

Der Ablauf war ganz normal einem Marathon-Rennen entsprechend. Komplette Zeitnahme über die gesamte Runde der 1400 hm und 48 km. Die einzigen beiden Bedingungen für die Endurowertung waren jedoch: Ein mindestens 15 kg schweres Rad und mindestens 150 mm Federweg.
Zwar hatte dies keiner kontrolliert, trotzdem fand ich es eine geniale Idee, unter deren Bedingungen sich das Rennen für mich nach viel Spaß anhörte. Als ich dann noch die Worte meines redheads TEAM-Kollegen Thomas Begert aus dem Gedächtnis fischte, in denen die Wörter „viel“, „Trailanteil“ und „bergab“ enthalten waren, dachte ich mir, dass muss ich ausprobiert haben. Also kurzerhand leichte Laufräder mit leicht laufender Bereifung drauf geschraubt, das Fahrwerk in Druckstufe halbiert und nichts wie ab nach Trieb bei Lichtenfels. Mit 13,1 kg Kampfgewicht am Rad und einer eigentlichen Downhill-Konfiguration bestehend aus FOX-X2-Float-Dämpfer im 29er Specialized Enduro Rahmen ohne große Bedenken einen Marathon in Angriff genommen.

Warum einen Marathon mit Enduro-Fahrrad fahren? Weil man in den Downhills extremen Spaß hat, wenn man seine Sattelstütze absenken und es mit gewohntem Komfort den Hang hinab laufen lassen kann. Das Hin- und herhüpfen zwischen den dahin rutschenden Leichtsgewichtsfanatikern mit starrer Sattelstütze aus den vorderen Startblöcken während des Überholens gibt zudem extra Gaudi und motiviert für den nächsten Anstieg. Das alles bringt natürlich nur den beschriebenen Spaß, wenn die Abfahrten mit den Wörtern „viel“, „Trailanteil“ und „bergab“ beschrieben werden können. Ein weiterer Vorteil von solchen Endurowertungen ist der, dass ich als wettbewerbseifriger Abhängiger nur ein Rad für alle Formate benötige. Während ich das hier schreibe, fällt mir direkt ein, dass man solch ein Format mit Endurorädern auch im Cross-Country einführen könnte, in denen die Strecken technischer sind und eine abgesenkte Sattelstütze und ein gefedertes Fahrwerk noch mehr zum Tragen kommen würde.
Die Mitstreiter in meiner Wertung an diesem Wochenende waren keine Unbekannten: Andy Sollfrank und Thomas Proske vom Team Black sowie Bobby Blitzer vom RC Germania Weißenburg kannte ich bereits von vielen Endurorennen im eigentlichen Sinne. Somit keine leichte Konkurrenz, dachte ich mir. Und tatsächlich konnten diese 3 Herren ein Tempo anstimmen und auch auf den 48 km durchziehen, was ich beeindruckend fand. So landete ich am Ende auf einem für mich sehr zufriedenstellenden 6. Platz in meiner Wertung und war durchweg von der genialen Runde euphorisiert. Mit nur einer Stunde Anfahrt zum Rennen und insgesamt nur ein Tag „off“ von zu Hause eine geniale Ergänzung zu den sonstigen Endurorennen.

Ich hoffe, dass wir zukünftig noch mehr von solchen Veranstaltungen sehen werden, in den die Enduristen in einer eigenen Wertung mitfighten dürfen. Mal abgesehen von dem Nichtkontrollieren des Radgewichts und -federweg war die Veranstaltung insgesamt eine tolle Sache. Die Nachmeldung hat reibungslos funktioniert, alles war sehr gut ausgeschildert und auf der Mitteldistanz gab es zwei ausreichende Verpflegungsstationen. Das Wichtigste jedoch war – berghoch gings meistens auf Forstwegen, bergab meistens auf Trails! Ein riesen Lob an den RVC Trieb für einen geilen Franken Bike Marathon. Danke auch an meine Sponsoren Herobikes, FOX Factory Deutschland, Kali und ION für Material, welches sich sogar auf einen Marathon entsprechend ausrichten lässt.
beste grüße
[w]ride_it!
tommy
Für mehr Infos zum Event checkt https://www.facebook.com/rvc.frankenbikemarathon
15 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumSo einen gibts jedes Jahr
Sorryyyy für die Verwirrung. 13 kg Mindestgewicht waren es natürlich. War mit den Gedanken wohl schon bei 150 mm.

Danke für euer Feedback
ah ok, hatte mich schon gewundert
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