Canyon Spectral im Test: Die neuste Iteration des Canyon Spectrals wurde Anfang des Jahres neu vorgestellt. Das beliebte Trail-Bike will dem außergewöhnlichen KIS-System auf dem Trail für Furore sorgen. Ob das in unserem Trail Bike Vergleichstest 2024 geklappt hat, erfahrt ihr hier.
Video: Canyon Spectral im Test
Steckbrief: Canyon Spectral
Einsatzbereich | Trail |
---|---|
Federweg | 150 mm/140 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 15,7 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.canyon.com |
Preisspanne | 3.399 € bis 6.999 € |
Taufrisch kommt das erst Ende Februar 2024 vorgestellte Canyon Spectral in unseren Vergleichstest. Die neueste Evolutionsstufe des Koblenzer Trail-Bikes setzt auf 150 mm Federweg an der Front, 140 mm am Heck, einen schnittigen Carbon-Rahmen und 29″- oder Mullet-Laufräder. Damit deckt sich das Datenblatt des Spectrals mit dem der meisten anderen Kandidaten in unserem Trail-Bike-Vergleichstest 2024. Nicht ganz deckungsgleich ist hingegen der Steuerrohr-Bereich. Hier verbringt sich nämlich das KIS-Lenksystem, das die Fahreigenschaften des Trail-Bikes revolutionieren soll.
Ob diese vollmundige Versprechung ihren Vorschusslorbeeren auf dem Trail gerecht werden kann, haben wir im Rahmen unseres Vergleichstests im Süden Frankreichs für euch herausgefunden. Hier musste sich unser 15,7 kg schweres und rund 5.000 € teures Canyon Spectral CF9 Testbike gegen die Konkurrenz beweisen.
Rahmen und Hinterbau
Optisch ist auch das neueste Canyon Spectral der bekannten Linie treu geblieben. Nach wie vor vertraut Canyon auf ein Viergelenker-Hinterbau mit waagrecht im Hauptrahmen positionierten Dämpfer. Dieser stellt 140 mm Federweg zur Verfügung und soll dank eines etwas reduzierten Antisquat-Werts weniger Pedalkickback aufweisen und somit komfortabler sein als sein Vorgänger. Ebenfalls dem Komfort zuträglich soll das etwas flexibler ausgeführte Carbon-Layup des Hinterbaus sein. Gepaart mit einem steifen Hauptrahmen soll sich laut Canyon so der perfekte Mix aus Grip, Fahrkomfort und Präzision einstellen.
Die absolute Besonderheit und das Alleinstellungsmerkmal schlechthin stellt allerdings ohne jeden Zweifel das KIS-System dar. Dieses ist serienmäßig in jedes Spectral integriert und verbirgt sich im Inneren des Oberrohr-Steuerrohr-Bereichs. Hier sorgen zwei vorgespannte, über einen Nockenring mit dem Gabelschaft verbundene Federn für eine Zentrierung der Lenkung. Schlägt man den Lenker ein, so sorgt die Rückstellkraft der Federn dafür, dass er in seine ursprüngliche zentrierte Position zurückgezogen wird. Die Vorspannung der Federn kann am Oberrohr justiert werden. Doch was genau soll das jetzt bringen? Laut Canyon soll KIS die Effekte des Gabel-Nachlaufs unterstützen und so gerade im Gelände für mehr Laufruhe und ein verbessertes Lenkverhalten sorgen. Mehr Informationen findet ihr in unserem Canyon KIS-Artikel.
Alle, die dem System kein Vertrauen schenken, müssen sich jetzt aber nicht anderweitig nach einem Trail-Bike umschauen. Das System lässt sich problemlos mit wenigen Handgriffen demontieren und auch ein Cover für das Oberrohr wird von Canyon angeboten. Ebenfalls aus- beziehungsweise umbaubar sind die 29″-Laufräder: Dank eines Flipchips am Horstlink lässt sich das Spectral nämlich bei Bedarf auch als Mullet-Bike mit 27,5″-Hinterrad und 29″-Vorderrad fahren.
