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Die leichteste Scheibenbremse aus dem Hause Shimano ist die XTR M9000, auch unter dem Namen "XTR Race" bekannt
Die leichteste Scheibenbremse aus dem Hause Shimano ist die XTR M9000, auch unter dem Namen "XTR Race" bekannt
Shimano BL-M9000 Bremsgriff
Shimano BL-M9000 Bremsgriff
Shimano BR-M9000 Bremszange
Shimano BR-M9000 Bremszange
In diesen glänzenden Verpackungen wird die Shimano XTR Race geliefert
In diesen glänzenden Verpackungen wird die Shimano XTR Race geliefert - die Bremsscheiben sind im Preis noch nicht enthalten
Schlank und abgespeckt: Gegenüber der XTR Trail (M9020) verfügt die XTR Race über einen Magnesium Geberzylinder
Schlank und abgespeckt: Gegenüber der XTR Trail (M9020) verfügt die XTR Race über einen Magnesium Geberzylinder - außerdem entfallen die Druckpunkt- und werkzeuglose Griffweiteneinstellung
Die Bremszange ist zweiteilig ausgeführt und ebenfalls aus Magnesium gefertigt
Die Bremszange ist zweiteilig ausgeführt und ebenfalls aus Magnesium gefertigt - im Inneren befinden sich spezielle Glasfaser-Phenol-Kolben (22 mm Durchmesser), die für eine besonders gute Isolation des Mineralöls für eine gute Temperaturbeständigkeit sorgen sollen
Die Klemmschelle ist wie bei Shimano üblich zweigeteilt und mit einer Sicherung versehen
Die Klemmschelle ist wie bei Shimano üblich zweigeteilt und mit einer Sicherung versehen - ein 2er Inbus öffnet die Schelle, so dass die Bremspumpe ohne Demontage der Griffe angebracht werden kann
Schlank und minimalistisch: Das Geberkolbendesign ist bei Shimano über die Jahre gereift und präsentiert sich denkbar schlank
Schlank und minimalistisch: Das Geberkolbendesign ist bei Shimano über die Jahre gereift und präsentiert sich denkbar schlank
Die XTR Race hat gegenüber der XTR Trail keine werkzeuglose Griffweitenverstellung am Hebel
Die XTR Race hat gegenüber der XTR Trail keine werkzeuglose Griffweitenverstellung am Hebel - und auch auf die Druckpunktverstellung am Geberzylinder muss man verzichten
Typisch Shimano: Centerlock Scheibenbremsaufnahme an den SM-RT99 "Freeza" Bremsscheiben
Typisch Shimano: Centerlock Scheibenbremsaufnahme an den SM-RT99 "Freeza" Bremsscheiben
Ice-Technologies heißen bei Shimano die Technologien zur bessern Kühlung der Bremse
Ice-Technologies heißen bei Shimano die Technologien zur bessern Kühlung der Bremse - Freeza bezieht sich auf die Kühlrippen am Reibring
Shimano fertigt die zweiteiligen Bremsscheiben seit einigen Jahren im Sandwich aus Stahlreibflächen (außen) und Aluminiumkern (innen)
Shimano fertigt die zweiteiligen Bremsscheiben seit einigen Jahren im Sandwich aus Stahlreibflächen (außen) und Aluminiumkern (innen) - dieser ist bei den Freeza-Scheiben nach innen verlängert und erhöht so die Kühloberfläche der Bremse
Typisch Shimano: I-Spec-II Lenkerklemmung, die auch die hauseigenen Schalthebel mit aufnehmen kann
Typisch Shimano: I-Spec-II Lenkerklemmung, die auch die hauseigenen Schalthebel mit aufnehmen kann
Doch was tun, wenn man wie wir am Testbike eine SRAM Schaltung mit Trigger Schalthebeln fährt?
Doch was tun, wenn man wie wir am Testbike eine SRAM Schaltung mit Trigger Schalthebeln fährt?
Üblicherweise müssen in diesem Fall zwei Klemmen verwendet werden, doch es gibt Alternativen
Üblicherweise müssen in diesem Fall zwei Klemmen verwendet werden, doch es gibt Alternativen
Wer SRAM Bremshebel an den Shimano XTR, XT und SLX (M9000/8000/7000) Bremsen fahren will, kann dies zum Beispiel über den Trickstuff Matshi Mille machen
Wer SRAM Bremshebel an den Shimano XTR, XT und SLX (M9000/8000/7000) Bremsen fahren will, kann dies zum Beispiel über den Trickstuff Matshi Mille machen
Die kleinen Plättchen sind I-Spec-II kompatibel und erlauben so die Montage der Schalthebel unter dem Bremshebel ohne eigene Klemmschelle
Die kleinen Plättchen sind I-Spec-II kompatibel und erlauben so die Montage der Schalthebel unter dem Bremshebel ohne eigene Klemmschelle
Die Matshi Mille von Trickstuff rücken den Schalthebel direkt neben den Bremshebel und erlauben die beiden von SRAM vorgesehenen Montagepositionen
Die Matshi Mille von Trickstuff rücken den Schalthebel direkt neben den Bremshebel und erlauben die beiden von SRAM vorgesehenen Montagepositionen
Zusätzlich kann der Schalthebel gegenüber dem Bremshebel axial verdreht werden, um eine bestmögliche Ergonomie zu erreichen
Zusätzlich kann der Schalthebel gegenüber dem Bremshebel axial verdreht werden, um eine bestmögliche Ergonomie zu erreichen
Schlank und aufgeräumt - wie man es sich am Lenker wünscht
Schlank und aufgeräumt - wie man es sich am Lenker wünscht
Von oben ist die Halterung nicht sichtbar
Von oben ist die Halterung nicht sichtbar
Die Ergonomie der Carbon-Bremsgriffe entspricht der der übrigen Shimano Modelle
Die Ergonomie der Carbon-Bremsgriffe entspricht der der übrigen Shimano Modelle - sie hat sich bewährt und liegt angenehm in der Hand
Die Bremse schleiffrei einzustellen ist bei der Shimano XTR Race kein Problem
Die Bremse schleiffrei einzustellen ist bei der Shimano XTR Race kein Problem - das Lüftspiel ist ausreichend groß
