestehen.

Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Teammitgliedern und bei Vaude für die jahrelange vertrauensvolle, erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken und wünschen für die Zukunft alles erdenklich Gute.



Du möchtest noch mehr über den XC- und Marathon-Rennsport erfahren? Die fünf aktuellsten Beiträge aus unserer Reihe XC-News findest du hier:

Alle weiteren Berichte aus der Rubrik „XC-News“ findest du hier auf dieser Übersichtsseite.

Infos und Bilder: Pressemitteilung Centurion
  1. benutzerbild

    onkel_c

    dabei seit 01/2004

    ch glaube der eBike Trend hat demnächst seinen Peak erreicht.
    das wäre zumindest sehr wünschenswert - dürfte aber max. im mtb (sport) segment gelten. im alltäglichen + hobby bereich sieht das eher anders aus fürchte ich...
  2. benutzerbild

    Daniel_R_aus_S

    dabei seit 02/2018

    Ein Sponsor zieht sich zurück. Die Welt wird sich weiter drehen. Bleibt mal aufm Boden.

  3. benutzerbild

    lupus_bhg

    dabei seit 04/2005

    Ein Sponsor zieht sich zurück.
    Anfangs lautete die Meldung anders...
  4. benutzerbild

    Deleted 347960

    dabei seit 12/2015

    nicht einverstanden, wenn selbige person vorher alles mit einem non ebeik getätigt hat. und davon gibt es viele. und ich rede nicht von denen, die aus altersgründen, gebrechen, ...
    Ich bin komplett mit deinem "nicht einverstanden" einverstanden. Die meinte ich mit denen, die den eigentlichen Sinn des MTB nicht verstanden haben und meinen, man müsse auf jeden Fall immer alles schaffen, obwohl man es eigentlich gar nicht kann.
    Mir ist es ja selbst auch schon passiert, dass ich mir eine Runde vorgenommen habe, dann aber schlecht gefahren bin oder aber auch mich selbst überschätzt hatte und dann einfach umdrehen musste oder eine Alternative Abfahrt wählen. Das gehört einfach dazu, wenn man wirklich wissen will, was man kann.
  5. benutzerbild

    dirk_mos

    dabei seit 07/2010

    Es geht weiter. Anfang Januar wird man mehr wissen:
    Wäre auch schade gewesen um dieses erfolgreiche Team aus meiner Nachbarschaft

    Mit Leader auf dem Trikot gibt es auch schon einen Vorschlag für ein Logo:
    [Bild]

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