Last but not least hat Canyon dem Spectral auch einen Kofferraum im Unterrohr verpasst. Passend hierfür wird auch eine vorgefertigte Tasche angeboten, in der unter anderem ein Ersatzschlauch, eine CO₂-Kartusche und ein Kopf für die Kartusche integriert sind. Doch damit nicht genug. Neben der klassischen Flaschenhalter-Aufnahme auf dem Kofferraum-Deckel sind auch an der Unterseite des Oberrohrs Montagepunkte angebracht. Hier kann beispielsweise ein Toolstrap oder ein Multitool montiert werden.
Geometrie
Das Caynon Spectral wird in fünf Größen von XS bis XL zum Kauf angeboten. Für unseren Test haben wir uns entgegen unserer gewöhnlichen Präferenz zu L-Rahmen für die Größe M entschieden. Mit einem Reach von 475 mm und einem Stack von 630 mm passt die vermeintlich kleinere Größe uns perfekt und reiht sich mit ihren Werten stimmig unter den anderen Testbikes mit Rahmengröße L ein. Bei Canyon scheint die Größenverteilung also einfach etwas verschoben zu sein. Aber warum? Laut Canyon orientiert man sich bei der Größenvergabe am Durchschnittsmountainbiker, der 180 cm groß sein soll. Dementsprechend soll der M-Rahmen als Mitte des Größenportfolios perfekt für diese Körpergröße passen.
Abgesehen davon sticht das Spectral auch mit anderen Werten aus der Masse hervor. Wir haben hier das tiefste Tretlager im Testfeld. Außerdem markiert das Spectral zusammen mit dem Orbea Occam LT und dem Last Glen den flachsten Lenkwinkel. Dazu gibt’s relativ kurze Kettenstreben und einen 77° steilen Sitzwinkel. Auch eine Geometrie-Verstelloption hat das Canyon Spectral: Über einen in die untere Dämpferaufnahme eingelassenen Flipchip können Sitz- und Lenkwinkel um 1° verstellt werden.
Rahmengröße |
XS
|
S
|
M
|
L
|
XL
|
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Laufradgröße | Mullet 29/27,5 | Mullet 29/27,5 | Mullet 29/27,5 | Mullet 29/27,5 | Mullet 29/27,5 |
Reach | 425 mm | 450 mm | 475 mm | 500 mm | 525 mm |
Stack | 612 mm | 621 mm | 630 mm | 639 mm | 648 mm |
STR | 1,44 | 1,38 | 1,33 | 1,28 | 1,23 |
Lenkwinkel | 64°64,5° | 64°64,5° | 64°64,5° | 64°64,5° | 64°64,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 77°77,5° | 77°77,5° | 77°77,5° | 77°77,5° | 77°77,5° |
Sitzwinkel, real | 68,8°69,3° | 69,3°69,8° | 69,8°70,2° | 70,2°70,6° | 70,6°71,1° |
Oberrohr | 572 mm | 599 mm | 626 mm | 653 mm | 680 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 110 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 375 mm | 400 mm | 415 mm | 445 mm | 455 mm |
Überstandshöhe | 738 mm | 752 mm | 747 mm | 756 mm | 762 mm |
Kettenstreben | 429 mm | 429 mm | 429 mm | 429 mm | 429 mm |
Radstand | 1.184 mm | 1.213 mm1.221 mm | 1.243 mm1.251 mm | 1.272 mm1.280 mm | 1.301 mm1.309 mm |
Tretlagerabsenkung | 36 mm | 36 mm | 36 mm | 36 mm | 36 mm |
Tretlagerhöhe | 340 mm | 340 mm | 340 mm | 340 mm | 340 mm |
Federweg (hinten) | 140 mm | 140 mm | 140 mm | 140 mm | 140 mm |
Federweg (vorn) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Ausstattung
- Federgabel RockShox Lyrik Ultimate (150 mm)
- Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate (140 mm)
- Antrieb SRAM GX Transmission
- Bremsen SRAM Code RSC
- Laufräder DT Swiss XM1700
- Reifen Goodyear Newton MTF / Goodyear Newton MTR
- Cockpit Canyon G5 (770 mm) / Canyon G5 (50 mm)
- Sattelstütze Canyon SP0070-01 (200 mm)
Aus Gründen der optimalen Vergleichbarkeit haben wir abweichend von der Serien-Ausstattung alle Modelle im Trail-Bike-Vergleichstest mit einheitlichen Reifen von Goodyear sowie mit identischen Griffen und Sätteln von Ergon ausgestattet.