Das Banjo am Leitungsabgang ist drehbar, wodurch die Leitung ideal auf die Führung am Rahmen angepasst werden kann
Das Banjo am Leitungsabgang ist drehbar, wodurch die Leitung ideal auf die Führung am Rahmen angepasst werden kann
Zum Lieferumfang gehört neben leichten Titanschrauben (links) auch das nötige Material zum Kürzen der Bremsleitung
Zum Lieferumfang gehört neben leichten Titanschrauben (links) auch das nötige Material zum Kürzen der Bremsleitung - ein Entlüftungskit selbst ist nicht enthalten
Der leichte Lockring (8 g) hält die Centerlock Scheiben sicher in Position
Der leichte Lockring (8 g) hält die Centerlock Scheiben sicher in Position
Die Griffweiteneinstellung erlaubt dank dem nahe am Lenker positionierten Drehpunkt auch kleinen Händen einen guten Griff
Die Griffweiteneinstellung erlaubt dank dem nahe am Lenker positionierten Drehpunkt auch kleinen Händen einen guten Griff - für große Hände wandert der Hebel jedoch relativ weit nach vorne innen, wodurch hier die Ergonomie etwas leidet
Ready to Race: Die Shimano XTR Race an unserem Specialized Epic World Cup Testbike
Ready to Race: Die Shimano XTR Race an unserem Specialized Epic World Cup Testbike
Um die Bremskraft und Standfestigkeit der Shimano XTR Race zu erproben, haben wir sie neben dem 160 mm Setup am Cross-Country-Bike...
Um die Bremskraft und Standfestigkeit der Shimano XTR Race zu erproben, haben wir sie neben dem 160 mm Setup am Cross-Country-Bike...
... auch mit großen 203 mm Scheiben am Enduro getestet
... auch mit großen 203 mm Scheiben am Enduro getestet
Auf steilen und langen Alpenabfahrten kann die Bremse mit großen Scheiben insgesamt überzeugen
Auf steilen und langen Alpenabfahrten kann die Bremse mit großen Scheiben insgesamt überzeugen - andere Modelle bieten jedoch mehr Bissigkeit und Bremskraft
Von der absoluten Bremskraft gesehen liegt die XTR Race im Mittelfeld und damit für eine leichte Cross Country Bremse voll ausreichend
Von der absoluten Bremskraft gesehen liegt die XTR Race im Mittelfeld und damit für eine leichte Cross Country Bremse voll ausreichend - wer Enduro-Rennen und andere abfahrtslastige Events in Angriff nehmen will, der sollte jedoch auf jeden Fall die großen Scheiben und gegebenenfalls die Ice-Tec Beläge verwenden. Oder gleich dem Einsatzbereich entsprechend die XTR Trail verwenden
Stoppies mit 160 mm Scheibe? Kein Problem, auch bei einem Finger
Stoppies mit 160 mm Scheibe? Kein Problem, auch bei einem Finger - zumindest solange die Abfahrt nicht konstant bremsend über viele Höhenmeter führt
Macht Cross Country Rennfahrer glücklich: Die XTR Race lässt sich sehr gut dosieren und das sie weniger bissig ist als andere Bremsen, muss kein Nachteil sein
Macht Cross Country Rennfahrer glücklich: Die XTR Race lässt sich sehr gut dosieren und das sie weniger bissig ist als andere Bremsen, muss kein Nachteil sein
Der wandernde Druckpunkt bei schnellen Bremsbetätigungen hat uns zu Denken gegeben
Der wandernde Druckpunkt bei schnellen Bremsbetätigungen hat uns zu Denken gegeben - auch penibles Entlüften konnte hier keine Abhilfe schaffen, so dass von einem konstruktiven Problem auszugehen ist
In technischem Geläuf mit harten Bremspunkten wandert der Druckpunkt bei mehrfacher Betätigung kurzfristig nach vorne
In technischem Geläuf mit harten Bremspunkten wandert der Druckpunkt bei mehrfacher Betätigung kurzfristig nach vorne - nicht aufgrund der Temperatur der Bremse sondern aufgrund der Strömung im hydraulischen System
Die fehlende Servo-Wave-Mechanik im Bremshebel fällt negativ auf, wenn man das Gefühl der anderen Shimano Bremsen gewohnt ist
Die fehlende Servo-Wave-Mechanik im Bremshebel fällt negativ auf, wenn man das Gefühl der anderen Shimano Bremsen gewohnt ist
Positiv: Die Bremse ist auch bei feuchten Bedingungen denkbar leise und nervt nicht mit Quietschen oder Rubbeln
Positiv: Die Bremse ist auch bei feuchten Bedingungen denkbar leise und nervt nicht mit Quietschen oder Rubbeln
Ob man mit den Freeza-Scheiben wirklich eine Nummer kleiner fahren kann sei dahingestellt
Ob man mit den Freeza-Scheiben wirklich eine Nummer kleiner fahren kann sei dahingestellt - die 160/160 mm Kombination hat mir mit 70 kg am XC-Bike vollkommen ausgereicht
Das Ergebnis aus dem Scheibenvergleich: Mit den größeren Scheiben hält die XTR Race wesentlich besser durch und zeigt sich bei der großen 203 mm Scheibe sehr standfest
Das Ergebnis aus dem Scheibenvergleich: Mit den größeren Scheiben hält die XTR Race wesentlich besser durch und zeigt sich bei der großen 203 mm Scheibe sehr standfest - die Freeza Ice-Tec Scheiben können dabei sowohl akustisch, als auch vor allem im Bezug auf Fading einen spürbaren Unterschied gegenüber den konventionellen Stahlscheiben erzielen
Wer der XTR Race zu mehr Standfestigkeit verhelfen will, der kann auch die Ice-Tec Beläge mit Kühlrippen aus der XTR Trail montieren
Wer der XTR Race zu mehr Standfestigkeit verhelfen will, der kann auch die Ice-Tec Beläge mit Kühlrippen aus der XTR Trail montieren - dann geht jedoch ein gutes Stück des Gewichtsvorteils verloren