Auf dem Trail
Leider können wir nicht, wie an dieser Stelle eigentlich üblich, damit beginnen, unsere Testeindrücke zum Canyon Spectral zu schildern. Stattdessen müssen wir mit einem sehr unerfreulichen Thema loslegen, das wir so transparent wie möglich abbilden möchten: Direkt zu Beginn unseres Tests ist das Canyon Spectral CF 9 am Lagersitz des Horstlink-Lagers in der Sitzstrebe gebrochen.
Der Defekt hat sich durch eine in Kurven schleifende Bremsscheibe bemerkbar gemacht. Wenige Meter später, bei einem kleinen Sprung, ist die betroffene Stelle begleitet von einem lauten Knacken komplett durchgebrochen. Der Canyon Spectral-Rahmen war zu Beginn unseres Testcamps nicht komplett neu, sondern ist von uns im Anschluss an die Produkt-Präsentation im Januar 2024 bis zum Beginn des Testcamps im April 2024 auf einigen Ausfahrten gefahren worden. Laut Canyon ist der bei uns aufgetretene Defekt auf eine Verkettung unglücklicher Fehler im Produktionsprozess zurückzuführen.
Das ausführliche Statement von Canyon dazu gibt es hier:
Canyon-Statement zum Bruch der Sitzstrebe am Canyon Spectral von MTB-News
Wir fühlen uns der Qualität und Performance unserer Bikes verpflichtet und daher tut es uns aufrichtig leid, dass die Sitzstrebe am Testbike von MTB-News gebrochen ist. Das sollte nicht passieren und umso wichtiger war es für uns, den Grund zu verstehen und mit Euch zu teilen.
Als Erstes haben wir das Bike zu uns geholt und die Sitzstrebe im Canyon Testlabor in Koblenz mittels CT-Analysen und Schliffbildern untersucht. In diesem Fall haben wir Fehler in der Carbon-Struktur festgestellt, die in der Kombination zum Materialversagen geführt haben. Während unserer Analyse haben wir gesehen, dass es sich dabei um Quetschungen der Carbon-Lagen, Falten innerhalb der Faserstruktur sowie übermäßiges Abtragen von Fasermaterial beim Schleifen des Rahmens handelte.
Um dem Fall sorgfältig nachzugehen, haben wir Rahmen aus demselben Herstellungslos auf unseren Prüfständen eingehend untersucht. Hierzu wurden unterschiedlich große Belastungen auf den Hinterbau des Bikes ausgelöst. Simuliert werden der Realität entsprechende Sprunghöhen – ohne die im realen Setup verbauten, dämpfenden Bauteile wie Dämpfer, Reifen, Laufrad und Federgabel. Dies führt im Test zu einer noch stärkeren Belastung des Rahmens und der Sitzstrebe.
Alle Rahmen haben die Testreihen bestanden. Das Design der Sitzstrebe wird bei vielen unserer Bikes eingesetzt und uns ist kein weiterer Vorfall dieser Art bekannt.
Wir als Canyon wollen uns und unsere Produkte stetig weiterentwickeln und verbessern. Seit der Herstellung der betroffenen Sitzstrebe Ende 2023 und noch vor Bekanntwerden dieses Falls hat Canyon seine Kontrollmaßnahmen bei dem Rahmenlieferanten Anfang 2024 weiter verschärft, um solche Fehler bei der Herstellung zu vermeiden und fehlerhafte Teile noch sicherer identifizieren zu können.
Wir bedauern, dass es zu diesem Vorfall bei MTB-News kam, gehen jedoch davon aus, dass es sich um einen Einzelfall handelt und keine Sitzstrebe mit einem vergleichbaren Fehlerbild auf den Trails unterwegs ist.
Euer Canyon Team
Erfreulicherweise konnte Canyon uns in Rekordzeit einen neuen Rahmen zur Verfügung stellen, sodass wir den Test fast ohne Unterbrechung weiterführen konnten. Der Austauschrahmen ließ sich absolut nichts zuschulden kommen und begeisterte all unsere Testfahrer durchweg mit seinen Fahreigenschaften.
Bergauf sitzt man dank steilem Sitzwinkel und nicht übermäßig langen Reach komfortabel und leicht aufrecht. Der Hinterbau verhält sich weitestgehend antriebsneutral und wippt auch bei leicht unrundem Tritt nicht störend. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zum gut erreichbaren Lockout-Hebel des Super Deluxe und macht aus dem Spectral kurzerhand ein Hardtail. Obwohl das Spectral mit unseren standardisierten Enduro-Reifen ein recht ordentliches Gewicht auf die Waage bringt, kletterte es überraschend spritzig und ist auch in technischem Gelände schnell unterwegs. Hier liefert der Hinterbau einen mehr als ordentlichen Grip und die Front bleibt trotz der recht kurzen Kettenstreben lange am Boden.
Bergab macht sich die abfahrtslastige Geometrie mit dem flachen Lenkwinkel und dem tiefen Tretlager direkt bemerkbar. Hier steht man tief im Bike, fühlt sich gut integriert und bekommt ein angenehmes Enduro-Feeling vermittelt. Dieses verfliegt auch dann nicht, wenn man in den Trail einbiegt. Das Canyon bietet hier viel Laufruhe und Sicherheit, lässt sich aber gleichzeitig agil und direkt steuern. Dabei fühlten sich alle Tester auf Anhieb wohl und benötigten keinerlei Eingewöhnungszeit.
Besonders verblüffend ist dies, da wir uns im Vorlauf des Tests viele Gedanken über das standardmäßig verbaute KIS-System gemacht haben. Mit diesem sind wir in der Vergangenheit nie richtig warm geworden. Deshalb waren wir uns nicht sicher, ob das Spectral mit seinem System mit unserem Back2Back-Ansatz kompatibel sein würde. Die erste KIS-Iteration benötigte nämlich immer erst mal ein paar Abfahrten zur Eingewöhnung. Beim aktuellen Spectral ist dies definitiv nicht mehr der Fall. Ursächlich hierfür ist, dass die Rückstellkraft der Federn im schwächsten wählbaren Setting spürbar geringer ausfällt. Dadurch kamen auf unserem Testtrack alle Fahrer auf Anhieb super mit dem KIS-System klar.
Die Lenkungszentrierung sorgt so für eine etwas ruhigere, weniger nervöse Fahrt. In einigen Abschnitten unseres Test-Trails empfanden wir teilweise sogar eine etwas stärker eingestellte Kraft als nicht unangenehm. Nichtsdestotrotz ist das KIS-System nicht jedermanns Sache. Da man die Lenkungszentrierung allerdings problemlos mit wenigen Handgriffen demontieren kann und Canyon sogar eine entsprechende Blende fürs Oberrohr anbietet, ist KIS für uns definitiv kein Negativpunkt am Spectral.
Besonders gut hat uns der Hinterbau gefallen. Dieser spricht etwas sensibler an als beim Vorgängermodell und nutzt den zur Verfügung stehenden Federweg komplett und sehr effizient aus, sodass man immer genügen Traktion zur Verfügung hat, aber kein Federweg nutzlos verschwendet wird. Dardurch wird das Spectral auch hier keineswegs zurückgehalten und man hat das Gefühl, mit einem Enduro mit wenig Federweg unterwegs zu sein.