Die Shimano XTR Race (BL-M9000/BR-M9000) Scheibenbremse im Test: der leichteste Stopper aus dem Hause Shimano richtet sich an gewichtsbewusste Mountainbiker, die mit hochwertigen Materialien Titan, Magnesium und Carbon sowie reduziertem Einstellumfang auf der Suche nach den letzten Gramm sind. Gleichzeitig soll die Bremse dennoch ein zuverlässiger Anker sein, wenn es darum geht, Bewegungsenergie in Wärme zu verwandeln. Wir haben der Shimano XTR Race M9000 intensiv auf die Glasfaser-Phenol-Kolben gefühlt.

Shimano XTR Race M9000 – Kurz & knapp

  • Hydraulische Scheibenbremse für den Einsatz von Cross Country bis Trail
  • Scheibendurchmesser von 140 bis 203 mm (SM-RT99 mit Freeza-Technologie, Centerlock)
  • Magnesium-Bremspumpe und -zange, integrierter Master-Zylinder
  • Geteilte Klemmung am Lenker, kompatibel mit I-Spec II
  • Griffweiteneinstellung mittels Inbus
  • 2x 22 mm Glasfaser-Phenol-Kolben
  • Mineralöl als Bremsmedium
  • Preis: 518 € (Bremse vorne und hinten, zzgl. Shimano RT99 Freeza CL Scheiben zu je 74,99 – 79,99 €) | Bikemarkt: Shimano XTR Race kaufen

Technische Daten

Technische Daten
HerstellerShimano
ModellXTR Race (M9000)
Modelljahr2016
KategorieScheibenbremse
EinsatzbereichCross Country, Marathon, Trail
BremsmediumMineralöl
Anzahl Kolben2
MontagePM 160
Material BelägeOrganisch / Metall
FarbenXTR grau
BremsscheibenShimano SM-RT99 Freeza (140, 160, 180, 203 mm)
EinstellungenGriffweite
Preisab 259 € (1x Bremse exkl. Scheibe)

Shimano XTR Race M9000 – In der Hand

Die Shimano XTR Race kann man als Speerspitze der Japaner beim Kampf um Sekunden bezeichnen – zumindest dann, wenn es um Cross-Country geht. Ohne die Funktion zu vernachlässigen, will man hier fleißig an der Gewichtsschraube gedreht haben und mit einem Materialmix aus Aluminium, Magnesium, Titan und Carbon soll die XTR M9000 Scheibenbremse auch anspruchsvolle Leichtbauer ansprechen. Schauen wir uns genauer an, was sich alles in der glänzend schwarzen Packung versteckt, die uns von Paul Lange als deutschen Shimano-Partner für den Test zur Verfügung gestellt worden ist.

Aufbau

Die Bremspumpe aus Magnesium ist schlank ausgeführt und verfügt über einen Geberzylinder mit integriertem Ausgleichsbehälter, der über einen kurzen Carbon-Bremshebel (2-Finger) betätigt wird. Um Gewicht zu sparen, verfügt die Race-Version im Gegensatz zur XTR Trail (M9020) nicht über die Servo-Wave genannte Mechanik zwischen Hebel und Geberzylinder, die wegabhängig die Übersetzung am Hebel ändert. Stattdessen wird zugunsten einer konstanten Modulation die leichte Lösung ohne variable Übersetzung gewählt – was im Umkehrschluss das Hebelgefühl und die benötigten Handkräfte gegenüber der XTR Trail mit Servo-Wave ändern dürfte. Um die Hebelweite einzustellen, wird außerdem ein Inbusschlüssel benötigt, eine Druckpunkteinstellung wie bei der XTR Trail (Test) ist aus Gewichtsgründen nicht vorgesehen.