Die Verspieltheit leidet darunter in keinster Weise. Dank des effizienten und poppigen Hinterbaus kann man hervorragenden mit dem Trail-Bike arbeiten. Der Hinterbau versackt nicht, stellt richtig Gegenhalt zur Verfügung und sorgt dafür, dass kleine Luftnummern oder sprunghafte Linienwechsel spielend leicht von der Hand gehen. Zudem lässt sich das Spectral, wie man es von Canyon-Bikes kennt, sehr direkt steuern, geht hervorragend um enge Kurven und lechzt nach Vortrieb.
Im Vergleich
Wer den letzten Abschnitt aufmerksam gelesen hat, wird sich bereits denken können, dass das Canyon Spectral auch im Vergleich mit den anderen Kandidaten in unserem Trail-Bike-Vergleichstest 2024 eine ausgesprochen gute Figur abgibt. Bergauf sortiert sich das Canyon trotz seines hohen Gewichts in dem ohnehin sehr homogenen und durchweg guten Feld in der Spitzengruppe ein.
Auch bergab kann das Spectral ganz vorne mithalten. Zwar kommt das Canyon nicht ganz an das satte Fahrgefühl des Orbea Occam LT ran, dafür sorgt die Geometrie mit ihrem ausgeprägten Im-Bike-Feeling aber für viel Abfahrtspotenzial. Auch der hervorragende abgestimmte Hinterbau muss sich hier nicht verstecken und macht das Canyon Spectral zu einem der spaßigsten und besten Bikes im Vergleichstest.
Die bei einem Trail-Bike immer essenzielle Allround-Fähigkeit ist beim Spectral natürlich ebenfalls gegeben. Hier liegt nur das Santa Cruz Hightower noch mal eine Stufe drüber. Dieses fährt sich auch noch mal etwas intuitiver und gutmütiger als das Spectral. Insgesamt spricht das Canyon genau wie das YT Jeffsy eher aktive Fahrer an, die gerne etwas pushen, während Bikes wie das Hightower oder das Cannondale Habit bei konservativerer Fahrweise Vorzüge bieten. Herausragend schneidet das Canyon besonders dann ab, wenn man den Kaufpreis in die Waagschale wirft. Hier bekommt man nämlich vergleichsweise viel für sein Geld.
Das ist uns aufgefallen
- Rahmenbruch Man kann es nicht wegdiskutierten: Unser Canyon Spectral-Testbike ist leider innerhalb des Testzeitraums gebrochen. Dies sollte nicht vorkommen und ist laut Canyon auf eine Verkettung mehrerer unglücklicher Fehler im Fertigungsprozess zurückzuführen. Ausführliche Infos dazu gibt’s im Canyon-Statement.
- Jede Menge Stauraum Das Canyon Spectral kommt nicht nur mit einem Kofferraum im Unterrohr, sondern verfügt darüber hinaus auch noch über einige Befestigungspunkte an der Oberseite des Unterrohrs. Hier kann ein Toolstrap oder, wie in Falle unseres Testbikes, ein kleines sehr praktisches Multitool befestigt werden.
- 29″ vs. Mullet Beim Canyon Spectral muss man sich glücklicherweise nicht für eine Laufradgröße entscheiden. Dank eines Flipchips in der Kettenstrebe kann man blitzschnell zwischen einem 27,5″- und einem 29″-Hinterrad hin- und herwechseln. Beim Vorgänger musste man sich hingegen direkt beim Kauf für die passende Konfiguration entscheiden
- KIS Das System mit dem Namen Keep It Stable ist ab dem Modelljahr 2024 in jedem Canyon Spectral serienmäßig verbaut. Uns gefällt die neue, mit weniger Rückstellkraft ausgelegte KIS-Variante deutlich besser als die initiale. Zudem besteht jederzeit die Möglichkeit, das KIS-System einfach auszubauen. Dafür bietet Canyon sogar eine passende Blende fürs Oberrohr an.