Schlank und abgespeckt: Gegenüber der XTR Trail (M9020) verfügt die XTR Race über einen Magnesium Geberzylinder
# Schlank und abgespeckt: Gegenüber der XTR Trail (M9020) verfügt die XTR Race über einen Magnesium Geberzylinder - außerdem entfallen die Druckpunkt- und werkzeuglose Griffweiteneinstellung
Die Bremszange ist zweiteilig ausgeführt und ebenfalls aus Magnesium gefertigt
# Die Bremszange ist zweiteilig ausgeführt und ebenfalls aus Magnesium gefertigt - im Inneren befinden sich spezielle Glasfaser-Phenol-Kolben (22 mm Durchmesser), die für eine besonders gute Isolation des Mineralöls für eine gute Temperaturbeständigkeit sorgen sollen
Die Klemmschelle ist wie bei Shimano üblich zweigeteilt und mit einer Sicherung versehen
# Die Klemmschelle ist wie bei Shimano üblich zweigeteilt und mit einer Sicherung versehen - ein 2er Inbus öffnet die Schelle, so dass die Bremspumpe ohne Demontage der Griffe angebracht werden kann
Schlank und minimalistisch: Das Geberkolbendesign ist bei Shimano über die Jahre gereift und präsentiert sich denkbar schlank
# Schlank und minimalistisch: Das Geberkolbendesign ist bei Shimano über die Jahre gereift und präsentiert sich denkbar schlank
Die XTR Race hat gegenüber der XTR Trail keine werkzeuglose Griffweitenverstellung am Hebel
# Die XTR Race hat gegenüber der XTR Trail keine werkzeuglose Griffweitenverstellung am Hebel - und auch auf die Druckpunktverstellung am Geberzylinder muss man verzichten

An der Bremszange geht es mit der Gewichtseinsparung weiter. In der zweiteiligen Konstruktion aus leichtem Magnesium finden sich bei der XTR Race zwei hohle Glasfaser-Phenol-Kolben (erkennbar an ihrer schwarzen Farbe entgegen der bekannten weißen Keramikkolben der Vorgängermodelle), die Bremsleitung ist von außen angeschlagen und drehbar gelagert, so dass die Leitungspositionen entsprechend der Führungen am Rahmen ausgerichtet werden kann. Schön wäre es, wenn die Leitung innen angeschlagen wäre. So wäre sie besser vor Beschädigungen geschützt und würde sich in den meisten Fällen noch eleganter verlegen lassen. Die Verwendung von konventionellen Bremsbelägen ohne Ice-Tec Kühlrippen sowie Aluminiumträgerplatten spart nochmals Gewicht, so dass sich in der Summe ein Vorteil von gut 130 g zugunsten der XTR Race einstellt. In der Summe ergeben sich die folgenden Gewichte für das Bremssystem (750 / 1.400 mm Leitungslänge), wobei auch die verwendeten Titanschrauben nicht unbeteiligt sind.

Eine komplette, montagefertige Shimano XTR Race Scheibenbremse (160 mm Scheiben) kommt damit auf ein Gewicht von 647 g (315 g Vorderrad, 332 g Hinterrad). Damit liegt sie gut im Rennen mit der Konkurrenz aus dem Hause Magura (MT8) oder von Formula (R1 Racing), ist allerdings am Ende des Tages kein Leichtbauwunder.

Gemessen:
190,88 g ?
Abweichung:
± n/a ?
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Gemessen:
207,84 g ?
Abweichung:
± n/a ?
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Gemessen:
171,67 g ?
Abweichung:
± n/a ?
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Gemessen:
130,00 g ?
Abweichung:
± n/a ?
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Gemessen:
114,25 g ?
Abweichung:
-3,75 g (-3,18 %) ?
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Gemessen:
10,00 g ?
Abweichung:
± n/a ?
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Gemessen:
8,31 g ?
Abweichung:
± n/a ?
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Shimano fertigt die zweiteiligen Bremsscheiben seit einigen Jahren im Sandwich aus Stahlreibflächen (außen) und Aluminiumkern (innen)
# Shimano fertigt die zweiteiligen Bremsscheiben seit einigen Jahren im Sandwich aus Stahlreibflächen (außen) und Aluminiumkern (innen) - dieser ist bei den Freeza-Scheiben nach innen verlängert und erhöht so die Kühloberfläche der Bremse

Doch Shimano verspricht, dass auch beim leichtesten Modell nicht an der Performance gespart worden sein soll. So entspricht das Übersetzungsverhältnis des Hydrauliksystems dem der anderen Zweikolbenmodelle der Japaner und auch an der XTR Race ist die Lenkerklemmung gegen ein unkontrolliertes Aufklappen im Falle eines Bruchs der Schelle gesichert. Und auch die XTR Race ist darauf vorbereitet, einen oder zwei Schalthebel über den I-Spec Standard aufzunehmen. Mit der zweiten Generation I-Spec können sich weiterhin Bremse und Schaltung die Lenkerschelle teilen, und zwar dezenter denn je: Unter der keinen Zentimeter breiten Schelle der Bremspumpe kann eine Platte eingesetzt werden, an der sich der Schalthebel dreh- und verschiebbar montieren lässt. Damit lassen sich Schalthebel und Bremsgriff in einem gewissen Fenster unabhängig voneinander ausrichten – und kommen dennoch mit einer Klemme aus. Das funktioniert und sieht unübertroffen schlicht aus.

Typisch Shimano: I-Spec-II Lenkerklemmung, die auch die hauseigenen Schalthebel mit aufnehmen kann
# Typisch Shimano: I-Spec-II Lenkerklemmung, die auch die hauseigenen Schalthebel mit aufnehmen kann
Doch was tun, wenn man wie wir am Testbike eine SRAM Schaltung mit Trigger Schalthebeln fährt?
# Doch was tun, wenn man wie wir am Testbike eine SRAM Schaltung mit Trigger Schalthebeln fährt?

Wer auf einen Antriebsstrang von SRAM setzt, der schaut bei I-Spec-II bislang in die Röhre – wurden passende Lösungen bislang doch nur von Shimano selbst angeboten. Auf derlei Detaillösungen hat sich das Team von Trickstuff aus Freiburg im Breisgau spezialisiert. Mit dem Trickstuff Matshi Mille bietet man für die Shimano 7000, 8000 und 9000er Serien eine Platte an, mit der SRAM-Schalthebel unter die Shimano-Klemmung wandern. Je nach Setup kann der Matshi Mille für links und rechts (29,90 €) oder nur für rechts (19,90 €) geordert werden.

Wer SRAM Bremshebel an den Shimano XTR, XT und SLX (M9000/8000/7000) Bremsen fahren will, kann dies zum Beispiel über den Trickstuff Matshi Mille machen
# Wer SRAM Bremshebel an den Shimano XTR, XT und SLX (M9000/8000/7000) Bremsen fahren will, kann dies zum Beispiel über den Trickstuff Matshi Mille machen
Die Matshi Mille von Trickstuff rücken den Schalthebel direkt neben den Bremshebel und erlauben die beiden von SRAM vorgesehenen Montagepositionen
# Die Matshi Mille von Trickstuff rücken den Schalthebel direkt neben den Bremshebel und erlauben die beiden von SRAM vorgesehenen Montagepositionen
Zusätzlich kann der Schalthebel gegenüber dem Bremshebel axial verdreht werden, um eine bestmögliche Ergonomie zu erreichen
# Zusätzlich kann der Schalthebel gegenüber dem Bremshebel axial verdreht werden, um eine bestmögliche Ergonomie zu erreichen

Die leichten, gefrästen Aluminiumteile werden wie auch bei der Shimano-Lösung anstelle der im Griff eingeklebten Kunststoffplättchen montiert und erlauben eine gewisse Rotation des Schalthebels gegenüber dem Bremshebel um die Lenkerlängsachse. So soll eine optimale Ergonomie ermöglicht werden. Die Montage erfolgt denkbar einfach und die von der SRAM Aufklappschelle bekannte M5x12 Schraube kann auch bei den Matshi Mille verwendet werden. Wer diese nicht vorliegend hat, der kann sich auch mit einer Bremsscheibenschraube behelfen – die längere SRAM Schraube zur Montage des Triggers über eine separate Lenkerschelle (M5x22 mm) ist zu lang.

Ein Hinweis zur Montage: Der Adapter für die rechte Seite positioniert den Schalthebel auf der linken, der Adapter für die linke Seite stattdessen auf der rechten Seite der Bremshebelbefestigung – eine Flipflop-Montage ist damit nicht möglich.

Montage

Wer schon einmal eine Scheibenbremse montiert hat, der wird auch mit der Shimano XTR Race keinerlei Schwierigkeiten haben. Um die Schelle zu öffnen ist wie bei Shimano üblich ein Sicherungsbolzen zu drücken, der verhindert, dass sich die Pumpe bei gebrochener oder loser Schraube unbeabsichtigt vom Lenker entfernen kann. Leider gelingt das Öffnen der Schelle nur mit einigem Nachdruck – bei anderen Modellen wie der vor kurzem getesteten XT oder auch der XTR Trail hatten wir derartige Probleme nicht. Hervorzuheben ist, dass wie bei allen Shimano Bremsen großer Wert auf die Sicherheit der Verschraubung gelegt wird. So sichern Drähte die Schrauben des Bremssattels und ein Drahtbügel die Schraube, die die Beläge in Position hält. Ist die Bremse soweit montiert, lassen sich bei gezogenem Bremshebel die Bremssättel schnell spielfrei einstellen – hier unterstützt der relativ große Lüftspalt.

Zum Lieferumfang gehört neben leichten Titanschrauben (links) auch das nötige Material zum Kürzen der Bremsleitung
# Zum Lieferumfang gehört neben leichten Titanschrauben (links) auch das nötige Material zum Kürzen der Bremsleitung - ein Entlüftungskit selbst ist nicht enthalten

Shimano-typisch werden die hauseigenen Bremsscheiben bevorzugt mit Center Lock-Aufnahme ausgeliefert. Obwohl konstruktiv besser ist dieser Standard nur relativ wenig verbreitet, weshalb wir für Teile des Tests auch konventionelle 6-Loch-Scheiben von Magura verwendet haben. Den abschließenden Testeindruck haben wir jedoch mit auf DT Swiss 240S Naben montierten Freeza Bremsscheiben gewonnen – also der Kombination, die auch von Shimano empfohlen wird. Die Anpassung der Hebelweite erfolgt auf der Innenseite des Bremshebel über einen Inbus – weitere Einstellungen bietet die XTR Race nicht.

Der leichte Lockring (8 g) hält die Centerlock Scheiben sicher in Position
# Der leichte Lockring (8 g) hält die Centerlock Scheiben sicher in Position
Die Griffweiteneinstellung erlaubt dank dem nahe am Lenker positionierten Drehpunkt auch kleinen Händen einen guten Griff
# Die Griffweiteneinstellung erlaubt dank dem nahe am Lenker positionierten Drehpunkt auch kleinen Händen einen guten Griff - für große Hände wandert der Hebel jedoch relativ weit nach vorne innen, wodurch hier die Ergonomie etwas leidet
Ready to Race: Die Shimano XTR Race an unserem Specialized Epic World Cup Testbike
# Ready to Race: Die Shimano XTR Race an unserem Specialized Epic World Cup Testbike

Shimano XTR Race M9000 – Auf dem Trail

Die passende Testbasis für die leichteste Bremse aus dem Hause Shimano ist für uns das Specialized Epic World Cup Carbon gewesen, das ich im letzten Jahr im Dauertest auf die Probe gestellt habe. Um die Auswirkung großer Bremsscheiben und wirklich langer Abfahrten zu testen, habe ich die Bremse außerdem an meinem ICB 2 montiert und anstelle der am XC-Rad verwendeten 160/160 mm Paarung auch der Scheibenkombination 203 / 180 mm die Sporen gegeben, unter anderem bei der Singletrail Schnitzeljagd in Sölden.