Fazit – Canyon Spectral
Das Canyon Spectral überzeugt mit einem hohen Fahrspaß, der sehr gelungenen, vertrauenerweckenden Geometrie und dem sehr gut abgestimmten Hinterbau. Außerdem gefällt die bergauf wie bergab effiziente Ausrichtung des Trail-Bikes. Neben dem relativ hohen Gesamtgewicht wird der exzellente Fahreindruck allerdings leider auch durch den Rahmenbruch innerhalb des Testzeitraums geschmälert.
Canyon Spectral Pro / Contra
Pro
- hoher Fahrspaß
- vertrauenserweckende Geometrie
- effizient in allen Lebenslagen
- optimal abgestimmter Hinterbau
Contra
- gebrochene Sitzstrebe
- hohes Gewicht
Testablauf
Die acht Modelle in unserem Trail-Bike-Test wurden im direkten Vergleich auf derselben Strecke unter praktisch identischen Bedingungen gegeneinander gefahren. Unsere Teststrecke in Südfrankreich hatte dabei alle Elemente zu bieten, die ein gutes Trail-Bike beherrschen sollte. Von flowigen Abschnitten über Kurven und steinige Sektionen bis hin zu Sprüngen und Anliegern war alles dabei. Um möglichst viele Tiefenmeter und Testeindrücke zu sammeln, haben wir einen Großteil der Höhenmeter per Shuttle bewältigt. Auf typischen Schotterstraßen- und technischen Singletrail-Anstiegen mussten die Modelle im Test ihre Uphill-Qualitäten beweisen.
Kontaktpunkte & Sponsoren
Zur optimalen Vergleichbarkeit sind alle Bikes im Test mit Goodyear Newton MTF- und MTR-Reifen mit Enduro-Karkasse ausgestattet worden. Alle Lenker sind auf eine Breite von 770 mm gekürzt und mit einheitlichen Ergon GA2-Griffen bestückt worden. Auch beim Sitzbereich haben wir auf einheitliche Ergon SM Enduro Pro Ti-Sättel im Team-Design zurückgegriffen. Außerdem haben wir an jedem Trail-Bike ein Unleazhed M02-Schutzblech montiert. Für den nötigen Schutz und den passenden Style hat iXS zusätzlich die passenden Helme, Protektoren und Outfits zur Verfügung gestellt.
Hier haben wir das Canyon Spectral getestet
- Mandelieu-la-Napoule, Südfrankreich Wie schon 2022 sind wir für unseren Trail-Bike-Vergleichstest nach Südfrankreich gereist, wo wir in der Nähe von Nizza perfekte Testbedingungen hatten. Unsere Teststrecke in Mandelieu-la-Napoule hat dabei einen perfekten Mix aus naturbelassenen Sektionen, steinig-zornigen Abschnitten, Sprüngen, Steilstücken und Gegenanstiegen geboten – perfekt, um bei frühsommerlichen Bedingungen die Stärken und Schwächen der einzelnen Modelle zu ermitteln.
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
- Fahrstil
- schnell und sauber bergab, spritzig bergauf
- Ich fahre hauptsächlich
- Cross-Country, Trails, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Eher soft, schnelle Zugstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich und agil, tiefes Cockpit
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- unauffällig, eher progressiv, wenig Druckstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- ausgewogen, nicht zu lang, Lenkwinkel nicht zu flach
- Fahrstil
- verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill
- Vorlieben beim Fahrwerk
- etwas straffer, schneller Rebound, so wenig Dämpfung wie nötig
- Vorlieben bei der Geometrie
- ausreichender Reach, mittellange Kettenstreben, tendenziell flacher Lenkwinkel
- Fahrstil
- Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
- Vorlieben bei der Geometrie
- mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
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- 8 Allrounder im großen Test: Das beste Trail-Bike 2024 – Unser Fazit!
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