Um die Bremskraft und Standfestigkeit der Shimano XTR Race zu erproben, haben wir sie neben dem 160 mm Setup am Cross-Country-Bike...
# Um die Bremskraft und Standfestigkeit der Shimano XTR Race zu erproben, haben wir sie neben dem 160 mm Setup am Cross-Country-Bike...
... auch mit großen 203 mm Scheiben am Enduro getestet
# ... auch mit großen 203 mm Scheiben am Enduro getestet

Bremskraft

In den letzten Jahren haben wir uns daran gewöhnt, dass an sich fast alle Shimano 2-Kolben-Bremsen aufgrund gleicher Beläge und Übersetzungsverhältnisse eine annähernd gleiche Bremskraft bieten – die Unterschiede finden sich zumeist im Gewicht und den Einstelloptionen. Die Shimano XTR Race M9000 geht hier insofern einen anderen Weg, als das sie mit der zweiteiligen Magnesiumbremszange auch konstruktiv einen Unterschied macht. So viel vorweg: Sie schlägt sich gut – aber nicht sehr gut.

Auf steilen und langen Alpenabfahrten kann die Bremse mit großen Scheiben insgesamt überzeugen
# Auf steilen und langen Alpenabfahrten kann die Bremse mit großen Scheiben insgesamt überzeugen - andere Modelle bieten jedoch mehr Bissigkeit und Bremskraft

Mit den 160 mm Bremsscheiben ist in den meisten Lebenslagen genügend Bremskraft vorhanden, um die Fuhre sicher und kontrolliert zum Stehen zu bringen, doch die Aggressivität einer XTR Trail kann die Bremse dennoch nicht bieten. Mehr dazu im Kapitel Dosierbarkeit, denn dieser Unterschied hat entscheidend mit dem fehlenden Servo-Wave Hebel zu tun und weniger mit der reinen Bremskraft. Bei Verwendung der großen 203 mm Scheiben steigt die absolute Bremskraft deutlich an und die Bremse wird aggressiver, bleibt jedoch gefühlt auch hier hinter den Schwestern zurück. Dennoch ist die XTR Race insgesamt von der Bremskraft her als gut einzustufen und befindet sich im Mittelfeld aller von uns getesteten Bremsen. Es gibt mittlerweile deutlich stärkere Bremsen (sowohl von Shimano als auch von anderen Herstellern), doch für den vorgesehenen Einsatzbereich ist jederzeit ausreichend Verzögerung vorhanden und über die Scheibengröße kann wie gewohnt Fahrergewicht und Gelände Rechnung getragen werden.

Von der absoluten Bremskraft gesehen liegt die XTR Race im Mittelfeld und damit für eine leichte Cross Country Bremse voll ausreichend
# Von der absoluten Bremskraft gesehen liegt die XTR Race im Mittelfeld und damit für eine leichte Cross Country Bremse voll ausreichend - wer Enduro-Rennen und andere abfahrtslastige Events in Angriff nehmen will, der sollte jedoch auf jeden Fall die großen Scheiben und gegebenenfalls die Ice-Tec Beläge verwenden. Oder gleich dem Einsatzbereich entsprechend die XTR Trail verwenden

Einen signifikanten Anteil an der Bremskraft haben die Beläge, welche die Reibung mit der Scheibe bestimmen. Von Haus aus werden die Shimano XTR Race Scheibenbremsen mit den organischen „G02A Resin“ Belägen ausgeliefert. Diese sparen durch eine Aluminiumträgerplatte nochmals Gewicht, können aber auch gegen die „G04Ti“ Metallbeläge ausgetauscht werden, die mit einer Titanträgerplatte etwas schwerer ausfallen. Wer das Mehrgewicht nicht scheut, kann außerdem die XTR Trail Ice-Tec Bremsbeläge montieren („J04C“, Metall). Über die direkt von der Trägerplatte ausgehenden Kühlrippen außerhalb der Bremszange soll hier eine nochmals bessere Wärmeableitung zugunsten einer erhöhten Standfestigkeit erreicht werden – die reine Bremsleistung hängt wie gewohnt vom Material der Bremsbeläge sowie dem Übersetzungsverhältnis ab. Hier haben wir im Test mit den Metallbelägen bei etwas höherer Geräuschentwicklung eine höhere Bremsleistung erzielen können.

Stoppies mit 160 mm Scheibe? Kein Problem, auch bei einem Finger
# Stoppies mit 160 mm Scheibe? Kein Problem, auch bei einem Finger - zumindest solange die Abfahrt nicht konstant bremsend über viele Höhenmeter führt

Dosierbarkeit

Wer schon einmal eine Shimano Servo-Wave Bremse gefahren ist, der wird bei der XTR Race einen doch spürbaren Unterschied in der Modulation wahrnehmen. So ist die Bremse stärker über den Hebelweg zu dosieren und erfordert in der Spitze mehr Fingerkraft als die anderen Modelle. Der Druckpunkt ist dabei angenehm straff, jedoch nicht so hart und digital wie beispielsweise bei Formula; und auch nicht so weich wie bei Magura. Mit dieser Charakteristik ist die XTR Race eine sehr gut zu dosierende Bremse, die insgesamt weniger aggressiv ihre Bremskraft freigibt wie eine XTR Trail oder auch die XT aus gleichem Hause. Stoppies gelingen ohne Probleme und auch beim Hinterradversetzen in technischen Spitzkehren kann man sich auf den Hebel verlassen.

Macht Cross Country Rennfahrer glücklich: Die XTR Race lässt sich sehr gut dosieren und das sie weniger bissig ist als andere Bremsen, muss kein Nachteil sein
# Macht Cross Country Rennfahrer glücklich: Die XTR Race lässt sich sehr gut dosieren und das sie weniger bissig ist als andere Bremsen, muss kein Nachteil sein

Leider ist auch bei unserer Testbremse ein 2016er Problem von Shimano aufgetreten: der wandernde Druckpunkt bei mehrmaliger schneller Betätigung des Bremshebels. Das System pumpt sich hier auf und der Druckpunkt wandert weiter vom Lenker weg. Insbesondere auch bei niedrigen Temperaturen ist uns dieses Phänomen aufgefallen, das sich auch schon im Test der Shimano XT M8000 Scheibenbremse gezeigt hatte. Hintergrund könnten die Bohrungsverhältnisse im Hydrauliksystem des Geberzylinders zu sein, die bei schneller Bremsbetätigung verhindern, dass das Mineralöl vollständig zurückströmt, bevor eine weitere Hebelbetätigung neues nachpumpt. Das Problem ist auch mit penibler Entlüftung nicht vollständig zu beheben.

Der wandernde Druckpunkt bei schnellen Bremsbetätigungen hat uns zu Denken gegeben
# Der wandernde Druckpunkt bei schnellen Bremsbetätigungen hat uns zu Denken gegeben - auch penibles Entlüften konnte hier keine Abhilfe schaffen, so dass von einem konstruktiven Problem auszugehen ist

Standfestigkeit

Auch wenn wir gewillt sind, auf niedriges Gewicht optimierten Komponenten einen gewissen Kompromiss in Hinblick auf die Bremsleistung – also die Bremskraft über die Zeit hinweg – einräumen, müssen sie als sicherheitsrelevante Bauteile dennoch hohen Anforderungen gerecht werden. Eine ausfallende Scheibenbremse kann zu schweren Stürzen und Verletzungen führen, weshalb hier zu jeder Zeit ein sicheres Anhalten gewährleistet sein sollte; zumindest unter Berücksichtigung des Einsatzbereiches.

Positiv: Die Bremse ist auch bei feuchten Bedingungen denkbar leise und nervt nicht mit Quietschen oder Rubbeln
# Positiv: Die Bremse ist auch bei feuchten Bedingungen denkbar leise und nervt nicht mit Quietschen oder Rubbeln

Im Vergleich zu den Schwestern hat die XTR Race hier an zentralen Stellen abgespeckt: In Abwesenheit von speziellen Ice-Tec Bremsbelägen wie bei der XTR Trail Scheibenbremse dreht sich bei ihr alles um die SM-RT-99 Ice-Tec Freeza Bremsscheiben sowie die speziellen Kolben, die eine Wärmeübertragung auf das Mineralöl begrenzen sollen. Wie bei Shimano üblich sind die Bremsscheiben im Sandwich aus Stahlreibringen mit einem Aluminiumkern gefertigt. Anders als bei den anderen IceTec Scheiben ist hier der Stahlkern jedoch in Form von Kühlfinnen nach Innen verlängert, so dass er die effektive Oberfläche der Bremsscheibe deutlich vergrößert. Ursprünglich von der Shimano Saint aus dem Downhill-Sektor kommend versprechen die Japaner, dass so bei gleicher Standfestigkeit eine Scheibengröße kleiner gefahren werden kann. Um dieses Versprechen zu prüfen, haben wir im Wechsel mit konventionellen Stahlscheiben (Magura) jeweils identische Abfahrten vorgenommen – und um meinem niedrigen Gewicht auf die Sprünge zu helfen, habe ich dabei einen 20 kg Rucksack getragen. So ergibt sich ein Systemgewicht von gut 95 kg.

Ob man mit den Freeza-Scheiben wirklich eine Nummer kleiner fahren kann sei dahingestellt
# Ob man mit den Freeza-Scheiben wirklich eine Nummer kleiner fahren kann sei dahingestellt - die 160/160 mm Kombination hat mir mit 70 kg am XC-Bike vollkommen ausgereicht
Das Ergebnis aus dem Scheibenvergleich: Mit den größeren Scheiben hält die XTR Race wesentlich besser durch und zeigt sich bei der großen 203 mm Scheibe sehr standfest
# Das Ergebnis aus dem Scheibenvergleich: Mit den größeren Scheiben hält die XTR Race wesentlich besser durch und zeigt sich bei der großen 203 mm Scheibe sehr standfest - die Freeza Ice-Tec Scheiben können dabei sowohl akustisch, als auch vor allem im Bezug auf Fading einen spürbaren Unterschied gegenüber den konventionellen Stahlscheiben erzielen

Das Ergebnis: Die Shimano Freeza-Scheiben machen tatsächlich einen spürbaren Unterschied. Gerade bei konstant schleifender Bremse bleibt die Bremskraft länger konstant hoch und auch nach 300 Hm Abfahrt mit schleifender Hinterradbremse kann die 180 mm Scheibe noch eine vernünftige Verzögerung bieten. Mit den 160 mm Scheiben nimmt die Standfestigkeit spürbar ab, so dass hier auf langen Abfahrten die Fingerkräfte deutlich zu erhöhen sind. Für diejenigen, bei denen lange Abfahrten also zum Standardprogramm gehören, sollte man über die Shimano Ice-Tec Bremsbeläge mit Kühlrippen nachdenken. Oder aber über die XTR Trail, die mit schwerer Bremszange der Hitze mehr Material entgegen stellt. Um die Bremse zu überhitzen, braucht es jedoch mutwillig provozierte Überlastung, wie beispielsweise die oben beschriebene Dauerbremsung mit nur einer Bremse. Fading (das Nachlassen der Bremskraft durch einen verringerten Reibkoeffizienten bei hoher Temperatur) ist damit bei der XTR Race feststellbar – dies jedoch insbesondere mit großen Scheiben in einem unkritischen Ausmaß.

Haltbarkeit

Die Shimano XTR Race ist eine sehr unauffällige, leise Bremse gewesen. Selbst bei Nässe sind die Scheiben kaum zu hören – zumindest solange man die hauseigenen SM-RT-99 Freeza verwendet. Mit den Magura-Scheiben wurde die Bremse ein wenig lauter, doch auch hier zeigen sich die organischen „Resin“-Beläge angenehm ruhig. Sie verschleißen jedoch schneller als die gesinterten Metallbeläge, die sich im Gegenzeit etwas stärker vibrierend bemerkbar machen. Der Belagsverschleiß lag insgesamt im Rahmen dessen, was wir von Scheibenbremsen gewohnt sind. Mit gut 8 € sind die Ersatzbeläge denkbar günstig zu beschaffen.

Ein wichtiger Punkt von hydraulischen Systemen ist ihre Dichtigkeit und im Falle von Undichtigkeit die Servicefreundlichkeit bei der Entlüftung. Da in unserem Testrahmen die Bremsleitung intern geführt worden ist, konnte ich mich direkt mit dem Entlüftungsprozedere von Shimano vertraut machen. Nachdem die Bremsleitung abgelängt, mit Einsatz und Olive versehen und anschließend mit der Überwurfmutter fixiert worden ist, kann die mit Mineralöl befüllte Spritze am Bremssattel aufgesteckt und gesichert werden. Anschließend wird der Auffangbehälter am horizontal ausgerichteten Ausgleichsbehälter der Bremspumpen aufgeschraubt und mit einem Maulschlüssel das System an der Bremszange geöffnet. Nun gelingt das Entlüften wie von allein und vor allem ohne vertropftes Öl. Hier hat Shimano ganze Arbeit geleistet und ein einfaches, anwenderfreundliches System entwickelt, das sich seit Jahren bewährt.

Fazit – Shimano XTR Race M9000 Bremse

Shimano hat sich in den letzten Jahren einen ausgezeichneten Ruf bei den Scheibenbremsen erarbeitet. Wer die leichteste Bremse der Japaner fahren will, muss auf die Druckpunkt- und werkzeuglose Hebelweitenverstellung der Shimano XTR Trail verzichten und bekommt mit der Shimano XTR Race Scheibenbremse eine leichte, sehr hochwertige Begleiterin für den Race, Marathon und Trail-Einsatz. Die Shimano XTR Race bleibt auch bei kleinen Scheiben standfest, Bissigkeit und maximale Bremskraft liegen hingegen nur im Mittelfeld – für härtere Einsätze empfehlen wir die Shimano XTR Trail.

Stärken

  • Sehr gute Dosierbarkeit
  • Niedriges Gewicht
  • Erstklassige Verarbeitung und Oberflächengüte

Schwächen

  • Wandernder Druckpunkt bei mehrmaliger, schneller Betätigung der Bremse
  • Leitungsabgang außen an der Bremszange

Testablauf

Hier haben wir die Shimano XTR Race M9000 Scheibenbremse getestet

  • Sölden (Schnitzeljagd)
  • Fernpass (Blindsee-Trail)
  • Bayerische Voralpen
  • Westlicher Bodensee
  • Testername: Tobias Stahl
  • Körpergröße: 177 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
  • Schrittlänge: 83 cm
  • Armlänge: 58 cm
  • Oberkörperlänge: 52 cm
  • Fahrstil: Beide Räder am Boden und Vollgas: Attacke bergauf, sauber bergab
  • Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
  • Vorlieben beim Fahrwerk: Gabel straff, Hinterbau effizient
  • Vorlieben beim Rahmen: Mittellang und flach

Preisvergleich Shimano XTR Race M9000 Bremse


Weitere Informationen

Webseite: http://cycle.shimano-eu.com
Text & Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2016
Bilder: Tobias Stahl, Stefanus Stahl

  1. benutzerbild

    nesertema

    dabei seit 09/2010

    mMn. homöopathisch - durch Servo-Wave Übersetzung am Hebel könntest du was spüren, die Maximalleistung wird es jedoch nicht beeinflussen. Der Geber-Kolben bleibt der gleiche - wie bei allen anderen (aktuellen) Shimano Hebeln.

  2. benutzerbild

    fr-andi

    dabei seit 07/2004

    by the way hätte ich paar 9020 Sättel zu verkaufen.

  3. benutzerbild

    tranquillity

    dabei seit 09/2003

    Wie problemlos lassen sich eigentlich andere Scheiben fahren? Die Magura Scheiben haben doch z.B. eine andere Dicke als die Schimano.

  4. benutzerbild

    RockyRider66

    dabei seit 12/2006

    Wie problemlos lassen sich eigentlich andere Scheiben fahren? Die Magura Scheiben haben doch z.B. eine andere Dicke als die Schimano.
    Kein Problem
  5. benutzerbild

    Twenty9er

    dabei seit 02/2012

    Im Moment fahre ich die BR-M9000 bei 90kg Fahrergewicht bei 1,90 und 11,5kg Bike.

    Hin und wieder könnte sie etwas bissiger sein.

    Beläge: Sinter Ice-Tech

    Ist es möglich, dass ich die nur die Sättel gegen die 9020 Trail Sättel tausche? Hebel sollen von der 9000 bleiben
    Der Unterschied liegt im Hebel und nicht im Sattel

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